Gutes Essen in Oslo – Hier isst du besser als du denkst
Okay, okay, ich gebe es zu, ich bin bei Norwegen immer skeptisch, so auch bei dieser vierten Reise nach Oslo. Ich war schon öfter in Norwegen auf Reisen in allen Regionen des Landes. Das, was ich als norwegisches Essen kennengelernt habe, war nicht immer kulinarisch ansprechend. Okay, Fisch ist super, aber der steht vor allem im Norden selten auf der Speisekarte. Warum auch? Man angelt ihn selbst und bereitet diesen dann zu.
Aber als wir jetzt wiederholt in Oslo für einen Kurztrip waren, wurde ich eines Besseren belehrt. Wir haben uns vor der Reise intensiv damit beschäftigt, wo es in Oslo wirklich. gutes Essen gibt. Natürlich ist es nicht immer "typisch Norwegisch" – wer isst den schon Wal?
Wer darauf aber wie ich getrost verzichten kann, wird sicherlich bei den folgenden Empfehlungen ein paar hervorragende Restaurants finden. Und vor allem die Gewissheit bekommen, dass Essen gehen in Norwegen zwar unfassbar teuer ist (gemessen an unseren Preisen), jedoch auch ziemlich gut sein kann.
Am Ende des Artikels findest du eine Karte zum offline speichern auf dem Handy. Wir haben alle Locations und vielen weiteren Tipps für Oslo für dich zusammengefasst.
Viel Spaß bei mit den Tipps für gutes und oft auch günstiges Essen in Oslo. Unser Food-Guide mit Restaurant-Tipps, tollen Cafés und Streetfood.
PS: Die besten Bars in Oslo findest du hier
Syverkiosken
Syverkiosken ist Oslos letzter Hotdog-Kiosk, der Hot Dogs mit feurigem Senf serviert. Es ist billig und schmeckt wunderbar. Jeder in Oslo wird dir erzählen, dass du hier die besten Hot Dogs in ganz Norwegen essen kannst. Aber es ist kein Hot Dog, wie wir ihn kennen. Die Würstchen (es gibt auch vegetarische) werden hier zwar traditionell zubereitet, kommen nicht im Brötchen, sondern in Lompe. Lompe ist ein Fladenbrot aus Kartoffeln, alternativ mit neuen innovativen Geschmackskombinationen.
Die Beläge sind immer hausgemacht, und die Würste werden in einer reichhaltigen Brühe (Geheimrezept des Vaters des aktuellen Chefs Erlend) gekocht, die nach dem geheimen, traditionellen Rezept von Syverkiosken hergestellt wird.
Probiere auch eine Flasche der lokalen Limonade Tøyen-Cola. Der Geschmack ist köstlich, gewürzt mit einer besonders feurigen Senfsorte.
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 23.30 Uhr
- Adresse: Maridalsveien 45B
Ling Ling Oslo
Hakkasans erstes Restaurant in Skandinavien ist inspiriert von einer Izakaya, einer japanischen Kneipe. Nur edler, den japanische Kneipen sind dunkel und verraucht. Das Restaurant hat einen Außenbereich (je Wetter geöffnet) und eine Roof-Top Bar mit einer schönen Aussicht über das Hafenviertel Aker Brygge und den Oslofjord.
Die kantonesische Speisekarte von Ling Ling basiert auf Hakkasans Signatur-Gerichten, die aus lokalen Zutaten zubereitet werden. Wir wählten als Vorspeise den King Krab Salad sowie die LingLing premium steamed dim sum basket. Als Hauptgericht Scallops mit Spargel und schwarzem Trüffel sowie dem Spicy Wagyu mit Szechuan Mala Sauce. Als Beilagen wählten wir Reis und Spargel. Es war alles vorzüglich, nur das Wagyu war für uns sehr zäh. Aus Japan sind wir anderes und eine bessere Qualität gewohnt. Der Preis war dafür absolut nicht gerechtfertigt.
Musik spielt im Ling Ling eine wichtige Rolle, und jeden Donnerstag, Freitag und Samstag sorgen lokale DJs in der „Hidden Lounge“ den ganzen Abend für gute Stimmung.
- Webseite
- Adresse: Stranden 30
- Öffnungszeiten: Dienstag–Freitag 16.30 bis 0 Uhr, Samstag 13 bis 0 Uhr; Außenterrasse je nach Wetter geöffnet
The Salmon
Im The Salmon haben wir unser bestes Essen Oslos eingenommen. The Salmon befindet sich auf Tjuvholmen nahe dem Astrup Fearnley Museum of Modern Art. Das Restaurant hat sich auf Fischgerichte, vor allem auf norwegischen Lachs spezialisiert. Innen findest du ein Erlebniszentrum, das den Prozess vom Rogen bis zum Endprodukt zeigt.
Die Gerichte mit Lachs werden nach alten Traditionen zubereitet, aber auch neu und modern interpretiert. Auf Austern und andere Meerestiere sowie Sushi musst du auch hier nicht verzichten.
The Salmon hat eine eigene Räucherei und bietet einen Verkauf mit Theke und frisch geräucherten Lachs und traditionellen Gravlaks an.
Das haben wir gegessen:
- Vorspeise: Oyster trilogy - Fiesta, Mignonette and Kaki
- Vorspeise: Salmon tartar
- Hauptgericht: Grilled salmon with asparagus, truffled potato cream and brown butter sauce.
- Webseite
- Adresse: Strandpromenaden 11
- Öffnungszeiten: Sontagn bis Donnerstag 11.30 bis 18 Uhr, Freitag und Samstag 11.30 bis 20 Uhr
Haralds Vaffel
Die Geschichte von Haralds Vaffel Waffelladen begann im Sommer 2013, als Jonathan die Idee hatte, Waffeln vom Fenster seines Schlafzimmers in der Osloer Altstadt aus zu verkaufen. Er liebte Waffeln wirklich und wollte diese Liebe an seine Mitbürger in Oslo weitergeben. Das sprach sich herum, und jeden Samstag und Sonntag servierte Harald den Hungrigen, die aus der ganzen Stadt kamen, köstliche Waffeln.
2017 eröffnete er seinen richtigen Waffelladen Haralds Vaffel in Grünerløkka. Seitdem boomt das Geschäft und alle wollen die typische norwegische Waffel mit Braunkäse einmal probieren.
Larsson möchte, dass die Größe der norwegischen Waffel international anerkannt wird und sogar mit der berühmten belgischen Waffel mithalten kann. Sein kreatives Menü umfasst Waffeln mit Blauschimmelkäse, Waffeln mit Würstchen, Waffeln mit Kokosnuss, die „Favaffel“ (inspiriert von Falafel) und mehrere vegane und glutenfreie Waffeln.
Oslo Street Food
Oslo Street Food ist eine große Markthalle mit Street Food Ständen im Zentrum. Hier findest du 16 unterschiedliche Essensstände mit Gerichten aus aller Welt: von japanisch über griechisch zu peruanisch gibt es alles, was dein hungriger Magen essen möchte. Auch für Veganer und Vegetarier gibt es genügend Angebote.
Die Markthalle ist ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und wir haben überraschenderweise keine anderen Touristen angetroffen. Komisch, denn die Lage im Zentrum ist ideal für ein günstiges Essen abseits der richtigen Restaurants.
Am Wochenende wird Oslo Street Food zum Klubb Torggata, einer der besten Clubs Oslos mit DJs und Live-Musik. Die Essensstände sind dann länger geöffnet (bis 1 Uhr).
- Das Programm findest du auf der Facebook Seite
- Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 11 bis 1 Uhr, Donnerstag 11 bis 2 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 3 Uhr und Sonntag 12 bis 22 Uhr
Barcode Street Food
Zentral gelegen inmitten des neu entwickelten Barcode-Projekts bietet Barcode Street Food einzigartige Geschmackserlebnisse aus aller Welt. Dies ist ein Food Court mit 14 verschiedenen Essensständen, die Straßenessen von vielen verschiedenen Orten servieren. Es ist auch eine der größten Bars in Norwegen.
Bei Barcode Streetfood treffen verschiedene Kulturen in einer lockeren Atmosphäre aufeinander. Sowohl traditionelle Speisen als auch innovative und ungewöhnliche internationale Küche und Getränke stehen hier auf dem Menü. Der große Veranstaltungsort verwandelt sich freitags und samstags in einen Nachtclub mit DJs, Disco-Lichtern und Tanz. Wenn du einen ruhigeren Abend bevorzugst, kannst du dich in einem der vielen Loungebereiche rund um den Veranstaltungsort zurücklehnen und entspannen.
Unser Tipp: Griechisch veganes Gyros und die Mezze Platte mit zusätzlicher Falafel.
- Webseite
- Adresse: Dronning Eufemias gate 14
- Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 11 bis 23 Uhr, Donnerstag 11 bis 0 Uhr, Freitag und Samstag 11 - 1 Uhr und Sonntag 12 bis 22 Uhr
Mathallen Markthalle Oslo
Die bekannteste Markthalle Oslos ist die Mathallen. Auf dem ehemaligen Vulkan-Fabrikgelände in Grünerlokka ist hier ein zentraler Ort zum Einkaufen. Meist triffst du hier allerdings nur noch auf Touristen. Trotzdem kannst du hier von lokalen Produzenten und ausländischen Importeuren einkaufen: Fisch und Meeresfrüchte (die Austern waren sehr teuer, aber gut), Bäcker, Metzger und Delikatessenläden für Käse, Wurst und weiteren Spezialitäten.
Außerdem gibt es viele ökologische und Fairtrade-Produkte. Zum Essen und Trinken gibt es eine Kaffeebar, eine Weinbar, eine Bierbar und kleine Lokale wie Cebiche by Aymara, Peru. Neben den Austern mussten wir beim Peruaner Ceviche bestellen. Dazu gabs Inka Cola und peruanisches Bier. Hier kannst du dein Fernweg nach Peru stillen.
- Adresse: Mathallen, Vulkan 5
- Öffnungszeiten: 2. August bis 22. Dezember: Dienstag bis Samstag 10 bis 22 Uhr und Sonntag 11 bis 18 Uhr. Montags geschlossen.
W.B. Samson
Die besten Kanelboller (Zimtschnecken) in Oslo haben wir in einer der Bäckerei-Filialen von W.B. Samson (Egertorget) gegessen. Sie waren noch warm und kamen frisch aus dem Ofen. Einfach köstlich. Die Bäckerei findest du mehrfach in Oslo. Schau einfach in deine Karte, welche in deiner Nähe ist.
SALT
Im SALT waren wir mehrfach. Denn bei einem Burger am Anleger Langkaia mit Ausblick auf die schönsten Gebäude in Oslo mit der Oper, dem Munch Museum und der Deichmann Bibliothek in warmen Sommernächten gibt es kaum einen vergleichbaren Ort. Vor unserem Saunabesuch waren wir für ein Bier mit Aussicht nochmals hier, um die nette Atmosphäre im aus Treibholz gebauten Café bzw. Biergarten zu genießen.
Die gesamte Location besteht aus mehreren Langhäusern, wie sie in Nordnorwegen zum Fisch trocknen genutzt werden. Außerdem gibt es sechs Fass-Saunen (für 6 bis 80 Personen). Wir haben uns trotzdem für die Sauna direkt gegenüber dem Opernhaus entschieden. Mehr zu dieser Sauna findest du bei unseren Geheimtipps für Oslo.
- Zur Webseite mit Eventkalender und Preisen fürs Saunieren
- Ganzjährig geöffnet. Im Winter mit Lagerfeuer.
- Adresse: Langkaia 1
Eataly
Das bekannte Konzept der Eataly Restaurants gibt es auch in Oslos modernem Viertel Aker Brygge. Das Restaurant ist rustikal auf hip gemacht und gefällt uns hervorragend. Wir bekommen im Außenbereich einen Platz und bestellen zwei Pizzen: Einmal Pizza Vegetarisch und einmal Pizza Capricciosa.
Die Pizzen sind köstlich und entsprechend Norwegen sind die Preise. Wenn du zu den Hauptessenszeiten kommen möchtest, solltest du reservieren.
- Adresse: Bryggetorget 18,
- Webseite
Allgemeine Infos zum Essen in Oslo
Nimm an einer Food-Tour teil
Überall auf der Welt nehmen wir an Food-Touren teil, um die Stadt kulinarisch zu entdecken und Geheimtipps der einheimischen Guides zu bekommen. In Oslo haben wir den Streetfood-Kultur-Rundgang mitgemacht.
Dabei sind wir an der Mathallen Markthalle gestartet und haben Waffeln, Hotdogs, Kakao und eine Verkostungsplatte probiert. Wir haben einen Wasserfall in der Stadt gesehen, sind durchs Hipster-Viertel Grünerlokka geschlendert und konnten dort auch Streetart erkunden. Die Tour hat 3 Stunden gedauert und war preislich völlig in Ordnung.
- Hier buchen
- Dauer: 2,5 Stunden (bei uns ging sie 3 Stunden)
- Kostet: 67 Euro (je Wechselkurs
Kosten für Essen und Trinken in Oslo
Das Schmerzhafteste zuerst: Oslo ist teuer und nach unserem Gefühl eine der teuersten Städte in Europa. Aber keine Sorge, wer ein wenig vorausschauend plant, kann hier auch für ein normales Reisebudget essen gehen. Die Kosten für Oslo sind allgemein höher als in Deutschland.
Als Richtwert haben wir ein paar Dinge in Euro umgerechnet, um dir ein Gefühl zu geben, mit welchen Ausgaben du rechnen musst:
- Frühstück: 2 Sandwiches am Bahnhof mit 2 Kaffee: 50 Euro
- Abendessen: durchschnittlich pro Person 40 - 60 Euro
- Bier: 8 Euro
- Cocktail ab 18 bis 30 Euro
- Pizza: ca. 20 Euro
Wie viel Trinkgeld gibt man in Norwegen?
In Norwegen hält man das nicht so streng wie bei uns. Das Gehalt für Personal in der Gastronomie ist bereits in der Rechnung enthalten.
Trotzdem werden 5 - 10 % Trinkgeld bei gutem Service als angemessen betrachtet. Das Trinkgeld ist allerdings nicht obligatorisch, sondern wirklich freiwillig. Wir haben immer aufgerundet und vermutlich eher zu viel als zu wenig gegeben (im Vergleich zu norwegischen Verhältnissen).
Da in Norwegen alles mit Kreditkarte bezahlt wird, kannst du beim Bezahlen direkt einen Betrag fürs Trinkgeld eingeben. Achte bei der Rechnung mal darauf, denn in Norwegen wird das Trinkgeld extra auf dem Beleg ausgegeben.
Unsere Tipps für günstiges Essen in Oslo
Wie bereits erwähnt ist Oslo eher ein teures Pflaster. Dennoch können wir dir ein paar Spartipps mit an die Hand geben, die deine Urlaubskasse etwas schonen wird.
- Esse auf Streetfood Märkten: Hier kannst du hervorragend günstig essen und das zu fairen und für Oslo günstigen Preisen.
- Esse nicht im Zentrum, sondern in Vierteln wie Grünerlokka oder anderen aufstrebenden Vierteln. Hier ist es oft günstiger.
- Imbissbuden: An Imbissen wie dem Syverkiosken kannst du recht günstig essen und wirst auf jeden Fall satt.
- Wenn du dir einmal am Tag etwas Besonderes gönnen möchtest, spare bei den übrigen Mahlzeiten. Es gibt sehr viele Bäckereien, wo du leckere Zimtschnecken essen kannst.
- Du möchtest möglichst viel probieren? Dann buche diese Food-Tour. Wir unternehmen immer eine Food-Tour, so auch in Oslo. Neben tollem Essen lernst du auch immer tolle Einheimische kennen, welche die Tour führen. So manchen Laden, den wir besucht haben, hätten wir ohne eine Food Tour nicht entdeckt.
Oslo Karte mit allen Tipps für Essen
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Mehr InformationenFazit zum Essen in Oslo
Ich war nach drei Reisen kein Oslo Fan, aber dieses Mal hat es mich und auch Dom ausnahmslos begeistert. Wir hatten wieder mal eine perfekte kulinarische Reise, wo es an nichts mangelte. Ein herzliches „Mhhhhhh“ kam jedem von uns mindestens einmal am Tag über die Lippen.
In Oslo lässt es sich einfach hervorragend essen. Nur über eine Sache kommen wir nicht hinweg: Für einen Städtetrip öffnen die meisten Cafés für ein Frühstück viel zu spät (frühestens 10 Uhr, manchmal später), sodass wir oft im Hotel gefrühstückt haben. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und noch mehr ausprobieren. In einer modernen Metropole wie Oslo kommen jeden Monat neue Restaurants, Bars und Cafés dazu, die es zu entdecken gilt.
Hast du weitere Tipps für tolles und günstiges Essen in Oslo? Oder vielleicht noch den ein oder anderen Spartipp? Wir freuen uns immer über deine Kommentare.
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