Mein Highlight im Northern Territory: Litchfield Nationalpark
Was dich erwarten? Atemberaubende Wasserfälle, natürliche Pools zum Schwimmen und eine einzigartige Landschaft
Nur 90 Minuten von Darwin entfernt liegt einer der schönsten Orte im Top End des Northern Territory in Australien: Der Litchfield Nationalpark! Nach tropisch heißen Tagen und Nächten in Darwin, verbunden mit viel Lärm und schlaflosen Nächten freuten wir uns auf die Natur! Endlich camping!
Der Nationalpark ist besonders bei Einheimischen für Ausflüge am Wochenende oder in den Ferienzeiten beliebt. Daher sind wir froh, an einem Sonntagnachmittag anzureisen. Der Campingplatz am Litchfield Tourist Park ist recht leer und gemütlich. Die Plätze mit Stromanschluss liegen im Schatten und haben unterschiedlich hohe Schatten spendende Carports.
Genau das Richtige für uns. Noch besser ist, dass wir unseren Stellplatz aussuchen dürfen. Natürlich schlagen wir in Nähe der Klos und Duschen zu. Wer will schon nachts über den dunklen Campingplatz irren, ….
"Ihr wollt wirklich 2 Nächte buchen?"
Irritiert sind wir bei der Ankunft: Für zwei Nächte hatten wir reserviert. Beim Check-in werden wir gefragt, ob wir wirklich zwei Nächte bleiben wollen. Geld würden wir keines zurückbekommen, falls wir nach nur einer Nacht abreisen würden.
Warum sollten wir uns den Stress geben? Schließlich reisen wir am frühen Sonntag Nachmittag an. Zu spät, um noch in den Park zu fahren. So denken wir. Also testen wir den kleinen aber sauberen Pool unseres Campingplatz. Bei über 32° Grad kommt die Abkühlung zur richtigen Zeit. Am nächsten Tag bereuen wir diese Entscheidung: Eine Fahrt zu den Buley Rockholes hätte sich sehr gelohnt. Da der Park kostenlos ist, wären die natürlichen Pools viel idyllischer gewesen, als der kleine Pool auf dem Campingplatz.
Am nächsten Tag erkunden wir den Litchfield Nationalpark und alle Orte, die für uns befahrbar sind bzw. nach der Regenzeit geöffnet sind. Gemütlich fahren wir kurz vor Sonnenuntergang zurück zum Litchfield Tourist Park. Diese 2. gebuchte Nacht hat ihre völlige Berechtigung. Wir entspannen, ehe wir am nächsten Tag die lange Strecke nach Katherine und den Nitmiluk Nationalpark in Angriff nahmen.
Der Besuch für einen Tag im Park selbst reicht meiner Meinung völlig aus, wenn man wie wir direkt nach Ende der Regenzeit reist. Denn einige Straßen sind aufgrund Überflutungen noch unpassierbar und somit gesperrt. Da diese Straßen generell nur für Allradfahrzeuge (4WD) offen sind, dürften wir mit unserem Camper diese sowieso nicht befahren. Unser Camper ist nur 2WD.
Am Ende dieses Artikels habe ich eine Karte eingebaut, da man am Nationalpark (welcher übrigens keinen Eintritt kostet) keine Übersichtskarten bekommt. Wenn man aber im Litchfield Tourist Park übernachtet, bekommt man als Gast einen Ausdruck mit Markierungen, für die geöffneten Orte. Nur kann man auf dieser Karte teilweise schlecht erkennen, wo Abzweigungen sind. Außerdem ist das Schild zum Greenant Greek nur aus Fahrtrichtung Wangi Falls sichtbar.
Warum in den Litchfield Nationalpark?
Falls du nur begrenzte Zeit für deinen Aufenthalt im Top End hast rate ich dir, unbedingt den Litchfield Nationalpark neben dem Kakadu Nationalpark zu besuchen. Eher würde ich in Darwin kürzer bleiben, was ich mit meinem Bruder, an meinem 2. Besuch im Litchfield NP auch getan habe.
Dieser Park ist einer der schönsten Orte am Top End, um in natürlichen Pools im kristallklaren Wasser an Wasserfällen zu schwimmen und abzukühlen. Und sie sind sicher. Mit sicher meine ich an dieser Stelle ohne Gefahr zu laufen, auf Krokodile zu treffen, die im Northern Territory in vielen Fällen ein Schwimmen in Gewässern unmöglich machen (zum Beispiel im Kakadu Nationalpark).
Die wunderschön gelegenen Pools machen deutlich, warum jährlich über 260.000 Besucher den kostenlosen Litchfield Nationalpark in Australien besuchen. Doch nicht nur Pools und Wasserfälle in tiefen Schluchten kannst du hier erkunden. Auch Monsun Regenwälder, riesengroße Termitenhügel, Wanderwege und abenteuerliche Offroad-Straßen.
Highlights im Litchfield Nationalpark
Hier haben wir unsere Highlights und schönsten Orte im Litchfield NP zusammengefasst. Während meines 3-monatigen Australien Roadtrips war ich gleich zweimal hier, weil es mir so gut gefallen hat.
Die ideale Reihenfolge für die Besichtigung wäre meiner Meinung nach folgende:
- Magnetic Termite Mounds ca. 17 km nach Parkeingang
- Tolmer Falls
- Wangi Falls
- Greenant Creek und Tjaetaba Falls
- Florence Falls
- Buley Rockholes
Greenant Creek - Tjaetaba Falls
Kurz vor dem ersten Besuch im Litchfield bekamen wir in Darwin den Tipp, dass der Greenant Creek und die Tjaetaba Falls der schönste Ort im Nationalpark sei. Leider hat es uns damals nicht mehr gereicht.
Am zweiten Besuch musste ich daher unbedingt hier her. Ich habe es nicht bereut: Unglaublich und kaum zu glauben: Dieser kleine Pool war ganz alleine unserer. Später kamen noch zwei Australier dazu, ansonsten Stille, Ruhe und das im sehr gut besuchten Litchfield Park. Warum? Der Weg führt ca. 2,7 km hin und zurück nach oben zu den Pools.
Der untere Pool unterhalb der Wasserfälle ist den Aboriginals heilig. Hier sollte man nicht ins Wasser springen und ihren Wunsch respektieren. Daher gehen wir direkt nach oben. Es gibt einen Aussichtspunkt und ein Stück weiter oben die idyllisch gelegenen Rock Pools.
Nach Ende der Regenzeit führten die Fälle genügend kirstallklares Wasser. Auch die Pools waren erfrischend und einladend. Mein absoluter Lieblingsort im Litchfield Nationalpark!
Buley Rockholes
Einer meiner Lieblingsplätze im Park sind die Buley Rockholes. Der beste Platz, um im Wasser der Felspools abzukühlen und zu entspannen. Hier geht ein Pool in den nächsten über. Am kleinen Fluß bieten sich dazu jede Menge Möglichkeiten, um ins Wasser zu gelangen. Das Wasser ist angenehm erfrischend und nicht zu kalt.
Um die Mittagszeit kommen hier jedoch viele Tagesausflügler her. Daher sind die Pools sehr gut besucht. Das Gute an den Rockpools ist, dass der Parkplatz nicht von großen Wohnmobilen und Reisebussen angefahren werden darf. Sie müssten den Fußweg ab den Florence Falls nehmen, um hier her zu gelangen. Außer uns war niemand so aktiv, um diesen Weg zu gehen (es war eigentlich auch viel zu heiß dazu).
Tipp: Entweder früh morgens oder kurz vor Sonnenuntergang herkommen.
Florence Falls
Die Florence Falls bestehen aus einem doppelten Wasserfall, die in einen großen Swimmingpool hinabfallen. Vom Parkplatz aus erreicht man den Pool über einen kurzen Weg an einer Aussichtsplattform vorbei führen und 160 Treppenstufen nach unten. Man kann allerdings auch einen längeren Fußmarsch durch den Monsun Regenwald in Angriff nehmen (Shady Creek Trek, 1 km, soll wunderschön sein).
Wir sind allerdings den kurzen Weg gegangen, da wir nach der kurzen Wanderung von den Buley Rotkohles zu den Florence Falls dringend eine Abkühlung benötigten.
Tipp: Komme früh morgens oder am späten nachmittag, wenn die Massen verschwunden sind.
Tolmer Falls
Die eindrucksvollen Wasserfälle bieten eine Aussichtsplattform, von der aus du einen guten Blick auf die Fälle hast. In den Höhlen entlang der Felsen wohnen die vom aussterben bedrohten Ghost und Orange Horseshoe Bats (Fledermäuse). Daher kann man hier nicht hinabsteigen und baden. Der Ausblick ist trotzdem empfehlenswert und ein Besuch wert.
Magnetic Termite Mounds & Cathedral Termite Mounds
Diese Termitenhügel sind 2 Meter hoch und die Entstehung klingt unglaublich, denn die Termiten, die diese Hügel erbaut haben, tragen eine Art Kompass in sich, um die Temperatur im Termitenbau angenehm zu halten.
Flach wie eine Flunder ragen die Termitenbauten in die Höhe. Doch die Termiten sind clever: Nur die schmale Seite ist der Sonne ausgeliefert (streng ausgerichtet nach Nord-Süd). Die breitere, ca. 1 Meter breite Seite, liegt im Schatten und verhindert ein „kochen“ im Inneren des Baus.
Magnetic Termite Mounds kannst du über einen kurzen Boardwalk erreichen. Leider ist dieser etwas ungünstig gebaut. Der Anblick könnte besser sein, würde der Steg ein kleines Stück weiter gehen.
Auf der anderen Straßenseite findest du die Cathedral Termite Mounds. Diese Termitenhügel ragen 5-6 Meter in die Höhe.
Wangi Falls im Litchfield Nationalpark
Die Wangi Falls sind für viele Touristen der schönste und somit beliebteste Ort im Litchfield Nationalpark. Am ersten Besuch waren die Zufahrten zu den Wangi Falls aufgrund Wartungsarbeiten gesperrt. Tja, das kann passieren, genauso wie überflutete Straßen nach der Regenzeit. Glücklicherweise beschloss ich, mit meinem Bruder, der die letzten Wochen in Australien mit mir verbracht hat, nochmals in den wundervollen Litchfield Nationalpark zu fahren.
Die Wangi Falls mit dem größten Pool im Park konnten wir diesmal besuchen. Leider war er zum Schwimmen gesperrt, da sich ein "Salty" - ein Leistenkrokodil - darin vergnügte.
Ein Wanderweg bringt dich auch nach oben. Hin und zurück sind dies machbare 1,6 km. Außerdem gibt es hier ein Café das von 11 - 14 Uhr geöffnet hat. Wir haben nur Fotos gemacht und das WIFI kurz genutzt, welches hier zur Verfügung steht. Dann sind wir weitergefahren, da wir uns in einem anderen Pool abkühlen wollten.
Falls du ein 4WD Auto hast, …
Kannst du die Orte „The Lost City“ und die Tjanyera Falls besuchen. Wir hatten wie gesagt nur einen 2WD Campervan. Dazu waren die Straßen nach der Regenzeit noch so stark überflutet, dass diese Straße komplett geschlossen war - für alle Autos.
Campingplatz: Litchfeld Tourist Park
Der Litchfield Tourist Park liegt nur 20 Minuten außerhalb des Nationalparks und war für uns an beiden Besuchen optimaler Ausgangspunkt für einen Tagesausflug in den Park.
Im Park selbst waren während meinen Besuchen Campsites aufgrund irgendwelchen Problemen mit den Toiletten gesperrt. Andere waren nur mit einem 4WD Auto befahrbar, was für uns beide Male ausfiel, da unsere Camper keine Allradwagen waren.
Der Campground im Litchfield Tourist Park ist top. Es gibt 70 Stellplätze mit Strom und angeblich unlimitiert Plätze ohne Stromanschluss. Die Duschen und Klos waren imm sauber, die Plätze mit Strom lagen so gut wie alle im Schatten.
Nur im Juni - August sollte man die Powered Campsites reservieren, da dann Hauptsaison im Litchfield NP ist.
- Kosten für eine Campsite mit Strom/Nacht: 38 AUD
- Kosten für eine Campsite ohne Strom/Nacht: 30 AUD
- Info: Der Tourist Park bietet auch Cabins an für alle, die nur mit dem Auto reisen
- Webseite Litchfield Tourist Park
Weitere Tipps
Anreise
Der Litchfield National Park liegt nur zwei Stunden mit dem Auto südlich von Darwin entfernt. Auf dem Stuart Highway gelangst du auf der guten Straße ans Ziel. Achte darauf, dass zur Regenzeit (November bis März) viele Routen im Park nur für Geländewagen mit 4x4 geschlossen sind. Sieh dir meine Karte des Litchfield National Park unten genau an, um herauszufinden, welche Straßen du fahren kannst. Mit unserem Campervan konnten wir nicht auf die 4x4 Routen.
Touren und Ausflüge ab Darwin zum Litchfield National Park
Falls du kein Auto oder Campervan zur Verfügung hast, werden ab Darwin auch Tagestouren oder mehrtägige Ausflüge (mit Kakadu Nationalpark) angeboten.
→ Bei Get Your Guide findest du eine detaillierte Übersicht, über buchbare Touren
Karte Litchfield Nationalpark
Türkis sind die Orte, die ich besucht habe. Grün die Orte, die man nur mit Allrad über unbefestigte Pisten befahren sollte. Während meinem Besuch waren diese aufgrund der langen Regenzeit noch geschlossen (Anfang und Ende Mai).
Warst du auch schon im Litchfield National park?
Was war dein Highlight? Falls du weitere Tipps hast, freue ich mich über deinen Kommentar am Ende dieses Artikels. Wenn du deine Reise gerade planst und Fragen hast, kannst du diese gerne hier als Kommentar hinterlassen!
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Hi ich bin Katrin!
Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!
Das sagen unsere Leser
1 KOMMENTARDina
23. April 2023 um 09:44 UhrLiebe Katrin, danke für deinen Artikel. Morgen werde ich deine Tipps befolgen 🙂 Nur ein Hinweis: seit April 2023 ist der Besuch nicht mehr kostenlos. Man muss online einen Parkpass kaufen. Viele Grüße, Dina