Essen gehen in Tel Aviv und Jerusalem - unsere Tipps für israelische Küche
Wer nach Israel fährt, darf keinen Gedanken an die Figur verschwenden! Dieses Land muss man einfach kulinarisch entdecken, aber besonders leicht ist die israelische Küche nicht. Dafür aber unfassbar lecker. Bei meiner Israel Reise im Herbst habe ich mich durch diverse Menükarten gefuttert, die typisch israelisch sind und auch den einen oder anderen Tipp von Einheimischen bekommen.
Zuerst muss vielleicht erwähnt werden, dass die Küche Israels keine lange Historie hat. Die vielen verschiedenen Einwanderer haben alle ihren Beitrag dazu geleistet, indem sie ihre landestypischen Speisen mitgebracht haben und somit ist eine wilde Mischung entstanden, die vorwiegend vegetarisch ist - mit einem Hauch von Orient.
Hummus – Kichererbsenbrei on point
Seit Israel gibt es eine neue Definition von satt für mich. Die Skala reicht nun nicht mehr von 1-10, sondern von 1-Hummus. Hummus gibt es wirklich überall und an jeder Ecke, sogar an Tankstellen im Nirgendwo konnten wir diese Köstlichkeit finden. Echter Hummus wird jeden Tag frisch zubereitet und ist im Gegensatz zu Europa, wo ich es eher als Dipp-Alternative kennen gelernt habe, eine Hauptmahlzeit.
Im Supermarkt ist das Hummus Regal ungefähr so groß wie bei uns die Käsetheke. Warmer Kichererbsenbrei mit verschiedenen Beilagen wird mit Pita Brot einfach überall ausgegeben und sättigt bis zum nächsten Morgen; je nach Beilage ist das auch etwas für Veganer. Klassisch wird Hummus mit Tahini, Olivenöl und frischer Petersilie serviert. Andere Varianten bringen Ful (ein Bohnenmus), Pilze, Aubergine, gekochtes Ei oder gehacktes Fleisch mit auf den Tisch.
Auf der Suche nach einem kleinen Imbiss landeten wir gleich am ersten Tag in einem kleinen Hummus Laden in Tel Aviv, eine Empfehlung unseres Gastgebers. Mshawshe ist ein unauffälliger Laden im Zentrum von Tel Avivsund auf der Karte steht eigentlich nur eins, Hummus.
Ich freue mich immer über Tipps von Einheimischen, die man nicht in jedem Reiseführer findet. Eine neue Erfahrung war für mich, dass zum Hummus saure Gurken und rohe Zwiebel gereicht wurden. Auch damit kann man hervorragend dippen…unbedingt probieren.
Falafel – und nochmal Kichererbse, dieses Mal frittiert
Falafel kenne ich als Streetfood schon aus der Heimat, aber in Israel habe ich definitiv die besten Falafel meines Lebens gegessen. Falafel Imbisse werden meistens von Juden geführt, weswegen sie am Samstag, dem Shabbat, geschlossen haben. Die besten Falafel habe ich in Tel Aviv bei Hakosem gegessen.
Eine warme Pitabrottasche gefüllt mit Falafel (Kichererbsenbrei geformt zu Bällchen und dann frittiert), Gemüse und viel Tahini gibt es hier bis spät in die Nacht. Es bildet sich immer eine Schlage vor dem Lokal, das macht aber gar nichts, denn
- lohnt es sich zu warten,
- werden kleine Falafel an die wartenden Gäste verteilt und
- kommt man hier schon mit den Menschen vor und hinter sich in der Schlange ins Gespräch.
Bei Hakosem kann man übrigens neben Falafel auch eine weitere Leckerei probieren: Sabich. Hier wird die Pita mit frittierter Aubergine, Kartoffel und Gemüse gefüllt, wer mag bekommt auch noch ein Ei und Tahini dazu…super lecker.
Wer Falafel in Jerusalem essen möchte, dem kann ich den Moshiko Imbiss in der neuen Stadt empfehlen. Sieht aus wie eine normale Fastfood Kette, schlägt aber trotzdem jede Falafel, die man aus Deutschland kennt. Aber Vorsicht, scharf ist hier wirklich scharf.
- Facebook-Seite von Hakosem für die leckersten Falafel
- Mehr Infos zu Falafel in Jerusalem bei Moshiko Imbiss
Shakshuka – Geht immer, schon zum Frühstück
Eines Morgens wurde ich in Tel Aviv vom Geruch von gedünsteten Zwiebeln, Knoblauch und Tomate geweckt. Was mich zum Frühstück erwartete, war einfach ein Gedicht…eine frische Shakshuka. Israelis frühstücken eher deftig und herzhaft und kennen das Continental Breakfast eher aus dem Hotel.
Eine Shakshuka ist die perfekte Grundlage für den Tag. Für eine gute Shakshuka werden Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten in Olivenöl gedüstet und simmern dann vor sich hin, bis sie eingedickt sind. Für den Abschluss sorgen Eier, die in Sud geschlagen werden. Serviert wird das Ganze dann mit frischem Brot.
Moderne Abwandlungen mit Paprika, Spinat und Feta und anderem Gemüse kann man sich in den zahlreichen traditionellen Lokalen bestellen. Ich empfehle aber die Basic Version…macht satt und glücklich. Die beste Shakshuka gibt es anscheinend in Jaffa, wo Chris war.
Wer mehr dazu erfahren möchte, kann seinen tollen Artikel zu Reisetipps Tel Aviv – die Schönheit am Meer lesen.
Meze – einmal quer durch die Speisekarte
Meze sind wohl den meisten eher als Tapas bekannt. Hier die orientalische Variante. Bei Abendessen in eher muslimisch geprägten Lokalen gehören sie zur Vorspeise und werden auch ohne Bestellung aufgetischt, teilweise bis zu 20 verschiedene auf einmal. Kleine Schälchen mit allerlei Gemüse und Salaten sollen auf den Hauptgang einstimmen, hier ist allerdings Vorsicht geboten, sonst ist man schon vorher satt.
Klassiker sind Tabuleh, ein Salat aus Bulgur und Gemüse, Karottensalat, eingelegte rote Beete, geröstete Paprika, frittierter Blumenkohl, Hummus, Fenchelsalat und Petersiliensalat, den man unbedingt mal probieren sollte. Natürlich gibt es auch hier Pita als Beilage, wie sollte es auch anders sein.
Danach isst man in der Nähe des Meeres klassisch Fisch oder gebratenes Fleisch mit Beilage. Für guten Fisch sollte man unbedingt nach Jaffa laufen, die Nähe zum Hafen stellt sicher, dass hier alles super frisch ist.
Dessert – israelisches Essen gibt es auch in süß
Wer immer noch nicht genug hat, oder wie ich zu der Fraktion gehört, die jedes herzhafte Essen mit einer Süßigkeit abschließen muss, kommt auch hier auf seine Kosten. Die Nähe des Orients bringt natürlich so einige Klassiker mit sich wie z.B. die allseits bekannten Baklava.
Eine besonders leckere Variante davon ist Knafeh. Dabei handelt es sich um eine Art Quark, der mit süßen Fäden umhüllt ist. Knafeh erkennt man sofort an seiner leuchtend orangen Farbe.
Wer es nicht ganz so süß mag, kommt bei Halva voll auf seine Kosten. Dafür wird Sesam gemahlen, die Sesampaste wird gesüßt und mit Pistazien und/oder Nüssen angereichert. Für die Auslage wird dies dann in große Laibe gepresst und sieht von Weitem aus wie ein Käselaib aus Holland. Schmeckt unbeschreiblich gut und gibt es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen, auch in neumodern z.B. Oreo Cookie.
Etwas was ich noch nie vorher gegessen hatte, ist Malabi…ein eigentlich türkischer Milchpudding, der aber in Israel einen besonderen Erfolg feiert. Mit Rosensirup und allerlei Nüssen garniert bekommt man ihn überall, schmeckt besonders gut mit einem starken arabischen Kaffee.
Wir haben unseren Malabi in Tel Aviv bei Hamalabiya gegessen, die Atmosphäre, nur einen Katzensprung vom Carmel Market entfernt, lädt zum Verweilen ein, kostenlose Brettspiele zum Ausleihen gab es obendrauf (Tipp: Den Kaffee gibt es umsonst, wenn man etwas anderes bestellt. Einfach danach fragen).
Wildes Treiben und Probieren ohne Ende – Märkte in Israel
Was wäre eine kulinarische Reise durch das Land ohne einen Besuch auf dem Markt. Für mich als passionierten Esser und Genießer ging es sofort am ersten Tag auf den berühmten Carmel Market in Tel Aviv. Hier wird alles angeboten, was man im Haushalt braucht und natürlich Unmengen an frischem Obst und Gemüse.
Das alles zu Preisen, die einfach unglaublich günstig sind. Ich sage nur 1kg Medjol Datteln für umgerechnet 3,50 Euro, das Kilo Avocados für nur 4,50 Euro. In den Seitenstraßen des Marktes gibt es zahlreiche Food Stände und kleine Lokale, die alle unglaublich lecker aussahen. Leider kämpfte ich noch mit dem Hummus und dem Malabi, sodass ich hier keinen Live-Test durchführen konnte.
Hygienevorschriften sollte man allerdings nicht so eng sehen, das deutsche Amt für Lebensmittelkontrolle gibt es dort eindeutig nicht. Aber den Menschen geht’s ja gut, kann also nicht so schlimm sein. Freitags gibt es hier übrigens auch einen Kunstmarkt, der wirklich schön ist und zum Schlendern einlädt.
In Jerusalem gibt es natürlich auch einen Markt, der seinesgleichen sucht. Dort heißt er Mahane Yehuda Market. Mir persönlich hat dieser eindeutig besser gefallen. Er ist heller und die Stände sind viel sauberer. Hier musste dann auch der Einkaufsbeutel für die Rückreise gefüllt werden. Gekauft wurde Tee (sowohl für warmen und kalten Aufguss), Gewürze, getrocknetes Obst, Sesamkringel, Halva, Tahin und Würzmischungen für Shakshuka.
Das war auch kein Problem bei der Einreise, da ich alles im Koffer verstaut habe. Er riecht immer noch nach meinen Gewürzen. Donnerstags treffen sich übrigens die jungen Menschen zu später Stunde auf dem Markt, essen und trinken zusammen. Das Wochenende steht ja quasi vor der Türe. Wer da ist, unbedingt mitmachen.
Erfahrung zum Essen in Israel
Wenn ich jetzt diese Zeilen schreibe, bekomme ich sofort wieder Hunger und Sehnsucht nach dieser wunderbaren Küche, die keine Grenzen kennt, die Altes mit Modernem mischt, Ost mit West und dann nochmal Nord mit Süd. Als Fan der orientalischen Küche wurden meine Erwartungen natürlich voll erfüllt und ich kann nur jedem empfehlen sich einmal an Hummus zu überfuttern.
‘Satt aber glücklich’ war das Motto des gesamten Urlaubs.
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