Unsere Highlights mit Tipps für Meiningen

Bereits im vergangenen Jahr waren wir in der Prachtregion im Südwesten des Bundeslandes Thüringen unterwegs und schauten uns das beschauliche Örtchen Schmalkalden von Nahem an, dieses Mal ist die größte Stadt der Region dran: Meiningen!

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie viele Tage sollte man für Meiningen einplanen? Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten solltest du mindestens 3 bis 4 Tage in Meiningen einplanen. Entspannter sind vier Tage, dann kannst du auch umliegende Städte wie Schmalkalden oder Oberhof besuchen.
  • Von der TV-Sendung „Quarks & Co“ bekam Meiningen den Titel „Q-City“ verliehen; sozusagen Deutschlands optimaler Standort. Die Universität Kaiserslautern berücksichtigte dabei Faktoren wie Klima und Freizeitmöglichkeiten, aber auch Erreichbarkeit: Nahezu von jedem Ort in Deutschland braucht es nicht mehr als drei bis vier Autostunden, um das hübsche Meiningen zu besuchen.
  • Besonders historisch, kulturell, landschaftlich und natürlich kulinarisch gibt es in Meiningen eine ganze Menge zu entdecken: Schlösser, Staatstheater, der Thüringer Wald, die Rhön, Thüringer Klöße und Sauce – da verliert man schnell mal den Überblick.

10 Dinge, die du in Meiningen machen musst

Hier kommt unser Plan für dieses wunderschöne Örtchen in Thüringen. Diese 10 Dinge solltest du in Meiningen gemacht haben. Schau auch mal in unseren anderen Artikel, wenn du länger Zeit hast, denn die Region Schmalkalden-Meiningen hat einiges mehr zu bieten.

Die Fachwerkhäuser bestaunen

Das Erste, was sofort bei Ankunft ins Auge springt, sind die vielen alten Fachwerkhäuser. Wir persönlich bekommen von diesen enorm gepflegten, bei jedem Wetter anschaulichen Schönheiten nie genug, und auch Meiningen lädt zu einer ausgiebigen Wanderung durch die Stadt und seine schönen Fachwerkhäuser ein.

Auch der Marktplatz mit seiner massiven Stadtkirche „Unseren lieben Frauen“, deren Dach mit bunten Zierknopf-Mustern versehen ist, sind ein echter Blickfang.

Unser Tipp: Direkt gegenüber gibt es übrigens großartiges Eis bei „La Voglia“.

Lange Wanderungen unternehmen

Direkt an Meiningen schließen sich herrliche und gut gepflegte und beschilderte Wanderwege an. So kannst du zum Beispiel mit Johannes Brahms höchstpersönlich auf morgendliche Streifzüge durch die Wälder begeben.

Tipp: QR-Codes am Wegesrand machen O-Töne aus den Tagebüchern des Komponistengenies hörbar.

Hast du ein paar Stunden mehr Zeit? Dann wähle den „Meininger“: ein etwa 11 Kilometer langer Trail mitten durch den Thüringer Wald. Du passierst verschiedene Aussichtspunkte, bei denen du die Stadt von oben bewundern kannst, läufst über Felder und Wiesen und kommst schlussendlich zum Schloss Elisabethenburg zurück.

Die richtig Sportlichen können sich auf den äußeren Ringweg begeben, der die Stadt östlich über das Werratal umkreist und 23 Kilometer misst. Das schöne aber an allen Wanderwegen: Man sieht nahezu keinen Menschen und die Routen lassen sich prima miteinander kombinieren.

Das Schlossmuseum besuchen

Das Schloss Elisabethenburg strotzt nur so voll interessanter Geschichten. Über allem thront sozusagen wortwörtlich die fulminante Geschichte von Adelheid Louise Theresa Caroline Amelia von Sachsen-Meiningen, später auch kurz: Queen Adelaide von Großbritannien!

Die Verlobung mit Wilhelm Heinrich von Großbritannien – seines eher mäßig ausgeprägten Intellekts wegen „Silly Billy“ genannt – und die darauffolgende Einkehr nach England ebneten den wahnwitzigen Weg einer schlichten Meininger Prinzessin an die englische und irische Kronspitze. Den Weihnachtsbaum hat die Gute gleich mit auf die Insel genommen, sodass auch das Vereinte Königreich heute Tannen schmücken darf. Und warum heißt die Hauptstadt von Südaustralien noch mal „Adelaide“? Richtig. Was für eine Frau!

Diese und unzählige andere Geschichten erlebst du im Schloss Elisabethenburg, genauer gesagt: im Schlossmuseum der Meininger Museen. Nimm dir dafür ruhig ein paar Stunden Zeit und lass dich durch die Schlosskirche und die zahlreichen Räume führen. Uns nahm Herr Barthel professionell wie unterhaltsam an die Hand – einfach mal nachfragen, vielleicht ist er ja da, aber es gibt weitere patente, Kollegen und Kolleginnen.

Wer sich an Kronleuchtern und feudalem Überfluss sattgesehen hat, sollte sich auch die temporären und wechselnden Ausstellungen nicht entgehen lassen. So lernten wir, dass Günter Grass nicht nur ein ausgezeichneter Autor, sondern auch ein exzellenter Illustrator und Maler mit einem ungemeinen politischen Engagement war.

Danach bitte unbedingt noch eine weitere Etage nach oben laufen, denn dort solltest du ....

Kuchen im Schlossturm-Café essen

Im Hessensaal des Turmcafés bietet sich ein enorm erhabener Kaffee- und Kuchengenuss inmitten barocken Interieurs. Kunstvoll verstuckte Decken und Wände, aufwendig verzierte Wappenschilder sowie wechselnde Torten, Kuchen und Eiscafés (sowie eine unerwartet breite Grüntee-Auswahl) laden dich zum Verweilen und die etwas betuchteren Damen der Gemeinde zum nachmittäglichen Tratschen ein. Beeindruckend – am besten reservieren!

Eine Inszenierung im Staatstheater anschauen

Meiningen heißt nicht umsonst „Theaterstadt“: Das Staatstheater Meiningen gilt als eine der renommiertesten Bühnen der Republik und als Geburtsort des modernen Regietheaters, das ihm Ende des 19. Jahrhunderts eine internationale Sonderstellung einräumte. Der Spruch „Meiningen: Ein Theater mit Stadt“ kommt nicht von ungefähr.

Bei unserem Besuch konnten wir uns nicht nur das Musical „The Sound of Music“ anschauen und einen Blick hinter die Kulissen werfen, sondern die enorm vielseitige und dem Theater angeschlossene Meininger Hofkapelle beim „Symphonic Pops“ im Schlossgarten erleben – inklusive Feuerwerk.

Schaut euch mal im Programmplan um – und lasst euch unbedingt eine Führung durch die geschichtsträchtigen Räume geben. Toi, Toi, Toi!

Alle Klöße vertilgen, die du finden kannst

Hütes“, das sind Thüringer Klöße, faustgroße Glücksbälle aus güldenen Kartoffeln. Einer Sage nach seien die Klöße erstmals im 16. Jahrhundert im „Schlundhaus“ in Meiningen hergestellt worden (hier nächtigten wir übrigens). Spielentscheidend war dabei die Sagengestalt Holle, die in ebenjenem Lokal einen derart ungenießbaren Wein trank, dass sie sofort alle Reben in der Region einfrostete. Gutmütig wie sie aber war, gab sie den Meiningern als Wiedergutmachung die Kartoffel – und das Rezept für den Kartoffelkloß.

Noch heute feiert Meiningen diese Geschichte mit dem sommerlichen „Hütesfest“, bei dem oben genannter Sagenunhold Holle ein Kloßrezept an den Bürgermeister übergibt und dabei die mahnenden Worte spricht: „Hüt es!“ – daher auch der volkstümliche Name.

Der perfekte Hütes ist dabei von einer gewissen Viskositität, man könnte fast sagen: halb flüssig. Eine Konsistenz zwischen fest und weich, die perfekt dafür geeignet ist, in der herzhaften braunen Bratensauce zermatscht zu werden.

Unsere Hütes-Studien führten uns zu mehreren Destinationen, aber besonders gut fanden wir die Klöße der Schloß- sowie der Ratsstube. Erstere bietet sogar moderne, gebackene Hütes und einen Hütes-Burger an, noch dazu sitzt man im noblen Schlosshof mit Blick auf das feudale Prachtgebäude. Ob mit Roulade, Schweinebäckchen oder Gulasch – die Dinger machen nicht nur glücklich, sondern auch hochgradig süchtig.

Im Englischen Garten entspannen

Meiningen ist grün! Neben dem Schlosspark gibt es noch den herausgeputzten Englischen Garten. Hier kannst du gemütlich flanieren, joggen und entspannen. Entweder mit Blick auf den Parkteich mitsamt beleuchteter Brunnenanlage oder aber auf den Wiesen bei der Gruftkapelle, vor der dich der Kopf von Johannes Brahms beim Wegdösen beäugt.

Übrigens ist dies das allererste deutsche Denkmal an den wegweisenden Musiker, wie uns ein kundiger Meininger aus dem Nichts erzählte. Überhaupt erlebten wir die Ansässigen so redsam und fachkundig wie noch nirgends; ob beim Fotografieren eines Fachwerkhauses oder beim Wurstkauf auf dem Marktplatz. Immer wieder wurden wir angesprochen und uns eine neue interessante Geschichte zugetragen. Die Meininger sind stolz auf ihr schönes Städtchen. Mit Recht.

Meiningen von oben betrachten

Meiningen ist umgeben von grünen Hügeln, sodass es sich zu jeder Tageszeit anbietet, ein paar Minuten in die Höhe zu wandern und den prächtigen Ausblick zu genießen und ein wenig durchzuatmen.

Das lässt sich unter anderem hervorragend beim Diezhäuschen erleben, oder in der Schaubach-Hütte. Wer ein paar Meter mehr zurücklegt, ist bei der Ruine auf der Donopskuppe völlig ungestört. Besonders zum Sonnenuntergang ein fantastisches Bild!

Attraktionen in der Umgebung von Meiningen erkunden

Über die Landstraßen schlängelt sich das Tal über die Rhön und den Thüringer Wald, vorbei an tollen Orten und kleinen Dörfern.

Fahre zu „Noahs Segel“, einem Aussichtsturm mit unvergleichlichem Blick über die Rhön, die Felder und Wälder Thüringens. Nur etwa eine halbe Autofahrstunde entfernt von Meiningen. Für nur 2 Euro kannst du hinauf, hinab geht es dann über eine Rutsche.

Danach kannst du weiterfahren zum erloschenen Vulkan Dolmar, ein echtes Naturdenkmal. 730 Meter ragt der kalte Krater über den Boden, der Aufstieg dauert ungefähr eine Stunde. Als Startpunkt empfehlen wir die märchenhafte Johanniterburg in Kühndorf.

Danach bahnt sich der Weg vorbei an der „Gerichtslinde“, die im Volksmund auch „Hexenlinde“ genannt wird. Eben deshalb, weil an ihr – einer grausamen Faszination gleich – noch bis 1660 vermeintliche Hexen ihre vermeintlich gerechte Strafe erfuhren.

Weiter geht es durch Wald und über Feld, oben wartet dann der Berggasthof „Charlottenhaus“ mit einem kühlen Getränk und vielen zutraulichen Katzen (!) auf dich. Wir empfehlen, vorher anzurufen, um sicherzugehen, dass die Wirtschaft auch geöffnet ist.

Auf dem Weg zu und von den Sehenswürdigkeiten passierst du viele kleine, hübsche Dörfer mit enorm vielen Fachwerkhäusern!

So viele Bratwürste wie möglich verspeisen

… eine Bonusaktivität für alle Fleischesser.

Wir werden nicht müde zu erwähnen, dass es in dieser Region die besten Bratwürste der Welt gibt. Also solltest du dich entsprechend darauf einstellen. Irgendwo findet sich immer ein Stand mit duftend vor sich her brutzelnden Thüringer Würsten. Sehr lecker waren sie bei „Götz Höhle“, inklusive Ausblick über die Stadt.

Hier etwas Nerd-Wurstwissen: Der Thüringer Rennsteig wird in hiesigen Kreisen als „Kümmeläquator“ bezeichnet. Heißt: Nördlich davon wird Kümmel in die Thüringer Bratwurst getan, südlich – also auch hier, in Meiningen – nicht.

Überhaupt war das Thema „Kümmel“ ein heiß diskutiertes, besonders im Gespräch mit den Einheimischen beim sonntäglichen Metzgereinkauf auf dem Markt. Knoblauch oder Kümmel – scheinbar eine Glaubensfrage.

Nützliche Tipps

Anreise

Mit dem Zug ist die Anreise möglich, aber eher schwierig. Vor Ort bist du mit dem Auto (oder Mietwagen) flexibler. Wir empfehlen die Anreise mit dem Auto.

Mit dem Auto

Um nach Meiningen in Thüringen zu reisen, gibt es mehrere Optionen, prüfe in deiner Navigation (ich nutze Google Maps), wie der schnellste Weg ist.

Mit dem Zug

Von Erfurt Hauptbahnhof bist du in 1 h 39 Minuten in Meiningen. Es gibt regelmäßige Verbindungen am Tag. Ab Frankfurt am Main dauert die Fahrt um die 3 Stunden. Wir empfehlen allerdings, mit dem Auto anzureisen, da du vor Ort flexibler bist.

Tickets für den Zug bekommst du hier.

Herumkommen vor Ort

Auch hier empfiehlt sich das Auto, allerdings haben wir auch viele Fahrradfahrer gesehen, denn: Die Meiningen-Haßfurt-Route ist äußerst beliebt.

Hotel-Tipp für Meiningen

Wir haben im historischen Schlundhaus übernachtet. Einem hübschen, kleinen Hotel in einem schmucken Fachwerkhaus mit Blick auf den Marktplatz und in direkter Nähe zum Schloss.

Ganz schön nobel, unser Schlundhauszimmer!

Beste Reisezeit für Meiningen

Jede Jahreszeit hat ihre Vorzüge: Sommer und der frühe Herbst sind ideal für Wanderungen, Radtouren und Kanufahren. Im Winter kannst du hier Langlaufen und Skifahren (hier Skigebiete ansehen).

Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog.

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Ein großes Dankeschön an Prachtregion.de für diese wunderbare Reise – meine Meinung ist natürlich meine eigene.

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Hi ich bin Chris!

Ich bin Musiker, manage Künstler und liebe Sprachen. Als Restaurantkritiker interessiere ich mich außerdem für sehr gutes Essen – und da man das überall auf der Welt finden kann, reise ich auch gerne.