Tokio kann überfordern – riesig, laut, bunt. Aber genau das liebe ich an dieser Stadt. Wenn du zum ersten Mal hinfliegst, solltest du mindestens 5 Tage einplanen, um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen: zwischen Wolkenkratzern, Schreinen, Streetfood und Szenevierteln.
Wir sind bei unserem letzten Besuch am späten Nachmittag gegen 16 Uhr gelandet – Direktflug aus Deutschland, pünktlich, aber müde. Trotzdem wollten wir gleich raus. Tokio schläft nie, also warum sollten wir es tun? Übrigens die beste Methode, um den Jetlag zu bekämpfen.
Tag 1: Ankunft & Roppongi
Ankommen und erste Eindrücke in Tokio sammeln
Nach dem langen Flug und dem Check-in im Hotel hieß es: Frisch machen, rein in die U-Bahn und ab nach Roppongi. Der erste Abend ist perfekt, um sich langsam an den Trubel zu gewöhnen – mit viel Neonlicht, aber auch ruhigen Ecken dazwischen.
Roppongi Hills ist ein riesiges Stadtentwicklungsprojekt im Bezirk Minato – modern, durchdesignt, mit Kunst im öffentlichen Raum, Designerläden und schicken Restaurants. Das Zentrum bildet der Mori Tower, eines der höchsten Gebäude der Stadt.
Mein Tipp: Fahr direkt hoch zur Tokyo City View. Es gibt dort zwei Aussichtsplattformen – und sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Die geschlossene Plattform im 52. Stock ist rundum verglast und bietet bei jedem Wetter einen tollen Blick auf Tokio. Für Fotograf:innen (und Frischluftfans) ist aber das Skydeck auf dem Dach das eigentliche Highlight: Keine Glasscheiben, keine Spiegelungen – nur Wind im Haar und freier Rundumblick.
Das Skydeck ist eine ehemalige Hubschrauberplattform und nur bei gutem Wetter geöffnet. Bei Regen oder starkem Wind bleibt der Zugang leider geschlossen – also vorher prüfen. Der Eintritt zur geschlossenen Plattform kostet 1.800 Yen (ca. 13,40 €), das Skydeck kostet 500 Yen (ca. 3,70 €) extra.
- Öffnungszeiten: 10:00–23:00 Uhr, Skydeck bis 20:00 Uhr
- Anfahrt: Station Roppongi (Hibiya Line oder Oedo Line)
Wenn du noch Energie hast, lohnt sich ein Abstecher ins Mori Art Museum – zeitgenössische Kunst in luftiger Höhe. Oder du lässt den Abend einfach mit einem heißen Udon und einem kühlen Bier ausklingen. Danach: zurück in die Unterkunft, ab ins Bett. Morgen wartet Tokio in all seiner Vielfalt.

Tag 2: Harajuku, Shibuya & Shinjuku
Das kreative Herz Tokios
Der Samstag beginnt früh. Wir starten am Meiji-Schrein, bevor sich Busladungen von Touristen durch die Kieswege schieben. Morgens ist der Schrein fast leer, nur ein paar Einheimische, die betend ihre Hände zusammenführen. Das Torii ragt majestätisch über dem Eingang, der Weg zum Schrein ist umgeben von hoch aufragenden Zedern – es fühlt sich eher wie ein Waldspaziergang an als ein Stadtbesuch.
Direkt nebenan liegt der weitläufige Yoyogi-Park, der für mich zu den schönsten Parks in Tokio zählt. Hier pulsiert das Leben. Straßenmusiker, tanzende Gruppen, Picknickdecken unter Kirschblüten oder herbstlich raschelndem Laub – je nach Jahreszeit hat dieser Ort ein ganz eigenes Gesicht.

Vor dem Parkeingang biegen wir kurz ab – Kaffeepause! – und holen uns beim Little Nap Coffee Stand einen der besten Flat Whites der Stadt. Danach schlendern wir weiter und passieren Harajuku Station – und mit ihr wechselt die Szenerie: von ruhig zu maximal bunt.

Hinter der Station wartet die berühmte Takeshita Street. Schrille Musik, knallbunte Mode, Regenbogen-Zuckerwatte und Crêpes mit Cheesecake, Sahne und Erdbeeren. Mein persönlicher Pflichtstopp: der Sticker-Shop ein paar Meter hinter dem Eingang. Wir haben dort locker eine Stunde verbracht und ein kleines Vermögen in Aufklebern und Schreibwaren gelassen.
Wem der Trubel zu viel wird, der sollte in die Seitenstraßen von Ura-Harajuku abbiegen – dort entdeckt man coole Vintage-Shops, Independent-Labels und kreative kleine Cafés. Danach zieht es uns weiter Richtung Omotesando-Viertel. Die Architektur hier ist moderner, klarer – und vor allem: luxuriöser. In den Flagship-Stores von Nike, Supreme, Onitsuka Tiger oder Carhartt kann man entweder shoppen oder einfach nur staunen.
Gegen Abend fahren wir nach Shibuya – und treffen auf den nächsten Tokio-Klassiker: das Shibuya Crossing. Wir machen es wie viele andere und versuchen, einen Platz im Starbucks mit Blick auf die Kreuzung zu ergattern. Leider ist es voll. Also beobachten wir das Spektakel eben aus zweiter Reihe – nicht weniger beeindruckend, wenn hunderte Menschen bei Grün gleichzeitig loslaufen.
Noch ein Foto bei der Hachikō-Statue, ein kurzer Spaziergang durch die Center Gai, vorbei an Leuchtreklame, Karaokebars und Modeketten – und wer mag, schaut noch bei Shibuya Modi rein. Wenn du Manga und Anime liebst: Mandarake ist nicht weit und definitiv einen Abstecher wert.
Wer noch Energie hat, fährt abends nach Shinjuku und nimmt den Aufzug ins Tokyo Metropolitan Government Building. Der Eintritt ist kostenlos – und mit etwas Glück zeigt sich am Horizont sogar der Fuji.
Tag 3: Tokyo Station, Palast & Skytree
Von Bahnhof zu Aussicht
Wir starten den Tag mitten im Gewusel von Tokyo Station. Der Bahnhof ist riesig, chaotisch – und trotzdem ein Paradies für Frühstückssuchende. Zwischen Bento-Boxen, Onigiri und fluffigen Sandos findest du hier alles, was der Jetlag gerade verlangt. Mein Tipp: probier dich durch die kleinen Läden im unterirdischen Bereich, dort gibt’s richtig guten Kaffee und süßes Gebäck.
Frisch gestärkt laufen wir rüber zum Tokyo International Forum. Allein das Gebäude ist schon ein Hingucker – Glas, Stahl, gigantische Hallen. Wenn du Glück hast, ist gerade Flohmarkt oder Antikmarkt auf dem Platz davor. Wir sind zufällig reingestolpert und haben stundenlang zwischen alten Kameras, Kimono-Stoffen und Vintage-Postern gestöbert.
Nächster Versuch: der Kaiserpalast. Oder besser gesagt: die East Gardens – denn das eigentliche Palastgelände ist für Besucher:innen tabu. Als wir ankamen, war die Schlange allerdings so lang, dass wir irgendwann aufgegeben haben. Deshalb mein Rat: Komm wirklich früh – oder plane nur einen Spaziergang entlang der Wassergräben und Brücken ein. Auch das lohnt sich.
Zu Fuß geht’s weiter durch Marunouchi und Richtung Süden – unser Ziel: der Tokyo Tower. Der rote Eiffelturm Tokios wirkt aus der Nähe erstaunlich charmant. Du kannst hinauffahren, musst aber nicht – der Blick ist schön, aber nicht spektakulär.
Stattdessen empfehle ich: World Trade Center Building. Von hier oben hast du einen super Blick auf den Tokyo Tower mitten in der Skyline – viel fotogener als von oben herab. Und es ist vergleichsweise leer.
Am späten Nachmittag fahren wir rüber zum Tokyo Skytree – das höchste Gebäude Japans. Der Anblick von unten ist schon gewaltig. Wenn du noch nicht genug Aussicht hattest: Die Plattformen bieten bei klarer Sicht einen 360°-Panoramablick bis zum Horizont (ja, sogar bis zum Fuji). Plane aber genug Zeit ein – Wartezeiten sind hier die Regel.
Zum Abendessen geht’s zurück nach Asakusa, denn hier wohnen wir. In den kleinen Gassen rund um den Sensō-ji-Tempel findest du alles: Ramen, Sashimi, Udon – oder einfach eine Schüssel dampfenden Reis mit eingelegtem Gemüse und Fisch. Genau das, was wir nach so einem Tag brauchen.
Tag 4: Akihabara und Ueno
Popkultur & Geschichte
Nach dem Frühstück machen wir uns auf in Tokios Epizentrum für Nerds, Technikfans und Anime-Liebhaber: Akihabara. Hier reihen sich Elektronikläden, Retro-Gaming-Shops und Maid Cafés aneinander. Ja, genau – Maid Cafés. Und weil man Akihabara nicht erlebt hat, ohne eins davon zu besuchen, setzen wir uns tatsächlich rein, da uns einige Freunde sagten, es sei ein Muss.
Die Kellnerinnen tragen Rüschenkleider mit Tierohren, sprechen in piepsiger Stimme und nennen dich „Master“. Auch wir sollen diese Tierohren aufsetzen (nur kurz fürs Bild, ich fühle mich schrecklich). Unsere Matcha-Latte kommt mit einem Kakaopulver-Katzenbild drauf, das sie vor unseren Augen aufzeichnen.
Der "Höhepunkt": ein Mini-Konzert mit Gesang und Zaubersprüchen, bei dem wir mitklatschen sollen. Es ist bizarr, kitschig und so japanisch. Einmal reicht. Ganz ehrlich? Ich mochte es überhaupt nicht.
Wer sich eher für Technik interessiert, wird in den riesigen Kaufhäusern wie Yodobashi Camera fündig – allein die Kameraabteilung ist überwältigend. Auch wer nichts kauft, wird hier bestens unterhalten. Und wer neugierig ist: Gönn dir den vielleicht skurrilsten Abstecher des Tages ins M’s Pop Life Department Store – ein Sexshop auf mehreren Etagen im "Japan-Style" – mehr möchte ich nicht verraten. Tokyo halt.
Von Akihabara aus laufen wir Richtung Aki-Oka Artisan Market. Ein echter Kontrast: Statt blinkender LED-Reklame gibt’s hier Werkstätten, Design-Shops und handgemachte Kleinigkeiten. Perfekt für ein ruhigeres Shopping-Erlebnis.
Mittags fahren wir weiter nach Ueno. Der gleichnamige Park ist riesig und bietet gleich mehrere Museen, einen Zoo und viele schattige Wege für eine Pause. Wenn du dich entscheiden musst, schau dir das Nationalmuseum für Natur und Wissenschaft an – das bringt dich sogar ganz ohne Sprachkenntnisse zum Staunen. Auch schön: Die kleinen Imbissstände rund um den Parkeingang. Unbedingt einen frisch gegrillten Yakitori-Spieß probieren.
Ein Stück weiter liegt die Kappabashi-Straße, auch bekannt als „Kitchen Town“. Hier findest du alles für die japanische Küche – von Messern über Reiskocher bis hin zu diesen unglaublich echt aussehenden Plastikgerichten, die Restaurants in Vitrinen ausstellen. Ich hab mir dort Essstäbchen mit persönlicher Gravur mitgenommen – ein schönes Mitbringsel.
Zum Abendessen geht’s in Richtung Yurakucho – ganz in der Nähe von Shinjuku liegt die berühmte Omoide Yokocho, auch als Piss Alley bekannt. Keine Sorge: Der Name ist schlimmer als die Gasse selbst. Was dich hier erwartet? Enge Gänge, rauchige Grillbuden, Bier in kleinen Gläsern und das beste Yakitori weit und breit. Es riecht, zischt, raucht – und ist genau der richtige Abschluss für einen Tag zwischen Hightech und Geschichte.
Tag 5: Odaiba & Tokyo Bay
Moderne Architektur, Gundam und Shopping
Unser letzter Tag in Tokio fühlt sich fast an wie ein Sprung in die Zukunft. Wir fahren nach Odaiba, eine künstlich angelegte Insel in der Bucht von Tokio, die mit ihrer Mischung aus Freizeitpark-Feeling, Hightech-Museen und Meerblick eine ganz eigene Welt bildet.
Die Anreise allein ist schon ein Erlebnis: Die Yurikamome Line fährt fahrerlos über die Rainbow Bridge – am besten ganz vorne im Zug sitzen und den Blick genießen. Sobald wir auf der Insel ankommen, erwarten uns weite Plätze, Shopping-Malls, schräge Architektur – und deutlich weniger Menschenmassen als in der Innenstadt.
Unser erster Stopp: das Miraikan – National Museum of Emerging Science and Innovation. Hier kannst du nicht nur Roboter aus nächster Nähe erleben, sondern auch Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz, Raumfahrt oder Bioethik entdecken. Ich fand besonders beeindruckend: die Erdkugel-Installation im Atrium, die sich langsam dreht und aktuelle Daten in Echtzeit anzeigt.
Nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt steht die riesige Statue des Unicorn Gundam – ein Must-See für Fans japanischer Popkultur. Er steht vor dem DiverCity Tokyo Plaza, wo du nicht nur shoppen, sondern auch gut essen kannst – z. B. in einem der vielen japanischen Kettenrestaurants mit Blick auf die Skyline.
Gegen Nachmittag spazieren wir Richtung Wasser – die Rainbow Bridge ist hier nicht nur schön anzuschauen, man kann auch zu Fuß über sie laufen (Ein- & Ausgänge: Odaiba oder Shibaura). Wer noch Energie hat, sollte sich das nicht entgehen lassen – besonders zum Sonnenuntergang ist der Blick auf die Bucht und die Skyline von Tokio spektakulär.
Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns einen Drink in einer der Skybars mit Blick aufs Wasser oder essen direkt in einer der Mall-Restaurants – oft mit Terrasse und Panoramablick. Wer möchte, kann auch noch beim nahegelegenen Onsen „Oedo Onsen Monogatari“ entspannen (nur falls du’s ursprünglich geplant hast – inzwischen leider dauerhaft geschlossen, aber früher ein Highlight auf Odaiba).
Zurück in Asakusa heißt es: Koffer packen, letzte Einkäufe erledigen, vielleicht noch einmal einen Spaziergang am Fluss machen. Fünf Tage Tokio sind schnell vergangen – aber sie hinterlassen bei uns einen bleibenden Eindruck.
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