Auf den Spuren von Jules Verne auf dem Amazonas ...

Über 6.400 Kilometer schlängelt sich der Amazonas durch Brasilien und Teile Perus und Kolumbiens. Wir durften sechs Tage lang mit Lernidee an Bord der MS Jangada durch den Regenwald schippern – außerdem verbrachten wir noch ein paar Tage in Manaus, São Paulo und Rio de Janeiro.

Unsere Route der Amazonas Kreuzfahrt

Hier unser Reiseverlauf. Wir verbrachten vor der Abfahrt nach Manaus noch einen Tag in São Paulo – eine Zusammenfassung findest du am Ende des Artikels:

  • Tag 1: Manaus
  • Tag 2: Encontro de Aguas
  • Tag 3: Vila do Janauacá & Janauari-See
  • Tag 4: Vila Paraíso (Kautschuk-Museum) & Vila Domingos
  • Tag 5: Regenwald-Wanderung & Anavilhanas-Archipel
  • Tag 6: Recanto do Boto & Vila de Acajatuba
  • Tag 7: Fahrt nach Rio de Janeiro
  • Tag 8: Rio de Janeiro
Reiseroute und Verlauf auf der Flusskreuzfahrt auf dem Amazonas
Reiseroute und Verlauf auf der Flusskreuzfahrt auf dem Amazonas

Wie wir gereist sind

Du kannst den Amazonas in Brasilien in dieser Region nicht auf eigene Faust bereisen. Im Amazonasgebiet ist es generell schon möglich, nicht aber in der von uns besuchten Region im Regenwald.

Wir reisen gerne individuell, haben uns auf dieser Reise allerdings ein All-inclusive-Paket mit Flügen, Flusskreuzfahrt auf dem Amazonas und Unterkünften in den Städten bei Lernidee, dem Spezialisten für Erlebnisreisen gebucht. Das war gut so.

Wir hatten erstklassige Guides mit erstaunlich guten Augen für Tiersichtungen im Regenwald. Unsere Reisegruppe bestand aus insgesamt 16 Leuten, allesamt weltoffene Reisehungrige mit tausenden Geschichten – ein prima Team, mit der wir die Schönheit des Amazonas' teilen durften.

Tag 1 – Manaus: Das Kautschuk-Wunder am Rio Negro

Von Berlin über Amsterdam und São Paulo ging es in das ehemalige Kautschuk-Monopol Manaus im Norden Brasiliens – direkt am Amazonas. Hier würde die Reise am nächsten Tag starten, und hier würden wir auch die restlichen Teilnehmer der Reisegruppe kennenlernen, die bereits seit einer Woche mit Lernidee im Zuge dieser Reise das Pantanal, Brasilia und Wasserfälle von Iguazú erkundeten.

Manaus ist die Hauptstadt Amazoniens. Hier sollte also unsere Amazonas Kreuzfahrt starten. Wir sind bereit für die Expedition auf das Flusssystem des Amazonas.

Bei Lernidee kannst du den gesamten Reiseverlauf sehen.

Manaus ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonien und liegt direkt am Ufer des Rio Negro, dem zweitgrößten Nebenfluss der Erde.

Kautschuk machte die Stadt im späten 19. Jahrhundert zur reichsten Südamerikas. Viele wohlhabende europäische Familien ließen sich in Manaus nieder und brachten ihre Liebe zur anspruchsvollen europäischen Kunst, Architektur und Kultur mit; das verhalf Manaus zu seinem Spitznamen „Paris der Tropen“.

Als allerdings die Samen des Gummibaums 1876 vom findigen Engländer Henry Wickham aus dem Amazonasgebiet geschmuggelt wurden, konnte das begehrte Material auch Asien gefertigt werden – und das Monopol war gebrochen; Manaus geriet in lähmende Armut. In den 1950er-Jahren wurde die Stadt zur zollfreien Zone erklärt, was der Wirtschaft wieder ein wenig Auftrieb gab.

Bekannt ist Manaus außerdem für sein geschichtsträchtiges „Teatro Amazonas“, das in seiner Opulenz zum Gipfel des Reichtums, 1884, gebaut wurde. Seit nunmehr 127 Jahren – mit einigen finanziellen und baubedingten Pausen – treten hier weltweit renommierte Klassik- und Opernkünstler auf.

Wir besichtigten den Bühnen- und Konzertsaal, an dessen Decke die gigantische Malerei „A Glorificação das Belas Artes na Amazônia“ von Domenico de Angelis prangt. So sehr sich Manaus nach seinem Reichtum auch optisch gehen lassen musste; das Theater zeugt noch vom Stolz und Prunk vergangener Tage.

Direkt hinter dem Theater lag unser Hotel Juma Opera, das sich in seiner stilvollen Eleganz in drei verschiedene, nebeneinanderliegende Häuser verteilt hat. Von der Pool-Dachterrasse hat man direkten Blick auf das Teatro sowie den Vorplatz – hier lässt es sich aushalten.

In Manaus ist immer was los. Überall fanden wir kleine Festivals im Bereich das Marktplatzes, Bühnen, Literatur-Meilen, Hüpfburgen, Restaurants und Wochenmärkte mit Street Food. Abends fand sogar ein Metal-Hardcore-Festival statt, und wir ließen uns in der schwülen Abendhitze von einem Totenkopf-maskierten Sänger anschreien. Alles – wohlgemerkt – direkt vor dem altehrwürdigen "Teatro Amazonas".

Kulinarisch präsentierte sich hier das erste Mal die Tierwelt des Amazonas‘ in voller Pracht. Im Restaurant „Tambaqui de Banda“ aßen wir den besten gegrillten Fisch seit Jahren: Der regional berühmte „Tambaqui“, ein massiver, barschatiger Schwimmling, war derart zart, rauchig und intensiv, dass wir nur den Kopf schütteln konnten.

Dazu gab es köstliches „Tacacá“ – einen leicht schleimigen Eintopf mit getrockneten Salzgarnelen und einem bitteren Kraut namens „Jambu“ – sowie in süßliche Bananenscheiben gewickeltes „Caboco“. Das ist ein getrockneter Salzfisch namens „Pirarucu“ mit cremigem Käse.

Tag 2 – Alle an Bord!

Am Morgen trafen wir auf unsere Reisegruppe, die in der Nacht aus dem Pantanal nach Manaus reiste. Die Mitreisenden – insgesamt 14 Passagiere – waren zwar allesamt älter wir, aber sofort sympathisch; wer gerne wegfährt, hat immer ein Gesprächsthema. Mit dabei auch unser Reiseleiter Ralf, der uns für die nächsten Tage begleiten sollte, sowie Peter, der uns auf dem Weg zum Hafen eine Stadtführung gab.

Wir erfuhren einiges über die Stadtgeschichte und wichtige historische Gebäude wie den prunkigen Palácio Rio Negro des ehemaligen Hamburger Kaufmanns Waldemar Scholz, schlenderten über zwei Märkte, verkosteten und errochen diverse einheimische Spezialitäten und zogen dann weiter zum Hafen, wo bereits die „MS Jangada“ wartete; unser schwimmendes Domizil für die nächsten sechs Tage.

Der Name des Schiffes stammt vom Roman „Die Jangada“ von Jules Verne, der sich eine Kriminalgeschichte auf ebenjenem fiktiven Flussgefährt ausgedacht hatte. Uns hatte Lernidee dieses Buch bereits vor Abfahrt nach Brasilien zukommen lassen, außerdem gab es einige Exemplare auf dem Schiff – wir waren bestens vorbereitet.

Mit dabei auch Vanessa, die uns als Brasilianerin mit hervorragenden Deutschkenntnissen an Bord zur Seite stand, sowie Rafael – der Mann, der den Amazonas kennt, wie kein zweiter.

Nachdem uns das Personal vorgestellt wurde, aßen wir zu Mittag: Eine deftige Bohnenfleisch-Sauce mit gebratenem „Pirarucú“-Fisch und Reis, sehr mächtig bei diesen tropischen Temperaturen, aber nicht minder köstlich. Generell war das Klima hier am Amazonas enorm drückend – wir schwitzten permanent, und es herrschten fast durchgehend über 30 Grad.

Die "MS Jangada" war enorm komfortabel ausgestattet: Auf dem Außen- oder auf dem Sonnendeck ließ sich das vorbeiziehende Grün prima beobachten, in der Bar gab's eiskalte Caipirinhas und überall hing indigenes Dekor.

Wir bezogen unsere Kabine: weitaus geräumiger, als wir dachten, gepflegt, enorm gemütlich und mit Klimaanlage ausgestattet, falls die Sonne an Deck doch zu sehr drücken sollte. Auch die Lage – wir hatten direkten Blick auf das Wasser der Frontseite des Schiffes – war toll.

Kurz darauf stand schon der erste Programmpunkt an: Am „Encontro de Aguas“ trafen der pechschwarze „Rio Negro“ und der latte-macchiato-gefärbte „Rio Solimões“ – oder auch „Amazonas“ – zusammen. Beide brauchten dann knappe 10 Kilometer, um sich zu einem Strom zu vereinen; das waren beeindruckende Bilder. Mit dabei wieder unsere alten Bekannten, die rosa und grauen Delfine, die sich hier tummelten und die uns bereits aus Kolumbien in besonderer Erinnerung geblieben sind. 

Nach einem Stück Kuchen entspannten wir uns ein klein wenig, genossen einen Caipirinha-Sundowner im Abendlicht, beobachteten dann das Blitzspiel eines weit entfernten Gewitters und gingen zum Dinner.

Nach dem Abendessen ging‘s erneut aufs Beiboot: Eine kleine Nacht-Safari ließ uns Eulen, kleine Kaimane, faule Faultiere, grüne Grashüpfer und nachtaktives Gefieder erspähen.

Wir waren müde, als wir gegen 22 Uhr zurück an Bord der MS Jangada kamen. Wir bezogen unsere Koje und genossen den Soundtrack aus Gequake, Gegrille und Gezirpe des nächtlichen Dschungels, der nur knappe drei Meter rechts von uns lautstark in die Nacht lebte. Herrlich. 

Tag 3 – Caipiranhas angeln

Die Tage beginnen früh auf der Jangada: Um 5:30 Uhr wurden wir wachgeklopft, um 6 Uhr gab es einen Kaffee und um 6:15 Uhr saßen wir pünktlich auf dem morgendlichen Beiboot zur Wassersafari bei Sonnenaufgang – oder besser gesagt: bei Wolken und Regen.

Gewappnet mit wasserfesten Jacken fuhren wir durch die Nebenkanäle des Amazonas’ und sahen viele exotische Vögel und einige Kapuzineräffchen. Dem mäßigen Wetter sei Dank sahen wir dann einen doppelten Regenbogen über dem dichten Dschungelgrün.

Nach dem Frühstück stand ein Besuch der „Vila do Janauacá“-Gemeinde auf dem Programm. Dieses kleine Dörfchen direkt am Wasser hatte nur wenige hunderte Einwohner.

Besonders freuten sich die Schulkinder der örtlichen „Escola Municipal Novo Progresso“ über unseren Besuch: Von der ersten bis zur neunten Klasse wurde hier gebildet, ab dem Nachmittag fungierten die Räume als eine Art Volkshochschule.

Die mitgebrachten kleinen Geschenke kamen sehr gut an; neben Stiften, Blöcken und Süßigkeiten war vor allen Dingen das Seifenblasen hoch im Kurs. Kleine, glückliche Gesichter allerorten.

Wieder an Bord der MS Jangada erhielten wir – nach einem köstlichen Mittagessen aus gebackenem „Tucunaré“-Fisch – einen interessanten Vortrag zur Entstehung, Flora, Fauna und Tierwelt des (je nach Quelle) sechseinhalb- bis siebentausend Kilometer langen Amazonas’.

Unweit unserer Anlegestelle bot uns das kleine, bunte Wasserhäuschen der netten alten Dame Donna Maria die Möglichkeit, ein paar Piranhas zu angeln.

Ganz klassisch, mit Bambusstöcken und rotem Fleisch als Köder, dauerte es nicht lange, bis die ersten der latent nervösen Fleischfresser an der Angel hingen. Nicht alle bissen sich allerdings ausreichend am Haken fest, und so mutierten viele Knabberer für eine Millisekunde zu geschleuderten Flugfischen.

Manch einer von uns hatte aber Glück und zog einen der Kameraden an Land, und wir schauten uns die superscharfen Zähne von Nahem an. So klein, wie die Fische jedoch waren, wurden sie danach direkt wieder zurück ins Wasser geschmissen.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zum naheliegenden „Janauari”-See. Auch hier erkundeten wir die Nebenkanäle nach Getier, Bäumen und Blüten, bevor wir pünktlich zum wunderschönen, glühenden Sonnenuntergang den Rückweg zum Mutterboot antraten.

Letzter Programmpunkt vor dem Abendessen: Ein Caipirinha-Kurs. Jede/r durfte sich das brasilianische Nationalgetränk nach ihrem/seinem Gusto zurechtschütteln. Wir freundeten uns auf dieser Reise Glas für Glas mit diesem Cocktail an, den wir seit diesem Tag liebevoll „Caipiranha“ nannten.

Tag 4 ­– Weinende Bäume

Auch heute hieß es wieder: 5:30 Uhr geweckt werden, dann ein kurzer Kaffee, und dann schon wieder aufs Boot in Richtung Tier- und Pflanzenwelt der Nebenflüsse des riesigen Amazonas-Gebietes.

Im Gegensatz zu gestern stimmte am heutigen Morgen das Wetter: Die Sonne schob sich gerade als rosa Schleier durch die Wolkenfetzen, als direkt vor unserer Kabine rosa Delfine sanft ihre Bahnen zogen. Wunderschön.

Heute gab es erneut zahlreiche Vögel, unzählige springende Äffchen, sich bewegende (!) Faultiere, Papageien und sogar Brüllaffen im Glanz des morgendlichen Regenwaldes zu sehen.

Zurück auf dem Schiff legte die Jangada sogleich ab in Richtung „Vila Paraíso“, zum Kautschuk-Museum.

Auf dem Weg gab es einen weiteren kleinen Vortrag, diesmal zum Thema „Veränderung im Amazonas“. Das gezeichnete Bild sah einigermaßen düster aus: Durch die unzähligen Soja-, Zuckerrohr und Rinderplantagen war der Lebensraum für das Tier, den Menschen und die Flora und Fauna bedroht. Meeresspiegel, CO2 und der gesamte Wasserkreislauf per se gerieten aus dem Gleichgewicht, Brasilien könnte auf lange Sicht schlichtweg überschwemmt werden. Puh.

Für das Mittagessen wurde diesmal unser heißgeliebter „Tambaqui“-Fisch über Grillfeuer zubereitet.  

Danach ging’s wieder auf’s Beiboot zum Kautschuk-Musem. Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Kautschukproduktion und den -Export, der die Manaus-Amazonasregion zur einstmals reichsten Südamerikas machte.

Der Prozess war recht langwierig: Die Kautschukbäume wurden eingeritzt, und in diesen Ritzen lief das „weiße Gold“ (oder auch „Milch“) dann in kleinen, dicken Flüssen hinab; wie Tränen, weshalb das indigene Wort „caoutchouc“ eben „Weinende Bäume“ bedeutet. Danach wurde diese Creme nach und nach auf eine über Feuer rotierende Rolle aufgebracht, bis ein dickes Paket Plastik-Latex-Kautschuk für den Export bereitstand.

Unglaubliche 50 Bäume brauchte man für ein einziges dieser Päckchen; irre.

Wieder an Bord fuhr die Jangada etwa eine Stunde weiter zum Dorf „Domingos“. Hier wohnten 38 Menschen in zehn Familien, die sich der uralten indigenen Lebensweise verschrieben. Der Stamm der „Cipiá“ bot uns einen Auszug ihrer Bräuche und Tänze.

Es war wieder ein voller, dennoch schöner Tag – das merkten wir spätestens bei der Rückkehr aufs Mutterschiff, wo bereits die Besprechung für den nächsten Tag sowie das Abendessen (saftige brasilianische BBQ-Schweinerippchen) warteten. Und als die MS Jangada gemächlich weiter in Richtung „Rio Cuieiras“ ablegte, lagen wir schon im Bett.

Tag 5 – Welcome to the Jungle …

Am heutigen Tag hätten wir ausschlafen können, entschieden uns aber, mit einigen wenigen anderen aus der Gruppe für einen weiteren frühen Morgen mit Amazonas-Safari gegen 6 Uhr; es war immer wieder beeindruckend, dem Fluss beim Aufwachen zuzuschauen. Überall zirpte und quakte es, während Faultiere sich wie in Zeitlupe am Ast entlanghangelten.

Danach ging’s wieder auf’s Festland, oder besser gesagt: In den Dschungel. Unser Universalgelehrter Rafael, der seit über 40 Jahren auf dem Amazonas und im Dschungel unterwegs ist, erzählte uns Allerhand zu Bäumen, Pflanzen und den nützlichen Dingen, die man damit tun konnte.

So war die Rindenflüssigkeit des einen Baumes ein super Kaugummiersatz, während ein anderer Trinkwasser spendete oder Kleidung rot färben konnte. Er zeigte uns Ameisen, deren Körperflüssigkeit nach dem Zerreiben als wohlduftender Mückenschutz fungierte. Und falls sich doch mal einen Jaguar zu dir verirren sollte, klettert man mit einer selbstgebauten Fußschlaufe auf den nächstgelegenen Baum (wenn man es denn kann).

Etwa neunzig Minuten verschwitzte Minuten später waren wir wieder an Bord und froh darüber, unsere Körper im Amazonas abkühlen zu können.

Heißer Tipp: Wenn man sich die Rettungsweste um die Hüfte bindet, kann man wie auf einem Stuhl im Wasser sitzen.

Um 15:30 Uhr ging es erneut auf Boot-Safari, diesmal durch die zahlreichen Inseln des Anavilhanas-Archipels. Mit seinen 400 Eiländern gilt es als das weltweit größte Flussinsel-Archipel, und auf über 90 Kilometer ragte der Dschungel des Regenwaldes bei bestem Wetter in den Fluss hinein.

Wir begutachteten den Sonnenuntergang von der Einsamkeit des Wassers aus. Im Boot wurde es immer stiller, als sich der glühende Stern hinter den Urwald schob.

Zurück auf der Jangada legte diese gleich ab in Richtung Acajatuba-See, während unsere drei Köchinnen erneut köstliches Brasilianisches auf den Tisch brachten: Es gab „Caldeirada“, eine verführerisch salzig-säuerliche Brühe mit Kartoffeln, Tomaten und Eiern sowie in einer anderen Variante mit Tambaqui-Fischrippchen (massive Gräten, wie Knochen!) und vieeel Koriander. Köstlich.

Tag 6 – Delfine, Raubvögel & gespenstische Hotelbunker

Der letzter Tag auf der Jangada brach an. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit dem Schnellboot zum „Recanto do Boto“, dem „Winkel des rosa Flussdelfins“, gleich gegenüber unserer Liegestelle.  

Und tatsächlich: Hier tummelten sie sich zahlreich, und wir schossen endlich mal ein paar Fotos dieser scheuen Gesellen, deren Schwimmbahnen dem Chaos-Prinzip zu folgen schienen.

Weiter ging es zur Gemeinde „Vila de Acajatuba“, die im RDS (Rio Negro Sustainable Development Reserve) lag. Dieses kleine Dörfchen gewann regelmäßig Preise für seine Sauberkeit, und tatsächlich erspähten wir nirgendwo auch nur einen Hauch von Abfall. Die Leute hier schienen außerdem, wie eigentlich überall auf unserer Reise, ziemlich glücklich mit dem, was sie hatten – und pflegten ihr Hab und Gut entsprechend.

Übrigens: Dieses Kleinod an Ruhe wurde landesweit bekannt, als sie einst als Drehort für die enooorm erfolgreiche brasilianische Seifenoper „Força do Querer“ gewählt wurde.

Der letzte Programmpunkt des Tages führte uns zu unzähligen Totenkopfäffchen.

Nur: Warum gab es hier so viele zutrauliche, neugierige Primaten? Einst war in dieser Gegend ein riesengroßes Boutique-Hotel namens „Ariaú Towers“, dessen Zimmer, Hauptgebäude und die Pools durch sieben Kilometer lange Brücken miteinander verbunden waren; Patricia Schulz nahm dieses Hotel sogar in ihre bekannte "1,000 Places to See Before You Die"-Liste auf.

Nach den Anschlägen des 11. Septembers allerdings ging die Zahl der US-amerikanischen Gäste deutlich zurück, sodass das Hotel – nach einigen kuriosen Geschichten um den Geschäftsmann und Eigentümer Ritta Bernardino – schließen musste. Und nachdem sich dann auch noch die Erben zerstritten hatten, kümmerte sich niemand mehr um die Anlage, die nun wie eine Geisterstadt ins grüne Ufer hineinragt und Stück für Stück vom Dschungel zurückerobert wird.  

Zurück an Bord genossen wir das letzte gemeinsame Abendessen zu Wasser. Eine lange Tafel wurde aufgebaut, und das vorher frisch gegrillte Schweinefilet vor aller Augen aufgeschnitten. Die Stimmung war ausgelassen, Wein und Caipirinhas flossen mannigfaltig.

Danach zog es noch einige von uns nach draußen, aufs obere Deck. Wir holten unsere Bluetooth-Box aus der Koje und unser MacGyver-Guide Rafael fing sofort an zu tanzen. Und so saßen wir hier, hörten Samba und genossen in die Nacht, während uns Frösche und Grillen ein letztes Mal in die Nacht zirpten.

Tag 7 & 8 – Vom Dschungel an die Copacabana

Es war soweit: Wir mussten der behüteten Bootsatmosphäre gegen ernüchternde Zivilisation eintauschen.

Über Manaus und São Paulo ging es für zwei Tage nach Rio de Janeiro.

Unser Hotel PortoBay Rio Internacional lag nicht nur direkt an der berühmten Copacabana, sondern hier war ich zufälligerweise schon mal 2015 untergebracht, als ich beruflich in Rio war. Die Welt ist klein und ich fühlte mich sozusagen wie ein Einheimischer, der in seine Sommerresidenz zurückkehrt.

Rio de Janeiro ist wie ein stadtgewordener, gutgebräunter Schmelztiegel. Die Strandatmosphäre hier ist absolut einzigartig, und man fühlt sich – immer umgeben von ausgelassenen Einheimischen – zu keiner Zeit wie ein Tourist.

Wer sportlich ist, gönnt sich gleich bei Sonnenaufgang eine ausgiebige Joggingrunde auf der Copacabana, die nach etwa vier Kilometern zum nicht minder renommierten Strandabschnitt Ipanema wechselt.

Während sich die Sonne nach und nach über Meer und Berge schob, tummelten sich am diesen frühen Morgen bereits eine wilde Mischung aus anderen Sportlern und Reisebussen voller feierwütiger Brasilianer am Strand. Es war Sonntag, und der darauffolgende Montag ein Feiertag – das schrie nach Party.

Neben der einzigartigen Strandatmosphäre zählt der Zuckerhut unbestreitbar zum Wahrzeichen der Stadt. Wir fuhren mit der Gondel zur ersten Bergspitze, „Morro da Urca“, mit herrlichem Blick über die Stadt und der (ein bisschen nervtötenden) Möglichkeit, in einem Helikopter um die Felsen zu fliegen.

Zum Zuckerhut, auf knapp 400 Höhenmetern gelegen und namentlich an seinem Äußeren angelehnt, ging es dann erstaunlich flott und ungedrängt. Der Blick von da oben – wir hatten Glück mit dem Wetter – war dann magisch: Zu unseren Füßen lagen Strände, Berge und die sich wie flüssige Lava in die Täler quetschende Häuserflut dieser unfassbar großen Stadt.

Im oberen Teil des Zuckerhuts fanden wir ein klein wenig Pause vom Menschentrubel in einem kleinen Dschungelrundweg. Hier tummelten sich zahlreiche, erstaunlich niedliche „Pinseläffchen“, oder auch „Weißpuscheläffchen“ (weil ihnen weiße Puschelhaare aus den Öhrchen wachsen).

Danach ging es zum „Corcovado“, genauer gesagt: Zur Betrachtung der rieeesigen, 30 Meter hohen Erlöserstatue „Cristo Redentor“. Eine Zahnradbahn brachte uns hinauf, und wir müssen zugeben: Die schiere Größe dieser Statue ist wirklich beeindruckend.

Ist man der Menschenflut und den vielen ausgebreiteten, den Erlöser imitierenden und wie dicke Äste aus Fleisch den Weg versperrenden Armen entkommen, konnte man sich aber auch von hier einen tollen Überblick über die Stadt verschaffen.

Wieder hinab ging es mit dem Bus auf zu einer kurzen Stadtrundfahrt. Wir sahen die riesengroße, bunkerartige „Catedral Metropolitana de São Sebastião de Rio de Janeiro“, gebaut 1979 und von Edgar Fonseca architektonisch im Stile des Modernismus entworfen. Abgefahren!

Gleich beim Hotel – vom Balkon aus entdeckt – lag das Restaurant „Kinjo“ (was so viel wie "Nachbarschaft" bedeutet), das in Europa nahezu unauffindbare japanisch-peruanische „Nikkei“-Küche bot. Das Essen: Lachs mit Yuzu-Trüffelsauce, ein Dreierlei von der Ceviche sowie „Acevichado“, eine Maki-Rollenkreation die symbolisch für die symbiotische Küche aus Japan und Peru stand und die wir bereits auf anderen Südamerikareisen mit Freude vertilgten.

Danach ging es auf Jagd; Wir bekamen mit, dass es hier in der Stadt mancherorts Capybaras zu sehen gibt. Eines dieser süßen Riesen-Meerschweinchen fanden irgendwann – die genaue Geschichte kennt keiner – den Weg in den „Rodrigo de Freitas“-See und hat sich reichlich vermehrt. Und weil diese runden Dinger so süß sind, haben sie sich entsprechend schnell in die Herzen der Einheimischen gepummelt.

Nach einer ca. 20-minütigen Taxifahrt fanden wir sogleich, nach nur wenigen hundert Metern, ein Capybara-Schutzzonen-Schild; hier hatten die Tiere ihre Ruhe, das demonstrierte sogleich ein Prachtexemplar, das mitten in den Bäumen vor sich herdöste.

Etwa einen Kilometer dahinter dann ein weiteres nasses Felltier, diesmal nicht versteckt, sondern unbehelligt fressend auf weiter Flur, direkt am Wasser. Wir konnten uns auf den Steg gegenüber setzen und es aus nächster Nähe beobachten, bevor es sich am Heck eines Tretbootes rieb – das Schnäuzchen schien zu jucken – und abtauchte.

Danach ging es zurück auf die Dachterrasse des Hotels, pünktlich zum strahlenden Sonnenuntergang; effizienter hätten wir diesen Ausflug nicht planen können.

Mit dem „Carretão“ wollten wir wenigstens eine echte brasilianische „Churrascaria“ besuchen. Und die hatte es in sich: Einer „Kölsch“-Kneipe ähnlich hatte jeder von uns einen kleinen „Deckel“, eine Seite grün für „Gib mir Fleisch!“, die andere rot für „Ich kann nicht mehr“.

Wir drehten auf Grün und los ging’s: Im Minutentakt wurde uns ein ganzes Rind Stück für Stück vom Spieß auf den Teller geschnitten, wir kamen nicht mal zum Fotos machen; das reichhaltige Buffet hätten wir gar nicht gebraucht (und so, wie wir es beobachteten, bedienten sich auch die Einheimischen nur spärlich daran).

Mit prallen Bäuchen schlenderten wir noch über die nächtliche Copacabana, auf der gerade ein großes „Beach Tennis“-Turnier stattfand. Das schien hier ein großes Ding zu sein, bevor wir unsere Sachen für die Rückreise nach Deutschland packten.

Brasilien, du bist toll! 

"Obrigado" an unseren tollen Reiseleiter und Guides Ralf, Rafael, Vanessa und Peter sowie die gesamte Crew der MS Jangada und natürlich an Lernidee für die Kooperation.

Dir hat unser Reisebericht gefallen? Dann findest du hier die gesamte Reise – inklusive einer Woche Pantanal und Brasilia – zum Informieren und Buchen auf Lernidee!

Wenn du stattdessen noch mehr Schiffsabenteuer erleben willst, kannst du mit Lernidee auch zwei Wochen auf der MS Jangada verbringen und 1.000 Meilen auf dem Amazonas erleben.

Bonus: São Paulo – wie eine riesige Leinwand

Wir hatten bei unserer Ankunft noch einen Tag in São Paulo eingeplant – wir wollten uns diese Stadt wenigstens 24 Stunden anschauen und hatten uns ein straffes Programm zurechtgelegt.

Wir kamen abends an und übernachteten im Hostel MADÁ im hippen Stadtteil „Vila Madalena“, das gleich an den ebenso angesagten Bezirk „Pinheiros“ grenzt. Hier ist immer was los, es gibt tolle Cafés und Restaurants und es ist der ideale Ausgangspunkt für Erkundungen im Stadtzentrum – dafür hatten wir uns den ganzen nächsten Tag eingeplant.

Unglaublich 22 Millionen Menschen wohnen im Einzugsgebiet dieser gigantischen Stadt; da ist immer was los. Es empfiehlt sich daher, alle Strecken mit „Uber“ zurückzulegen; zum einen ist die Kriminalität und Überfallrate (gerade auf Touristen) recht hoch, zum anderen sind die Taxipreise sehr günstig.

Street Art-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten: In São Paulo findet man an jeder Ecke kleine bis gigantisch groß-bunte Malereien. Die Stadt ist wie eine rieeesige Leinwand; sehr beeindruckend. Der weltweit renommierte Künstler „Kobra“ ist gebürtig aus São Paulo, und so stolperten wir mehr oder minder zufällig am bekannten Motiv „Club27“ vorbei.

Als Erstes war der „Mercado Municipal“ dran, ein großer Markt im Zentrum der Stadt. Hier läuft die Trockenwurst am Fließband über die Köpfe. Wir vertilgten ein außerordentlich köstliches wie reichhaltiges „Mortadela Lanch“ bei Padaria Paulistana, ein für die Gegend einzigartig-mächtiges Sandwich. Generell sind die São Paulaner große Freunde des belegten Brotes; das finden wir Glutendeutschen natürlich sehr sympathisch!

Danach ging es weiter zur berühmten „Catedral da Sé“, eines der größten neugotischen Gotteshäuser der Welt, hinter der sich sich nahezu nahtlos das „Japanische Viertel“ anschließt.

Diese Stadt hat – nach Japan selbst – die weltweit höchste japanische Population, deshalb gibt es nahezu alles, was man auch auf den Straßen Nippons findet. Einkaufsmöglichkeiten, Straßenmärkte, Street Food wie „Takoyaki“ (gegrillte Bällchen mit Oktopus-Füllung) und kleine Ramenshops. Hach.

Im südlich von „Vila Madalena“ gelegenen „Parque do Ibirapuera“ entspannten wir uns dann etwas. Diese riesige, gepflegte Parkanlage lädt unzählige Menschen zum Fahrradfahren und Flanieren ein. Wir tranken frisches Kokosnusswasser und genossen die Sonne und die Ruhe.

Auf dem Rückweg in unser Viertel stoppten wir im Tank Brewpub, einer lokalen Bierbrauerei. Hier gibt's zahlreiche Bierkreationen und Bar Food, zum Beispiel ein üppiges Pfännchen, dessen Inhalt als „Eier-Shakshuka“ mit Käse bezeichnet werden könnte. Ideal zum nachmittäglichen Snack im hübschen Außenbereich.

Danach besuchten wir die berühmte „Beco do Batman“, die „Batman‘s Alley". Hier pulsierte es gewaltig zwischen Bars, Street Art und ausgelassenen Menschen, eine sorgenlose Stimmung zwischen Touristen und Einheimischen, Familien und Party-Peoplez. Wir genehmigten uns einen Drink in einer netten Open-Air-Bar, quatschten mit einem Künstler, der Abziehtattoos verkaufte und sahen, wie sich eine Coverband an AC/DC versuchte.

Auf Empfehlung einer guten Freundin aßen wir im Cais zu Abend. Dieses sehr angesagte Restaurant bietet moderne Brasilianische Küche mit Fokus auf Fisch- und Meerestiere. Besonders großartig war die süßlich ausgebackene Zwiebel, die gegrillten Calamari sowie eine Creme namens „Sardela“ aus Sardellen, Anchovis, Knoblauch und viel Paprika sowie Tomaten. Das wird nachgekocht!

Die gesamte Reise, die auch eine Woche im Pantanal, die Wasserfälle von Iguazú und Brasilia einschließt, könnt ihr hier bei Lernidee direkt buchen.

Allgemeine Infos zu Amazonas Kreuzfahrten

Nachdem du nun unseren Erfahrungsbericht sowie den Reiseverlauf gelesen hast, wollen wir dir noch ein paar wichtige Tipps zur Amazonas Kreuzfahrt an die Hand geben.

Über das Schiff: MS Jangada

Die hübsche MS Jangada ist 34 Meter lang, wurde 2019 gebaut und erst in diesem Jahr generalüberholt. Insgesamt bietet das Schiff Platz für 24 Gäste sowie Crew, ist komfortabel ausgestattet mit einer gemütlichen Terrasse sowie ein Sonnendeck, einer Bar und einem Essensraum. Besonders ist der geringe Tiefgang, der es ermöglicht, in die Seitenarme des Amazonas' zu gelangen – wobei wir meistens mit einem der Beiboote ins Dickicht gefahren sind.

Der Name beruht auf dem eher weniger bekannten Roman "Die Jangada" von Jules Verne. Die Geschichte: Joam Garral ist Plantagenbesitzer und wird zum Kapitän der "Jangada", eines aufwendig konstruierten Fantasie-Floßes, auf dem Platz für sein ganzes Gut mitsamt Kirche und Werkstätten ist. Auf diesem schwimmenden Gefährt spielt sich dann eine waschechte Kriminalgeschichte ab.

Beste Reisezeit

Der Norden Brasiliens – überwiegend die Amazonasregion – bietet eigentlich immer ein stets ähnliches, feuchtheißes Tropen-Klima. Die Temperaturen verändern sich über das Jahr nur wenig, aber es gibt eine Regen- und Trockenzeit (Juli bis Dezember); mit Regen muss man trotzdem immer rechnen.

Hinweis: Wir stießen erst in Manaus zur Gruppe dazu, die war zuvor eine Woche an den Wasserfällen von Iguazú, im Pantanal und in Brasilia – alles Teil der Lernidee-Reise.

Dir hat unser Bericht gefallen und du hast Lust bekommen, auf der MS Jangada zu reisen? Hier kannst du dir gesamte Reise bei Lernidee ansehen und buchen.
Hier kannst du weitere Amazonas Kreuzfahrten ansehen und mit Lernidee zwei Wochen auf der MS Jangada verbringen und 1.000 Meilen auf dem Amazonas erleben. Lernidee hat weitere Abenteuer für Entdecker in seinem Repertoire. Wir haben schon das ein oder andere Reiseziel für Expeditionen auserkoren.

Über unseren Reiseanbieter

Durchgeführt haben diese schöne Reise im Amazonasbecken die Spezialisten von Lernidee Erlebnisreisen, die sich um den gesamten Ablauf ausgezeichnet gekümmert haben. Hervorzuheben ist unser Reiseleiter Ralf, der sowohl auf dem Amazonas bei der Schiffsreise als auch in den Städten mit viel Wissen, Humor und Organisationsgeschick glänzen konnte.

Verpflegung

An Bord des Schiffes gibt es Vollpension, wobei der Fokus immer auf lokalen, brasilianischen Zutaten und Gerichten liegt. Man lernt Früchte, Beeren, Fisch- und Zubereitungsarten kennen – absolut köstlich. Softdrinks und Wasser sind umsonst, Alkohol ist kostenpflichtig (Bier: etwa 4 Euro, Caipirinha: 5 Euro, eine Flasche Wein ca. 30 Euro).

Internet an Bord

Die MS Jangada verfügt über ein WLAN über das mobile Datennetz, das allerdings nur sporadisch funktioniert. Sobald man sich von Manaus entfernt, hat man keinen Empfang mehr – so kamen wir schnell zum Durchatmen! So kannst du dich ganz auf deine Kreuzfahrt auf dem Amazonas und den dich umgebenden Urwald konzentrieren. Erholung pur.

Dauer & Kosten der Reise

Die gesamte Reise mit Lernidee dauert 18 Tage. Vor der Amazonas-Kreuzfahrt geht es dann noch nach Brasilia, zum UNESCO-Weltkulturerbe Iguazú sowie ins Pantanal. Unser Bericht bezieht sich nur auf die sechs Tage mit der "MS Jangada" sowie zwei Tage in Rio, die ebenfalls im Reisepreis inkludiert sind. Wenn dir unsere Reise gefallen hat und du Interesse hast, findet du auf der Seite von Lernidee Erlebnisreisen alle aktuellen Infos, Preise und Buchungsmöglichkeiten.

Wenn du gerne noch mehr Amazonas Kreuzfahrten erleben willst, kannst du mit Lernidee Erlebnisreisen auch zwei Wochen auf der MS Jangada verbringen und 1.000 Meilen auf dem Amazonas erleben. Wir hatten leider nicht mehr Zeit zur Verfügung.

Geld & Währung

In Brasilien bezahlt man mit Brasilianischen Real (R$), wobei etwa 5,5 R$ einem Euro entsprechen. In Brasilien kann man fast überall mit Kreditkarte zahlen, sogar an kleinen Straßenständen.

An Bord der MS Jangada gibt es allerdings ausschließlich Barzahlung; am besten weit im Voraus Geld am ATM (z.B. am Flughafen) abheben, denn gerade in Manaus sind funktionierende Automaten rar.

2024 sind die besten Kreditkarten für Reisen die Debitkarte der DKB Bank, die Kreditkarte von Trade Republik und die Mastercard der C24 smart. Mit diesen Karten kannst du kostenlos Geld an Automaten abheben und vor Ort bezahlen, ohne Auslandsgebühren im Ausland in Fremdwährungen zu bezahlen!
Mit allen Karten kannst du kontaktlos bezahlen sowie Apple Pay und Google Pay nutzen. Hier findest du alle Tipps zur besten Reisekreditkarte für2024 mit Vergleich.

Trinkgeld

Die Restaurants schlagen üblicherweise automatisch 10 % als "Service Charge" (oder "taxa de serviço") auf die Rechnung. Für Guides rechnet man zwischen 3 und 5 Euro pro Tag – hier hilft euch aber der Reiseleiter gerne bei Unklarheiten.

Moskitos & Malaria

Der schwarze Rio Negro, den man von Manaus aus befährt, bietet Mücken nur wenig Nährboden für die Vermehrung, sodass wir auf dem Wasser halbwegs verschont wurden. Auf dem Rio Solimões sieht es anders aus. Daher empfehlen wir dir, ausreichend starkes Mückenspray mitzunehmen.

Die Regionen um Manaus gelten außerdem als malariafrei, aber wer auf Nummer sichergehen will, konsultiert vor der Reise einen Arzt, der eine Maria-Prophylaxe empfiehlt.

Sprache

Nicht viele Brasilianer sprechen Englisch, insbesondere an nationalen Flughäfen und in kleineren Städten wie Manaus muss oft erst ein Kollege herbeigerufen werden, der des Englischen (einigermaßen) mächtig ist. Hilfreicher sind da rudimentäre Portugiesisch- oder sogar Spanischkenntnisse.

Wir empfehlen als Übersetzungs-App Google Translate. Lade dir vor der Reise den Sprachwortschatz Portugiesisch aufs Handy, um auch ohne Internet bestens gerüstet zu sein.

SIM-Karte & Mobile Daten

Es ist in Brasilien schwieriger als man denkt, an eine SIM-Karte zu kommen. Am Flughafen wurden uns nur "International Cards" für den ganzen Südamerikanischen Raum für horrende Summen angeboten.

Am besten sucht man stattdessen – mit Reisepass – einen Shop des Anbieters "Vivo" auf. Laut Tipp bietet Vivo die beste Netzabdeckung im Land. Man bekommt dann eine SIM-Karte ins Handy, die man – zum Beispiel in einem Drogerie-Markt – freischalten muss. Für Touristen gibt es 4 GB (WhatsApp frei) für eine Woche für umgerechnet 7,40 Euro. Oft bekommt man dann per SMS Angebote des Netzanbieters für günstige Datenpakete. So habe ich für 4,60 Euro 30 GB für zwei Wochen zusätzlich auf die Karte geladen.

Sicherheit

São Paulo und Rio de Janeiro gelten weitläufig als gefährliche Städte. Gerade Taschendiebstahl und Raub sind Probleme, denen man selbst mit verstärkter Polizeipräsenz nicht wirklich Herr werden kann. Deshalb gilt es, wie überall in der Welt, achtsam zu sein: Wertgegenstände zu Hause oder im Safe lassen und Geld und Handy nicht präsent durch die Gegend tragen. Außerdem sollte man – gerade wenn es dämmert – lieber mit dem Taxi oder Uber fahren, anstatt zu laufen.

Wir haben sehr gute Erfahrungen mit ganz schlanken Handy-Bauchtaschen gemacht, die wir auch zum Joggen tragen. Da passt das Mobiltelefon, VISA- und Zimmerkarte sowie ein paar Scheine rein – unter dem Shirt nicht sichtbar.

Taxis

Fahrten mit dem Taxi sind in Brasilien sehr günstig. Wir sind in den Städten eigentlich permanent mit Uber gefahren. Uber bietet den Vorteil, dass du in der App schon den ungefähren Preis angezeigt bekommst.

Hast du weitere Fragen zur Amazonas Kreuzfahrt oder den Städten?

Hast du weitere Fragen oder nützliche Infos? Wir freuen uns auf deinen Kommentar am Ende des Artikels.

Disclaimer: Ein großes Dankeschön an Lernidee für die Unterstützung des Trips und diese wunderbare Reise – unsere Meinung ist natürlich und trotzdem unsere eigene. 

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Hi ich bin Chris!

Ich bin Musiker, manage Künstler und liebe Sprachen. Als Restaurantkritiker interessiere ich mich außerdem für sehr gutes Essen – und da man das überall auf der Welt finden kann, reise ich auch gerne.

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