Meine Erfahrung zur Wanderung durch Nepal (Annapurna-Region und Poon Hill) bis zum Tigernest in Bhutan. Eine einzigartige, 19-tägige Reise in die Himalaya-Region zwischen unfassbaren Landschaften, riesigen Bergmassiven und buddhistischer Tempelruhe.

Zusammen mit DIAMIR Erlebnisreisen durfte ich eine Woche durch Nepal wandern und mir dann die Highlights des verwunschenen Königreichs Bhutan anschauen.

Erst ging es zu Fuß durch das eindrucksvolle Annapurna-Gebirge Nepals. Ich habe in kleinen gemütlichen Gasthäusern geschlafen und dabei stets die riesigen Himalaya-Gebirgsketten mit seinen 7.000 und 8.000 Meter hohen Kolossen an meiner Seite gehabt. Von Nadel- bis Rhododendronwald, Steppe, eisige Kälte und dschungelig-saftiges Grün war alles dabei, während wir unzählige köstliche Momos in uns reinschaufelten. Die Städte Kathmandu und Pokhara boten uns dann das kulturell-religiöse Kontrastprogramm zur Ruhe der Natur.

Nach der Wanderung ging es weiter in das verwunschene Bhutan. Erst 1974 hat sich das Land dem Tourismus geöffnet und nimmt bezüglich Kultur, Religion, Architektur und Natur eine absolute Sonderstellung ein, die man nur schwer in Worte fassen kann.

Nur 777.000 Menschen leben in diesem kleinen Land, das etwa so groß ist wie die Schweiz. Der Buddhismus strömt aus jeder Pore, und die architektonisch eindrucksvollen Dzongs – das sind buddhistische Klosterburgen wie das weltbekannte „Tigernest“ – wirken wir mit einem Pinsel in die malerische Landschaft gezeichnet. Darin sind Fotos und Videos verboten, sodass man dazu angehalten ist, dieses Kleinod asiatischer Glücklichkeit selbst zu besuchen.

Von Paro bis Punkaha: Die Zahl der Geschichten über die Lehren Buddhas, den Weg Siddharthas und nicht zuletzt das „verrückte Lama“ Drukpa Kunley ist unendlich und geprägt von Weisheit, Aufrichtigkeit und teilweise obskuren Anekdoten. Die Werkschau des bhutanischen Lebensstils ist ein eindrucksvoller Ruhepol inmitten der quirligen Nachbarländer Indien und China.

Auch das Wetter spielte mit: Ich erlebte hauptsächlich Sonnenschein und Regenlosigkeit.

Hier der Bericht meiner Reise nach Nepal und Bhutan mit vielen Fotos, Informationen und Tipps! 

Wir reisen gerne individuell, allerdings benötigst du besonders für das Trekking und die Reise nach Bhutan unbedingt einen professionellen Reisepartner für deinen Urlaub. Wir entschieden uns in diesem Fall für DIAMIR Erlebnisreisen, die sich um alles gekümmert haben – klare Empfehlung!

Nepal: Städte & Kultur

Die ersten zwei Tage erkundeten wir Nepals Hauptstadt Kathmandu, die Königsstadt Bhaktapur sowie Pokhara weiter westlich des Landes.

Kathmandu

In Kathmandu bezogen wir das „Kathmandu View Hotel“ mit schönem Stadtblick vom Balkon. Dort empfing uns unser Stadt-Guide Kissi, der hervorragendes, nahezu fließendes Deutsch sprach.

Erste Station war Pashupatinath, eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus und eine Verehrungsstätte Shivas.

Hier wurden auch regelmäßig – wie heute – die Körper verstorbener Familienangehöriger am Fluss verbrannt. Es herrschte betretene Stille in unserer Gruppe, als wir die Zeremonie, die von Kissi hervorragend wie informativ beschrieben wurde, beobachteten. Eine andere Welt.

Danach ging es zur riesigen Stupa von Bodnath. Besonders bezeichnend sind die kritisch daher glotzenden Augen dieses Kreisbauwerks, in der die Überreste von Kassapa Buddha begraben liegen sollen.

Am Abend schauten wir uns die Altstadt an. Wir gingen zum Durbar-Platz, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Nach NR 1,000 Eintritt (etwa $11) konnten wir uns hier als Touristen frei bewegen.

Der äußere Komplex besteht aus mehreren Tempeln aus dem 16. Jahrhundert, der zentrale Platz ist von Palastkomplexen umgeben. Der bekannteste unter ihnen ist der Nautalle Durbar, ein neunstöckiger Prachtbunker, der zum Gedenken an die Vereinigung Nepals erbaut wurde. Das schwere Erdbeben 2015 beschädigte den Durbar Square schwer; mehrere Gebäude wurden in Schutt und Asche gelegt, darunter der jahrhundertealte „Kasthamandap“.

Im Inneren des Ziegelbunkers „Kumari Ghar“ wohnte hier außerdem die „Kumari“, wörtlich „Prinzessin“. Diese „lebende Göttin“ war eine auserwählte Jungfrau, die als Manifestation der weiblichen Energie – oder „Shakti“ – in Nepal verehrt wurde. Sie durfte weder den Boden außerhalb ihres Hauses betreten (weshalb sie immer getragen wurde) noch mit anderen Menschen außer ihren Eltern und ebenjenen Trägern reden. Die aktuelle Kumari ist schätzungsweise zwölf Jahre jung und bereits seit sechs Jahren im Amt. 

Die Altstadt erinnerte mich an das berstend volle Delhi: Hier schoben sich unzählige Menschen, Motorbikes und Autos aneinander vorbei, während grell schimmernde Ladengeschäfte am Wegesrand alles Denkbare von Nike bis Rolex zum Spottpreis feilboten. Irre.

Bhaktapur

Am Fluss des Hanumante Khola gelegen, bot diese kleine Königsstadt eine bunte Mischung aus mehrstöckigen Pagoden, mit fein gearbeiteten Holzschnitzereien veredelte Häuser und das legere Leben der Nepalesen. Außerdem war es hier deutlich ruhiger als auf den proppenvollen Straßen Kathmandus.

Der nicht-hinduistisch geprägte Tourist zahlte hier $15 Eintritt, das Geld ging dann wiederum in die Pflege und den Wiederaufbau der Gebäude, die durch die schweren Erdbeben 2015 ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wurden; bei einigen Häusern wurde jetzt erst mit dem Wiederaufbau begonnen.

Zusammen mit unserem Guide Kissi schauten wir uns die gesamte Stadt an, darunter den Nyatapola Tempel und den berühmten Taumadhi Platz. Gegen Nachmittag kehrten wir dann in das „Golden Eyes“-Café ein und verspeisten köstliche Momos mit Hühnchen- und Gemüsefüllung sowie den für Bhaktapur berühmten "Juju Dhau"-Joghurt und tranken einen heißen Masala-Chai.

Pokhara & Bandipur

Knappe 200 Kilometer beträgt die Strecke zwischen Kathmandu und Pokhara, doch die Straßen waren derart schlecht – Baustellen, irrer Verkehr, Schotterpisten – dass wir geschlagene 11 Stunden – mit einer ausgiebigen Mittagspause – brauchten.

Ungefähr bei 3⁄4 der Strecke machten wir einen Spaziergang durch das kleine Örtchen Bandipur, etwa 1.000 Meter auf einem Bergsattel im Mahabharat-Gebirge gelegen. Gerade breit genug für ein paar Häuser und eine Flaniermeile war es hier wunderhübsch, gepflegt und voller bunter Blüten. Besonders der Ausblick erinnerte stark an den Machu Picchu in Peru.

Trotz seiner Schlankheit lebten an diesem Ort knapp 15.000 Menschen, deren Ursprung in der Nerawi-sprechenden Minderheit im 19. Jahrhundert liegt. Diese Architektur war hier noch besonders gut erhalten.

Einst eine wichtige und reiche Handelsdurchreiche zwischen Tibet und Indien gilt Bandipur heute – nach mehrfachen Umbrüchen durch aufständische Einheimische gegen die Abschirmung durch die neuen infrastrukturellen Handelswege zur größeren Stadt Pokhara – als wichtiger Schulstandort für die angrenzenden Regionen. Ein junger Schüler sprach mich dann auch direkt an und erprobte sein (hervorragendes!) Englisch. Viele Touristen machten den Ort außerdem für allerlei Restaurants, Cafés und Unterkünfte attraktiv.

In Pokhara angekommen kehrten wir ein in das „Lakeside Retreat“ unweit des Phewa-Sees. Diese hübsche Drei-Sterne-Anlage abseits der belebten Hauptstraße war gepflegt, sauber und ruhig. Danach erkundeten wir herrlichstem Wetter die Stadt.

Erster Abstecher war der gegenüberliegende „Basundhara“- und „Komagane“-Park direkt am riesengroßen See. Hier tummelten sich die Einheimischen neben Wasserbüffeln und Fressständen, am Ufer konnte man sich Boote mieten und über das Gewässer schippern. Hier gab es außerdem den relativ neuen „Kedareshwor“-Hindutempel, in dem junge Mönche ausgelassen dem Gott Shiva frönten.

Etwas weiter südöstlich des Sees genossen wir den Ausblick vom „Annapurna Range Reflection Viewpoint“, an dem sich die Berge und das Uferpanorama im Wasser spiegelten, tranken einen Kaffee und übersetzten mit einem kleinen Boot rüber zur noblen „Fishtail Lodge“ auf der anderen Uferseite.

Dieses Resort war eine wunderbar ruhige Oase inmitten dieser trubeligen Stadt, darüber hinaus kamen alle Einnahmen der „Princess Jayanti Memorial Trust“ zugute. Dabei handelte es sich um eine gemeinnützige Organisation, die sich der Prävention, Behandlung und Erforschung aller Formen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Nepal widmete – da schmeckten der Gin Tonic und Schokokuchen gleich viel besser.

Wir schauten uns den Sonnenuntergang an, fuhren zurück zum kleinen Park in der Nähe unseres Hotels und tranken dort ein Bierchen, während junge Einheimische Fußball spielten und sich dem Training diverser Kampfsportarten widmeten.

Unsere Gruppe verabredete sich zum gemeinsamen Abendessen und wir gingen kurze Zeit später zusammen in das „The Harbor“, ein etwas gehobeneres Lokal, mit fantastischem Butter Chicken und „Dal Bhat“: ein Vielerlei aus saftigem Fisch, Curry, Spinat und würzig abgekochtem Gemüse. Dazu gab es gezapftes Bier und allerlei Gespräche über das Reisen. Wir genossen saftige Momos-Schlachterplatten im "Nirvana" und Butter Chicken und saftig gebratenen Fisch im "MED5" zum Mittag – klare Restauranttipps!

Auf dem Weg passierten wir eine pompös ausgeschmückte Hochzeitsgesellschaft. Wir gafften höflich über den Zaun – und wurden prompt vom Bruder des Bräutigams zur Feier eingeladen. Die anderen waren etwas verhalten, ich jedoch konnte dieses Angebot nicht ablehnen; es wäre ja unhöflich gewesen. So stand ich also in Wanderklamotten auf der Tanzfläche und feierten die Frischvermählten als einzigen Westler in diesem riesigen Raum, während die Damen draußen mit den Frauen tanzten. Das Schönste am Reisen ist das Unerwartbare.

Start der Wanderung: Die Route

Innerhalb von sechs Tagen sollte es von Kande nach Ghorepani gehen, danach runter nach Ulleri und zurück nach Pokhara.

Wanderung Tag 1: Kande & Pothana

Nach einem kurzen Frühstück um 8:30 Uhr fuhren wir etwa eine Stunde nach Kande, von dort aus sollte die Wanderung starten.

Zuvor schauten wir uns das Internationale Bergsteigermuseum von Pokhara an: Auf einer riesigen Ausstellungsfläche erfuhr man nahezu alles zu Nepals 14 imposanten 8.000er-Bergen, darunter auch den Mount Everest. Außerdem gab es viel bewegtes und nicht bewegtes Material zu der Geschichte des Bergsteigens in den verschiedenen Ländern per se – sehr interessant.

In Kande angekommen stiefelten wir nach einem kurzen Mittagessen bei herrlichstem Sonnenschein in Richtung Pothana, unserem ersten Camp.

Kande lag auf 1.770 Metern, und es sollte heute lediglich knappe 200 Höhenmeter bergauf gehen. Das schafften wir – inklusive Affensichtung – nach nur knapp 1,5 Stunden, sodass wir genug Zeit hatten, das schöne Camp und unsere Unterkunft, das „Heaven‘s Gate Guest House“, zu begutachten und zu beziehen.

Pothana war ein kleines, muckeliges Bergdorf mit imposantem Blick auf viele Sechs- und Siebentausender, darin wir in unserer ebenso klein-muckeligen Hütte mit zwei Betten.

Auf dem Weg hierhin und auch im Dorf selbst tummelten sich einige Jugendliche, und alle spielten Gitarre und sangen, ob bei Tageslicht oder abends am Lagerfeuer. Wie toll!

Nach einer kurzen Masala Chia-Teeverschnaufspause gingen wir hinauf zum Pothana Mountain View Point, etwa zehn Minuten und einige Treppenstufen über dem Dorf. Von hier konnte man die Gipfel der imposanten Berge wie an einer Perlenkette aufgereiht begaffen; beeindruckend! Gerade ins rosarote Licht des Sonnenuntergangs gehüllt sahen diese Riesen hier, auf knapp über 2.000 Höhenmetern, gespenstisch wie magisch aus.

Wanderung Tag 2: Tolka & Landruk

5:40 Uhr klingelte der Wecker, danach gingen wir – bewaffnet mit Kopflampe und Kamera – hinauf zum Pothana Aussichtspunkt, um die Bergriesen im Sonnenaufgang zu bestaunen. Keine Wolke war am Himmel, als der lodernde Stern das Tal und die Gipfel erleuchtete.

Nach einem einheimischen Frühstück ging es um 8:30 Uhr los in Richtung Tolka, unserer Station fürs Mittagessen. Auf dem Weg sahen wir tollende Katzen und Hunde, während uns der 7.000er-Berg Annapurna South stets am Wegesrand begleitete.

In Deurali machten wir eine kleine Teepause und erreichten nach 80 weiteren Wanderminuten das Dorf Tolka. Im tollen Hotel und Restaurant „Namaste“ aßen wir Momos und leckeres Chicken Masala und genossen das herrliche, immer noch wolkenlose Wetter.

Danach ging die Reise weiter. Wir passierten Büffel- und Schafherden, sahen ein Lamm und Hundewelpen samt Mama und erreichten – nach einer langen Hängebrücke mit Ausblick – um 15 Uhr das beschauliche Örtchen Landruk. Unser „Sherpa Hotel“ auf 1.640 Höhenmetern bot erneut einen wundervollen Ausblick, diesmal in das Tal, und unser kleines Zimmer hatte sogar ein eigenes Bad samt Dusche.

Wir wuschen unsere Wanderkörper, sortierten Fotos und Videos, tranken ein Begrüßungsbier und erkundeten das kleine Dörflein.

In Landruk passierte ansonsten nicht mehr allzu viel: Wir schauten uns an, wie die Sonne hinter Berg und Tal feurrot unterging und gingen zum Abendessen. Ein Bierchen sowie einige Gespräche später lagen wir bereits gegen 21 Uhr in unseren gemütlichen Schlafsäcken, während in Deutschland das weiße Schneechaos ausgebrochen zu sein schien.

Wanderung Tag 3: Ghandruk

Nach einem kurzen Frühstück ging’s zunächst 270 Höhenmeter bergab zur Brücke am Fluss „Modi“, nach dessen Überquerung wieder 570 Meter bergauf nach Ghandruk. In diesem extrem lang gezogenen Örtchen aßen wir nach 3 1/2 Stunden Gehzeit im „Mountain View Restaurant“ zu Mittag.

Das Wetter war heute sehr bewölkt, von den Bergriesen war nichts zu sehen, und es nieselte gelegentlich – dadurch wurde es auch deutlich kühler. Aber wir hatten die Tage davor so viel Glück mit Sonnenschein und blauem Himmel, dass das in Ordnung war; außerdem sahen die Bergketten im Nebel ansehnlich-gespenstisch aus.

Danach ging es weiter zum „Old Gurung“-Museum, einem winzigen Haus in der Stadt mit allerlei Lehrreichen zu den Nepalesen tibetanischer Abstammung, die 2,4 % der Bevölkerung ausmachten. Die Gurung lebten von Viehzucht, Handel und Weberei und brauchten dafür natürlich allerlei Utensil, das es hier zu sehen gab.

Danach ging es noch etwa 50 Minuten zu Fuß in Richtung unserer Unterkunft. Der Weg war von nahezu tropischem Dschungel gesäumt, überall wucherte Moos von alten Bäumen.

Die Lodge „Lonely Planet“ (Namensähnlichkeiten dürften zufällig sein, nehme ich an) auf etwa 2.000 Höhenmetern war gewissermaßen am allerletzten Ende des Dorfes, dahinter kam gefühlt nichts mehr.

Wären nicht die Wolken gewesen, hätten wir hier einen tollen Blick auf die uns bekannten Monsterberge; aber immerhin gab es hier einen Ofen im Aufenthaltsraum, was schon mal ein absolutes Überzeugungsmerkmal für alle Beteiligten war. Zu unserer Freude macht es sich hier eine kleine Katze gemütlich, und bei warmen Füßen und warmen Katzenfell warteten wir auf unser Abendessen. Außerdem gönnten wir uns allen eine heiße Dusche (separat, nicht gleichzeitig, so gut kannten wir uns alle bisher nicht).

Wir aßen und begaben uns kurz darauf wieder zurück zum Heizungsraum, trockneten hier unsere Sachen und genossen die Wärme, bevor es gegen 21 Uhr in unsere kühlen Zimmer ging, in denen die Schlafsäcke den Job der Wärmezufuhr übernehmen sollten.

Wanderung Tag 4: Tadapani

Nach unserem Erwachen stellten wir mit Freude fest: Der Himmel war nach regnerischer Nacht aufgeklart! Wir konnten also unseren gewohnten Blick auf die massiven Bergriesen beim morgendlichen Tee genießen und die „Birali“ – das heißt „Katze“ auf Nepalesisch – am noch lauwarmen Kamin zum Abschied streicheln, bevor wir nach einem Frühstück aus tibetanischem Brot, Gemüse-Omelette und Kartoffel-Pancake um 8:30 Uhr in Richtung Tadapani stiefelten.

750 Höhenmeter sollte es bergauf gehen, zwischendurch machten wir Tee-Rast im „Hillside Paradise“ in Bhaisikharka auf 2.480 Metern.

Heute passierten wir zur Abwechslung zahlreiche andere Wanderer sowie unzählige Maulesel mit Sack und Pack. Die Natur gab sich wieder außerordentlich dschungel-artig.

Um 11:15 Uhr erreichten wir Tadapani auf etwa 2.700 Höhenmetern. Unsere Unterkunft, die „Fishtail View Top“-Lodge, wurde im Reiseplan als „sehr einfach“ anmoderiert, entpuppte sich aber als echtes Paradies im Hinblick auf Ausblick, moderner Zimmer, Ofen im Essensraum und Sanitäranlagen; erst im vergangenen Jahr wurde hier ein neues Gebäude errichtet, das uns alles bot, was wir brauchten.

Wir aßen zu Mittag – Dal Bath und Momos, verfeinert mit einheimischen roten Chilis – und genossen den Sonnenschein sowie den blauen Himmel über den Bergmassiven. Es gab hausgemachtes Gebäck, nette Gespräche und zwei schlafende Katzen am Kamin, bevor dann das üppige Abendbrot auf dem Tisch stand. Wir wanderten täglich nicht allzu lang, sodass wir eigentlich nicht sonderlich viele Kalorien verbrannten; und trotzdem stopften wir uns voll, weil es außerordentlich lecker war.

Aber: Uns wurde für den nächsten Tag eine etwas anspruchsvollere Wanderung anmoderiert, vielleicht also machte es Sinn, dass wir unseren prallen Bäuchen etwas Ruhe gönnten.

Wanderung Tag 5: Ghorepani

Täglich grüßt der Murmelberg: Nach einem Frühstück gingen wir um 8:30 Uhr los in Richtung Ghorepani. Heute sollte es etwas anstrengender werden, 800 Höhenmeter hinauf und 600 hinunter; bisher glich diese Reise im direkten Vergleich zu unseren bisherigen Wanderungen wie ein wunderschöner Spaziergang mit tollem Ausblick – perfekt für Trekking-Einsteiger.

Wir stiefelten auf und ab durch den hiesigen Rhododendron-Wald; im Gegensatz zu uns wuchsen hier keine Sträucher – deren Blüten das Nationalblümchen der Nepalesen ist – sondern die gleichnamigen Bäume in massiger Anzahl.

Vorbei an Bächen und Flüssen ging es dann wenig später weiter bergauf, bis wir unsere Mittagsrast im „Hotel Laligurans“ auf 3.103 Metern einlegten. Bevor wir jedoch Macaroni und Momos vertilgten, gingen wir noch hinauf zum etwa 120 Meter höher gelegenen Gurung Hill, mit tollem Ausblick auf den „Dhaulagiri“, einen 8.000 Meter hohen Berg, der wie ein riesiger Brocken über allem ragte.

Nach etwa zwei weiteren Wegstunden erreichten wir gegen 14:15 Uhr unsere „Peace & Excellence View Lodge“ in Ghorepani, einem recht großen Ort. Wie so oft hatten wir Glück mit Wetter und Ausblick.

Auf dem Weg hier her passierten wir kurz vor der Stadt den „Thapla Danda“ Viewpoint, einen Bergpass auf einem Kamm mit außerordentlich eindrucksvollem Weitblick über und durch das Tal.

Wir bezogen unsere Zimmer, setzten uns in die Sonne und dann – nachdem ein dichter Nebel wie grauer Kleber flott durch das Tal zog – an den Kamin und aßen zu Abend. Am nächsten Tag stand der Sonnenaufgang auf „Poon Hill“ unweit des Ortes auf dem Plan, und nach diesem wirklich wunderschönen Wandertag machten wir uns rasch ins Bett, während auch draußen das uns immerwährend begleitende Bergpanorama im Dunkel versank.

Wanderung Tag 6: Poon Hill & Ulleri

Um 5:30 Uhr – im Tiefschwarz der Nacht – versammelten wir uns mit Stirnlampen bewaffnet vor dem Hotel und liefen etwa eine Stunde hinauf zum „Poon Hill“, einem Aussichtspunkt auf 3.210 Höhenmetern.

Wir kamen kurz vor Sonnenaufgang an, tranken unseren gewohnten Chia Masala – Thermoskannen waren hier skurrilerweise verboten und hätten eine Strafe von 2.000 Nepalesischer Rupien gefordert – und schauten uns die Berge an, die langsam von der hinter Schleierwolken sanft gedämpften Sonne angestrahlt wurden.

Wir sahen die Massive „Dhaulagiri“ eins bis vier – der höchste mit über 8.000 Höhenmetern –, den immer präsenten „Fishtail“ sowie den gefährlichen Annapurna-Riesen und bestaunten die unter uns vorbeiziehenden Wolkenformationen.

Wir gingen zurück in die Stadt und aßen unser wohlverdientes Frühstück im Hotel, bevor wir um 9:30 in Richtung Ulleri aufbrachen, unserer letzten Station auf dieser Wanderung.

Wir gingen erneut durch urige Wälder, sahen viele Flüsse, Büffel, Hunde, Schafe und kleine Wasserfälle, legten eine kleine Tee-Rast in einem „Hungry Eye“-Restaurant ein und speisten zu Mittag im trubeligen „Machhapuchhre“-Gasthaus; hier gab es sogar ein köstliches Chop Suey, wie exotisch!

Danach waren es nur noch knapp vierzig Minuten bis zu unserer Unterkunft „Super View Point Guest House“ (die Namen hier strotzten ausnahmslos vor Superlativen). Wir ruhten uns aus, duschten und bewunderten den Sonnenuntergang; das Wetter war zuvor eher bewölkt, doch abends klarte es auf. Ein schöner Abschied von den Bergen Nepals.

Abends dann wieder – wie sollte es anders sein – Speis und Trank. Nachdem ich gekonnt eine Flasche scharfer Sauce über meiner Hose platzen ließ, verabschiedeten wir unsere Träger und Assistenzguide Nima, gaben ihnen Trinkgeld und Bier und tanzten zusammen zu nepalesischen Gassenhauern in die Nacht. „Dannjabart“ (so oder so ähnlich schreibt man „Danke!“, auf Nepalesisch).

Wanderung: Hille & Rückkehr

Noch ein letztes Frühstück, ein letztes Abschiedsfoto von den im kristallklaren Himmel daher schimmernden Bergriesen und ihren gefächerten Tal-Teppichen, dann ging es hinab in Richtung Hille. Etwa 1,5 Treppenstufenstunden später waren wir unten, auf 1.948 Höhenmetern, wo auch schon unsere Fahrer samt zwei 4x4-Geländewagen darauf warteten, uns samt Guides und Träger nach Pokhara zu bringen.

Auf dem Weg – wie sollte es anders sein – legten wir noch eine Teepause in Kande ein, dem Ort, an dem wir sieben Tage zuvor unsere Wanderung starteten. Die Straßen in Richtung Stadt waren indes ziemlich gut ausgebaut, sodass wir gegen 12:30 Uhr unser bereits bekanntes Hotel „The Lakeside Retreat“ in Pokhara erreichten.

Am nächsten Tag ging es über Kathmandu weiter nach Bhutan!

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Bhutan

Gegen kurz vor acht erreichten wir den Flughafen von Kathmandu, bevor wir um circa 9:30 Uhr in Richtung Paro, Bhutan, abhoben.

Über den Wolken dann Bergriesen, alle über 8.000 Meter hoch. Diesmal zeigte sich sogar die Spitze des Mt. Everest, dem höchsten Berg der Erde. Imposant und unglaublich, dass Menschen derartige Höhen zu Fuß erreichten – mit dem Kilimandscharo durften wir bereits ein Jahr zuvor zumindest etwas Höhenluft auf etwa 6.000 Metern schnuppern und konnten daher zumindest in Ansätzen die Strapazen nachvollziehen.

In Bhutan übrigens zählt bei den Einheimischen alles unter 6.000 Höhenmetern als „Hügel“, erst danach sind es „Berge“ – und die sind dann auch so hoch, dass sie als heilig gelten und nicht bestiegen werden dürfen.

Die bhutanische Landebahn in Paro zählt zu den schwierigsten der Welt, da sich der Pilot durch die engen Bergschluchten manövrieren muss; dafür brauchte man sogar eine dezidierte Fluglizenz. Hier machte der Applaus nach der Landung durchaus Sinn!

Wir immigrierten durch den hübschen kleinen Flughafen und trafen auf Djigme, unseren bhutanischen Guide für die nächsten Tage.

Bhutan ist so groß wie Schweiz und zählt lediglich 770.00 Einwohner. Es gilt als selbsternanntes „glücklichstes Land der Welt“ und öffnete sich erst 1974 dem Tourismus. Seit 1999 gibt es hier sogar Internet und Fernsehen. Bhutan wirkte auf den ersten Blick wie ein absoluter Ruhepol nach dem hektischen Kathmandu und erinnerte uns an die Landfahrten bei blauem Himmel in Japan.

Wir fuhren zuerst zum Rinpung Dzong, manchmal auch Paro Dzong genannt; als "Dzongs" werden die hiesigen religiösen Tempel bezeichnet. Dieses große buddhistische Kloster glich einer Festung und beherbergte 200 Mönche sowie die Regierungsverwaltungsbüros von Paro und wurde 1645 erbaut. Man brauchte übrigens 30 Jahre, um ein Mönch zu werden, also fing man am besten schon mit fünf Jahren an. Es gibt in Bhutan mehr Mönche als Soldaten, man schätzt circa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Danach schauten wir uns die 600 Jahre alte Eisenbrücke beim „Tachogang Lhakhang“-Tempel an, bevor wir zu unserem „Boutique“ Hotel nahe Bhutans Hauptstadt Thimphu fuhren – zuvor spazierten wir noch etwas über den Markt dieser kleinen Stadt, die mit 100.000 Einwohnern zu den größten des Landes zählte.

In Bhutan gibt es keine Ampeln, aber wenigstens einen Polizisten, der den etwas "üppigeren" Verkehr in Thimphu regelt – und der ist weltbekannt! Wir bestaunten seinen ordnenden Tanz.

Im Hotel "Thimphu Boutique" angekommen legten wir sogleich Hand an beim Kochen von Ema und Kewa Datshi; erstere sind in Käse gekochte Chilis, letztere Kartoffeln, die ebenfalls in Käsesauce schwammen. Diesen Eckpfeiler bhutanischer Küche durften wir bereits beim Mittagessen vertilgen.

Wir unterhielten uns noch etwas mit unserem Guide Djigme, besprachen den nächsten Tag und gingen danach alle auf unsere schönen Zimmer: Diese waren wunderbar eingerichtet, mit viel Holz und Malereien – und endlich, nach der Wanderung durch die kalten Gebirge Nepals, einer ordentlichen Heizung!

Tango Lhakhang & Wanduetse

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Kloster „Tango Lhakhang“ etwa 14 km nördlich der Hauptstadt, vorbei an Wassergebetsmühlen – die Fische sollte ja auch gesegnet sein.

Am Fuße des „Cheri Mountain“ angekommen waren es noch ungefähr eine Stunde Wanderung bergauf durch den prächtigen Wald, bevor wir das schöne Gebäude direkt am Berghang erreichten.

„Tango“ bedeutete „Perdekopf“, und tatsächlich gab es hier unweit des Klosters einen weiß bemalten Felsen, der entfernt an einen Pferdeschädel erinnerte. Das Kloster, das etwa 500 Mönchen Platz bot, wurde oft als das höchste Zentrum buddhistischer Lehre in Bhutan bezeichnet, da fast alle Religionsführer hier den 9-jährigen Kurs zum Mönch abgeschlossen hatten. Im Anschluss an das Programm verbrachten sie traditionell drei Jahre, drei Monate und drei Tage mit Meditation.

Wir durften einer Zeremonie beiwohnen, in einem bunt geschmückten Raum mit etwa 20 Mönchen, die mantra-artig mit tiefen Stimmen vor sich her sangen und Hörner aus Holz und dem Gebein Verstorbener spielten, danach wurden wir auf gemeinsamen Tee und Knabberei eingeladen; das sei wohl sehr selten, meinte unser Gudie Djigme, und eine wirklich einzigartige Erfahrung, die sich nicht auf Zelluloid festhalten lässt – das war ohnehin strengstens untersagt. Diese Nähe zum Alltag der Menschen, deren Lebensstil sich nicht weiter von unserem unterscheiden konnte, war faszinierend.

Danach fuhren wir weiter zur 52 Meter hohen „Buddha Dordenma“-Statue, die man sogar von unserem Hotel aus sehen konnte. Der Bau feierte den 60. Jahrestag des vierten Königs Jigme Singye Wangchuck und beherbergte über hunderttausend kleinere Buddha-Statuen, von denen jede wie der große selbst aus Bronze gefertigt und mit Gold verkleidet war.

Die Mittagspause verbrachten wir mit einem kleinen Picknick im „Centenary Park“, mit Fisch, Auberginen und natürlich dem allzeit präsenten und von mir heiß geliebten Chili-Käse-Gemenge, dem „Ema Datshi“, bevor wir zum Wangduetse-Tempel fuhren.

Hier wanderten wir etwa 40 Minuten durch einen schönen Pinienwald, als wir den 1567 erbauten „Wangduetse Dzong“ erreichten.

Im Hauptraum des Tempels befand sich eine große Buddha-Statue, drapiert mit einem roten Schal und begleitet von kleineren Statuen. Unser Guide Djigme erklärte uns, wie die Buddhisten mit ihrer Gebetskette beteten und führte uns wieder hinab zum Auto, das bereits darauf wartete, uns zurück zum Hotel zu bringen.

Vor dem Abendessen bot man uns eine Auswahl an einheimischen Tänzen am Lagerfeuer, die mal lustig, beseelt oder völlig skurril waren. Überall anders würde man das als Touri-Programm abtun, aber hier merkte man: Kultur und Religion stecken in Mark und Bein eines jeden Bhutaners, und das mit Stolz. Besonders unterhaltsam der "Atsara", ein irrer Clown mit Phallus auf dem Kopf, der alle Tänze als Störenfried unterbrach. Am Ende dann ein tanzendes Yak.

Punakha

Um 7:30 Uhr saßen wir im Bus Richtung Punakha, der ehemaligen Hauptstadt Bhutans.

Auf dem Weg passierten wir den Dochu-La-Pass (oder nur „Dochu-Pass“, denn „La“ heißt „Pass“ in der Landessprache Dzongkha) auf 3.150 Höhenmetern. Hier fanden sich – neben einem grandiosen Ausblick – 108 Gedenkchorten (oder „Stupas“), die als „Druk Wangyal Chortens“ bekannt waren. Wir gönnten uns hier einen „Suja“, das ist ein bhutanischer Tee aus Yak-Milch und -Butter, gewürzt mit etwas Salz. Dazu ein Kartoffelsamosa – köstlich!

Bei der Weiterfahrt fanden wir eine Gruppe Bogenschützen.

Das Bogenschießen ist bhutanischer Nationalsport, und die Jungs hatten schon ordentlich einen im Tee, so wie es schien; dadurch wohl nicht der ungefährlichste, aber durchaus lustigste Sport der Welt – und wie sie auf diese Distanz (165 Meter!) überhaupt irgendwas trafen, war uns schleierhaft.

Weiter ging es zu einem kleinen Markt mit allerlei lokalem Gemüse und vor allen Dingen: Chilis! … und im Anschluss zum Punakha Dzong, dem wohl schönsten und zweitältesten der 20 Tempelanlagen Bhutans, in der immer noch die Könige gekrönt wurden.

Wir hatten Glück: Gerade heute war die „Thangka“ zu sehen, ein riesiges, buntes Gemälde auf Baumwolle und Seide, das nur zu ganz besonderen Ereignissen hinabgelassen wurde.

Wir schauten uns den prächtigen Haupt-Gebetsraum an und fuhren danach zu einer einheimischen Familie im Norden der Stadt, die uns köstliche Momos, „Chayote“ (ein Kürbisgewächs) sowie – wie sollte es anders sein – Ema Datshi servierten.

Davor gab es Suja, den Yak-Tee, danach hausgebrannten Reisschnaps, bevor wir ein paar dicke Dartpfeile erfolglos auf eine kleine Zielscheibe schleuderten.

Zwischen Reisterrassen ging es dann hinauf zum „Khamsun Yulley Namgyel Chörten“, dem einzigen Tempel mit Dachterrasse und wundervollem Ausblick. Viel schöner noch die Innenräume, jede Etage war bis auf den letzten Zentimeter mit bunten Illustrationen bemalt, wie ein gigantisches Comicheft; bis jetzt mein persönlicher Lieblingstempel.

Zu guter letzt noch die längste Hängebrücke Bhutans – die "Punakha Suspension Bridge" –, bevor wir in unser Hotel „Rivervalley“ eincheckten.

Das bot ebenfalls geräumige Zimmer mit tollem Blick auf den „Puang Tsang Chu“-Fluss.

Vor dem Abendessen fuhren wir gemeinsam zum im Dunkeln pompös beleuchteten „Punakha Dzong“, schossen ein paar Fotos, aßen gebratenen Reis und Nudeln mit würzigem Hühnchen, tranken noch einen Whiskey-Absacker mit Djigme und gingen ab in die Heia. 

Dochu La & Paro

Heute stand ein langer Busreisetag mit dem Endziel Paro an. Vorher besuchten wir noch den Fruchtbarkeitstempel „Chime Lhakhang“, der allerlei wilde Geschichten um den jecken „Lama Drukpa Kunley“, auch das "verrückte Lama" genannt, bot.

… dieser Ort jedenfalls hatte wohl doch etwas Magisches, zumindest für die Paare, die keine Kinder bekommen konnten. Die Frau musste dazu einen kiloschweren Holzpenis auf den Rücken schnallen und dann dreimal links um den Tempel herum laufen. Zahlreiche Fotos von Paaren, die daraufhin mit Kindersegen beglückt wurden, schienen diese These zu bestätigen.  

Apropos „um den Tempel herum“: Hier haben sich viele Shops niedergelassen, die mit den überall zu sehenden Phallus-Symbolen ihr Geschäft machten. Von Schlüsselanhänger, Christbaumkugel bis zu Kinderspiel-Flugzeugen; der Phallus war omnipräsent.

Danach fuhren wir etwa zwei Stunden hinauf zum Dochu-Pass, bei dem wir schon am Tag zuvor waren. An diesem Mittag jedoch fand hier ein großes Fest, das „Druk Wangyel Tshechu“, statt.

Der „Druk“ – weil man es so oft hier liest – ist der „Donner-Drache“ der tibetischen Mythologie und bhutanischen Kultur sowie eines der Nationalsymbole Bhutans.

Das Festival jedenfalls wurde seit 2011 nicht von Mönchen oder Laien, sondern von der „Royal Bhutan Army“ durchgeführt, zum Gedenken an den Sieg des Vierten Druk Gyelpo und seiner Streitkräfte im Jahr 2003.

Die Soldaten erhielten dazu eine dreimonatige Volks- und Maskentanzausbildung, und sogar die Mutter des Königs war anwesend und schaute sich das Tummeln an, während sich das Volk auf dem Pass – bei eisigen Temperaturen – ein schönes Picknick bereitete.

Danach waren es noch etwa 90 Minuten bis Paro. Auf dem Weg schauten wir uns eine abenteuerliche Landung auf dem hiesigen Flughafen an und bezogen unsere Zimmer im gegenüberliegenden Hotel „Khangkhu Resort“, einer großen, dennoch aber sehr gepflegten Anlage mit großen Zimmern und Blick auf in das Tal und auf die Landebahn.

Übrigens: Auf der Straße begegneten uns immer wieder Straßenhunde, die dank eines seit 2009 gestarterten, umfangreichen Kastrationsprojektes allesamt wohlauf und zutraulich waren. Laut aktueller Studien sind nahezu 100 % der Tiere in Bhutan kastriert. Beachtlich!

Tigernest

Um 7 Uhr saßen wir pünktlich im Bus zum Startpunkt der Wanderung zum Tigernest. Von hier aus ging es etwa 900 Höhenmeter und 2,5 Stunden zu Fuß steil bergauf.

Der Boden war anfangs noch frostig, dann kam die Sonne raus und wir hatten einen tollen Blick über das Tal und unser Ziel.

Der Klosterkomplex wurde 1692 rund um die Höhle „Taktsang Senge Samdu“ errichtet. Zum jetzigen Zeitpunkt war Paro Taktsang die bekannteste der dreizehn „Tigerhöhlen“-Tempel Bhutans.

Die Klostergebäude bestanden aus vier Haupttempeln und Wohnunterkünften, in denen etwa acht Mönche wohnten und deren Gestaltung an die Granit-Felsvorsprünge, die Höhlen und das felsige Gelände angepasst wurden. Von den acht Höhlen konnten wir vier – nach Abnahme von Rucksäcken, Kameras und Handys, denn Fotos waren in den hiesigen Klostern, wie üblich, verboten – besichtigen.

Wie ernst Bhutan das Foto- und Videoverbot meinte, wurde deutlich, als ein Mitglied einer größeren chinesischen Reisegruppe sein Mobiltelefon an Security und Guide vorbeischmuggelte und schnurstracks von einem Mönch entlarvt wurde; daraufhin ward sofort die Polizei (!) Paros alarmiert, bei der der Reiseführer der Gruppe am selben Tag vortreten musste.

Ein großer Teil des Klosters war 1998 abgebrannt (Schuld waren die omnipräsenten, aber gerade bei den Holzbauten hochgefährlichen Butterkerzen), erst 2005 war der Wiederaufbau abgeschlossen, und Touristen mitsamt Tempelsocken – auch Schuhe wurden in den Tempeln nicht getragen – durften wieder ins heilige Gemäuer.

Außerdem entschloss man sich dazu, endlich Geländer an die mehrere hundert Meter steil hinab schauenden Treppen zu bauen, sodass man sicherlich den einen oder anderen Stürzenden retten konnte.

Nach einem leckeren Picknick-Mittag mit „Jasha Maroo“ (einem scharf gegrillten Hühnchen mit Nudeln) und „Hogay“-Chilisalat schossen wir ein paar Pfeile mit dem Bogen in Richtung eines Holzbretts, bevor es bergab in Richtung Paro ging.

Nach einer zeremoniellen Übergabe von Trinkgeldern und netten Worten folgte noch das eine oder andere Bier mit unserem tollen Guide Djigme und den Kollegen, die hier ihren Saisonabschluss feierten. Ein Fahrer holte kurzerhand seine Holzflöte raus und gab uns ein kleines Konzert – er selbst war Mitglied im Nationalorchester.

Draußen versank derweil dieses ganz besondere Land in die Nacht, bevor wir am nächsten Tag schweren Herzens den Rückflug nach Deutschland antreten mussten.

Tipps und Infos für die Reise nach Nepal

Beste Reisezeit

Ich bin durch das Annapurna-Gebiet gewandert. Die beste Reisezeit für eine Trekkingtour in dieser Region sind die Monate Oktober/November und März bis April. Wir waren im Dezember in Nepal – das war zwar deutlich kälter (siehe "Packliste"), aber dafür hatten wir auch so gut wie keine weiteren Touristengruppen um uns herum.

Packliste

Hier die Packliste, die uns DIAMIR Erlebnisreisen zukommen ließ – und mit der wir prima klarkamen. Man sollte unbedingt, vor allen Dingen in den kälteren Jahreszeiten, einen guten Schlafsack mitnehmen, da es in den Höhen nachts kalt werden kann.

  • Ausweisformulare und Sonstiges
  • Drucken
  • Blutdrucktabletten
  • Gültiger Reisepass inkl. Kopie
  • Flugticket
  • Versicherungspolice
  • Bargeld, Kreditkarten, etc.
  • Fotoapparat, Speicherkarten, Ersatzbatterie/Ladegerät
  • Stirnlampe
  • Trinkflasche, Wassersack o.ä. (mind. 1l)
  • Reiseapotheke, Waschutensilien, Sonnen- & Mückenschutz
  • Sonnenbrille, Sonnenschutz für den Kopf
  • Halsbonbons oder Lutschtabletten gegen die trockene, teils staubige Höhenluft
  • Notebook 
  • Kopfhörer 
  • Ladegeräte & Adapter 
  • wasserfester Brustbeutel, Bein- oder Gürteltasche
  • ausreichend großer Rucksack, Reise-/Sporttasche als Hauptgepäck (für die Trekkingtour keinen Koffer!)
  • Transportschutzhülle bzw. Regenschutz für Reisetasche oder Rucksack (auch bei DIAMIR in Nepal erhältlich)
  • kleiner Tagesrucksack (Volumen 20 Liter) mit Regenschutz, zum Unterbringen von Regenkleidung & Wechselgarnitur
  • Schlafsack für die Lodgeübernachtungen (Komfortbereich zwischen 5° und -5°C) ggf. Innenschlafsack (Seide oder Baumwolle)
  • Plastiktüten (für Schmutzwäsche und als Regenschutz der Sachen im Gepäck) 
  • Trekkingstöcke zur Entlastung der Gelenke & sicheren Tritt
  • feste, knöchelhohe und gut eingelaufene Wanderschuhe
  • empfehlenswert: zweites, leichtes Paar Schuhe/Sandalen
  • gut gepolsterte, warme Wandersocken
  • leichte Bekleidung für sommerlich warmes Wetter (T-Shirts etc.), warme Bekleidung für kalte Temperaturen (Pullover, Fleece-Jacke, etc.)
  • funktionale und schnell trocknende Kleidung nach dem „Zwiebelprinzip“
  • wasser- & winddichte Kleidung (Regenjacke, -poncho o.ä.)
  • Mütze, Schal & dünne Handschuhe
  • Halstuch oder Multifunktionstuch, bequeme Wanderhose mit verkürzbaren Hosenbeinen

Schwierigkeit

Der Annapurna-Trek ist für Einsteiger und Hobbytrekker hervorragend geeignet. Die Wege sind prima ausgebaut und trotzdem abwechslungsreich, länger als drei bis fünf Stunden sind wir pro Tag nicht gewandert, dazwischen gibt es Tee- und Mittagspausen. Sehr entspannt!

Währung

In Nepal zahlt man mit Nepalesischen Rupie (NR), aber auch Indische Rupie (IR) werden akzeptiert. 1 Euro entsprechen etwa 145 NR. In den Städten gibt es überall ATMs und kontaktlose Bezahlmöglichkeiten, in den Bergen ist allerdings Bargeld angesagt – also unbedingt vorher genug abheben oder tauschen.

Sprache

Amtssprache ist "Nepali", eine vom Sanskrit abgeleitet Sprache. In größeren Städten kommt man aber auch mit einfachem Englisch durch.

Sicherheit

Vor allen Dingen die Stadt Kathmandu ist sehr voll, laut und unübersichtlich. Es empfiehlt sich, wie überall auf de Welt, auf den Straßen nur das Nötigste mitzunehmen, also Kreditkarte, Handy und etwas Bargeld. Ideal ist dafür eine schmale Bauchtasche, die man unter dem T-Shirt verstecken kann. Ansonsten sind die Menschen aber allergrößtenteils höflich und zuvorkommend und an Touristen gewöhnt.

Visum

In Nepal kann vorab ein Visa-on-Arrival gebucht werden, das dann vor Ort bezahlt wird. Das geht schnell und unkompliziert – und mit einem Reiseanbieter wie DIAMIR Erlebnisreisen werden solch bürokratische Dinge auch unkompliziert übernommen.

Unterkünfte

Die Hotels in den Städten boten gehobenen Standard und tolle Küche, während wir in den Bergen in kleinen, gemütlichen Gasthäusern geschlafen haben. Hier kann man (manchmal gegen kleines Entgelt) heiß duschen und sich am Kamin in den Aufenthaltsräumen wärmen oder seine Wanderwäsche trocknenHeizungen gibt es auf den Zimmer nämlich nicht.

Internet

In den meisten Berg-Gasthäusern gab es Internet (in einigen wenigen musste man etwa 70ct. dafür bezahlen), ansonsten kann man sich aber auch für günstiges Geld am Flughafen eine SIM-Karte für die Reisezeit besorgen. Wir waren mit der Netzabdeckung von "Ncell" sehr zufrieden.

Tipps und Infos für die Reise nach Bhutan

Beste Reisezeit

Das bunteste Bhutan erlebst du von März bis Mai, aber auch der Herbst zwischen September und November ist schön und ziemlich regenfrei. Selbst bei uns im Dezember hatten wir bestes Wetter und Temperaturen bis 20 Grad. Zum Ende der Saison sieht man außerdem nur noch vereinzelte Touristen, zumal das Land durch seine Preisregulation sowieso stets wenig Touristenströme zulässt – du wirst keine vollgestopften Tempel oder marktschreierische Touristen-Abzockversuche erleben.

Bhutan kannst du übrigens nur mit einer geführten Tour und mit einem Guide besuchen – eine Reise auf eigene Faust ist nicht möglich. Wir waren mit DIAMIR Erlebnisreisen sehr zufrieden.

Nachhaltigkeitsgebühr

Jeder Besucher zahlt – unabhängig von den sonstigen Kosten der Reise wie Unterkünfte, Guides und Transport – eine tägliche Nachhaltigkeitsgebühr für den Besuch Bhutans: Seit September 2023 sind $100 pro Person/Nacht zu entrichten.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Visum. Darum kümmert sich dein Reiseanbieter. Die Einreise ist grundsätzlich nur als Tourist (Gruppe und Einzelreisender) oder als Gast der Regierung möglich. Und: Zu buchen sind Reisen ausschließlich über eines der registrierten Reiseunternehmen Bhutans (DIAMIR Erlebnisreisen gehört dazu).

Währung

Ngultrum (BTN) die offizielle Währung Bhutans, aber auch mit Indischen Rupie (IR) kann bezahlt werden. 1 Euro sind etwa 90 BTN. Ansonsten bieten die meisten Geschäfte und Restaurants aber auch die Möglichkeit, mit VISA-Karte zu bezahlen.

Sprache

In Bhutan ist die Amtssprache Dzongkha, die in offiziellen und schulischen Bereichen verwendet wird – und trotz der wenigen Einwohner unzählige Dialekte und Abwandlungen hat. Aber auch Englisch verbreitet sich Dank des westlichen Einflusses durch Touristen und sozialer Medien rasant.

Unterkünfte & Verpflegung

Die Hotels in Bhutan sind gehobener Standard, zum Teil mit wunderschön eingerichteten Holzzimmern inklusive Badewanne und heißem Wasser. Das Essen ist eine Mischung aus ostasiatischer und kontinentaler Küche. Bhutan gilt als eines der schärfsten Länder der Welt, in nahezu jedem Gericht verstecken sich die einheimischen, großen Chilischoten – der Tourist bekommt hier allerdings die etwas milderen Gerichte. Auf meinem expliziten Wunsch hin stand jedoch bei jedem Essen eine frische Portion Ema Datshi (in Käsesauce gekochte Chilis) auf dem Tisch 🌶️

Internet

In den Hotels gibt es WLAN, das manchmal gut, manchmal weniger gut funktioniert. Wir empfehlen daher, sich am Flughafen eine SIM-Karte zu besorgen: Die kostet fast nichts. Wir waren mit der Netzabdeckung von "TashiCell" und "B-Mobile" sehr zufrieden.

Fotoequipment

Ob Bergmassive im Sonnenuntergang und gefächerte Reisterrassen-Schönheiten in Nepal oder die buddhistische Tempelklosterruhe inmitten unberührter Natur in Bhutan – du solltest unbedingt deine Kamera einpacken, um diese Bilder festzuhalten! Ich reiste mit meiner Sony Alpha 7III sowie zwei Objektiven. Für die meisten Fotos, die "aus der Hüfte" geschossen wurden, verwende ich das Sony 24-70 mm GM sowie für Landschaftsaufnahmen und Breite das neue Sony 16-35 mm GM2 Weitwinkel – ultraleicht und tolle Farben! Sieh dir hier unsere Lieblingsobjektive für Sony Kameras an.

Über unseren Reiseanbieter

Durchgeführt haben diese schöne Reise die Spezialisten von DIAMIR Erlebnisreisen, die sich um den gesamten Ablauf ausgezeichnet gekümmert haben. Hervorzuheben sind unsere tollen Guides Dilip in Nepal und der wunderbare Djigme in Bhutan – beide sprachen hervorragendes Deutsch. Unsere Gruppe bestand aus insgesamt sieben freundlichen deutschsprachigen Reisenden, die maximale Teilnehmerzahl ist zwölf. Daher ist es wichtig, diese Reise frühzeitig zu buchen, damit die Plätze am Ende nicht belegt sind.

Dir hat unser Reisebericht zu Nepal und Bhutan gefallen? Dann findest du hier die gesamte Reise zum Informieren und Buchen bei DIAMIR Erlebnisreisen!

Hast du weitere Fragen zu Nepal und/oder Buthan?

Hinterlasse mir am Ende des Artikels deine Frage und Feedback. Ich beantworte dir gerne Fragen zur Wanderroute, den Eigenheiten des Landes, der Verpflegung und der Schwierigkeit des Treks in Nepal.

Disclaimer: Ein großes Dankeschön an DIAMIR Erlebnisreisen für die Unterstützung des Trips und diese wunderbare Reise – unsere Meinung ist natürlich und trotzdem unsere eigene. 

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Hi ich bin Chris!

Ich bin Musiker, manage Künstler und liebe Sprachen. Als Restaurantkritiker interessiere ich mich außerdem für sehr gutes Essen – und da man das überall auf der Welt finden kann, reise ich auch gerne.

Das sagen unsere Leser

4 KOMMENTARE
  • Besucher Kommentar von Inga
    Inga
    11. Februar 2024 um 22:34 Uhr

    Hallo Chris, mit großem Interesse habe ich die Bhutan Reiseerlebnisse gelesen.Danke dafür. Zwei Fragen habe ich:
    Wie muss ich mir dort die hygienischen Verhältnisse insbesondere Toiletten vorstellen?
    Wie fit muss man sein, um den Aufstieg zum Tigernest zu schaffen?

    Freundliche Grüße

    Inga


  • Chris Lippert
    20. Februar 2024 um 18:53 Uhr

    Hi Inga! Die Hotels in Bhutan hatten allesamt „westliche“ Toiletten, alles sehr sauber und touristenfreundlich.

    Bzgl. Tigernest: „Wie fit“ ist immer eine schwierige Frage, weil ich ja nicht weiß, was du sonst so machst. Aber wenn du zwei bis drei Stunden leichten Auf- und Abstieg hinbekommst, ist es kein Problem; es gibt außerdem genug Punkte, an denen man sich mal kurz setzen, was trinken und ausruhen kann. Total machbar!

    Viele Grüße,
    Chris


  • Besucher Kommentar von C. Freund
    C. Freund
    4. April 2024 um 20:04 Uhr

    Hallo Chris, ein sehr schöner Reisebericht.
    Wir wollen im Oktober eine Trekkingtour in Bhutan machen, und sind am planen. Da du von dem Guide Djigme nur gutes berichtest, die Frage hast du eine Kontaktadresse von ihm?
    Weiterhin schöne Reisen.
    Liebe Grüße aus Sachsen


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    4. April 2024 um 21:20 Uhr

    Hallo C.
    die Reise ist bei Diamir (siehe Link) komplett gebucht und organisiert worden. Der Guide war ein Local der mit Diamir arbeitet.
    Hier unter diesem Link kannst du die Reise 1:1 nachbuchen.

    Viele Grüße Katrin


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