Unser Erfahrungsbericht zur 1-wöchigen Kanutour in Schweden mit vielen Tipps

Bist du auf der Suche nach einem Abenteuer in Schweden und möchtest auf traumhaften Seen mit dem Kanu paddeln? Dann bist du hier genau richtig. Eine Woche waren wir mit Der Kanu Trip in den Provinzen Värmland und Dalsland in Westschweden, um den Alltag hinter uns zu lassen und mit Kanu, Zelt und Verpflegung von Insel zu Insel auf einer der vielen Seenlandschaften Schwedens Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. 

Es war eine Premiere für uns und hier möchten wir unsere Erfahrung mit dir teilen. Denn auch wir hatten zwar Kajak, SUP und Kanu-Erfahrung, waren aber noch nie über Nacht und gleich mehrere Tage damit unterwegs. 

Im Artikel bekommst du alle Informationen sowie unseren Erfahrungsbericht und die Packliste zur Kanutour in Schweden. Mehr musst du nicht wissen. Einen Reiseführer brauchst du hierfür nicht kaufen. 

Schweden, das Paddel Paradies mit Tausenden Inseln und fast 100.000 Seen

Schweden hat mit fast 100.000 Seen und vielen kleinen Inseln genau das, was du zum Kanufahren brauchst: Jede Menge Wasser und Natur. Es gibt zahlreiche schöne Routen, die auch für Anfänger und Familien geeignet sind.  

Vor allem im Sommer sind die Tage lang, und die Sonne geht entweder gar nicht oder erst spät ab 22 Uhr unter. Ideal, um lange Tage am Lagerfeuer oder auf einem der Seen im Kanu zu verbringen. 

Geführte Tour oder auf eigene Faust paddeln?

Wir haben uns dafür entschieden, auf eigene Faust zu paddeln. Trotzdem mussten wir auf nichts verzichten, denn wer über den erfahrenen Anbieter bei Der Kanu Trip bucht, bekommt vor Ort eine ausführliche Einweisung, ein Kanu samt Ausrüstung und einen Routenvorschlag. Dafür, dass wir uns um nichts kümmern mussten, war der Preis ab 410 Euro (je Reisezeit) ideal.

Dazu besteht die Möglichkeit, ein Essenspaket mit großer Auswahl dazuzubuchen (es gibt auch eine Veggie Option, die wir gewählt haben und echt lecker war) und sogar einen Transfer per Bus ab Hamburg. Transfer und Essenspaket kosten einen Aufpreis.

Wir mussten uns bei unserer Kanutour in Schweden um nichts kümmern. Das ist vor allem für Anfänger wie wir spitze, denn beim ersten Mal wussten wir nicht, was auf uns zukommt. Dein Essen bereitest du selbst zu. Mittags gibt es Snacks aus Tüten, bei denen zu nur noch heißes Wasser zufügen musst. Am Abend gibt es mal Pasta oder auch Reis. Die Zubereitung erfolgt entweder auf dem Kocher oder über einem Lagerfeuer. Das Essen war wirklich lecker.

Unterwegs hast du genügend Zeit zum Baden, Angeln, Wandern oder Pilze oder Himbeeren zu suchen. Und das Beste: Alles auf eigene Faust.

Hier kannst du das Angebot und die verfügbaren Termine bei der Kanu Trip ansehen

Pauschal buchen, aber auf eigene Faust lospaddeln? Ideal bei Der Kanutrip, denn die Ausrüstung wird gestellt, trotzdem kannst du individuell los.
Pauschal buchen, aber auf eigene Faust lospaddeln? Ideal bei Der Kanutrip, denn die Ausrüstung wird gestellt, trotzdem kannst du individuell los.

Warum deine Kanureise bei Kanutrip buchen?

Bei Kanutrip hast du die ideale Mischung: Der Anbieter ist Profi, hat einen Kanuverleih vor Ort, Ranger und eine Crew, die dir alle Informationen vor deinem Start in Schweden vermitteln und trotzdem kannst du auf eigene Faust deiner eigenen Route folgen.

  • Du bekommst eine ausführliche Einweisung wie zu paddelst und wie du dein Kanu an Land transportierst (es gibt fast überall Landtransporte) und was du beim Kochset beachten musst
  • Ausrüstung: Du bekommst ein Kanu mit 3 Paddeln (1 Reserve), 1 Spaten (für Klogänge in der Natur), jeder 1 Schwimmweste, 1 wasserdichte 50 L Tonne, 1 Kochset mit Töpfen, Pfanne, Spiritus, Bio-Seife und Putzschwamm, Müllbeutel, 1 Trinkflasche und 1 Drybag pro Person 
  • Du bekommst Zugang zur exklusiven Travelbase App mit deinem Routenvorschlag, mit einer ausführlichen Beschreibung, Tipps für Unterkünfte ("Shelter" - Schutzhütten), einer Karte, wo diese eingezeichnet sind. Dazu eine detaillierte Karte der Region, in der deine Kanutour stattfindet.
  • Ein Outdoor-Kochbuch mit Rezepten zum Essenspaket als PDF (echt klasse, so kannst du Tag für Tag nachkochen, was im Paket enthalten ist).
  • Tägliche Updates per WhatsApp-Gruppe vom Ranger mit Infos zum Wetter und Empfehlungen, falls der Wind zu stark wird oder ein Gewitter droht. Diese sind sehr hilfreich gewesen.
  • Wir haben persönliche Tipps von Ranger Paul vor Ort zur Route bekommen und konnten ihn immer anschreiben, wenn wir Probleme oder Fragen hatten (hatten wir nie, aber wenn jemand krank wird oder sich verletzt steht ein Motorboot bereit) 
  • Am letzten Abend kannst du optional ein typisch schwedisches Abendessen dazubuchen. Das war ideal, da wir so die anderen Teilnehmer kennenlernen und uns mit ihnen über ihre Erfahrung austauschen konnten. Beim Essen gab es ebenfalls eine vegetarische Option.
  • Tägliche Kurtaxe für die Nutzung der Lagerplätze ist im Preis enthalten. Lediglich die Angelkarte muss erworben werden (200 SEK pro Woche).
  • In der App von Travelbase ist ein QR-Code für Schleusen integriert, sodass auch hier keine Extrakosten vor Ort entstehen (je Kanu normal 40 SEK pro Schleusung).
  • Die Kanutour kannst du schon ab 410 Euro buchen.

Wir paddeln auf dem Östra Silen und Västra Silen

Unsere Kanutour fand in Dalsland und Värmland, zwei kleinen Provinzen in Westschweden, statt. Sie tragen nicht zu Unrecht den Beinamen "Kanuland". Es ist landschaftlich einiges geboten: viele Seen, Flüsse, Felsen, Kanäle und Schleusen. Es gibt übrigens auch viele Campingplätze und die vielen Verbindungen zwischen den Seen ermöglichen, dass du nicht oft (oder über weite Strecken) das Kanu umtragen musst (das Kanu mit Rollen an Land transportieren).

Dazu betreut DANO - Dalsland-Nordmarken, eine gemeinnützige Organisation rund 100 Zeltplätze und Rastplätze am Ufer der Seen.

Es gab sehr einsame und unbewohnte Regionen und wir haben diese Ruhe sehr genossen. Die Bevölkerungsdichte liegt hier übrigens bei 11 Menschen pro km2 und das Wassernetz umfasst 250 km, also ideal.

Wir starten unsere Kanutour in Westschweden

Nach unserer Ankunft in Oslo mussten wir am Flughafen nur kurz warten, bis der Bus-Transfer uns gegen 13 Uhr zum Kanu-Center bzw. Kanuverleih und Camp bei Arjäng bringt. Wir sind eine bunte Truppe aus Niederländern, Belgiern und Deutschen.

Die Fahrt dauert nur 2 Stunden von Oslo zum Camp. Am Kanuverleih werden wir mit Kaffee und Zimtschnecken vom Team empfangen. Wir bekommen unsere Einweisung an Land, eine Kiste voller Essen, wasserdichte Tonne, Kanu und Paddel und packen um. 

In die wasserdichte Tonne packen wir alles an Kleidung, Schlafsäcken, Isomatten und technischem Equipment, welches wir nicht akut benötigen (Ersatzakkus beispielsweise). 

In eine unserer großen Tatonka Barrel Taschen packen wir alles an Essen (Trockennahrung, Snacks, frisches Obst und Kaffeepulver. Denn auch diese Tasche ist recht wasserdicht. 

Den Rest wie Poncho, Regenjacke und Hose sowie Kameras packen wir in unsere Rucksäcke, auf die wir schnell Zugriff haben sowie eine gute Drybag

Dann machen wir uns am Abend auf den Weg und verlassen das Land. Ab in die Wildnis. Die ersten Teilnehmer, die mit dem Bus aus Hamburg den Transfer gebucht haben (oder individuell per Van angereist sind), paddeln schon seit ein paar Stunden auf dem Västra Silen in Dalsland. Wir kommen nach Einweisung und Packen erst gegen 18 Uhr los. Dom und ich haben einen richtig stürmischen Tag erwischt und bereits die ersten Meter sind ein Kampf gegen Wind und Wellen.

Das kann ja lustig werden, denken wir, und beschließen, nach etwas weniger als 3 km, das Kanu irgendwo an Land zu ziehen und das Nachtlager aufzuschlagen (Hauptsache das Zelt steht und die Hängematte hängt). Es ergibt keinen Sinn, weiterzupaddeln. Genau so solltest auch du agieren, wenn dir die Wellen zu hoch oder der Gegenwind zu stark bläst.  

Am Ende der Tour lachen wir uns darüber übrigens schlapp, denn der Ort und auch die Art, wie wir das Kanu aus dem Wasser über Felsen gezogen haben, war einfach bescheiden. Wir hätten noch ein paar Meter weiterpaddeln, und eine gute Stelle zum an Land gehen suchen sollen. Allerdings war an diesem Abend die Verzweiflung der Mitpaddler, die zeitgleich mit  uns die Bucht verlassen hatten, ähnlich groß. So richtig weit gekommen ist niemand. 

Immerhin ist das Zelt schnell aufgebaut, für die Hängematte finden sich Bäume und das erste Abendessen aus unserem Paket schmeckt. Die Sonne geht erst kurz vor 23 Uhr unter, sodass wir glücklich in das weitere Abenteuer in der Natur und Wildnis nach vorn schauen.

Hinweis: Die Gesetze wurden so geändert, dass du nie zwei Nächte an deinem Kanurastplatz bleiben darfst. Dies wird laut Locals auch von Rangern geprüft!

Wir paddeln in einer traumhaften Landschaft

In den folgenden Tagen erleben wir mehrere Premieren: Das Baden in den klaren erfrischenden Seen Schwedens, die Abende und Nächte auf kleinen Inseln, die wir mit niemandem teilen (das Jedermannsrecht erlaubt uns, überall das Zelt aufzubauen), das Schleusen mit einem Kanu und die ersten Lagerfeuer an Schutzhütten mit Stockbrot, Marshmallows und Ausblicke über die Seen. 

Das Schleusen mit Kanu ist ebenfalls neu für uns und beim ersten Mal gleich aufregend, denn das Wasser steigt rasant und ist eine neue Erfahrung für uns. 

Wir finden eine architektonisch sehenswerte Schutzhütte mit einer 360 Grad Aussicht und haben so die komplette Landschaft samt anderen Kanuten im Überblick. Wir genießen sonnige, manchmal auch sehr windige Tage. Gefühlt haben wir immer Gegenwind und kämpfen gegen die Naturgewalten. Trotzdem harmonieren wir prächtig als Team und sagen uns gegenseitig immer wieder, dass das nicht mit jedem so gut machbar wäre (vermutlich). 

Wir haben großen Spaß, genießen die Wälder genauso wie die Inseln und natürlich das erfrischende Bad im See. Wir haben Glück und erwischen eine regenfreie, sehr sonnige Woche. Es ist traumhaft. 

Westschweden zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Nach  einer Woche kehren wir wieder zurück zum Ausgang. Der Route sind wir nicht 1:1 gefolgt. Wir waren trotzdem dankbar für den Vorschlag und haben unterwegs von anderen Paddlern im Austausch Hinweise für schöne Plätze zum Übernachten ausgetauscht. Die Auswahl vor Ort ist groß.

Trotzdem musst du wissen, dass es auch in Dalsland und ganz Westschweden im Sommer ein Feuerverbot für nicht offiziell ausgewiesene Feuerstellen gibt. Willst du also ein Lagerfeuer machen, solltest du eine der zahlreichen Schutzhütten aufsuchen. Außerhalb dieser Zeiten ist es kein Problem. 

Wir haben die Feuer mit Stockbrot und Marshmallows immer sehr genossen. Ein Traum am Abend.  

Der letzte Abend ist ein ganz besonderer. Gemeinsam mit allen anderen Teilnehmern des Kanutrips essen wir entweder vegetarische Steaks mit Kartoffeln und Salat oder Elchgulasch. Wir sitzen bis weit nach Mitternacht am Lagerfeuer, manche spielen Gitarre, wir singen dazu und grillen natürlich gemeinsam die letzten Marshmallows. Alle sind ziemlich erholt und erzählen von ihren eigenen Erlebnissen der letzten Tage. Ein Abenteuer, von dem wir alle noch lange zehren können.

Wo wir übernachtet haben

In Schweden herrscht das Jedermannsrecht und mit dem Kanu und Zelt kannst du dieses richtig ausnutzen:

Das Jedermannsrecht gestattet dir, in Schweden wild zu campen. Solange du den Grundbesitzer nicht störst und die Natur nicht beschädigst, kannst du dein Zelt für bis zu zwei Nächte an einem Fleck deiner Wahl aufstellen. 

Infos dazu findest du auf visitsweden.de

1. Zelt

Natürlich haben wir bevorzugt im Zelt übernachtet. Denn nur hier bist du abseits der anderen in der Natur und Wildnis.

2. Schutzhütten

Du kannst auch stressfrei (bei Regen?) in einer Schutzhütte übernachten. Der Vorteil dabei ist, dass du dein Zelt nicht aufbauen musst und immer eine Stelle für ein Lagerfeuer vorhanden ist. Dazu ist mindestens eine Trockentrenntoilette vorhanden. Wir haben nie in einer Schutzhütte, sondern mit Zelt an einer Schutzhütte übernachten, um ein Feuer am Abend zu machen. Dabei hatten wir das Glück, eine Insel ganz für uns alleine zu haben (Shelter 88 zum Beispiel). Am nächsten Tag war die Insel völlig überlaufen und jede Bucht mit Kanus und Zelten belegt. Manchmal haben auch wir Glück.

Hinweis: Die regionale non-profit-Organisation DANO – Dalsland-Nordmarken, eine Zusammenarbeit der schwedischen Regionen Dalsland und Värmland sowie Nordmarka in Norwegen, pflegt über 100 Schutzhütten und Zeltplätze am Ufer der Seen. Gegen einen kleinen Betrag kannst du hier übernachten. Da wir über der Kanu Trip gebucht haben, war alles umsonst und wir konnten die Schutzhütten frei wählen.

3. Besondere Schutzhütten, die Geld kosten

Auf dem Västra und Östra Silen gibt es zwei ganz besondere Schutzhütten, die du separat buchen musst. Wir haben nach einem Tipp ("das könnt ihr nicht übersehen") die Hütte wirklich sofort entdeckt und angesehen. Da Regen angesagt war, blieben wir vorerst. Machten ein Feuer und Stockbrot. Und weil der Tag so schön und die Aussicht so gut war, sind wir geblieben und haben hier für die einzige Nacht nicht im Zelt geschlafen: DANO SHELTER SNÄCKAN (Östra Silen zw. Shelter 87 und 88 suchen). Die andere "besondere" Hütte nennt sich DANO SHELTER VIKNINGEN (DANO Campsite no. 50) und befindet sich am See Svärdlång.

Alle Schutzhütten liegen direkt an Schwedens Seen in der Wildnis.

4. In Camps

Wenn du gar keine Lust auf Buschtoilette hast, und eine warme Dusche einnehmen möchtest, kannst du auch gegen Gebühr auf den Campingplätzen der Basiscamps übernachten. Haben wir nur am Ende der Tour nach dem gemeinsamen Abendessen mit allen Teilnehmern gemacht. Wir würden immer das Zelt und die Natur vorziehen.

Packliste für Kanutouren

Da wir selbst vor der Reise nicht wussten, was wir genau brauchen und welche Schlafsäcke geeignet sind, kommt hier eine Übersicht unserer Packliste mit allen Informationen und Equipment, welches wir dabei hatten. Denn auf einen frisch gebrühten Kaffee am Morgen wollten wir beispielsweise nicht verzichten. Allerdings waren wir durchaus darauf aus, so wenig Gepäck wie möglich einzupacken. Denn alles musste am Ende des Tages entladen und am nächsten Morgen wieder beladen werden. Bei Landtransporten schleppst du jedes Gramm mehr mit. Auch ein leichtes Kanu fährt sich leichter als ein überladenes.

Das Wichtigste für mich ist 1. das Zelt, 2. die Isomatte und 3. der Schlafsack. Wer will schon frieren? Ich nicht. Aus vielen Reisen habe ich außerdem gelernt, dass ich nie am richtigen Equipment sparen würde. Wer billig kauft, kauft zweimal, heißt es so schön. Mein Schlafsack und die Therm-a-Rest Isomatte begleiten mich schon seit einigen Jahren.

Die einzige Änderung, die wir am Gepäck nach dem Trip vornehmen würden: Besitzt du selbst einen Gaskocher? Dann nimm diesen mit. Denn der Kocher mit Spiritus hat immer sehr lange gebraucht, bis das Wasser endlich warm war.

Zelt, Schlafsack und Co.:

Da ich aktuell kein eigenes Zelt besitze (außer ein 1-Frauen-Zelt zum Bikepacking) habe ich ein ultraleichtes Zelt von einem Freund geliehen:

Wasserdichte Tasche, Rucksäcke und Packsäcke:

  • Eine große 80 Liter wasserdichte Tasche mit Rollen von Tatonka (in diese Tasche haben wir alle Essenspakete gepackt, dazu Utensilien wie Kaffeefilter, Tassen, Teller, Camping-Besteck)
  • Jeder einen Rucksack: Dom hatte seinen Skill Reco 30 Liter und ich meinen Hike Pack 27 Liter von Tatonka dabei. In diese haben wir unsere Regenklamotten und Snacks gepackt. Alles, auf das wir auf dem Kanu schnell Zugriff benötigt haben.
  • Wasserdichte Packsäcke hatten wir diverse dabei. Für Kleidung diese von Tatonka (hier, hier und hier) und einen dicken von Ortlieb für das Kamera-Equipment.
  • Unsere Küchenutensilien (Kaffeefilter, Kaffee, Besteck, Baby Wipes, Streichhölzer, Feuerzeug etc.) hatten wir in diesem großen wasserdichten Beutel drin. War prima für die Aufbewahrung.
  • Dazu gab es die große wasserdichte 50 L Tonne von Kanutrip, in die wir alles, was nicht nass werden darf, gepackt haben: Kleidung, Handtuch, Schlafsack, Therm-a-Rest-Matte (Isomatte) und Schuhe.
Kleine wasserdichte Packsäcke gab es für jeden von Kanutrip je einen.

Kleidung:

Achte bei der Kleidung darauf, wirklich nur das Nötigste einzupacken. Niemand muss jeden Tag ein frisches T-Shirt anziehen. Hier folgt die Übersicht meiner Kleidung:

  • 1 lange Hose (ideal mit Zip) und 1 kurze Hose (evtl. Leggings)
  • 1 Longsleeve
  • 1 Kapuzenpulli
  • 2 - 3 T-Shirts oder Tops
  • Unterwäsche je Tag (Frauen Sport BHs)
  • Badesachen
  • Socken benötigst du eigentlich nur am Abend, im Boot könnten sie nass werden (am besten Merino)
  • Wasserschuhe oder Socken (meine Wasserschuhe und die Wassersocken von Dom)
  • Trekking-Schuhe (zum wandern, für Landtransporte oder für den Abend an Land, ist ja nicht immer sommerlich warm in Schweden)
  • Flip Flops, Birkenstock fürs Wasser, Adiletten oder sonstige "Schlappen" die bequem sind
  • Softshell oder Fleece Jacke (meine von Arcteryx und Doms von The North Face)
  • Regenjacke, Regenhose und Poncho
  • Buff Multifunktionstuch
  • Sonnenschutz
  • eventuell Handschuhe zum Paddeln (Achtung: Fahrradhandschuhe sind oft zu kurz)
  • Schlafmaske (es wird schon früh hell in Schweden)

Hygiene und Kulturbeutel:

Zunächst für Frauen: Lass deine Schminke daheim. Wir sind in der Natur.

Sonstige Campingausrüstung

  • Stirnlampe und kleine Solarleuchte fürs Zelt
  • Erste-Hilfe-Set (Zeckenzange) und Medikamente, wenn du krank werden solltest oder du chronische Probleme hast
  • Moskito Spray, Thermacell Mückenabwehr Protect und Anti-Mücken Spiralen
  • Kaffeefilter für frischen Kaffee am Morgen
  • Teebeutel und Kaffeepulver
  • Leatherman bzw. Taschenmesser
  • Gaffa/Duct-Tape (irgendwas muss immer geklebt werden)
  • Mülleimerbeutel (wir hatten selbst kleine mitgenommen, um öfter den Müll an den vorgegebenen Stellen wegzuwerfen)
  • Campingbesteck (p. P. je ein Messer, Gabel und Löffel)
  • 2 leichte Teller (hatte meine vom Camper dabei)
  • 2 Tassen
  • Streichhölzer und Feuerzeug
  • 1 Rolle Klopapier
  • 1 Geschirrtuch
  • Sitzkissen fürs Kanu (bei längeren Tagesetappen hat uns trotzdem der Hintern weh getan)
  • Wenn es kalt ist, eine Solardusche. Wir haben unsere umsonst dabei gehabt und das Bad im kalten See genossen
  • Wasserkanister, denn nicht überall und immer ist das Wasser gut (haben große Unterschiede bemerkt).
  • Kreditkarte (wenn du an einem Shop oder Restaurant vorbeipaddelst. In Schweden brauchst du kein Bargeld)

Einen Reiseführer oder Karte brauchst du für den Süden Schwedens nicht. Alle wichtigen Informationen erhältst du vorab, bei Ankunft oder während deiner Fahrt mit dem Kanu. Letzteres bekommst du mit Routenvorschlägen sowie detailliertes Kartenmaterial, in dem alle Inseln, Schleusen und Schutzhütten eingezeichnet sind. Zurück am Camp gibts Tipps für Wanderungen oder Mountainbikes zu leihen.

Verpflegung bei der Kanutour in Schweden

Wir haben bei Kanutrip das Veggie-Essenspaket gebucht. Trotzdem haben wir Kaffee, Tee und frisches Obst (Äpfel und Bananen) für die ersten Tag dabei gehabt. Auch Nüsse und Müsliriegel hatten wir dabei. Wir wussten allerdings nicht, dass wir im Essenspaket reichlich Müsliriegel und Nüsse sowie Chips für Snacks eingepackt bekommen haben. Wir sind definitiv nicht verhungert.

Was wir nicht mitgenommen haben: Alkohol. Wir haben uns bewusst gegen Alkohol entschieden und erst am letzten Abend im Camp mit den anderen das ein oder andere Bier konsumiert.

Wir hatten zu Beginn Mineralswasser und Ramlösa mit Zitrone (ich liebs) dabei. Das Wasser ist fast überall glasklar und hat Trinkwasserqualität. Nur an einer Stelle ist es nicht trinkbar. Aber auch hier informiert dich Kanutrip ausführlich.

Hinweis: Wir hatten Tropfen zum Entkeimen des Wassers dabei. Diese mussten wir nie nutzen, da wir das Wasser so getrunken haben oder zum Essen sowieso abgekocht haben. Es hat wirklich Trinkwasserqualität.

Unsere Kamera(s)

Wir haben uns bei der Wahl der Kameras total beschränkt und auch nur ein Objektiv mitgenommen. Das hat uns auch gereicht. Denke daran, dass du alles per Powerbank oder Solarladegerät laden musst, wenn deine Akkus ausgehen.

  • Sony Alpha 7 IV mit einem Objektiv (24 - 70 mm; f2.8) und Speicherkarten
  • Insta360
  • DJI Action Cam
  • Handy
  • DJI Mavic 3 Cine
  • Powerbank
  • Solarladegerät

Beste Zeit für eine Kanutour in Schweden

In den Sommermonaten Juni, Juli und August steigen die Temperaturen auf 20° C, die Niederschläge sind gering. Daher empfehlen wir dir diese beste Reisezeit für die Kanutour.

Ab Mitte August nimmt die Anzahl an Sonnenstunden ab, die Tage werden wieder kürzer. Unsere Erfahrung: Wir haben die Kanutour Anfang August gebucht und großes Glück: sonnige, warme bis heiße Tage und keinen Regen. In der Woche früher hatten die Teilnehmer drei Regentage, die Leute nach uns hatten viele Regentage mit Gewitter und viel Niederschlag. Fazit: Egal, wann du die Tour buchst, du musst immer mit Regen rechnen.

Häufige Fragen zur Kanutour in Schweden

Wir hatten auf Instagram nach unserer Kanutour gefragt, ob ihr noch Fragen zur Reise nach Schweden habt. Diese beantworten wir hier nochmals ausführlich:

Ist die mehrtägige Kanutour für Anfänger geeignet?

Wir waren auch Anfänger, was mehrtägige Touren mit dem Kanu angeht. Die Regionen Nordmarken und Dalsland sind für Einsteiger ideal, da du die Länge der Kanutouren Tag für Tag variieren kannst (je Ausdauer und Wetter). Auch das Umtragen ist machbar. Je nach Wind und Wetter haben wir täglich entschieden, wie lang unsere Tagesetappen waren. Du hast es selbst in der Hand, wie lange du am Tag Kanufahren möchtest.

Darf man überall ein Lagerfeuer machen?

In der Region darfst du im August nur an Schutzhütten an den dort fest angelegten Feuerstellen offenes Feuer entzünden. Zu diesem Zweck ist dort oft auch Brennholz deponiert (nicht immer). Falls du mit dem Auto oder Bus anreist, solltest du eine kleine Axt oder Säge dabei haben, damit du die Baumstämme zerkleinern kannst.

Hinweis: Selbst erbaute Feuerstellen aus Steinen sind keine offiziellen Feuerstellen und dürfen aus Brandschutzgründen nie zum Feuermachen genutzt werden. Ranger werden dich vor Ort informieren, wie die aktuelle Lage an Feuerstellen ist. Es kommt auch vor, dass ein allgemeines Feuerverbot verhängt wird.

Wichtiger Hinweis: Herumliegende Stöcke und Äste sind in Ordnung, aber es dürfen keine abgestorbenen oder herumliegenden sowie noch lebenden Bäume abgeholzt werden, da diese unter Naturschutz stehen.

Kannst du größeren Gruppen die Kanutour empfehlen?

Definitiv. Wir haben auch beschlossen, einmal eine Tour mit mehreren Freunden zu machen. Allerdings musst du dann beachten, dass ab fünf Personen Rastplätze/Schutzhütten zum Übernachten genutzt werden müssen. Die Möglichkeiten in Dalsland sind dann begrenzt, da viele auf eigene Faust unterwegs sind. Dann kommt es auf das richtige Timing an.

Kannst du die Kanutour auch mit Kindern empfehlen?

Wir haben viele Familien getroffen. Grundsätzlich ist dieser Trip mit Kindern möglich. Wir empfehlen ein Mindestalter von 4 bis 5 Jahren. Das Kind fährt als zweite oder dritte Person im Kanu mit und sollte "Sitzfleisch" haben. Du solltest auch mehrere Pausen einlegen, damit es dem Kind nicht langweilig wird. Auch Kinder erhalten Schwimmwesten und ein kurzes Paddel. Ich würde außerdem empfehlen, dass das Kind schwimmen kann.

Kann ich beim Kanutrip in Schweden meinen Hund mitnehmen?

Definitiv kannst du das machen. Die Hunde, die wir auf den Kanus gesehen haben, hatten einen riesengroßen Spaß und sind mehr im See herumgeschwommen, als dass sie im Gras gechillt haben.
Ideal wäre vermutlich auch, dass du davor schon mal mit ihm auf einem SUP oder Kanu Zeit verbracht hast, sodass es nichts ganz Neues für den Hund ist. Hinweis: Laut Jedermannsrecht in Schweden müssen Hunde (egal ob an Land oder auf dem Wasser) angeleint sein.

Muss ich Kanuerfahrung mitbringen? Kannst du die Tour jedem empfehlen?

Wir empfehlen jedem die Kanutouren, der Lust auf ein Abenteuer und Natur hat. Du brauchst keine Erfahrung. Bei der Einführung bekommst du alles, was wichtig ist, gezeigt. Den Rest lernst du im "doing" in Südschweden sehr rasch.

Wie fit muss man sein? Hattet ihr Muskelkater vom Paddeln?

Beim stundenlangen Paddeln gegen den Wind brennen die Oberarme ein wenig. Das ist aber alles machbar. Der Hintern hat uns nach Tag 4 deutlich mehr weh getan (trotz Sitzkissen). Also immer regelmäßig Pausen machen hilft. Die eingezeichneten Kanutouren kannst du auch abkürzen, die Karten zeigen dir ideal, wie du auf eigene Faust unterwegs bist.

Wo geht man aufs Klo?

Zur Grundausstattung gehört ein Spaten. Mit dem buddelst du in der Natur ein Loch, erledigst dein "Geschäft" und verbuddelst alles danach. An Rastplätzen und Campingplätzen gibt es Trockentoiletten oder natürlich richtige Klos.

Woher weiß man, dass es nicht zu gefährlich ist, ins Wasser zu gehen?

Bei Kanutrip bist du von Beginn an in einer WhatsApp-Gruppe und dein Ranger informiert dich jeden Morgen mit den neuesten Wetter-Updates (inklusive Wetterbericht) und gibt Tipps, wann du besser das Wasser verlassen solltest. Wenn der Gegenwind zu stark oder die Wellen zu hoch werden, merkst du das schnell selbst. Denn das Wetter in Schweden kann schnell wechseln, daher sind diese Informationen sehr hilfreich.

Woher wusstet ihr, wohin ihr paddeln müsst? Gab es eine Route?

Bei der Übergabe des Equipments bekommst du eine wasserdichte Karte mit Routenvorschlag und Tipps für Rastplätze. Dazu eine große Faltkarte der Region, in der auch die Schutzhütten eingezeichnet sind. In einer App ist deine eigene Route vorhanden, der du nicht folgen musst. Es handelt sich lediglich um einen Vorschlag mit Ideen für Abkürzungen und Erweiterungen. Du kannst aber komplett auf eigene Faust lospaddeln, solltest eben im Laufe des Freitag zurückkommen.

Wird man Seekrank?

Ich habe gar nichts bemerkt, habe aber auch keine Probleme damit. Dom lag manchmal im Zelt und hat das Schwanken der Wellen noch gespürt. Wir denken, es hängt vom einzelnen ab.

Hattet ihr Probleme mit Mücken?

Die ersten Tage fast gar nicht. Da hatten wir allerdings auch viel Wind. Die letzten beiden Tage mussten wir Moskitospray nutzen und wurden gestochen. Es hielt sich aber für Schweden im Sommer sehr in Grenzen.

Hast du Lust auf Kanutouren in Schweden? Oder bist selbst schon mit Kanu mehrere Tage am Stück gepaddelt? 

Dann verrate uns deine Highlights, wo du die Tour gemacht hast und wie deine Erfahrungen waren. Wir sind neugierig und haben Lust, im nächsten Jahr in einer Gruppe mit Freunden nochmals eine Kanutour auf Seen zu unternehmen. Falls du Fragen zur Planung hast oder wir Informationen vergessen haben, die für dich wichtig sind, darfst du auch gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir beantworten alles.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Der Kanutrip (Travelbase). Unsere Meinung ist und bleibt unsere eigene, wir würden diesen Trip nach Schweden sofort nochmals unternehmen, und können die Kanutouren von Kanutrip sehr empfehlen.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

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