Der Wunsch nach einem neuen Wohnmobil entstand bei einer Reise durch Island. Dort habe ich zum ersten Mal den Burow Oman gesehen – kompakt, robust und offensichtlich gut durchdacht und praxistauglich. Eigentlich wollte ich genau dieses Modell auf dem Caravan Salon Düsseldorf vor zwei Jahren näher anschauen. Doch vor Ort stach mir ein anderes Fahrzeug sofort ins Auge: der BIG5 Pickup Camper von Burow auf Ford Ranger-Basis.

Damals noch neu, gefiel mir besonders die große Sitzgruppe im Heck der Wohnkabine. Da ich unterwegs arbeite – ja, ich lebe vom Reiseblog und verdiene damit mein Geld – ist es für mich ideal, dass das zweite Bett schnell aufgebaut ist. Vor allem blockiert es nicht wie bei vielen Kastenwägen den Eingang. Auch wenn oft Freund:innen, Kolleg:innen oder Fotograf:innen mitreisen, bleibt der Innenraum funktional und flexibel.

Nach mehreren Jahren mit meinem Tourne auf Peugeot Boxer-Basis hatte ich zunehmend das Gefühl, an die Grenzen des Fahrzeugs zu stoßen – besonders in abgelegenen Regionen wie Island. Die Idee, das Fahrzeug auch mal nach Afrika, Nordamerika oder Südamerika zu verschiffen, wurde konkreter. Ich wollte kompakter, robuster und autarker unterwegs sein. Der BIG5 bot genau das – und noch mehr: ein komplett gasfreies Konzept.

Viele Wohnmobil-Ausbauer sind beim Thema Gas nach wie vor wenig flexibel. Doch es tut sich was: Die Batteriekapazitäten werden größer, Solaranlagen effizienter, Wechselrichter leistungsstärker. Der Markt bewegt sich – und ich wollte diesen Schritt jetzt gehen.

Hinweis: Ich muss noch Fotos machen, zugekaufte Ausstattung ergänzen und über erste Erfahrungen schreiben. Bitte habt Geduld!

Warum ich mich für den BIG5 Pickup Camper entschieden habe

Je länger ich recherchiert und mit anderen Reisenden gesprochen habe, desto klarer wurde mir: Wenn ich noch unabhängiger reisen will, brauche ich ein anderes Fahrzeugkonzept. Ein Pickup Camper schien die perfekte Lösung – vor allem, wenn man autark unterwegs sein will, aber nicht auf Komfort verzichten möchte.

Statt klassischem Kastenwagen mit 4x4 suchte ich gezielt nach einem Fahrzeug, das mehr Bodenfreiheit, bessere Geländetauglichkeit und eine höhere Nutzlast bietet – ohne dass ich gleich auf einen Lkw oder Sprinter mit langem Radstand umsteigen muss. Das Konzept Pick-up Camper mit Wohnkabine von Burow war da die perfekte Zwischenlösung: kompakter als ein klassischer Expeditions-Lkw, aber robuster und flexibler als ein typischer Van.

Entscheidend war auch die modulare Bauweise: Sollte ich das Fahrzeug eines Tages wechseln oder verkaufen wollen, lässt sich die Kabine theoretisch vom Basisfahrzeug trennen – ein großer Vorteil, den viele nicht auf dem Schirm haben, wenn sie einen Pickup Camper kaufen möchten.

Ein weiterer Punkt war die Möglichkeit, den Innenausbau mitzugestalten. Bei Burow konnte ich meine Wünsche klar einbringen – vom gasfreien Kochen bis hin zur Anordnung der Steckdosen bis zum Bett mit Froli-System.

In diesem Artikel findest du folgende Informationen:

  • Technische Daten & Ausstattung
  • Meine persönlichen Argumente und Pros zum Kauf 
  • Meine zusätzlichen Ein- und Umbauten am Fahrzeug

Bisher gemachte Touren mit dem Pickup Camper:

  • Routes des Grandes Alpes (Frankreich vom Genfersee bis zur Côte d’Azur – Testfahrt, um zu prüfen, ob alles geht)

Darum habe ich mich für ein fertiges Wohnmobil entschieden

Nicht jeder ist handwerklich begabt oder hat ausreichend Zeit, um selbst auf eigene Faust einen Camper auszubauen. Mir fehlt immernoch beides: Die Zeit und das Wissen. Ich reise einfach zu oft in der Welt herum. Das ist schließlich mein Beruf.

Nach der Bestellung, um die 16 Monate Wartezeit und dem „ersten Test“ im Camper stelle ich dir meinen Big5 Pickup Camper mit Wohnkabine nun ganz detailliert vor.

Hinweis: Ich werde bei Gelegenheit bessere Fotos erstellen. Diese entstanden spontan für Freunde und nicht, um sie (eigentlich) zu veröffentlichen). Aufgrund der vielen Nachfragen habe ich aber jetzt schon diesen Artikel bekommen.

Fahrzeugbasis: Ford Ranger mit Allrad

Die Basis meines neuen Campers ist ein Ford Ranger Single Cab XL mit Allradantrieb, 2,0 Liter EcoBlue-Motor und 170 PS. Bei Burow kannst du zwischen verschiedenen Basisfahrzeugen wählen – vom Single Cab über den Double Cab, den Wildtrak (ebenfalls Double Cab) bis hin zum VW Amarok. Aktuell baut Ford den Ranger vorübergehend nicht mehr, daher steigt Burow auf den Isuzu um. (Falls dich das betrifft, schau auf der Webseite von Burow nach aktuellen Infos.)

Für mich war klar: Ich will so kompakt wie möglich, aber mit Allrad und robuster Technik. Der Ford Ranger bietet genau das – dazu kommt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Allradfahrzeugen.

Technische Ausstattung meines Ford Ranger:

  • 2,0l EcoBlue Motor mit 125 kW (170 PS)
  • 6-Gang-Schaltgetriebe
  • Allradantrieb mit 100 % Hinterachs-Sperre
  • Radstand: 3.220 mm
  • Motor- und Tankschutz aus Stahl
  • Offroad-Bildschirm, Klimaanlage, beheizbare Vordersitze und Frontscheibe
  • AHK 13-polig
  • Unterbodenschutz auf Wachsbasis
  • Lederlenkrad
  • Offroad-Bereifung: Goodrich All-Terrain 255/75R16

Der Umbau durch Burow geht aber noch deutlich weiter – vieles davon ist serienmäßig, anderes habe ich bewusst optional dazu gewählt.

Meine Upgrades:

  • Zweikreis-Luftfederung hinten inkl. Auflastung auf 3,5 Tonnen
  • DOTZ-Felgen und höhergelegtes Fahrwerk von Marquart/Burow (ca. 50 mm Höherlegung): 7 Blattfedern, verstärkte Stoßdämpfer hinten, neues Federbein vorn. Wird noch umgebaut, die Zulassung war bei Abholung noch nicht vorhanden.
  • 160-Liter Long-Range-Dieseltank – mein Tipp, wenn du Langstrecken fährst oder z. B. die Panamericana oder Offroad-Strecken in Afrika planst
  • Anhängerkupplung (13-polig) – ich werde sie vermutlich nicht nutzen, aber für Fahrradträger oder zusätzliche Optionen ist sie praktisch

Das aktuelle Gesamtgewicht beträgt ca. 3,2 t laut Fahrzeugschein. Dazu muss ich erwähnen, dass ich allerdings nie mit vollem Wassertank losfahre (max. 20 l) und somit 80 kg spare. Ich werde sehen, wie schwer das Auto wird, wenn das andere Fahrwerk verbaut ist. Eventuell muss ich dann auflasten, will eigentlich drumherumkommen.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

Ich selbst dürfte – mit Führerschein der alten Klasse 3 – Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen fahren. Für mich wäre eine Auflastung also kein Problem. Trotzdem habe ich mich bewusst (zunächst) dagegen entschieden. Die Gründe liegen vor allem in der Flexibilität für Mitreisende und bei der Nutzung in Europa:

  • Nicht jeder darf über 3,5 t fahren: Viele meiner Freund:innen und Kolleg:innen haben ihren Führerschein nach 1999 gemacht und besitzen nur die Klasse B. Damit dürfen sie maximal 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht fahren. Für alles darüber wäre ein zusätzlicher C1- oder LKW-Führerschein nötig – ein hoher Aufwand (etwa 2000 €) für gelegentliche Nutzung.
  • Höhere Mautkosten in Europa: In Ländern wie Frankreich, Österreich und der Schweiz gelten ab 3,5 Tonnen andere Regelungen. Du benötigst dort eine LKW-Mautbox und musst mit höheren Gebühren und mehr Aufwand rechnen.
  • Tempolimit: Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen in vielen Ländern nur 100 km/h fahren – unabhängig von der tatsächlichen Fahrleistung. Ich fahre zwar meist entspannt mit 110–120 km/h, aber gesetzlich wäre man eben eingeschränkt.

Unterm Strich bedeutet unter 3,5 Tonnen zu bleiben: weniger Bürokratie, mehr Flexibilität – sowohl im Alltag als auch auf Reisen. Trotzdem ist es eine Herausforderung, die Ausstattung so zu wählen, dass das Gewicht nicht zum Problem wird.

Farbe: schlicht, robust, unauffällig

Meine Lackierung: Carbonized Grey Metallic. Jeder kann bei Burow seine Wunschfarbe nach RAL-Code wählen. Ich habe mich für die Farbe des Vorführfahrzeugs entschieden. Mir war wichtig: nicht weiß, pflegeleicht, unauffällig – fertig.

Was du wissen musst: Die Kabine wird nicht komplett lackiert, Dach und Boden werden ausgelassen. Eigentlich egal, ich habe es erst bei der Testfahrt bemerkt (davor ignoriert?), da es auf Drohnenaufnahmen recht bescheiden aussieht. Ich werde überlegen, was ich mache. Weiß ist keine Option.

Kabine und Innenausbau

Die Wohnkabine des BIG5 Pickup Campers von Burow basiert auf einer 37,5 mm starken Sandwichbauweise mit umlaufendem, geschweißtem Alurahmen. Innen und außen ist sie mit GFK beplankt – das sorgt für Robustheit und Isolation. Der Grundriss ist klar strukturiert: Sitzgruppe im Heck, Küche und Bad mittig, Alkovenbett vorn.

Für mich entscheidend war neben dem Ausbaukonzept: kein Gas – alles läuft elektrisch über ein starkes Victron-System und eine große Lithium-Batterie (630 aH). So bin ich unabhängig, muss keine Gasflaschen schleppen und kann überall mit Induktion kochen.

Für Notfälle habe ich immer einen kleinen Skotti Grill mit Gaskartusche dabei. Eventuell kommt auch mein Gaskocher von Jetboil in den Camper. Diesen nutze ich eigentlich nur bei mehrtägigen Wanderungen (wie dem Laugavegur Trail in Island).

Vorteile (aus meiner Sicht):

  • Große Sitzgruppe im Heck, um unterwegs arbeiten und mit mehreren Personen bequem sitzen zu können (auch im hohen Norden, wo es oft kalt ist oder regnet)
  • Zweites Bett – schnell aufbaubar, ohne dass der Einstieg blockiert wird
  • Kompressor-Kühlschrank (90 Liter) – effizient und leise
  • Induktionskochfeld statt Gaskocher – strombetrieben, einfach zu reinigen
  • Viel Stauraum: 4 Dachstaukästen, Hochschrank mit Kleiderstange oder Einlegeböden (individuell wählbar), Schrank unter dem Waschbecken, Spiegelschrank im Bad.
  • Waschraum mit Dusche und Trenntoilette, kein fester Duschvorhang, sondern zum Einhängen – das schafft Platz
  • Optional: Froli-Schlafsystem im Alkoven und 2. Bett, komfortabel und gut belüftet.
  • Frei wählbar sind die Stoffe. Meine Wahl: Siena 69, Farbtöne beige/grau – schlicht, wohnlich

Ein großer Vorteil zum Kastenwagen: Man kann aneinander locker vorbeigehen, wenn einer kocht und der andere ins Bad will. Im Kasten quetscht man sich vorbei. Das Raumgefühl ist völlig anders und muss man mögen. Während man im Kastenwagen freie Sicht vorneraus hat, ist die Aussicht beim Pickup Camper hinten. Das Fenster ist riesig. Durch die drei große Fenster an der Heck-Sitzgruppe hat man allerdings einen tollen Panoramablick.

Stromversorgung & Elektronik

Ich arbeite viel unterwegs – Stromversorgung ist für mich also kein Nice-to-have, sondern Pflicht. Ich wollte keine Kompromisse. Wichtig war mir, möglichst lange autark zu stehen, ohne ständig nach Steckdosen oder Campingplätzen suchen zu müssen.

Einige der folgenden Komponenten gehören bei Burow zur Serienausstattung, vieles habe ich zusätzlich gewählt. Ob du wirklich eine so große Batterie, Solarpanels oder einen Wechselrichter brauchst, hängt davon ab, wie und wie oft du reist – und ob du unterwegs arbeitest.

Meine Ausstattung im Überblick:

  • Lithium-Batterie 630 Ah, Ladefähig bis –10 °C, Bluetooth-Überwachung möglich
  • Wechselrichter 3500 Watt (AC Master) Überdimensioniert für normale Nutzung, aber für mich wichtig: Ich kann alles laden und sogar das Induktionskochfeld betreiben
  • Solaranlage 3 x 150 Watt, insgesamt 450 W. Zwei Panels waren mir zu wenig – die dritte kam mit der Dachreling dazu
  • Victron Energy Smart Solar MPPT Regler mit Bluetooth. Übersicht über Ladevorgänge via App
  • Victron Smart Battery Shunt, Ladebooster, Phoenix Smart Charger, GX Tankmodul, Carbo GX Kontrolleinheit, GX Touch Display .Komplettes Victron-System zur Überwachung und Steuerung aller Energieflüsse.
  • FI-Schutzschalter – für den Landstromanschluss (den ich hoffentlich nie brauche)
  • Zusätzliche 230V-Steckdosen (individuell gewählt, wo ich sie benötige)
  • USB-C Steckdosen (100 Watt) an der Sitzgruppe (am Bett total vergessen)
  • LED-Leuchte über dem Küchenblock
  • Leseleuchte
  • Ambientebeleuchtung – sehr nett, da du die Farben und Dimmung frei wählen kannst.
  • Außenleuchte mit Regenschutz (Dometic Raintec RT100)
  • Druckwasserpumpe statt Tauchpumpe (vermutlich, weil der Wassertank dämlich unter dem Stromkram verbaut wurde)

Zusätzlich habe ich mir den Starlink Mini direkt aufs Dach verbauen lassen. Per Schalter (im Küchenschrank) kann ich ihn ein- und ausschalten. Denn dauerhaft nutze ich Starlink nicht. Dank gutem Telekom Vertrag habe ich eine unbegrenzte Datenmenge in Deutschland, in Europa sind es 110 GB (aktuell). Da ich eine 2. SIM-Karte mit exakt derselben Leistung im Mobilen Route habe, kann ich also in Europa 220 GB im Monat verbrauchen. Klingt viel, ist es für mich allerdings nicht.

Persönliche Einschätzung

Ich bin mit dem Set-up aktuell zufrieden. Selbst an trüben Tagen reicht die Kombination aus Lithium-Batterie und Solar aus, um Laptop, Kamera, Drohne und andere Geräte zu laden – und parallel zu kochen. Auch mit Starlink läuft alles problemlos.

Trotzdem rate ich dir, nach Abholung eine Expertenmeinung extern einzuholen. Auch Burow macht Fehler (wie aktuell wohl jeder Ausbauer, wie man so hört). Bei mir waren ein paar Einstellungen noch nach Werkseinstellung, oder die Solarpanels nicht in Reihe geschaltet. Ich empfehle dir, Tino Eggert zu buchen. Er arbeitet auf Stundenbasis und macht für dich auch Ein- und Umbauten nach Kundenwunsch. Er ist Profi und hat mir ein paar wertvolle Tipps mit an die Hand gegeben.

Artikel wird fortgesetzt.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!