Highlights in Rouen, Hauptstadt der Normandie
Rouen mit seinen rund 110.500 Einwohnern ist die Hauptstadt der Normandie und definitiv einen Besuch wert. Für mich eine der schönsten Entdeckungen meiner Normandie Reise.
Das gefällt mir auf Anhieb: Die Stadt hat das historische Zentrum mit seinen engen Gassen zur autofreien Zone erklärt. Nur Anlieferungen und Taxis dürfen noch einfahren.
Wir haben auf unserem Roadtrip mit Campervan durch die Normandie für einen Tag in Rouen Halt gemacht. Dank zahlreichen Parkplätzen entlang der Seine auch mit größerem Gefährt kein Problem.
Mein persönliches Highlight? Die Altstadt mit ihren engen Gassen und mehr als 2000 enthaltenen mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Einst waren es sogar mehr als 5000 Holzbauten. Die Vielzahl an gut erhaltenen Häusern ist bemerkenswert und wunderschön. So geht französisches Flair!
Bist du auf der Suche nach einer Alternative zu Paris? Dann ab nach Rouen! Nicht zu groß, zahlreiche Sehenswürdigkeiten und jede Menge Optionen für gutes Essen, kulturelle Entdeckungen oder ein wenig Geschichte warten auch dich!
Fakten und Infos zu Rouen
Dank der idealen Lage an der Seine ist Rouen zur fünftgrößten Hafenstadt Frankreichs gewachsen. Trotz größerer Entfernung zum Meer, denn die Lage der Stadt zwischen Le Havre und Paris war strategisch schon immer gut.
Bis zur Französischen Revolution gab es in Rouen mehr als 100 Glockentürme. Heute „nur“ noch 30. Dafür ist die Stadt in ganz Frankreich bis heute als „Stadt der 100 Glockentürme“ (Victor Hugo) bekannt. Dies ist laut unserem Guide auch der touristische Slogan für Werbung innerhalb Frankreichs.
Aussicht auf Rouen am Morgen
Bei Anfahrt aus Richtung Poses entscheiden wir am Morgen, uns erstmal alles von oben anzusehen. Am besten kannst du dies am Rouen Panorama De La Côte Sainte Catherine tun.
Entweder du gibst diesen Ort genau so bei Google Maps ein oder öffnest einfach unsere Karte (am Ende des Artikels) auf deinem Handy. In der Karte sind alle Highlights markiert.
Astronomische Uhr und Rue du Gros Horloge
Die Astronomische Uhr ist in Frankreich bekannter als die Kathedrale. Wir besuchen die Uhr (und das Innere) gleich am frühen Morgen. Dann ist noch nicht ganz soviel los.
In Rouen benötigst du keine Uhr, denn die Gros Horloge schlägt alle 15 Minuten. Achte auf die Details: Der Zeiger besteht aus einem Lamm (Schaf), dem Wappentier der Stadt.
Über der Uhr ist eine graue Kugel. Diese ändern sich je nach Mondphase Richtung schwarz. Denn früher war die Mondphase für die Schifffahrt wichtiger als die eigentliche Uhrzeit. Ebbe und Flug bestimmten den Alltag der Schiffe.
Sie diente quasi als Gezeiten-Kalender. A apropos. Am unteren Ende der Uhr siehst du Symbole. Für jeden Tag gibt es ein bestimmtes Bild. So konnte man früher genau sagen, welcher Tag heute ist.
Infos zur Besichtigung der astronomischen Uhr:
- Eintritt: 7 Euro, Kinder unter 6 Jahren kostenlos, Kinder bis 18 Jahren 3,50€.
- Öffnungszeiten je Saison. Montags geschlossen. Detaillierte Zeiten auf der Webseite ansehen
Kathedrale von Rouen
Notre-Dame de L’Assomption
Früher oder später gelangst du immer zur Kathedrale Notre-Dame. Diese bildet den Mittelpunkt der Altstadt und ist das mit Abstand höchste Bauwerk Rouens. Der große Platz davor nennt sich übrigens Place de la Cathédrale.
Die Kathedrale hat vor allem den Impressionisten Claude Monet in seinen Bann gezogen. Dieser malte die gotische Kathedrale 33-mal in Serie und zu jeder Tageszeit. Wir haben die Ehre, Monets Sicht auf die Kathedrale zu erlangen, denn das Zimmer ist Teil des Tourismusbüros auf der gegenüberliegenden Seite (nicht öffentlich zugänglich).
Im Inneren findest du unter anderem das Grabmahl von Richard Löwenherz. Begraben ist hier allerdings nur sein Herz. Sein Wille war es, dass sein Körper in drei Teile geteilt wurde und an drei Orten begraben.
Betrachte den rechten Turm etwas genauer. Er hat eine andere Farbe als der Rest der Kathedrale. Man sagt, dass dieser "Butterturm" (Tour de Beurre) durch Ablasszahlungen reicher Bürger finanziert wurde. Denn diese kauften sich von ihren Sünden frei, während der Fastenzeit nicht auf Fett verzichten zu müssen.
Die Kathedrale besitzt insgesamt sieben Türme. Der von weitem sichtbare Glockenturm misst 151 m Höhe und gilt als höchste Domspitze in Frankreich.
- Öffnungszeiten: Täglich 9 - 19 Uhr, außer Montags 14 - 19 Uhr
- Cathédrale de Lumière: Von Juni - September wird die Kathedrale jeden Abend mit einer tollen Ton- und Lichtschow in Szene gesetzt. Das Theme wechselt jährlich. Schade, dass wir am selben Tag noch weitergefahren sind.
Kirche Jeanne d‘Arc
Direkt am am Place du Vieux Marché fand am 30. Mai 1431 die Hexenverbrennung von Johanna von Orléans statt. Seit 1979 steht an diesem Platz die außergewöhnliche Kirche Ste-Jeanne-d'Arc. Davor ein schlichtes Holzkreuz, das an die Verbrennung erinnern soll.
Gehe unbedingt auch ins innere der Kirche, sie wirkt wie ein Ruhepol mit ihren schönen bunten Fenstern. Diese Kirchenfenster entnahm man der 1944 durch Bomben zerstörten Kirche St-Vincent aus dem 16. Jahrhundert.
Von außen wirkt das Gebäude überhaupt nicht wie eine Kirche. Die Form des Dachs soll die Rauchwolken des Scheiterhaufens sowie von innen die lodernden Flammen abbilden. Der Ort soll ein Denkmal für die Heldin Jeanne d'Arc sein. Zu ihren Ehren finden Feierlichkeiten an dem Sonntag statt, der dem 30. Mai am nächsten liegt.
Markthallen am Altmarkt
Wenn du schon an der Kirche Jeanne d'Arc bist, musst du nebenan in den Markthallen vorbei. Ein kleiner aber feiner Markt, auf dem wir uns erstmal mit echtem normannischen Käse (Neufchatel) eindecken.
Abteikirche Saint Ouen
Die Abteikirche ist besonders für ihre Architektur als auch die Orgel im Inneren bekannt. Die Kirche kommt nicht ganz an die Größe der Kathedrale heran, ist jedoch ähnlich imposant. Gemeinsam mit der Kirche Saint-Maclou zählt sie zu den wichtigsten gotischen Bauwerken in Rouen.
Historial Jeanne D‘Arc
Das Historial Jeanne d'Arc ist ein multimediales Museum, das das Schicksal der Jungfrau von Orleans, französische Nationalheldin, nacherzählt. Geschichte hautnah erleben ist hier angesagt. Das Museum befindet sich an dem Ort, wo Jeanne 1431 zum Tode verurteilt und 1456 Rehabilitiert wurde.
Bei uns war das Wetter einfach zu gut (über 30 Grad) und wir hatten aufgrund Corona auch keine Lust auf ein Museum. Es soll aber wirklich super gemacht sein. Beim nächsten Frankreich Roadtrip werde ich den Besuch definitiv nachholen.
- Weitere Informationen findest du auf der Webseite des Museums
- Tickets musst du auf der Webseite vorab reservieren
Aître Saint Maclou
Einer der letzten Mittelalterlichen Pestfriedhöfe Europas befindet sich im Aître Saint Maclou. Wo sich heute die Kunsthochschule, Galerien und Cafés befinden, raffte im Jahr 1348 mehr als drei Viertel der Bevölkerung von Rouen dahin.
In Massengräbern wurde daher die Leichen im Innenhof beigesetzt. Danach wurde dieses Massengrab von Galerien umbaut, dass ein Atrium entstand. Als im 16. Jahrhundert die Pest zurückkehrte, wurden alte Gebeine exhumiert und in die Galerien geschaffen. Das erkennst du auch heute noch an den Schnitzereien der Balken. Von Totenköpfen, Särgen, Spaten und Spitzhacken bis zu Skeletten gibt es hier so einige morbide Abbildungen.
Nach langer Renovierung wurde der Innenhof 2020 fertiggestellt. Jetzt befindet sich hier ein idyllischer Park und ein Ort, den es so in Europa nur noch selten gibt.
Kleine Gassen wie die Rue des Chanoines
Suche die Rue des Chanoines. Sie ist eine der kleinsten und engsten Gassen Rouens. Wußtest du, dass die kleinen Gassen auch Coupe Gorge genannt werden? Was übersetzt soviel heißt wie Hals abschneiden da man dies früher in den engen Gassen recht gut konnte. Frei übersetzt heißt es Geld oder Leben.
Auch in der Rue Saint-Nicolas findest du wunderschöne Fachwerkhäuser. Eine weitere enge Gasse die du erkunden solltest.
Place du Vieux Marché
Am Place du Vieux Marché findest du unglaublich viele Fachwerkhäuser und Restaurants (teuer weil touristisch).
Das Haus mit den vielen Fahnen, welches eher wirkt, als könnte es im Schwarzwald stehen, ist das älteste Gasthaus Frankreichs aus dem Jahr 1345.
Rue Eau-de-Robec
Die malerische Straße mit kleinem Fluss ist für mich die schönste aller Straßen in Rouen. In der einstigen Straße der Gerber und Färber fließt ein kleiner Fluss, der früher aufgrund der Arbeiten der Gerber wohl recht verschmutzt war.
Heute zählt die Rue Eau-de-Robec zu der schönsten Straßen der Stadt. Dank Wasser und den zahlreichen Blumen an den Hauswänden lädt sie wirklich zum Bummeln und verweilen ein. Der in Rouen geborene bekannte Schritftsteller Gustave Flaubert nannte diesen Ort aufgrund seines Charmes daher "Klein Venedig".
Rouen Karte mit allen erwähnten Orten
Für die bessere Orientierung habe ich dir eine Karte für Rouen erstellt. Öffne diese in Google Maps und navigiere dich einfach zu den entsprechenden Orten.
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Mehr InformationenWeitere Tipps für Rouen
- Parkplatz: Direkt vor der Altstadt am Seine-Ufer gibt es sehr viele Parkplätze (4 Stunden für 4 €)
- Essen: Frühstück: Le Fournil du Carre d‘Or, Crêpe: Crêperie Roland, Kuchen: Dame Cakes
- Stadtführung: Direkt bei der Tourist Info gegenüber der Kathedrale buchbar. Schreibe am besten vor der Reise eine E-Mail
- Bester Reiseführer: Dumont direkt Normandie, Reiese-Taschenbuch Normandie (ausführlicher), Mit dem Wohnmobil durch die Normandie (falls du wie ich mit Van unterwegs bist) und Bildatlas Normandie (liebe ich)
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Hi ich bin Katrin!
Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!
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