Mit dem Wohnmobil nach Frankreich – das musst du beachten
Bist du auf der Suche nach einem Land für einen Campingurlaub mit Van oder Wohnmobil? Frankreich ist das Camping Land überhaupt. Ideal für deinen nächsten Roadtrip.
- Lies hier den Reisebericht zu meinem Normandie Roadtrip (mit Tipps und Route)
- Reisebericht für die Nordküste der Bretagne
Warum? Frankreich ist wunderschön. Für jede Jahreszeit oder Vorliebe findet sich mindestens eine Region, die du lieben wirst. Wetten?
Die Mischung aus Geschichte, schönen Landschaften und viel Natur mit durchweg gutem Essen macht Frankreich zu einem beliebten Reiseland.
Es gibt überall Campingplätze, Wohnmobil-Stellplätze und Parkplätze, auf denen du eine Nacht stehen (nicht campen) darfst. Das Beste? Du kannst fast überall dein Grauwasser entsorgen oder frisches Wasser an Bord holen. Die Infrastruktur ist wirklich genial!
Auch was die Qualität angeht werden die Plätze (vor allem die Sanitäranlagen) immer besser und unserem Standard entsprechender. Manchmal fehlen noch Klobrillen, dafür tickt beim Duschen keine Zeit mit, wie du es vielleicht von Deutschland gewohnt bist.
Und zur Not haben die meisten von uns sowieso das eigene Klo und Dusche an Bord.
Generell gilt auch hin Frankreich: Anderes Land, andere Verkehrsregeln und Sitten.
Damit du dich besser zurechtfindest, habe ich alles zusammengefasst, was du wissen musst! Von der Maut bis zur Umweltplakette!
Vor der Reise
Geld und Kreditkarte
In Frankreich wird fast alles mit Kreditkarte bezahlt. Vor allem für die Mautstationen ist es ein großer Vorteil, wenn du einfach die Kreditkarte hinhalten musst.
An Tankstellen werden deutsche EC-Karten oft nicht akzeptiert. Ich weiß nicht, warum das so ist. Auch hierfür eignet sich eine gute Reisekreditkarte.
Aktuell sind die besten kostenlosen Kreditkarten für Reisen die Debitkarte der DKB Bank, Visa der awa7, Mastercard Gold der TF Bank und die Kreditkarte von Trade Republik. Mit einem Set-up aus mindestens 2 dieser Karten kannst du im Ausland immer kostenlos Geld an Automaten abheben und vor Ort bezahlen, ohne Auslandsgebühren im Ausland bei Fremdwährungen zu bezahlen!
Mit allen Karten kannst du kontaktlos bezahlen sowie Apple Pay und Google Pay nutzen. Hier findest du alle Tipps mit meiner Erfahrung zur besten Reisekreditkarte im Vergleich.
Reservieren in den Sommerferien notwendig
Frankreich ist Campingland. In den Monaten Juli und August sind Campingplätze in toller Lage ausgebucht. Du solltest dafür unbedingt reservieren. Für Stellplätze solltest du früh anreisen, damit du einen Platz an beliebten Sehenswürdigkeiten ergattern kannst.
Dasselbe gilt für die beliebten Wintersportgebiete in Frankreich.
Warnhinweis für den toten Winkel anbringen (alle Fahrzeuge über 3,5 t)
Seit dem 1. Januar 2021 müssen alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen einen speziellen Aufkleber zur Kennzeichnung des Toten Winkels anbringen, wenn du nach Frankreich fährst. Diese Warnhinweise müssen an beiden Seiten und vom Heck des Fahrzeuges sichtbar angebracht sein.
Die Pflicht gilt auch für ausländische Fahrzeuge. Fährst du mit einem Wohnmobil nach Frankreich, das über 3,5 Tonnen wiegt? Dann kaufe dir diese Aufkleber mit Warnhinweis und befestige diese an deinem Wohnmobil. Du kannst die Aufkleber auch an Tankstellen, an der Grenze oder im Internet kaufen. Die Missachtung kann zu einer Geldbuße von bis zu 135 Euro führen.
Diese Regel gibt für alle schweren Fahrzeuge über 3,5 Tonnen und Gespanne. Mein Camper unter 3,5 t benötigt diesen Warn-Aufkleber nicht.
- Set mit 3 offiziellen Aufklebern, 17 x 25 cm, für die Kennzeichnung von toten Winkeln bei schweren Fahrzeugen
- Dieses Set ist für ein Fahrzeug geeignet
- Zur Erinnerung, am 1. Januar 2021 müssen alle schweren Fahrzeuge (Warentransportfahrzeuge und Personentransportfahrzeuge) am Fahrzeug eine Warnvorrichtung zur Signalisierung an den Seiten und auf der Rückseite des Fahrzeugs angebracht werden. Diese Pflicht gilt für schwere Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen, die in der Stadt gefahren werden. Die Beschreibung ist nicht im Anwendungsbereich von Fahrzeugen
Ausrüstung fürs Auto für Frankreich
Wenn du zum Camping nach Frankreich fährst, benötigst du folgende Gegenstände: Warndreieck und Warnweste mit Reflektoren und CE-Zertifizierung für jeden Person an Bord. Diese Gegenstände musst du verpflichtend mitführen, sonst droht ein Bußgeld.
Das Gerücht, dass du einen Alkoholtester als Ausländer mitführen musst ist hingegen nicht korrekt (Am 22. Mai 2020 wurde diese Pflicht abgeschafft).
Zusätzlich habe ich Adapter fürs französische Stromnetz dabei, obwohl ich diese für Strom am Reisemobil bis jetzt nie benötigt habe. Denn alle Campingplätze verfügen über EURO-CEE-Steckverbindungen. Es gibt bestimmt Ausnahmen, ich hatte bislang keine.
Ersatz Wasserpumpe und Sicherungen habe ich auch immer dabei. Diese Dinge gehen immer dann kaputt, wenn man nicht damit rechnet.
Sieh dir hier meine Checkliste fürs Campen mit Wohnmobil an (mit PDF zum Ausdrucken).
Strom, Gas und tanken
Stromanschlüsse in Frankreich
Für Frankreich brauchst du auf Campingplätzen oder Wohnmobilstellplätzen mit Strom keinen besonderen Adapter. Es werden dieselben CEE-Stecker wie in Deutschland verwendet.
Manchmal hast du in Sanitäranlagen allerdings Steckdosen Typ E. Die sind eigentlich mit unseren Steckern kompatibel. Nur noch selten haben diese einen Kontaktstift, für diesen dein deutscher Stecker Typ F (Schuko) dann ein Loch haben sollte. Sonst geht der Stecker leider nicht.
Ansonsten benötigst du für den Strom am Wohnmobil einen CEE-Stecker Adapter für Strom an Kabeltrommel oder Verlängerungskabel. Und der umgekehrte CEE-Stecker Adapter. Genau wie in Deutschland also.
Gasflaschen in Frankreich kaufen
In Frankreich ist Gas auch in Haushalten weitverbreitet. Dadurch gibt es viele Anbieter von Gasflaschen. Fast jeder Campingplatz hatte Gasflaschen im Angebot. Deine Gasflasche aus Deutschland kannst du in Frankreich nicht wiederbefüllen lassen.
In Frankreich kannst du nur Flaschen mieten und nicht kaufen. Was prinzipiell gut ist, denn dann kannst du Kaution am Ende des Urlaubs im Idealfall zurückbekommen. Du musst dazu unbedingt die Quittung aufbewahren!
Die bekannten Anbieter sind Butangaz, Finagaz, Antragaz und Primagaz. Bei Intermarché bekommst du günstigere Gasflaschen deren Eigenmarke.
Prüfe vor dem Kauf, welche Gasflasche du kaufen möchtest. Während bei uns 5 kg und 11 kg Gasflaschen gebräuchlich sind (ich habe eine 5 kg Flasche an Bord), sind in Frankreich 6 kg und 13 kg eher üblich. Vereinzelt habe ich auch 5 kg und 10 kg Gasflaschen gesehen.
Darum solltest du wissen, wieviel Platz du für deine Gasflasche hast.
Button oder Propan?
Welche Art Gas du kaufen möchtest ist deine Sache. Ich kaufe immer Propan (Butanganz z.b.), da ich auch im Winter unterwegs bin und bei mir Flaschen relativ lange halten.
Anschluss Adapter für Gasflasche
Hier gehe ich immer auf Nummer sicher. Manche sagten mir vor der Reise, dass ich die französische Flasche ohne Probleme ohne Adapter anschließen könne.
Manche sagen, dass es ohne Gas-Entnahme-Adapter nicht dicht wäre.
Mein Tipp daher: Habe immer ein Euro-Entnahme-Set dabei, damit du deine Flasche im Ausland auf jeden Fall anschließen kannst. Für Frankreich brauchst du den Anschluss D4. Um ganz sicher zu sein, kannst du mit einem Lecksuchspray prüfen, ob alles dicht ist.
Tankstellen und tanken
Das Netz an Tankstellen ist entlang der Autobahn recht dicht. Außerhalb ist es oft sehr dünn. An den großen Supermärkten gibt es oft günstig Kraftstoff zu tanken.
Manchmal gibt es nur Tankautomaten, an denen du nur mit Kreditkarte tanken kannst. Dafür habe ich immer zwei Kreditkarten dabei, da oft aus Gründen, die mir schleierhaft sind, eine Kreditkarte nicht funktioniert.
Beste Reisezeit für Frankreich
Generell rate ich davon ab, im August nach Frankreich zu fahren. Egal in welche Region. Denn dann sind in ganz Frankreich Sommerferien. Es ist voll und überall viel los.
Meide die Hauptreisezeit im Sommer und weiche auf die Monate Mai - Juli oder September und Oktober aus. In den Süden kannst du beruhigt auch schon im April fahren.
In der Bretagne und der Normandie musst du sowieso mit jedem Wetter rechnen. Auch im August hatten wir viel Regen, Stürme und Gewitter. Zu Beginn 37 Grad, am Ende nur noch 13 Grad.
Das Klima in der Bretagne und Normandie wird vom Golfstrom beeinflusst, der für milde Temperaturen sorgt. Doch das Wetter kann hier echt sehr wechselhaft sein. Weißt du das davor, steht der Reise nichts im Weg.
Generell gilt aber: Frankreich ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert!
Schöne Routen in Frankreich
Für Frankreich gibt es soviele schöne Routen. Die von mir gefahrenen begrenzen sich aktuell auf die Normandie und die Bretagne. Bald soll es ins Elsass gehen. Ich werde die Tipps hier immer wieder aktualisieren.
- Tour 1 (3 Wochen): Hier die Route für die Normandie in 3 Wochen ansehen
- Tour 2 (7 - 10 Tage): Le Tréport - Alabasterküste - Le Havre - Honfleur - Abbaye Jumièges - Château Gaillard und Les Andelys - Metz
- Tour 3 (1 Woche): Roadtrip entlang der Nordküste der Bretagne
Einreisebestimmungen
Als Deutscher kannst du nach Frankreich mit deinem Personalausweis einreisen. Grenzkontrollen im Schengenraum sind abgeschafft. Dazu solltest du natürlich deinen Führerschein dabei haben. Für alle unter 18: Der Führerschein für 17-jährige gilt nicht.
Reisen mit Hund oder Haustier
Für die Einreise benötigst du den EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung. Dein Tier muss mit Mikrochip oder Tätowierung gekennzeichnet sein. Bei Kampfhunden musst du einen Abstammungsnachweis mit dir führen. Die Einreise ist nur für Kampfhunde Kategorie 2 und nur mit Maulkorb plus Leinenpflicht erlaubt.
Dein Hund muss außerdem über 3 Monate alt sein.
In Frankreich mit dem Wohnmobil campen
Die Regeln in Frankreich sind einfach: Du kannst überall übernachten, wo du auch parken darfst. Das gilt für Pkw und Wohnmobil sogar für bis zu sieben Nächte. Es gibt – wie immer – Ausnahmen. Gemeinden können das Übernachten immer untersagen. Achte daher auf die Schilder (und lies weiter unten, welche Schilder illegal sind).
Wo parken erlaubt ist, kannst du auch immer im Camper essen. Doch ein Picknick an einer öffentlichen Straße oder auf einem normalen Parkplatz ist nicht erlaubt. Die Strafen können sogar bis zur Anzeige führen. Dafür ist das Übernachten auf einem Parkplatz erlaubt. Frankreich ist hier wirklich ein tolerantes Camper-Land. Sie raten sogar, im Camper zu übernachten, wenn man abends beim Fahren müde wird und deine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist. Und das passiert aus Erfahrung immer mal wieder.
Höhenbegrenzungen an Parkplätzen
Ich musste die Erfahrung machen, dass immer mehr Gemeinden durch Höhenbegrenzungen verhindern, dass Fahrzeuge mit einer bestimmten Höhe nicht auf den Parkplatz gelangen. Offiziell sind laut französischer Straßenverkehrsordnung diese Art an Beschränkungen zwar an Unterführungen oder überhängenden Felsen erlaubt, jedoch nicht am Eingang eines Parkplatzes. Dennoch war meine Erfahrung, dass diese Höhenbalken immer weitverbreiteter aufgestellt werden.
Daher rate ich dir: Halte dich an die Regeln, fahre auch mal auf kostenpflichtige Stellplätze oder Campingplätze und vermeide so, dass kein Geld in der Gemeinde hinterlassen wird (Stichwort: Nachhaltiges Reisen).
Campingplätze finden
In Frankreich gibt es private Campingplätze (teuer, hoher Komfort und oft Animation), von Gemeinden betriebene Campingplätze (Camping Municipal, oft einfacher, günstiger und ohne Animation. Bevorzuge ich), Wohnmobilstellplätze (aire de stationnement camping-cars) oder Camping à la ferme (Camping auf dem Bauernhof).
In Frankreich darfst du auch auf Parkplätzen für eine Nacht parken. Allerdings darfst du dann keine Stühle oder Tische herausstellen. Campingverhalten ist verboten, wie in Deutschland auch. Nur ist man in Frankreich toleranter.
Zusätzlich gibt es analog Landvergnügen in Deutschland für Camping in den Weinbergen France Passion. Das Buch bestellt man online, bekommt im April die Plakette plus Zugang für die App und das Buch. Kann dann kostenlos bei Winzern und auf Bauernhöfen übernachten.
Super finde ich Camping auf dem Bauernhof: Bienvenue à la ferme. Auf der Webseite (leider nur Französisch) kannst du dir für die einzelnen Regionen die Führer mit den teilnehmenden Bauernhöfen runterladen.
Zum finden eines geeigneten Stellplatz gibt es diverse Möglichkeiten. Stellplätze habe ich auf Google („aire de stationnement camping cars“) gesucht oder direkt in der App von Campercontact oder camping.info gesucht. Auf park4 night findest du manchmal Parkplätze, wenn du nur kurz in einer Stadt verweilen möchtest, ansonsten nutze ich die App eher nicht.
Ideal sind die ADAC Campingführer für Europa, für alle, die gedruckte Guides zur Recherche für den Campingplatz möchten. Darin enthalten ist eine Campingkarte, mit der du bei ausgewählten Campingplätzen Rabatt bekommst.
Alternativ gibt es von ASCI ebenfalls eine Campingkarte für Rabatte, dazu ebenfalls gedruckte ASCI Campingplatz Führer.
Falls du dich fragst, welche besser sind? Ich nutze beide, da sich beides bei mir rechnet.
Wildcampen in Frankreich
Wildcampen ist übrigens auch in Frankreich untersagt. Strafen von bis zu 1.500 Euro drohen, wenn du erwischt wirst. Dafür darfst du wie schon erwähnt auf jedem Parkplatz eine Nacht stehen. Das ist vor allem bei Sehenswürdigkeiten von Vorteil, da du direkt davor schlafen und zum Sonnenuntergang vor Ort bist.
Wenn du auf dem Land unterwegs bist, kannst du vor Ort bei Bauern nachfragen, ob du auf ihrem Grundstück stehen darfst. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Normannen zum Beispiel sehr freundlich und offen. Ist die Geduld durch andere schon erschöpft, solltest du lieber einen Campingplatz oder WoMo-Stellplatz nutzen.
Laut offiziellem Recht ist es mit Zustimmung des Eigentümers gestattet. Generell verboten ist campen an öffentlichen Straßen, am Meeresufer (denke an die Ebbe und Flut) sowie an Sehenswürdigkeiten und Naturschutzgebieten.
Vorsicht auf Raststätten
Von vielen meiner Freunde wurde ich gewarnt, nicht auf französischen Autobahnraststätten zu nächtigen. Dort wurden schon einige im Schlaf überwältigt oder betäubt und ausgeraubt. Generell rate ich dir, auf einen Wohnmobilstellplatz auszuweichen, wo andere Camper stehen.
Verkehrsregeln, Verkehrsschilder, Parken
Ist beim rechts abbiegen die Ampel rot, darunter ein orange blinkender Pfeil, darfst du abbiegen, wenn kein Auto von der Querstraße kommt.
Hast du Kinder an Bord? Dann gilt in Frankreich Rauchverbot!
Es herrscht eine Mitführpflicht von Alkoholtests, ein Bußgeld wird hier allerdings nicht verlangt. Ich selbst habe (noch) keine im Van.
Frankreich ist Land der Kreisverkehre
Frankreich ist das Kreisverkehr-Land schlechthin. Manchmal folgt ein Kreisel dem nächsten. Dann fällt die Orientierung manchmal schwer und auch die Navigation kann mal durcheinander geraten.
Im Kreisverkehr gilt in Frankreich rechts vor links, solange nicht andere Schilder aufgestellt sind.
Geschwindigkeitsbeschränkung
In Frankreich gilt für PKW und Wohnmobil bis 3,5 t folgende
Höchstgeschwindigkeit:
- Innerorts: 50 km/h
- Landstraßen: 80 km/h
- Schnellstraßen: 110 km/h (im Juli nur 80 km/h)
- Autobahn: 130 km/h (bei Regen 110 km/h)
In Frankreich gilt für Wohnmobile über 3,5 t Höchstgeschwindigkeit:
- Innerorts 50 km/h
- Landstraßen: 80 km/h
- Schnellstraßen: 100 km/h (im Juli nur 80 km/h)
- Autobahnen: 110 km/h
Beim Parken musst du auf folgendes achten!
Auch beim Parken gilt es in Frankreich, besondere Regeln zu beachten.
Die wichtigsten habe ich hier aufgeschrieben, damit dich keine böse Überraschung erwartet.
- Prüfe, ob Wohnmobile überhaupt auf dem Parkplatz stehen dürfen.
- Absolutes Parkverbot: Durchgezogene gelbe Linie am Fahrbahnrand.
- Gelbe unterbrochene Linie: Parken verboten
- Blaue Linie am Straßenrand: Parken mit Parkscheibe (Zone Blaues)
- Durchgestrichenes P oder Schild „Stationement Interdit“ (Parken verboten): Parken verboten
Grundsätzlich gilt:
Parken darfst du überall, wo eine weiße gestrichelte Linie vorhanden ist. Nach der Straßenverkehrsordnung darf das Wohnmobil in Frankreich wie ein Auto parken. Du musst dabei berücksichtigen, dass du nicht 7 Tage auf der gleichen Stelle parken darfst.
Durch sogenannte Höhenbalken ist allerdings schnell erkennbar, wo die Einfahrt verhindert werden soll. Diese sollen verhinden, dass Fahrzeuger einer bestimmten Höhe auf bestimmte Parkplätze nicht gelangen können. Auch an Straßen finden sich diese, wenn danach ein Tunnel folgt, in den du nicht passen wirst.
Übrigens sind laut französischer Straßenverordnung diese Art Höhenbegrenzungen an Parkplätzen verboten. Aber was wollen wir machen, wenn wir nicht durchpassen? Dir bleibt nichts anderes übrig, als einen anderen Parkplatz zu suchen.
Verkehrsschilder
Interessant fand ich die Tatsache, dass folgende Schilder nicht rechtsgültig sind. Das weiß man als Tourist nicht und denkt, dass man hier nicht parken oder gar durchfahren darf. Manche tragen auch den Aufdruck „Camping car Interdit“ (Wohnmobil verboten) oder „Stationnement au camping-car interdit“.
Ich rate dir trotzdem, die Schilder zu achten, denn wer spricht so gut und fließend Französisch, um sich auf eine Diskussion einzulassen? Ich nicht. Du hättest allerdings das Recht dazu.
Alkohol im Straßenverkehr
Für Frankreich solltest du eines wissen: Der Franzose an sich trinkt sehr gut und gerne auch zum Mittagessen bereits sein erstes Gläschen Wein. Wir hatten Glück und wurden bei Kontrollen (am Tag) immer durchgewunken. Vielleicht weil die Polizisten sowieso dachten, dass die Kommunikation schwer werden würde. Die Promillegrenze von 0,5 beim Alkoholkonsum musst du allerdings beachten.
Besitzt du kürzer als drei Jahre deinen Führerschein, dann gilt die Promillegrenze von 0,2 Promille.
Maut in Frankreich
Autobahnen, manche Brücken oder Unterführungen sind in Frankreich mautpflichtig. Die Höhe der Maut rechnet sich aus der Größe des Fahrzeugs und der gefahrenen Strecke.
In Frankreich hast du die Wahl zwischen Autobahn und Nationalstraßen. Diese verlaufen oft parallel zueinander. Allerdings bist du auf der Autobahn immer schneller. Ich habe bei kürzeren Strecken 45 Minuten, bei längeren sogar 1,5 Stunden gespart (Angabe Google Maps).
Dafür, dass Autobahnen Maut kosten, sind sie nicht mal in solch einem guten Zustand. Dafür meist leer. Du kommst zügig voran.
Auf der Autobahn kostet jeder gefahrene Kilometer Geld. Dein Fahrzeug wird dabei Kategorien zugeordnet. Mein Camper ist höher als 2 Meter, aber wiegt weniger als 3,5 t und ist daher Kategorie 2. Somit teurer als ein PKW oder Campervan bis 2 m, welche Kategorie 1 bilden.
Auf dieser Webseite kannst du die Maut für dein Fahrzeug und deine Strecke vor der Reise ausrechnen:
Wie bezahlen?
Ich rate dir, an Mautstellen mit Kreditkarte zu bezahlen. Das geht am schnellsten. Achtung: Deutsche EC-Karten (Maestro) werden hier nicht akzeptiert.
Alternativ kannst du dir vor der Reise eine Télépéage Box beim Anbieter bipandgo kaufen. Das Gerät klebst du hinter deine Windschutzscheibe. Jede Durchfahrt wird dann automatisch registriert. Du bekommst eine komplette Abrechnung nach der Reise. Du musst für die Nutzung allerdings eine Gebühr von 1,70 Euro im Monat bezahlen. Die Box selbst kostet 20 Euro (schau bitte auf der Webseite nach, ob sich Preise geändert haben).
Umweltplakette und Umweltzonen
In Frankreich gibt es Umweltzonen, für die du (analog unserer grünen Plakette) eine Plakette benötigst. Die Deutsche Plakette ist in Frankreich leider nicht gültig. Du musst unbedingt vor der Reise eine französische Crit’Air-Plakette beantragen.
Ich habe mir vor der ersten Reise mit neuem Campervan zur Sicherheit die Umweltplakette für Frankreich bestellt. Es gibt mittlerweile eine Webseite auf Deutsch, und ich rate dir dringend, dir die Plakette nur über diesen offiziellen Kanal zu bestellen. Hier kostet die Plakette 3,11 Euro zuzüglich Versand.
(Beim ADAC bekommst du die Umweltplakette auch, musst dafür aber das 4-fache bezahlen.)
Städte, in denen du schon heute die Umweltplakette benötigst, sind beispielsweise Paris, Straßburg, Grenoble, Lyon, Lille und irgendwann 2021 auch Rouen, Reims und Aix-Marseille. Prüfe auf der Webseite, ob du auch eine Plakette benötigst. Oder gehe wie ich auf Nummer sicher.
Lebensmittel in Frankreich einkaufen
In Frankreich gibt es Intermarché, Carrefour (mein Favorit), Lidl und Aldi. Generell fragen wir bei Ankunft an einem neuen Ort, wann der Wochenmarkt stattfindet. Einmal pro Woche findest dieser in jedem größeren Dorf statt. Generell bekommst du hier die beste Qualität an Lebensmitteln.
Alternativ kannst du auch direkt beim Erzeuger einkaufen. In der Normandie beispielsweise bei Camembert Erzeugern, Calvados oder Cidre Herstellern. Die Webseite hat ausführliche Infos veröffentlicht, welche Hersteller Produkte verkaufen. So kannst du dich durch deinen Campingurlaub regelrecht schlemmen!
Habe ich eine Information vergessen, wenn du mit dem Wohnmobil nach Frankreich fährst?
Hinterlasse einen Kommentar am Ende des Artikels! Ich freue mich auf Feedback. Hier findest du meinen Reisebericht für die Normandie mit Wohnmobil.
Häufige Fragen
Ist es gefährlich, mit dem Wohnmobil durch Frankreich zu fahren?
Frankreich ist generell nicht gefährlich, denn Wohnmobile erfreuen sich in Frankreich großer Beliebtheit. Daher findest du überall Campingplätze und Parkplätze, auf denen du übernachten kannst. Wenn du dich an die Regeln beim Camping hältst, ist die Polizei äußerst tolerant.
Allerdings solltest du einen Rat befolgen: Übernachte nicht auf Autobahn Rastplätzen. Hier werden oft Wohnmobil Reisende in der Nacht ausgeraubt.
Wo darf ich in Frankreich mit dem Wohnmobil übernachten?
Die französische Tourismuszentrale hat für Wohnmobile und Camper festgelegt, dass diese überall da stehen dürfen, wo es allgemein gestattet ist, solange der Verkehr durch die Größe des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt werden. Aber: Nicht campen, aber übernachten ist erlaubt. Das bedeutet, dass du auf Parkplätzen über Nacht stehen kannst, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist. Du darfst dann kein "Camping-Verhalten" zeigen und Stühle und Tisch aufstellen oder deine Markise ausfahren.
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Das sagen unsere Leser
21 KOMMENTARECarolin Uhrich
8. Juni 2021 um 21:59 UhrHi Katrin,
danke für den tollen Blogbeitrag! Wir planen gerade eine 3 monatige Frankreich-Rundreise und da helfen uns deine Infos natürlich sehr weiter.
Liebe Grüße
Caro
Katrin Lehr
9. Juni 2021 um 19:18 UhrHallo Carolin,
lieben Dank für das Lob! Schau auch unbedingt mal die Hutopia Plätze an, die sehen so fantastisch schön aus. Steht auch bei mir auf dem Plan! Liebe Grüße und viel Spaß in Frankreich.
(PS: Die Bip & Go Box kann sie sehr empfehlen)
Carina
27. April 2022 um 14:57 UhrHi Katrin,
toller Blog, macht richtig Spass zu lesen.
Ich plane mit meiner Tochter die kompletten Sommerferien nach und durch Frankreich zu fahren. Bis auf Paris wollen wir lieber autark bleiben und gar nichts groß buchen. Nun schreibst Du ja, dass Frankreich im August recht voll ist. Geplant hatten wir in kleinen Pensionen oder Ferienhäuser, was zu haben ist, zu übernachten. Für den Notfall würden wir ein kleines Zelt mitnehmen. Weißt Du vielleicht, ob es mit einem Zelt immer noch ein Plätzchen auf den Campingplätzen gibt?
LG
Caro
Katrin Lehr
28. April 2022 um 12:31 UhrHallo Carina,
da ich selbst einen Camper habe, mit dem ich auch auf jedem Stellplatz in Frankreich übernachten kann, habe ich auf die Verfügbarkeit für Zelte ehrlich gesagt nicht so sehr geachtet. Mit Zelt (schätze ich) bekommst du immer einen Platz. Außer eventuell in besonders beliebten Regionen (Étretat zum Beispiel, aber dann kann man ja den Ort am Tag besuchen und woanders übernachten).
Franziska Eichner
9. Mai 2022 um 09:39 UhrHallo Katrin.
Danke für deinen tollen Bericht.
Was mich etwas verwirrt war der Alkoholtest. Unter Punkt 2 schriebst du das die Pflicht entfallen ist, unter Punkt 7 schreibst du aber wieder von Pflicht aber ohne Bußgeld. Also verstehe ich das richtig, es wäre zur Vermeidung von Diskussionen einfach besser einen mitzunehmen?
Und brauche ich diese Warntafeln hinten am Heck wenn ich Fahrräder mitführe?
Ich habe vor Wochen tatsächlich mal gelesen das die Übernachtung direkt an der Küste überall erlaubt sei wo sie nicht eindeutig verboten ist. (Verweis war wegen öffentlichem Recht). Diese Aussage hat mich stutzig gemacht. Scheint aber wohl falsch zu sein wenn ich deinen Bericht so lese.
Gruß Franzi
Katrin Lehr
9. Mai 2022 um 10:07 UhrHallo Franziska,
als Deutsche benötigst du keinen Test mitzuführen. Die Warntafeln brauchst du am Fahrrad nicht in Frankreich. Aber wenn du sowieso welche hast, kannst du eine montieren. Die Aufkleber mit totem Winkel benötigst du nur, wenn dein Fahrzeug in die erwähnte Kategorie gehört. Mein Camper ist unter 6 Meter und bis 3,5 t.
Luisa
29. Juni 2022 um 00:19 UhrHallo Katrin,
vielen Dank für deine vielen und interessanten Informationen. Mein Freund und ich haben einen selbst- ausgebauten Camper, mit dem wir letzten Sommer in Kroatien unterwegs waren. Nun sind wir noch etwas unschlüssig, wo unsere Reise dieses Jahr hingehen soll. Frankreich stand hoch im Kurs, aber wir haben viele Geschichten über den „Stolz der Franzosen“ gehört, wenn man nicht deren Sprache spricht. Leider können wir beide kein Französisch. Wie hast du die Gastfreundlichkeit in der Normandie erlebt?
Viele liebe Grüße,
Luisa
Katrin Lehr
29. Juni 2022 um 14:41 UhrAch, halb so schlimm. Die Normandie und Bretagne sind komplett anders als der Rest Frankreichs. Mein Französisch ist leider auch miserabel geworden und wir kamen mit Englisch relativ gut durch. Keine Panik 🙂
Liebe Grüße
Katrin
Kai Regenstein
18. Februar 2023 um 19:55 UhrHallo Katrin,
danke für die vielen Informationen, die werden uns bei unserer geplanten Reise nach Frankreich helfen.
Man muss ja nicht in jeden Fettnapf treten.
Danke
Kai Regenstein
18. März 2023 um 19:34 UhrHallo, Ich wollte einfach mal Danke für die vielen wichtigen Tips sagen. Gruß Kai
Michael
22. März 2023 um 11:25 UhrHi,
super Tips , danke dafür !
Gruß Michael
Andre
25. Mai 2023 um 11:16 UhrMoin,wollte im Winter nach Spanien und eine Nacht auf einer Raststätte in Frankreich übernachten.
Dort wurden schon einige im Schlaf überwältigt oder betäubt.Haben deine Leute bei offener Tür geschlafen?Im allgemeinen schliesst jeder die ab.
Im Netz ist die Meinung ja auch sehr verschieden,manche schreiben geht gar nicht,andere meinen ist alles nicht so schlimm.Ich finde Pech kannst du überall haben.Egal in welchem Land.
Katrin Lehr
25. Mai 2023 um 13:57 UhrDas stimmt genau so, wie du es sagst. Niemals auf einem Rasthof auf der Autobahn übernachten. Ich kenne persönlich auch Leute, denen es so passiert ist. Trotz abgeschlossener Türe. Ich habe allerdings eine Pandora Alarmanlage seit kurzem eingebaut. Die schlägt sofort Alarm. Würde trotzdem von der Autobahn abfahren und einen normalen Parkplatz / Stellplatz suchen. Sicher ist sicher.
Grüße
Katrin
Eva Gruber
6. Juli 2023 um 14:56 UhrHallo,
danke für die vielen Infos.
Ich habe das Problem nur im August wegfahren zu können und die Campingplätze in Frankreich die ich mir bisher angeschaut habe, bieten Reservierungen nur ab 7 Tagen an und das geht natürlich nicht, da ich ja nur 2 Wochen Zeit habe.
Ist es wirklich so unmöglich für 1 bis 3 Nächte einen Stellplatz auf einem Campingplatz zu bekommen?
LG
Eva
Katrin Lehr
8. Juli 2023 um 01:27 UhrHallo Eva,
im August vermutlich schon, da ganz Frankreich Sommerferien macht. Du kannst alternativ auf Stellplätzen übernachten. Ich war nie im August in Frankreich, da ich immer außerhalb der Hauptsaison reise. Tut mir leid, dass ich dir keine näheren Tipps dazu geben kann.
Liebe Grüße
Katrin
Stefan Heckner
23. Juli 2023 um 11:24 UhrHallo Katrin,
sehr schöner und lesenswerter Blog! Wir fahren schon sehr lange in diverse Ferienhäuser in Normandie, Bretagne und,seltener, ins Aquitaine. Um unseren Radius vor Ort zu erweitern, haben wir uns einen Camper angeschafft und freuen uns über jeden guten Tip.
In allen Jahren haben wir die Bretonen als sehr nette Menschen kennen gelernt, de ihre Heimat lieben und jeden, der ihre Begeisterung teil.
Habe ich Dich richtig verstanden: wo immer kein Verbotsschild steht, kann ich einmal übernachten, solange Markise, Möbel und Trittstufe drinnen sind?
Dank und liebe Grüße
Stefan
Lord Peter Gruber
8. Februar 2024 um 15:34 UhrHallo Katrin
Erstmal Danke für den sehr Informativen Blog.
Mir ist dazu aufgefallen das unter dem Parkschildbild (Blaue Tafel) ein „u“ im Wort Wohnmobil zu viel ist.
Danke auch für die Verlinkungen mit den Umweltzonen und der Bestellhomepage, hätte ich überhaupt nicht bedacht.
LG
Peter
Andreas
31. Mai 2024 um 18:28 UhrHallo,
Kennst du eine Website od. App in der man die vielen Ver- und Entsorgungsstationen in den diversen Gemeinden Frankreichs finden kann?
Es gibt dazu auch ein Bezahlsystem mit Karten oder Münzen. Weißt du dazu etwas.
Danke für eine Antwort
Katrin Lehr
3. Juni 2024 um 08:43 UhrHallo Andreas,
fast in jeder Gemeinde gibt es diese Entsorgungsstationen. Ich nutze die Park4Night App, und wähle im Filter nur VE aus. Dann bekomme ich in der Regel Stationen angezeigt (nicht immer alle). An Mautstraßen siehst du auch oft an Ausfahrten zu Rasthöfen/Parkplätzen das Entsorgungssymbol (bin erst am Freitag durch die Normandie nach Deutschland zurückgefahren). Alternativ bei Google „Aires de Services Camping-Cars“ oder „Aires“ eingeben. Gibts in Frankreich jede Menge und dort kannst du so gut wie immer auch entsorgen.
Liebe Grüße
Katrin
Richard Groeb
11. Juli 2024 um 15:49 UhrDanke Katrin für den ausführlichen Bericht, wir fahren ab Mitte Sept.2024 in die Bretagne, habe jedoch für die Maut eine Maut1 Box an Bord, meiner Information zufolge ist diese Box für Frankreich gängig wenn der Camper über 3,5to liegt, ist diese Info… richtig? Danke für eine Beantwortung; Grüße Richard
Katrin Lehr
15. Juli 2024 um 07:42 UhrHallo Richard,
ich habe die Maut1 Box auch, aber meiner ist unter 3,5t daher kann ich dir die Frage, ob das in Frankreich auch mit Fahrzeugen über 3,5t möglich ist, nicht beantworten.
Viele Grüße
Katrn