Einmal rund um den Lake Michigan, ein Stück entlang des Lake Superior und über Mackinac Island im Lake Huron: In 3 Wochen sind wir mit dem Camper durch vier US-Bundesstaaten gefahren – und haben dabei Natur, Kultur, Kleinstädte, Festivals, Sanddünen und Großstädte kombiniert.

Die Great Lakes Rundreise gehört zu den schönsten USA-Roadtrips, die ich gemacht habe. Statt trockener Wüsten erwarten dich hier türkisblaue Seen, dichte Wälder, beeindruckende Küstenwanderungen, Küstenstraßen und großartige Regionen wie Door County.

In diesem Beitrag zeige ich dir unsere Route, alle Highlights und persönliche Tipps für Campingplätze, Restaurants, Wanderungen und Infos, worauf du bei der Planung achten solltest. Der Roadtrip beginnt und endet in Chicago, meiner Lieblingsstadt in den USA.

Route zur Rundreise um die Great Lakes

Überblick zum Roadtrip ab Chicago

  • Dauer: 3 Wochen
  • Gefahrene Strecke: 3.782 km (2.350 Meilen)
  • Beste Reisezeit: Juni bis August
  • Besuchte Regionen & Staaten: Illinois, Wisconsin, Michigan, Indiana
  • Große Seen entlang der Strecke: Lake Michigan, Lake Superior, Lake Huron
  • Städte: Chicago, Milwaukee, Detroit
  • Highlights: Summerfest Milwaukee, Pictured Rocks, Sleeping Bear Dunes, Detroit
  • Unterkünfte: 11 Campingplätze, 6 Nächte in Hotels (Chicago und Detroit)
  • Wetter: Zwischen 11 °C (Pictured Rocks) und 34 °C (Detroit und Chicago), am Abend/nachts häufig Gewitter

Route in Google

Unsere Route um die Great Lakes ab/bis Chicago
Unsere Route um die Great Lakes ab/bis Chicago

Unsere Stopps im Überblick

  • Tag 1: Camper übernehmen in Chicago, Fahrt nach Milwaukee (viel Zeit einplanen für Einweisung und Einkauf im Supermarkt)
  • Tag 2: Milwaukee → Kohler-Andrae State Park → Peninsula State Park (Door County)
  • Tag 3: Door County
  • Tag 4: Door County → Porcupine Mountains
  • Tag 5: Porcupine Mountains
  • Tag 6: Fahrt Keweenaw Peninsula → Grand Marais → Munising (Pictured Rocks)
  • Tag 7: Pictured Rocks: Bootstour & Kajaktour
  • Tag 8: Wanderung Pictured Rocks → St. Ignace
  • Tag 9: Tagesausflug nach Mackinac Island
  • Tag 10: Wilderness State Park → Tunnel of Trees → Traverse City
  • Tag 11: Traverse City, Old Mission & Leland
  • Tag 12: Traverse City → Sleeping Bear Dunes
  • Tag 13: Sleeping Bear Dunes → Silver Lake Sand Dunes (Buggy Tour) → Grand Haven
  • Tag 14: Grand Haven → Holland
  • Tag 15: Holland → Saugatuck Ausflug
  • Tag 16: Holland → Detroit
  • Tag 17–20: Detroit
  • Tag 20: Detroit → Indiana Dunes
  • Tag 21: Rückgabe Wohnmobil in Chicago
  • Tag 22: Rückflug über Amsterdam nach Deutschland

Hinweis: Ich empfehle dir, vor oder nach deiner Rundreise mindestens 2-3 Tage in Chicago einzuplanen. Wir waren bereits vor dieser Reise mehrfach dort und haben unsere Tipps in eigenen Beiträgen gesammelt. In Detroit könntest du von 4 auf 2 Nächte bzw. 2 volle Tage reduzieren, wenn du wenig Zeit hast. Wir fanden die Porcupine Mountains wunderschön, bei knapper Zeit kannst du auch hier reduzieren.

Hier findest du meine Reiseberichte für Chicago, da ich in diesem Bericht nicht explizit darauf eingehe:

Infos zum Camper mieten, zur Übernahme oder zum Mietwagen in den USA

Wichtig: Du darfst dein Wohnmobil nicht direkt nach der Ankunft in den USA übernehmen. Zwischen Ankunft und Übernahme muss mindestens eine Übernachtung liegen – das ist in den Mietbedingungen verpflichtend geregelt. Nach einem Langstreckenflug macht das auch absolut Sinn, um ausgeruht und sicher zu starten.

Hier findest du meine Tipps für Wohnmobil oder Auto mieten in den USA sowie nützliche Infos zum Tanken und Benzinpreisen:

Tag 1: Chicago nach Milwaukee

Bevor wir das Wohnmobil übernehmen, stärken wir uns mit einem Frühstück in Chicago. Nach ein paar Tagen in Chicago (→ hier findest du meine Chicago Tipps im Blog) beginnt unsere Rundreise entlang der Great Lakes. Die erste Etappe führt uns in knapp 1,5 Stunden Fahrtzeit nach Milwaukee. Die Stadt liegt direkt am Lake Michigan und überrascht uns. Alles im Zentrum ist bequem zu Fuß zu erreichen.

Zufällig findet das Summerfest in Milwaukee statt: eines der größten Musikfestivals der Welt. Daher beschließen wir alles Sightseeing auf morgen zu verschieben, und gehen aufs Summerfest (Webseite ansehen).

Infos

  • Fahrt nach Milwaukee: Dauer ca. 1,5 h (162 km). Der Weg ist kurz, ideal zum Eingewöhnen.
  • Übernachtung: Wisconsin State Fair Park RV Campground, ca. 20 Minuten außerhalb der Innenstadt. Mit Bus, UBER oder Lyft bist du schnell im Zentrum.
  • Hinweis zur Wohnmobil-Übernahme: Die Abholung klappt reibungslos – trotzdem solltest du genug Zeit für Einweisung, Übergabe und den ersten Einkauf im Supermarkt einplanen.
  • Alle Milwaukee Sehenswürdigkeiten & Tipps ansehen

Tag 2: Milwaukee – Kohler-Andrae State Park ins Door County

Den Vormittag verbringen wir in Milwaukee, bevor wir am Nachmittag weiter zum Kohler-Andrae State Park fahren. Zunächst gehen wir zur Black Cat Alley, um die Street-Art zu erkunden. Im Colectivo Coffee stärken wir uns beim Frühstück, um dann nebenan im National Bobblehead Hall of Fame & Museum die coolen Wackelfiguren anzusehen.

Weitere Highlights sind der Milwaukee Public Markt, eine große Markthalle mit lokalen Spezialitäten, und gegenüber The Wicked Hop. Hier mussten wir einfach die berühmten und berüchtigten Bloody Marys probieren.

Beim Milwaukee Art Museum ist nicht nur das Gebäude von außen beeindruckend. Auch innen hat das Kunstmuseum einige Schätze parat. Bist du nicht so sehr an Kunst interessiert, solltest du das Gebäude auf jeden Fall von Außen betrachten.

Milwaukee Art Museum
Milwaukee Art Museum

Zum Schluss geht es noch ins Harley-Davidson Museum. Auch ohne Motorrad-Faible echt ein Besuch wert – besonders wegen der historischen Modelle und dem Design. Im Shop kaufen wir die ersten Souvenirs.

Kohler-Andrae State Park

Gegen 14 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Kohler-Andrae State Park. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Dort unternehmen wir eine rund einstündige Wanderung durch die Dünen (Cordwalk-Boardwalk Trail) – der Weg führt über Holzstege hin, am Sandstrand entlang des Lake Michigan zurück zum Parkplatz.

Der Parkplatz ist übrigens groß genug, sodass wir mit dem Camper wirklich einfach einen Parkplatz finden.

Hinweis: Ich empfehle und benutze zum Nachwandern und Entdecken neuer Wanderrouten und Tracking der eigenen Wanderungen die App von Outdooractive Pro.Warum ich Komoot nicht mehr nutze? Sie haben meine Fotos und Daten einfach kostenlos verwendet.

Door County: Peninsula State Park

Am Abend fahren wir weiter Richtung Norden zu unserem Campingplatz im Peninsula State Park (South Nicolet Bay Campground). Die Fahrt dorthin dauert rund 2,5 Stunden. Der Vorteil einer Reise im Juni sind definitiv die langen Tage. Wir checke am Parkeingang ein, kaufen Feuerholz und machen unser erstes Lagerfeuer.

Infos

  • Fahrt Milwaukee – Kohler-Andrae-State Park: Dauer ca. 1,5 h (162 km).
  • Fahrt Kohler-Andrae-State Park – Peninsula State Park: Dauer ca. 1,5 h (162 km).
  • Eintritt für Wisconsin State Parks: Da wir mehr als 2 Parks besuchen, haben wir die Jahresplakette für Non-Residents gekauft ($38).
  • Übernachten: Peninsula State Park Campingplatz South Nicolet Beach (Webseite der State Parks). Insgesamt gibt es fünf Campingplätze, die im Sommer sehr früh ausgebucht sind. Am Ende des Beitrags findest du Tipps & Tricks, wie du trotzdem einen Platz ergattern kannst.
Unser Campingplatz im Peninsula State Park (South Nicolet Bay Campground)
Unser Campingplatz im Peninsula State Park (South Nicolet Bay Campground)

Tag 3: Door County

Heute und morgen nehmen wir uns Zeit für Door County, eine der beliebtesten Ferienregionen im Mittleren Westen der USA. Die Halbinsel liegt zwischen Green Bay und Lake Michigan und bietet tolle kleine Orte, viele Leuchttürme, tolle Küstenstraßen und echte kulinarische Highlights.

Nachdem wir in der Nacht ein schweres Gewitter hatten, machen wir uns auf den Weg nach Sister Bay. Wir spazieren am Wasser und im Ort entlang.

Mein Tipp: Unbedingt bei der Door County Creamery vorbeischauen – der Trüffel-Ziegenkäse ist sensationell! Wir kehren zunächst im happy coffee ein, das uns wirklich ausgezeichneten Kaffee bietet. An der langen Schlange erkennbar: Auch Locals lieben das kleine Café.

Am Ephraim Shores Resort hast du die schönste Aussicht auf den Lake Michigan, die heute Morgen noch wolkenverhangen ist. Sister Bay finden wir zauberhaft.

Weiter führt uns die Fahrt zu Cana Island mit seinem Leuchtturm. Wir gehen zu Fuß auf die kleine Insel (es fährt auch ein Traktor, aber für die wenigen Meter brauchen wir den nicht) und erklimmen die Stufen.

  • Geöffnet ½ Stunde vor Sonnenaufgang und ½ Stunde nach Sonnenuntergang.
  • Hinweis: Die Einrichtungen sind laut Schild von Mai bis Oktober geöffnet.

Die Weiterfahrt bringt uns nach Baileys Harbor. Die Sway Brewing Blending kann ich sehr für einen Zwischenstopp empfehlen.

Da das Wetter so schön ist beschließen wir, bis zum Cave Point County Park und Whitefish Dunes State Park zu fahren. Die Kalksteinfelsen und ein kurzer Spaziergang durch den Kiefernwald bis zum Sandstrand sind toll, nachdem wir viel im Camper gesessen sind.

Den nächsten Stop legen wir für eine Weinverkostung im Weingut Stone’s Throw Winery ein. Wer süße Weine mag, ist hier richtig.

Noch einen allerletzten Stopp machen wir am Eagle Tower im Peninsula State Park. Über eine lange Rampe oder Treppen geht es wahlweise hinauf auf den Aussichtsturm mit weitem Blick über den Park und den See. Der Eagle Tower ist saisonal geöffnet – im Sommer meist von Mai bis Oktober, abhängig vom Wetter. Adler haben wir zwar keine gesehen, der Aussichtsturm war aber definitiv einen Besuch wert.

Den Abends lassen wir den Tag bei einem Lagerfeuer am Campingplatz ausklingen und grillen neben Spargel, Mais und Fleisch natürlich auch Marshmallows.

Tag 4: Door County – Porcupine Mountains Wilderness State Park

Wir starten früh, denn heute liegt die längste Etappe der Reise vor uns. Bevor wir Door County verlassen, holen wir noch ein paar Stopps nach, die wir an den beiden vergangenen Tagen (teilweise aufgrund Regens) zeitlich nicht mehr geschafft haben.

Doch unseren 1. Kaffee des Tages genießen wir am South Nicolet Bay Beach. An diesem herrlichen Sandstrand in einer geschützten Bucht denkt man wirklich, man sei am Meer (nicht, dass es uns in den 3 Wochen öfter mal herausrutscht). Wir „dumpen“ und füllen unseren Frischwassertank auf - hier in den USA ist alles so herrlich einfach und schnell erledigt. Ein Traum!

Zum richtigen Frühstück habe ich mir in Fish Creek das Blue Horse Café ausgesucht. Ein weiterer Glücksgriff. Wir ergattern einen Platz im Schatten auf der Terrasse bei Bagel und veganem Burrito. Wir schlendern durch den süßen Ort, kaufen ein paar Lebensmittel ein und fahren weiter.

Ehe wir Door County und vorerst Lake Michigan den Rücken zukehren, erkunden wir Sturgeon Bay. Ein weiterer dieser bildhübschen Orte auf der Halbinsel. Door County, ich komme garantiert noch einmal hierher.

Lange Fahrt in die Upper Peninsula

Danach geht es los Richtung Nordwesten. Unser Ziel: die Porcupine Mountains Wilderness an der Grenze zu Wisconsin und Michigan. Die Strecke führt über Green Bay und Marquette durch die dünn besiedelte Upper Peninsula. Da es zu regnen beginnt, legen wir keinen Stopp in Green Bay ein. Wir verlassen Wisconsin, wechseln die Zeitzone

Danach geht es los Richtung Upper Peninsula. Unser Ziel: die Porcupine Mountains Wilderness, nahe der Grenze zwischen Wisconsin und Michigan. Die Strecke führt über Green Bay und Marquette, doch da Regen einsetzt, verzichten wir auf weitere Stopps unterwegs.

Kurz hinter der Grenze nach Michigan überqueren wir auch die Zeitzonengrenze – von Central Time (Wisconsin) auf Eastern Time (Michigan). Dadurch „verlieren“ wir eine Stunde, was du bei der Planung dieser Etappe unbedingt berücksichtigen solltest.

Am späten Nachmittag erreichen wir den Union Bay Campground im östlichen Teil des Parks. Unser Stellplatz liegt ruhig am See – hallo Lake Superior – mit Zugang zum Wasser. Bevor es dunkel wird, machen wir noch einen Spaziergang entlang des Ufers. Überall stehen Schilder, dass wir unsere Nahrungsmittel vor Braunbären verschließen sollen. Ob wir einen treffen?

Infos

  • Übernachtung: Union Bay Campground, Porcupine Mountains Wilderness State Park
  • Michigan State Park Plakette für Non-Residents kaufen: Da wir auch in Michigan mehr als 2 State Parks besuchen, lohnt sich die Investition.

Tag 5: Porcupine Mountains Wilderness State Park

Nach einer unruhigen Nacht – eine Stunde Zeitumstellung plus ein größeres Gewitter stecken uns noch in den Knochen – starten wir in den Tag. Heute nehmen wir uns Zeit, den Porcupine Mountains Wilderness State Park zu erkunden – eine der größten zusammenhängenden Wildnisregionen im Mittleren Westen. Der Park ist bekannt für seine alten Ahorn- und Buchenwälder, die zu den letzten großen Urwäldern der Region zählen.

Lake of the Clouds Scenic Area und Blick auf ein Tal voller Ahorn- und Buchenwälder
Lake of the Clouds Scenic Area und Blick auf ein Tal voller Ahorn- und Buchenwälder und den Big Carp River

Unser erster Stopp ist die Lake of the Clouds Scenic Area, das wohl bekannteste Highlight des Parks. Über Holzstege und kurze Wege entlang des Bergrückens erreichen wir mehrere Aussichtspunkte. Der Blick auf den smaragdgrünen Lake of the Clouds, eingebettet in ein Tal voller Ahorn- und Buchenwälder, ist atemberaubend. In der anderen Richtung sehen wir den Big Carp River, der sich durch den Wald schlängelt, und die kleine Brücke, die ihn überspannt.

Anschließend fahren wir zur Summit Scenic Area und frühstücken zunächst. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer, aber stetiger Anstieg zur Plattform auf dem Summit Peak, dem höchsten Punkt im Park. Von hier oben reicht der Blick bis zum Lake Superior – bei gutem Wetter.

Da wir länger wandern möchten, nehmen wir den Mirror Lake Trail. Über den Little Carp River Trail und den Beaver Creek Trail kehren wir zurück. Der Weg führt uns durch eben diesen letzten großen Urwald im Mittleren Westen sowie Felder aus Farn und ist wunderschön. Unterwegs sehen wir viele Eichhörnchen, hören Spechte trommeln. Schwarzbären lassen sich leider nicht blicken – auch wenn die Schilder überall davor warnen.

Tipp: Niemals ohne Moskitospray, die Black-Fly-Season ist voll im Gange und wir werden ständig gebissen. Wir haben unser Spray im Camper vergessen, was wir bitter bereuen.

Hinweis: Ich empfehle und benutze zum Nachwandern und Entdecken neuer Wanderrouten und Tracking der eigenen Wanderungen die App von Outdooractive Pro.

Am Nachmittag fahren wir zur Presque Isle Scenic Area im westlichen Teil des Parks. Zunächst gehen wir den kurzen Lakeshore Loop zum Ufer des Lake Superior.

Danach gehen wir weiter auf dem West River Trail und dem Boardwalk entlang des Presque Isle River. Die Wasserfälle Manabezho Falls, Manido Falls und Nawadaha Falls erreichen wir bequem ab Parkplatz 3, der auch für unseren Camper ausreichend Platz bietet.

Zurück geht es über die landschaftlich schöne South Boundary Road zu unserem Campingplatz.

Am Abend gibt es Tacos und als Nachtisch Marshmallows am Lagerfeuer. Die Mückenplage vertreibt mich aus der Campground-Dusche und schließlich in den Camper, wo wir dank eigener Dusche schnell komfortabel geduscht sind sind.

Tag 6: Porcupine Mountains – Keweenaw Peninsula – Munising

Wir starten früh, denn heute liegt eine lange Fahrstrecke vor uns. Die Route führt uns zuerst in den Norden der Keweenaw-Halbinsel, einer landschaftlich reizvollen Region am Lake Superior. Eigentlich wollten wir hier mindestens eine Nacht bleiben, doch wir haben uns für einen Puffertag gegen Ende entschieden, falls das Wetter uns mal einen Strich durch die Rechnung macht.

Unser Highlight ist neben der Fahrt entlang des Lake Superior auch der Abstecher auf den Brockway Mountain Drive, eine kurvige Panoramastraße mit mehreren Aussichtspunkten. Besonders beeindruckend ist der Bluff Lookout, von dem wir einen weiten Blick über den Lake Superior und die bewaldeten Hügel der Halbinsel haben.

An der Spitze der Halbinsel erreichen wir Copper Harbor, ein kleines, entspanntes Örtchen mit tollen Buchten und Stränden. Unterwegs halten wir an einem Haus mit vielen Verkehrsschildern – eine echte Kuriosität – und später am Snow-Mometer, das die Schneemengen der letzten Winter dokumentiert. Der Rekord von 1978/79: fast 10 m Schnee. Vergangenes Jahr waren es immerhin noch „nur“ 8,2 m. Für uns unvorstellbar, Freunde aus Detroit erzählen mir aber, dass es jedes Jahr ein Horror ist, wenn sie mit ihren Kids zu einem Eishockeyspiel in die Region müssen. Die Fahrten würden immer ewig dauern, da die Schneemassen dort oben wirklich enorm seien.

Für uns schwer vorstellbar, würde ich sehr gerne mal mit eigenen Augen sehen.

Danach geht es weiter Richtung Munising. Unterwegs erledigen wir den Wocheneinkauf und tanken. Am Abend erreichen wir unseren Campingplatz. Dort merken wir schnell, dass das Stromkabel des Campers zu kurz ist. Einen anderen Platz gibt es nicht, aber unser freundlicher Nachbar hilft mit einer Verlängerung aus – Camper-Community at its best.

Wir lassen den Tag bei einem Lagerfeuer ausklingen, gehen wie alle zum Sonnenuntergang ans Seeufer (kitschig schön) und essen eine gesunde Bowl. Es ist ziemlich kalt geworden und wir beschließen, eine heiße Zitrone zu trinken. Vor dem Schlafengehen schalten wir kurz die Heizung an – draußen sind es gerade einmal 10 °C.

Infos

  • Fahrtstrecke: ca. 340 km
  • Besondere Stopps: Brockway Mountain Drive, Bluff Lookout, Copper Harbor, Snow-Mometer, diverse Spots und Haltebuchten entlang des Seeufer.
  • Übernachtung: Campingplatz in Munising

Tag 7: Pictured Rocks – per Boot & Kajak

Die Nacht war frisch (gerade einmal 8 °C) und es hat ordentlich geregnet und gewittert. Selbst mit zwei Decken wurde es kalt. Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir ins Zentrum von Munising.

Um 10 Uhr startet unsere zweistündige Bootstour entlang der Pictured Rocks. Die bunten Sandsteinfelsen ragen bis zu 60 m hoch aus dem Lake Superior und leuchten in Gelb-, Rot- und Brauntönen. Morgens haben wir allerdings Gegenlicht – zum Fotografieren nicht ideal, aber die Stimmung auf dem Wasser ist trotzdem beeindruckend. Gut, dass wir unsere windabweisenden Regenjacken eingepackt haben, denn ein eiskalter Wind fegt über das Oberdeck.

Pünktlich nach zwei Stunden legen wir wieder im Hafen an. Es war eine entspannte Fahrt, die Lust auf mehr macht.

Am Nachmittag steht unser nächstes Highlight an: die Ultimate Kayak Tour mit Pictured Rocks Kayak. Ein Boot bringt uns zu einem Abschnitt der Felsen, von dem aus wir mit dem Kajak paddeln. Aufgrund des Windes und schlechter Bedingungen ist der Anbieter flexibel und dreht die Tour einfach um: Wir starten am eigentlichen Ende und beenden die Tour am eigentlichen Start. Aus der Nähe wirken die Farbschichten noch intensiver, und wir dürfen sogar in kleine Höhlen und Grotten hineinfahren.

Erst am späten Abend sind wir zurück – müde, aber begeistert von diesem Tag auf dem Wasser.

Infos

  • Bootstour: Pictured Rocks Cruises, Dauer ca. 2 h, Start in Munising
  • Kajaktour: Pictured Rocks Kayak – Ultimate Kayak Tour, Kombination aus Boot und Kajak, mehrere Stunden
  • Tipp: Wind- und wetterfeste Kleidung einpacken, auch im Hochsommer

Hinweis: Ich bin frisch zurück und schreibe hier täglich weiter. Bilder folgen ebenfalls.

Nützliche Reisetipps

Beste Reisezeit für die Great Lakes

Die beste Reisezeit für eine Rundreise rund um die Großen Seen liegt zwischen Mitte Juni und Mitte September. In diesen Monaten ist das Wetter meist stabil, die Tage sind lang, Campingplätze gut zugänglich und viele Veranstaltungen und Festivals wie das Summerfest in Milwaukee finden statt.

Auch wenn die Sommerzeit ideal ist, solltest du auf wechselhaftes Wetter vorbereitet sein: Hitze, Gewitter und kurze Regenschauer sind jederzeit möglich – selbst Ende Juni und Anfang Juli. Eine Regenjacke gehört deshalb genauso ins Gepäck wie Sonnencreme. Wir hatten in Door County ein Gewitter, das ich so noch nie in Europa erlebt habe.

Frühling ab Mitte Mai und der Herbst bis etwa Mitte Oktober sind ebenfalls geeignete Reisezeiten, mit weniger Touristen, und natürlich auch kühleren Temperaturen. Wer auf bunte Wälder und klare Luft setzt, reist zum Indian Summer. Der Winter eignet sich nur mit spezieller Ausrüstung – viele Orte sind dann schwer zugänglich oder geschlossen.

Anreise nach Chicago

Ich bin mit KLM über Amsterdam nach Chicago geflogen – und würde es jederzeit wieder so machen. Der große Vorteil: Ich konnte ab Stuttgart starten, was für mich deutlich entspannter war als ab Frankfurt. Kleinerer Flughafen, kürzere Wege, schneller am Terminal und bei der Rückkehr viel schneller daheim. Auch beim Gepäck ging alles reibungslos.

Vor der Buchung habe ich viele Preise verglichen – KLM war günstiger als Lufthansa, selbst mit Zwischenstopp. Für den Langstreckenflug habe ich bei der Sitzplatzwahl ein Upgrade auf Economy Comfort gebucht. Das hat sich gelohnt: mehr Beinfreiheit, schneller aus dem Flugzeug raus, super Essen und eine freundliche Crew.

Beim Rückflug waren wir sogar überpünktlich in Amsterdam und gut 30 Minuten früher da. Für mich war das rundum positiv – besonders, weil die Reise mit dem Wohnmobil ohnehin lang und intensiv ist, und so schon der Hinflug stressfrei war.

Campingplätze buchen

Ich bin immer sehr spät dran, wenn es ans Thema Campingplätze buchen geht. Ich reise mit dem Wohnmobil gerne spontan (auch mit dem eigenen Camper in Europa). Daher musste ich feststellen, dass bei den von uns besuchten Campingplätzen die Verfügbarkeit nicht mehr vorhanden war.

Der Trick: Konto erstellen, Daten eingeben und Alarm einstellen. Es werden immer wieder Plätze storniert. Dann bekommst du eine E-Mail und musst schnell sein. Natürlich passiert es äußerst selten, dass ein Platz in bester Lage frei wird. Trotzdem hatten wir tolle Plätze. Außer in Grand Haven, hier kamen wir uns vor wie Ölsardinen. Das wäre bei uns in Europa eher Kategorie Stellplatz (oder Parkplatz auf Asphalt mit Kuschelfaktor am See) statt Campingplatz.

Zum Glück waren wir hier nur eine Nacht, haben die Erfahrung gemacht und somit direkt für Holland umgebucht: vom Beach Campground auf den Pinienwald (hatten ursprünglich eine Nacht Beach und eine Nacht Pineforest gebucht). Das war zum Glück möglich, da genau ein Platz frei war. Unsere Erfahrung: Strand ist nicht immer schöner. Im Sommer unter Pinien zu stehen, ist nicht nur angenehmer, sondern auch viel idyllischer.

SIM-Karte & mobiles Internet in den USA

Ich habe für die Reise den „Travel Mobil“-Tarif der Telekom genutzt. Dieser kostet 49,95 € für 1 Monat, gilt u. a. für die USA und Kanada und endet automatisch. Der Tarif lässt sich bequem zum Wunschtermin buchen – z. B. direkt vor Abreise über die MeinMagenta App. Du nutzt dann 1:1 deinen deutschen Handyvertrag (ich habe die Flatrate).

Für mich war das die einfachste Lösung, da ich meine deutsche SIM-Karte weiterhin verwenden konnte – inklusive eigener Nummer und Datenflatrate.

Alternative für Nicht-Telekom-Kund:innen

  • Telekom eSIM über die USA T-Mobile App: direkt in den USA buchbar, flexibel, zuverlässig.
  • Holafly eSIM: vorab online hier buchbar, ideal für alle, die ohne physischen SIM-Tausch reisen möchten (inklusive Daten-Flatrate)

Weitere Tipps findest du in meinem Beitrag über die besten SIM-Karten für die USA.

Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog.

Falls du keine Fragen hast: Wir freuen uns trotzdem auf dein Feedback und hoffen, dass du den Artikel mit Freunden teilst oder auf Pinterest speicherst. Dann findest du die Tipps später wieder.

Möchtest du immer die besten Reise- und Insidertipps erhalten? Dann folge mir auf Facebook, Instagram, Pinterest, Threads oder abonniere meinen Newsletter, um regelmäßig Updates und exklusive Tipps zu bekommen.

☕️.Deine Unterstützung macht den Unterschied!
Mein Blog ist voller gut recherchierter, ehrlicher und kostenloser Tipps ohne AI, die dir helfen, deine Reisen stressfrei zu planen. Doch hinter jedem Artikel steckt viel Zeit, Recherche und Leidenschaft.

Wenn dir meine Inhalte gefallen und du meine Arbeit unterstützen möchtest, kannst du mir ein kleines Trinkgeld in meiner virtuellen Kaffeekasse bei PayPal hinterlassen. Jeder Beitrag hilft mir, weiterhin hochwertigen Content zu erstellen und meine besten Tipps mit dir zu teilen. → VIEL UNTERWEGS Kaffeekasse.

Vertrauen ist wichtig: In einigen meiner Artikel findest du Empfehlungslinks (Affiliate-Links). Wenn du über einen dieser Links etwas buchst oder kaufst, kostet es dich nichts extra – aber ich erhalte eine kleine Provision. So kannst du mich ganz ohne Mehraufwand unterstützen und hilfst mir, diesen Blog am Leben zu halten. Danke, dass du Teil meiner Community bist und meine Leidenschaft für authentisches Reisen teilst! 💛

Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
Hi ich bin Katrin!

Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!