Ich teste eine Mini-Kreuzfahrt mit der DFDS-Fähre

Eine 1-wöchige Kreuzfahrt  durch Norwegen habe ich vor vielen Jahren mit der AIDA Luna getestet. Bei den - für unsere Verhältnisse -  teuren Preisen für Essen und Trinken in Skandinavien eine feine Sache: Preise für Essen und Getränke (zumindest während den Mahlzeiten) sind im Preis enthalten. Die Ausgaben vor Ort also um ein Vielfaches geringer.

Das Negative daran: Trotzdem würde ich nie mehr auf ein Kreuzfahrtschiff steigen. Es ist nicht nachhaltig in allen Belangen. Dazu hast nur wenige Stunden an Land für eine Erkundung der Stadt zur Verfügung. Kaum angekommen musst du schon wieder an Bord und fährst zum nächsten Zielhafen.

Hier findest du detaillierte Berichte für Kopenhagen:

Warum mit einer Fähre?

Du wirst jetzt sicherlich denken: Mit dem Fährschiff? Das sind doch diese großen Schiffe, die mich immer nur von A nach B bringen, ich das Auto oder Motorrad mitnehmen kann und auch sonst sehr spartanisch eingerichtet sind.

Nein. Genau hier liegst du falsch.

Die Fährschiffe von DFDS Seaways ermöglichen eine recht luxuriöse Überfahrt. Das Kreuzfahrt-Feeling in dir wird geweckt werden. Du erlebst kulinarische Genüsse stets mit einem Blick aufs Wasser, wirst an den Bars mit Live-Musik und von DJs unterhalten und kannst im großen Sea Shop von Essen über Kleidung alles einkaufen. Lediglich die Kabinen sind klein und spartanisch eingerichtet.

Aber auch das kannst du umgehen, indem du dich in die Commodore Class einbuchst oder beim Einchecken upgradest (nach Verfügbarkeit).

Aber mal ehrlich: Wer ist an Bord schon auf seiner Kabine außer zum Schlafen oder Duschen? Und letztere bietet überraschenderweise mehr Platz wie man bei der ersten Visite vermuten möchte (Auf einem AIDA Schiff ist die Dusche auch nicht größer).

Meine Eltern hatten im letzten Jahr schon von einer Mini-Kreuzfahrt mit DFDS geschwärmt (Amsterdam – Newcastle). Als Ende 2013 das Angebot  zur Teilnahme an einer Bloggerreise mit der PDRB (Plattform für deutschsprachige Reiseblogger) und DFDS Seaways in mein Postfach geflattert kam, sagte ich spontan zu. Zwei Hauptstädte mit dem Schiff zu besuchen ist ein zu verlockendes Angebot. Kopenhagen steht außerdem auf meiner Liste an Lebensträumen (alle Hauptstädte Europas zu besuchen) und Oslo hat nach dem nebligen Kreuzfahrt Trip eine 2. Chance verdient....

Reisebericht der Fahrt mit der Fähre

Tag 1: Gegen Morgen individuelle Anreise nach Kopenhagen per Flugzeug oder über Hamburg mit dem Zug. Danach reise ich gemeinsam mit 19 anderen Reisebloggern aus Deutschland und Österreich auf der “Crown” über Nacht von Kopenhagen durch den Öresund und das Oslofjord nach Oslo, Norwegen (Die Überfahrt dauert 18 Stunden).

In Oslo verbringen wir eine Nacht und feiern den Nationalfeiertag mit den Norwegern, um am späten Nachmittag des nächsten Tages wieder zurück nach Kopenhagen zu fahren. Auch in Kopenhagen verbringe ich eine zusätzliche Nacht, um dann abends wieder nach Deutschland zu fliegen.

Die Reise selbst findet an einem „langen Wochenende“ statt: Donnerstag – Montag.

Ein Guter Plan oder?

Ankunft in Kopenhagen

Flug LH 826 landet 11.20 Uhr pünktlich am Kopenhagen Lufthavn Kastrup. Die dänische Hauptstadt zeigt sich von ihrer besten Seite: 23° C und blauer Himmel. Ich zücke meine Sonnenbrille und entledige mich überschüssiger Kleidung wie Jacke und Pullover...

Geld wechseln ist nicht nötig, dank meiner DKB Karte kann ich weltweit überall kostenlos Bargeld abheben. Ich habe immer gerne Bargeld in der Tasche, auch wenn ich in Skandinavien wirklich alles mit EC- oder VISA-Karte bezahlen könnte.

Vom Flughafen Kastrup in die Stadt

Als erstes benötige ich ein Ticket, um mit der Metro in die Stadt zu kommen. Übersehen kann man die Automaten nicht, Tickets sind sehr einfach zu lösen. Das Ticket vom Flughafen in die Stadt kostet 36 DKK (2 Zonen, ca. 4,80 €).

Bis zum Einchecken auf der „Crown“ bleibt noch bis mindestens 15.30 Uhr Zeit. Also fahre ich mit zwei weiteren Reisebloggern bis zum Nørreport, um in der Sonne einen kleinen Snack und einen Kaffee zu uns zu nehmen. Schon beim Verlassen der Metro fällt mir auf, warum Kopenhagen auch Fahrradhauptstadt Europas genannt wird:

Das gefällt mir. Sogar Fahrrad Autobahnen gibt es hier! Coole Sache.

Ungefähr 2 Ecken weiter entdecken wir in einer Seitenstrasse ein nettes Cafe: Riccos Kaffeebar (Fiolstræde 29). Ich gönne mir das Angebot: Sandwich und frisch gepresster Saft für 85 DKK (ca. 11,40 €). Warum „gönnen“? Skandinavien ist teuer. Ab sofort verzichte ich aufs Umrechnen der dänischen Kronen in den Euro. Das Essen und die Getränke sind frisch, empfehlenswert und das alleine zählt.

Gesundes Essen in Kopenhagen

Langsam werden die anderen beiden nervös und wir brechen auf Richtung Hafen. Hier gehen wir zu Fuß: wir möchten ein wenig von Kopenhagen sehen und ein Gefühl für die Stadt bekommen. Um zum DFDS Terminal der Fähren nach Norwegen zu kommen, steht ab Kongens Nytorv ein kostenloser DFDS Shuttle-Bus  (Bus-Nr. 20E) bereit. Da wir vom Cafe zu Fuß gehen (ca. 20 min.), kommen wir an einer der schönsten Sehenswürdigkeiten und Gegenden Kopenhagens vorbei: dem Nyhavn.

Traumhaft. Am liebsten würde ich hier eine weitere Kaffeepause einlegen. Aber die anderen drängen.

An der Haltestelle zum DFDS Terminal stoßen weitere Reiseblogger zu uns. Wiedersehen macht Freude, vor allem bei diesen herrlich sommerlichen Temperaturen.

Die Busfahrt zum DFDS-Terminal dauert ca. 10 Minuten und ist nicht zu übersehen. Trotzdem weißen Schilder nochmals deutlich darauf hin, wo man hin muss.

Kurz denke ich an die Heimat: Dort ist es grau und regnerisch, während wir im hohen Norden das schönste Wetter haben!

Check-in auf der Fähre

Der Check-in am Schalter ist sehr einfach: Buchungsnummer nennen, Ausweis vorzeigen und im Gegenzug erhalte ich meine Bordkarte auf der auch meine Kabinennummer und das Deck aufgedruckt ist. Um an Bord zu kommen hat sich schon eine lange Schlange gebildet. Die Kontrolle der Bordkarten und der Zugang zum Schiff verläuft problemlos und zügig.

Ganz kurz bringe ich mein Gepäck auf meine Standard Kabine (kann von bis zu 4 Personen genutzt werden). Die Inspektion der Kabine: Klein, spartanisch und doch genügend Platz um Gepäck zu verstauen (wobei das zu 4. Ein Problem werden kann). Das Bad genauso klein wie auf einem AIDA Kreuzfahrtschiff. Im Vergleich zur Kabine fällt die Dusche groß aus.

Da ich auf Schiffen immer nur zum Schlafen auf der Kabine bin, verlasse ich diese ebenso schnell wie ich sie betreten habe wieder und gehe auf Erkundungstour.

Über das Treppenhaus gelange ich rasch bis zur Mermaid Bar auf Deck 10, um die restlichen Reiseblogger zu begrüßen.

Ankommen auf dem Schiff

Das neu ausgestattete Schiff legt pünktlich um 16.45 Uhr im Hafen von Kopenhagen ab. Leinen los, wir stechen in See. Die Überfahrt nach Oslo dauert 18 Stunden. Von der Mermaid Bar auf dem obersten Deck genießen wir hier einen perfekten Panorama-Ausblick über Kopenhagen.

Zum Abendessen geht es ins 7 Seas Restaurant, dem Buffet Restaurant der Crown. Es gibt vorrangig eins: frische Meeresfrüchte. Fisch, Muscheln, Garnelen... ein Traum für mich. Fleischgerichte kommen ebenfalls nicht zu kurz. Für Vegetarier gibt es reichlich Salat, Pasta, Gemüse und Käse.

Für den Nachtisch gibt es viele süße Köstlichkeiten, doch eine interessiert uns besonders: Die Softeismaschine am Kinderbuffet! Sven gib uns Tipps wie wir das perfekte Softeis „veredeln“ können... die Augen strahlen! Hier gönnen ich mir nicht nur einmal Nachschlag 😉 (sorry, vor lauter Eis vergessen ein Foto zu machen).

Oslofjord und Oslo

Schon früh bin ich wach: Wie schon auf meiner AIDA Tour wurde mir empfohlen, früh aufzustehen, um noch vor dem Frühstück Ausblicke bei der Fahrt durch das Oslofjord zu genießen. Im letzten Jahr konnte ich außer Nebel nichts erkennen, daher schnappe ich mir meine Kamera um bei milden Temperaturen und einer leichten Brise auf dem Außendeck die Landschaft zu begutachten.

Danach stosse ich zur Gruppe, die schon am Frühstück sitzt. Ich scheine die Einzige zu sein, die die Ausblicke dem großen reichhaltigen Frühstücksbuffet vorgezogen hat. Nach 2 Tassen Kaffee bin ich dann auch vollkommen wach.

Zur Einfahrt in den Osloer Hafen bewaffne ich mich wieder mit meiner Kamera und suche mir eine gute Position um die Skyline von Oslo zu entdecken. Auch diese war im letzten Jahr aufgrund starken Nebels nicht sichtbar. Die Oper erkennt man von weitem.

Rückfahrt nach Kopenhagen

Nachdem wir die Nacht in Oslo verbracht haben, bringt uns am nächsten Tag das Schwesternschiff der Crown, die DFDS Pearl Seaways zurück nach Kopenhagen.

Kurz nach 16 Uhr sind alle an Bord und wir winken Oslo zum Abschied noch mal zu, um schnell ins Innere zu verschwinden. Ich gehe mit 3 anderen gemütlich im Cafe der Pearl einen Kaffee zu trinken.

Als wir vor dem Abendessen nochmals aufs obere Deck möchten, um die Aussicht auf das Oslofjord zu genießen werden wir fast rückwärts herunter geweht. Eine steife Brise treibt uns schnell wieder ins Innere der Pearl.

Das Buffet an Bord der Pearl steht dem der Crown in nichts nach und wieder lade ich den Teller mit viel Seafood voll. Als Nachtisch wird natürlich wieder die Softeismaschine belagert.

Weinprobe an Bord mit edelsten Weinen!

Wer jetzt glaubt das war's schon hat sich getäuscht: Wir machen eine Weinprobe in der „Red & White Wine Bar“!

Chef-Sommelier „Jønne“ erzählt uns, dass die Weinbar der Pearl zu den besten in Skandinavien gehört. Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht.  Jønne erzählt mit großer Leidenschaft über seine Weine und die privat Sammlung und hat vier auserlesene Rotweine für uns ausgesucht.

Darunter sind Weine die so begehrt sind wie zum Beispiel „Dal Forno“ aus Italien: Jährlich werden lediglich 28.000 Flaschen hergestellt, wovon nur 300 Flaschen den Weg nach Dänemark finden und wiederum davon 200 Flaschen direkt für DFDS reserviert sind.

So haben Passagiere und wir die Möglichkeit, an Bord der Pearl diese Weine zu kosten.

Für Weinkenner unter euch liste ich euch die getesteten Weine auf:

Wein 1: Clos Saint Jean 2010; Chateauneuf-du-Pape; Frankreich
Wein 2: Cliff Lede 2009, Cabernet Sauvignon; Napa Valley/Kalifornien
Wein 3: Elderton, Shiraz, Barossa; Australien
Wein 4: Dal Forno, Valpolicella; Italien

Danach geht’s zum gemütlichen Ausklang der Mini-Kreuzfahrt an die Bar. Bei Bier und Cocktails lassen wir die Reise bei Live-Musik ausklingen...

Einige werden direkt nach Hause fliegen, ich bleibe mit ungefähr 8 Bloggern in Kopenhagen, um im wundervollen Andersen Boutique Hotel dank der uns zur Verfügung gestellten CopenhagenCard (öffentliche Verkehrsmittel und Eintritte von Museen kostenlos, diverse Ermäßigungen) Kopenhagen zu erkunden! Ich freue mich und bin bestimmt nicht das letzte Mal mit einem Fährschiff von DFDS Seaways gefahren!

Weitere Infos zu DFDS und den Fähren

  • DFDS Seaways bietet außer der Route Kopenhagen – Oslo weitere Mini-Kreuzfahren wie Amsterdam – Newcastle, Kiel – Klaipeda, Calais und Dünnkirchen – Dover oder auch Stockholm – Tallinn an.
  • Die Schiffe: Die DFDS Crown Seaways wurde 1994 gebaut und wurde erst im April 2014 drei Wochen lang generalüberholt und renoviert. Das Schiff bietet in 637 Kabinen 2044 Menschen und 150-200 Crew-Mitgliedern Platz. Auf Deck 5 passen 450 Autos.
  • Die DFDS Pearl Seaways ist die große Schwester und bietet 2168 Passagieren Platz. Sie wurde wie die Crown zur gleichen Zeit renoviert und generalüberholt, um das Kreuzfahrterlebnis an Bord zu steigern. Dies ist definitiv gelungen! Unter Deck haben finden hier ebenfalls 450 Autos Platz.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

Das sagen unsere Leser

3 KOMMENTARE
  • Besucher Kommentar von Martina
    Martina
    2. Juni 2014 um 10:52 Uhr

    Hallo Katrin,
    so ein schöner Bericht … ich hatte ja fast ganz vergessen, dass wir ja so einen leckeren Lunch in Kopenhagen hatten …
    Viele Grüße
    Martina


  • Besucher Kommentar von Nicole www.unterwegsunddaheim.de
    Nicole www.unterwegsunddaheim.de
    2. Juni 2014 um 14:28 Uhr

    Hallo Katrin,

    oh ja, der Lunch in Kopenhagen war wirklich toll, so ein entspanntes Ankommen in der Stadt hat auf jeden Fall was! Schöner Artikel und tolle Bilder!
    und PS: also im Schiffs-Shop haben wir Mädels ja lediglich Wasser gekauft, aber der Sven hatte plötzlich mehr Tüten als er schleppen konnte! (hehe)

    LG Nicole
    unterwegsunddaheim.de


  • Besucher Kommentar von Alexandra
    Alexandra
    5. Oktober 2015 um 11:16 Uhr

    Toller Bericht!
    Ich versuchte nun zum 2. Mal eine solche Reise zwischen Weihnachten und Silvester zu ergattern, doch die günstigen Kabinen sind immer schon ausverkauft. Vielleicht versuche ich es am 01.01.2016 für Dezember 2016 mal, da August schon zu spät war 😉


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