Papageitaucher – auch Puffins genannt – gehören zu meinen liebsten Tieren in Nordeuropa. Mit ihrem bunten Schnabel, dem aufrechten Gang und dem leicht tollpatschigen Flugverhalten wirken sie fast wie Comicfiguren. Ich habe sie bereits auf den Färöer-Inseln, in Irland und auf Island gesehen. Chris war zur richtigen Zeit auf Spitzbergen und konnte sie dort beobachten.

Jeder Ort war auf seine Weise besonders: In Irland kamen wir den Puffins auf den Saltee Islands erstaunlich nah. In Island standen sie unter anderem auf den Klippen von Látrabjarg, fast zum Greifen nah. Und auf Mykines auf den Färöern saßen sie auf den Wiesen direkt neben dem Wanderweg – ein echtes Highlight.

In diesem Beitrag zeige ich dir, wo du in Europa Papageitaucher beobachten kannst, wann die beste Reisezeit ist und welche Erfahrungen ich (und Chris) gemacht haben. Vielleicht bekommst du ja auch Lust, diese besonderen Vögel einmal selbst in freier Wildbahn zu erleben.

In Kürze die besten 6 Orte für Puffins in Europa

  • Mykines (Färöer-Inseln)
  • Hafnarhólmi – Borgarfjörður Eystri (Ostisland)
  • Heimaey – Vestmannaeyjar (Island)
  • Saltee Islands (Irland) Geheimtipp
  • Vík & Dyrhólaey (Südisland)
  • Gjógv & Gásadalur (Färöer-Inseln), weniger bekannt

Wann ist die beste Zeit, um Papageitaucher zu sehen?

Papageitaucher verbringen den Großteil des Jahres auf dem offenen Meer. Nur zur Brutzeit kommen sie an Land – meist auf abgelegene Klippeninseln im Nordatlantik. Die beste Zeit, um sie zu sehen, ist von Mitte Juni bis Ende Juli. In diesem Zeitraum sind die Vögel besonders aktiv: Sie bauen ihre Nester, füttern ihre Küken und sind tagsüber gut sichtbar.

Je nach Region kann sich der Zeitraum leicht verschieben:

  • Färöer-Inseln: Mitte Juni bis Ende Juli ist ideal. Erste Ankunft ab Ende April, Abreise meist Anfang September.
  • Irland (und Nirdirland): Beste Beobachtungszeit Mitte Juni bis Ende Juli, teils schon ab Mai möglich.
  • Island: Mai bis Anfang August – mit dem Höhepunkt im Juni und Juli.
  • Spitzbergen: Juli bis Mitte August, abhängig von Eis und Wetter.
  • Norwegen: Mai bis Anfang August – z. B. auf Runde oder Hornøya. Die Vögel sind vor allem am Abend aktiv.
  • Schottland: Ende April bis Anfang August – besonders gute Bedingungen im Juni und Juli, etwa auf Lunga oder der Isle of May.

Wichtig: Die Sichtbarkeit hängt stark vom Wetter ab. Besonders bei Regen oder starkem Wind bleiben die Vögel oft in ihren Höhlen. Plane daher am besten mehrere Tage ein, wenn dir die Begegnung mit Puffins wichtig ist.

Puffins auf den Färöer Inseln

Die Färöer-Inseln waren mein erster Ort, an dem ich Papageitaucher in freier Wildbahn gesehen habe – und es war so toll, dass wir fast die Fähre auf Mykines verpasst haben. Besonders die Insel Mykines ist für Vogelbeobachtungen ein echtes Paradies. Obwohl sie nicht offiziell „Puffin-Insel“ heißt, wird sie von vielen Reisenden so genannt – zurecht: Zwischen dem kleinen Dorf und dem Leuchtturm auf Mykineshólmur tummeln sich im Juni und Juli Tausende von Papageitauchern.

Ich habe seitdem nie mehr so viele Papageientaucher auf einem Fleck gesehen!

Ich war im Juni dort unterwegs. Die Bedingungen hätten kaum besser sein können: sonnig, kaum Wind und perfekte Sicht auf die Tiere, die direkt neben dem Wanderweg standen oder laut flatternd über die Klippen flogen. So nah war ich Papageitauchern selten – ohne Fernglas, ohne Gedränge.

Wichtig zu wissen: Von 1. Mai bis 31. August darfst du die geschützten Brutgebiete auf Mykines nur zwischen 11 und 17 Uhr betreten. Eine Anmeldung oder geführte Tour ist oft erforderlich – informiere dich rechtzeitig. Auch Fähren und Unterkünfte sind begrenzt, daher empfehle ich dir, frühzeitig zu planen.

Wenn du Papageitaucher in beeindruckender Natur und mit vergleichsweise wenigen Besuchern erleben willst, ist Mykines die beste Wahl. Ich würde jederzeit wieder hinfahren.

Weitere Orte auf den Färöer-Inseln zur Beobachtung von Papageitauchern

Auch wenn Mykines der bekannteste Spot ist, habe ich Papageitaucher auch an anderen Orten auf den Färöer-Inseln gesehen – teilweise ganz unerwartet.

Gjógv (Eysturoy)

In dem kleinen Ort mit dem natürlichen Hafenschlund habe ich während meiner Reise im Sommer Papageitaucher auf den Klippen rund um den Fjord entdeckt. Besonders abends, wenn es ruhiger wurde, konnte man die Vögel beim An- und Abflug beobachten. Eine Wanderung entlang der Küste lohnt sich – nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen der überraschenden Vogelbegegnungen.

Gásadalur (Vágar)

Gásadalur ist eigentlich wegen des spektakulären Múlafossur-Wasserfalls bekannt – aber auch hier hatte ich Glück: Auf den Wiesen oberhalb der Klippen beim Aussichtspunkt habe ich beim 2. Besuch einige Puffins beim Sitzen und im Flug gesehen. Unerwartet und überraschend, umso mehr habe ich mich gefreut.

Elduvík (Eysturoy)

Das kleine Dorf Elduvík liegt idyllisch zwischen Meer und Bergen. Die umliegenden Küstenabschnitte sind ein Geheimtipp für Naturfans. Mit etwas Geduld kannst du hier Puffins beobachten – allerdings nicht in derselben Dichte wie auf Mykines.

Papageitaucher in Island erleben

Island ist eines der besten Länder in Europa, um Papageitaucher zu sehen – wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. Ich habe sie an mehreren Stellen auf der Insel beobachtet – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

In den Westfjorden, genauer gesagt an den berühmten Klippen von Látrabjarg, hatten wir leider ziemlich stürmisches Wetter. Es waren zwar einzelne Puffins da, aber von den großen Kolonien, die man sonst dort sehen soll, war kaum etwas zu merken. Wenn du Látrabjarg einplanst, würde ich dir raten, mindestens einen Puffertag einzuplanen, falls das Wetter nicht mitspielt.

Am besten gefallen haben mir zwei Orte:

1. Borgarfjörður Eystri im Osten

Der kleine Ort Bakkagerði ist abgelegen, aber ein echtes Puffin-Paradies. Direkt am Hafen liegt der Beobachtungsplatz Hafnarhólmi – mit Holzstegen und Plattformen, von denen aus du die Papageitaucher aus nächster Nähe und völlig stressfrei beobachten kannst. Ich stand dort fast zwischen ihnen – ohne Gedränge. Für mich der beste Ort in Island, um Puffins zu sehen.

Allerdings solltest du den Kreuzfahrttourismus im Auge behalten. Durch die einfache Zugänglichkeit halten hier große Busse am Tag. Hier fand ich die größte Kolonie auf Island.

Puffins in Island bei Hafnarholmi
Puffins in Island bei Hafnarholmi

2. Vestmannaeyjar (Westmännerinseln)

Auf Heimaey, der Hauptinsel der Westmännerinlsen, waren die Papageitaucher am "Puffin" unglaublich aktiv. Sie landeten direkt an den Hängen – perfekt zum Beobachten und Fotografieren. Es gibt eine Hütte, aus der du die süßen Vögel beobachten kannst.

Was viele übersehen:

In Vík, direkt am Strand von Reynisfjara, fliegen im Sommer oft Puffins an den Klippen herum – viele merken das gar nicht, weil sie eher auf die Felsnadeln und Wellen achten. Ich habe dort bei mehreren Besuchen mehrere Vögel im Anflug auf die Klippen gesehen. Auch bei Dyrhólaey hast du gute Chancen. Wichtig: Während der Brutzeit im Juni ist Dyrhólaey teilweise gesperrt – informiere dich vorher, ob du Zugang hast und wie dort die Öffnungszeiten sind.

Mein Bruder Michi war auch auf Lundey bei Húsavík, einer kleinen Insel in der Skjálfandi-Bucht. Dort gibt es eine riesige Kolonie, die du bei Bootstouren ab Húsavík aus nächster Nähe beobachten kannst – perfekt, wenn du sowieso zur Walbeobachtung unterwegs bist.

Beste Zeit in Island:

Ende Mai bis Anfang August, ideal sind Juni und Juli. Bei starkem Wind oder Regen bleiben die Vögel oft in ihren Bruthöhlen – das solltest du bei der Planung einrechnen.

Puffins im Sommer in Island
Puffins im Sommer in Island

Papageitaucher in Irland beobachten

Ein echter Geheimtipp für die Beobachtung von Papageitauchern in Irland sind die Saltee Islands an der Südostküste. Die unbewohnten Inseln erreichst du per Boot ab Kilmore Quay in der Grafschaft Wexford. Sie sind Teil eines geschützten Naturreservats und beherbergen große Seevogelkolonien – darunter auch zahlreiche Puffins.

Ich habe die Vögel dort aus nächster Nähe gesehen, wie sie auf Felsen saßen, über das Wasser flogen oder in ihren Höhlen verschwanden. Der Ort war ruhig, wild und ursprünglich – ein perfekter Spot abseits der typischen Touristenpfade.

Hier geht’s zu meinem Beitrag über den Tagesausflug zu den Saltee Islands

Saltee Island Irland Papageientaucher
Saltee Island Irland Papageientaucher

Weitere empfehlenswerte Orte für Puffins in Irland

Skellig Michael (Grafschaft Kerry)

Diese spektakuläre Felseninsel vor der Südwestküste ist UNESCO-Welterbe und bekannt für ihre alte Klosteranlage. Zwischen Mai und Juli kannst du hier auch Papageitaucher beobachten – kombiniert mit einem einmaligen historischen Erlebnis. Leider war es bei uns so stürmisch, dass unsere Boots-Tour nicht nur abgesagt und verschoben wurde, sondern auch die Nachholtermine nicht stattfanden. Ein Grund, nochmal zu kommen.

Cliffs of Moher (Grafschaft Clare)

Auch hier gibt es Papageitaucher – allerdings musst du etwas genauer hinschauen. Vor allem früh morgens oder spät am Abend stehen die Chancen gut, sie auf den Klippenrändern zu sehen. Bei meinem Besuch waren es nur wenige Menschen, die die Puffins auf den Felsen wahrgenommen haben. Dank Zoom-Objektiv auf der Kamera und gutem Fernglas konnten wir die süßen Vögel beobachten.

Für gute Fotos waren wir hier allerdings zu weit entfernt.

Beste Reisezeit für Puffins in Irland:

Die Puffins sind von Mitte Mai bis Ende Juli zu sehen. Ich war im Juni unterwegs – eine ideale Zeit mit vielen Vögeln, gutem Licht und (für irische Verhältnisse) stabilem Wetter.

Saltee Island auf Irland - toller Ort für Puffins
Saltee Island auf Irland - toller Ort für Puffins

Papageitaucher in Nordirland

Auch in Nordirland gibt es Papageientaucher. Leider nicht mehr so zahlreich, wie es einst war. Bei meinem Roadtrip in Nordirland haben wir vereinzelte gesehen. Auf Rathlin Island haben wir es aufgrund schlechten Wetters leider nicht geschafft.

Rathlin Island (County Antrim)

Rathlin Island ist der einzige bekannte Brutplatz für Papageitaucher in Nordirland. Die Vögel nisten hier in den Klippen unterhalb des West Light Seabird Centre. Die beste Zeit für Beobachtungen ist von Ende April bis Anfang August, wenn die Vögel ihre Küken aufziehen. Besucher können die Papageitaucher von der Aussichtsplattform der Vogelstation aus beobachten. Die Insel ist per Fähre von Ballycastle aus erreichbar. 

The Gobbins (County Antrim)

Ein weiterer Ort in Nordirland, an dem Papageitaucher brüten, ist The Gobbins, ein spektakulärer Klippenpfad an der Küste von County Antrim. Die Vögel nisten hier in den Klippen und sind während der Brutzeit von Ende April bis Anfang August zu sehen. Wir haben leider nur sehr vereinzelt Puffins an den Felsen und in der Luft beim Herumfliegen gesehen. Wir waren im Mai in Nordirland und selbst die Einheimischen waren verundert, wie spät die Papageientaucher dieses Jahr hier wohl ankommen.

Gobbins Klippenpfad Nordirland
Gobbins Klippenpfad Nordirland

Papageitaucher auf Spitzbergen

Chris hatte das Glück, Papageitaucher ganz im Norden Europas zu sehen – auf Spitzbergen, genauer gesagt während einer Expeditionsreise entlang der Westküste (hier ist sein Spitzbergen Reisebericht). Die Bedingungen dort sind natürlich ganz anders als auf den Färöern oder in Island: rauer, abgelegener und viel ursprünglicher.

Er hat die Papageitaucher vor allem auf Felseninseln in Küstennähe gesehen, wo sie gemeinsam mit Tordalken und anderen Hochseevögeln brüten. Die Landschaft dort ist karg, das Licht extrem – und die Begegnung mit den Vögeln hatte für ihn etwas fast Surreales. Die Klippen waren nicht voll von ihnen wie auf Mykines, aber sie waren da – in kleinen Gruppen, oft in Kombination mit anderen arktischen Vogelarten.

Was du über Spitzbergen wissen solltest:

  • Die Papageitaucher kommen im Juni an die Küsten, brüten dort bis etwa Anfang August und verschwinden dann wieder aufs offene Meer.
  • Die Beobachtung erfolgt meist vom Schiff aus oder an Landungsstellen, die nur im Rahmen geführter Touren betreten werden dürfen.
  • Spitzbergen ist kein klassisches Reiseziel für Vogelbeobachtung – aber wenn du dort bist, hast du die Chance auf intensive, exklusive Begegnungen.

Für Chris war Spitzbergen der Ort, an dem er seine ersten Puffins gesehen hat. Mit Fokus auf die Eisberge, Walrosse und Eisbären waren die Papageientaucher ein toller Bonus.

Puffins in Spitzbergen Arktis
Puffins in Spitzbergen Arktis

Wo hast du Puffins schon gesehen?

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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