Tipps für Routen und Reisen mit Camper in Italien – das musst du beachten.

Bist du auf der Suche nach einem Land für einen Urlaub mit Van oder Wohnmobil? Italien mit seinen vielen traumhaften Regionen und kulinarischen Highlights sind wie geschaffen für deinen nächsten Roadtrip.

Warum Italien? Toskana, Cinque Terre, Ligurien, Südtirol, Sardinien, Sizilien oder Apulien. Egal wohin, das Land ist wunderschön. Für jede Jahreszeit oder Vorliebe findet sich mindestens eine Region, die du lieben wirst. Wetten?

Die Mischung aus Geschichte, schönen Landschaften und viel Natur mit durchweg gutem Essen macht Italien zu einem beliebten Reiseland.

Es gibt überall Campingplätze, Wohnmobil-Stellplätze und Bauernhöfe, auf denen du übernachten kannst. Das Beste? Du kannst fast überall dein Grauwasser entsorgen oder frisches Wasser an Bord holen. Die Infrastruktur ist wirklich gut.

Auch was die Qualität angeht, werden die Plätze (vor allem die Sanitäranlagen) immer besser und unserem Standard entsprechender. Manchmal fehlen noch Klobrillen, dafür tickt beim Duschen keine Zeit mit, wie du es vielleicht von Deutschland gewohnt bist.

Und zur Not haben die meisten von uns ohnehin das eigene Klo und Dusche an Bord.

Generell gilt auch hin Italien: Anderes Land, andere Verkehrsregeln und Sitten.

Damit du dich besser zurechtfindest, habe ich alles zusammengefasst, was du wissen musst! Von der Maut bis zu Regeln für historische Städte!

Vor der Reise

Eigentlich nicht erwähnenswert, aber klar: Du solltest einen gültigen Führerschein besitzen, der für das Fahren eines Wohnmobils in Italien erforderlich ist.

Beste Reisezeit für Italien mit Wohnmobil

Die beste Reisezeit für Italien für mit dem Wohnmobil sind die Monate April bis Oktober. Im Frühjahr eignen sich vor allem die Monate April und Mai. In diesen Monaten sind die Temperaturen sommerlich, aber nicht zu heiß. Im Juli und August ist Ferienzeit und auf den Campingplätzen sehr viel los. Wir raten dir, in der Nebensaison zu reisen. Meide Ostern, die Sommerferien und Pfingsten.

Falls du gerne im Winter durch Südtirol reisen möchtest, sind die Monate Dezember bis April super. Es liegt dann genug Schnee für Winteraktivitäten.

Sprache

Italienisch ist die offizielle Sprache in Italien. Es kann daher hilfreich sein, einige grundlegende Wörter und Ausdrücke zu lernen, um sich verständigen zu können. Wir lernen vor Reisen gerne mit der Babbel App die wichtigsten Begriffe und Floskeln. Das kommt bei Einheimischen immer gut an. Im Norden und touristischen Regionen wird manchmal auch Deutsch gesprochen, Englisch recht selten und nur bei touristischen Orten oder Campingplätzen.

Übernachtest du auf Bauernhöfen mit der Agricamper App, kann es sein, dass nur Italienisch gesprochen wird.

Geld und Kreditkarte

In Italien wird fast alles mit Kreditkarte bezahlt. Vor allem für die Mautstationen ist es ein großer Vorteil, wenn du einfach die Kreditkarte hinhalten musst. Alternativ kannst du dir den Transponder von Bip & Go zulegen, um die automatische Maut zu nutzen.

2024 sind die besten Kreditkarten für Reisen die awa 7 Kreditkarte (🌱 "Grünes" Produkt der Hanseatic Bank), die DKB Visa Karte (als Aktivkunde)  und Kreditkarte der C24. Mit diesen Karten kannst du kostenlos Geld an Automaten abheben und vor Ort bezahlen, ohne Auslandsgebühren im Ausland in Fremdwährungen zu bezahlen! Mit allen Kreditkarten kannst du kontaktlos bezahlen sowie Apple Pay und Google Pay nutzen. Hier findest du alle Tipps zur besten Reisekreditkarte für2024 mit Vergleich.

Reservieren in den Oster- und Sommerferien notwendig

Italien wird wie alle anderen Länder Europas immer beliebter bei Campern. In den Osterferien, Herbstferien und Monaten Juli und August sind Campingplätze in toller Lage ausgebucht. Du solltest dafür unbedingt reservieren. Für Stellplätze solltest du früh anreisen, damit du einen Platz an beliebten Sehenswürdigkeiten ergattern kannst.

Dasselbe gilt für die beliebten Wintersportgebiete in Südtirol.

Lege vorab eine grobe Route fest, wenn du in den Ferien reist. So kannst du Campingplätze oder Stellplätze in Städten reservieren. Planst du, eine Fähre zu nutzen? Dann solltest du diese auch vorab buchen. Plätze sind begrenzt und beliebt.

Schöne Routen und Highlights in Italien

Italien ist ein beliebtes Reiseziel für Wohnmobilfahrer, da es neben Sonne, Strand und Meer auch eine unglaubliche kulinarische Vielfalt zu bieten hat. Es gibt viele weitere Attraktionen wie die abwechslungsreichen Landschaften, antike Sehenswürdigkeiten, gastfreundliche Menschen und vieles mehr. Kurz gesagt, es bietet das berühmte "La dolce vita" Erlebnis. Sehenswerte Orte gibt es für jede Region mehr als genug.

Vom bergigen Alpenland Norditaliens geht es zur Stiefelspitze on den Süden.

Snd Nordlichter sind hier ab September gerne gesehen.

Anreise aus Deutschland

Für die Anreise mit dem Wohnmobil aus Deutschland hast du mehrere Optionen. Wir empfehlen über München nach Österreich über Innsbruck und den Brenner-Pass nach Italien zu fahren. Die Vignette für Österreich (10 Tage) kostet dich bis 3,5 t 9,90 Euro.

Alternativ ist die Fahrt über die Schweiz wunderschön. Mit Zwischenstopp am Lago Maggiore, Gardasee oder Comer See kannst du dann deine Rundreise in Italien beginnen. Die Schweizer Autobahnvignette kostet aktuell 42 Euro und kann beim ADAC vor der Reise erworben werden.

Einreisebestimmungen

Als Deutscher kannst du nach Italien mit deinem Personalausweis oder Reisepass einreisen. Grenzkontrollen im Schengenraum sind abgeschafft. Dazu solltest du natürlich deinen Führerschein dabei haben. Für alle unter 18: Der Führerschein für 17-Jährige gilt nicht.

Reisen mit Hund oder Haustier

Für die Einreise benötigst du den EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung. In der Öffentlichkeit müssen Hunde an einer maximal 1,5 m langen Leine geführt werden. An einzelnen Orten sind Abweichungen möglich.

Dein Hund muss außerdem über 3 Monate alt sein.

Stellplätze und Campingplätze finden

In Italien findest du überall Campingplätze oder Stellplätze.

Zum Finden eines geeigneten Stellplatz gibt es diverse Möglichkeiten. Stellplätze habe ich entweder bei Google Maps, oder direkt in den Apps von Campercontact oder camping.info gesucht. Auf park4night findest du gute Parkplätze, wenn du nur kurz in einer Stadt verweilen möchtest.

Rechne in Apps damit, dass die Tipps nicht mehr aktuell sind und es diesen Platz nicht mehr gibt.

Bist du oft und lange auf Campingplätzen? Dann sind die ADAC Campingführer für Europa, für alle, die gedruckte Guides zur Recherche für den Campingplatz möchten. Darin enthalten ist eine Campingkarte, mit der du bei ausgewählten Campingplätzen Rabatt bekommst.

Alternativ gibt es von ACSI ebenfalls eine Campingkarte für Rabatte, dazu ebenfalls gedruckte ACSI Campingplatz Führer.

Falls du dich fragst, welche besser sind? Ich nutze beide nicht mehr. Es rechnet sich für mich nicht.

Für Italien toll ist das Pendant zu Landvergnügen. Es heißt in Italien Agricamper und kann per App erworben werden. Für die Toskana haben wir mit dieser App Plätze auf Bauernhöfen gefunden.

Wildcampen in Italien

Wildcamping ist in Italien untersagt und wird mit einem saftigen Bußgeld von bis zu 1500 Euro bestraft. Vor allem an den Küsten und touristischen Hot Spots wird streng kontrolliert. Einzige Ausnahme ist das Übernachten auf Privatgrund mit Zustimmung des Besitzers (Bauernhöfe, Weingüter, usw.). In hoher Zahl gibt es auf Parkplätzen in touristischen Regionen an der Einfahrt eine Höhenbeschränkung für hohe Fahrzeuge. Somit sind alle, die ein größeres Fahrzeug haben raus (mich miteingeschlossen).

Nützliche Apps und Webseiten

  • Für Übernachtungsplätze solltest du die oben genannten Apps aufs Handy laden.
  • Für Wanderungen in Italien nutze ich Komoot
  • Zur Navigation nutze ich maps.me und im Süden auch Google Maps. Im Camper habe ich das Zenec Radio mit Navigation, welches mich nur auf Strecken lotst, die ich befahren kann (Google Maps navigiert einen oft mal in Straßen, die keine sind)

Auto fahren und Verkehrsregeln in Italien

Die erste und wichtigste Verkehrsregel für Italien: Du musst auf außerorts und auf Autobahnen mit Licht fahren. Warngeräte (Apps) für Blitzer sind verboten. Fahren Schwangere oder Minderjährige mit? Dann herrscht in Italien Rauchverbot.

Besondere Verkehrszeichen

  • Zona a traffico limitato (ZTL): Verkehrsbeschränkte Zone mit Fahrverboten während der angegebenen Zeiten (vor allem für Camper wird das stark geprüft)
  • Inizio zona tutelata: Beginn Parkverbotszone
  • Sbarrato: Gesperrt
  • Deviazione: Umleitung
  • Senso unico: Einbahnstraße
  • Zona di silenzio: Ruhezone und somit Hupverbot
  • Rallentare: Langsam fahren

Bußgelder

Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen und Falschparken sind hoch und können direkt verlangt werden. Verstreichen Fristen zur Bezahlung, erhöht sich die Schuld zunächst um 50, beim zweiten Mal um 100 %. Regelverstöße von Ausländern werden sehr konsequent verfolgt.

Parken

Parkverbot gilt an gelb markierten Bordsteinkanten. Parkscheibenzonen sind mit blauer Linie markiert. Du benötigst eine klassische Parkscheiben, keine elektronische.

Kreisverkehr

Wichtig: Im Kreisverkehr gilt rechts vor links, sofern nicht anderes aussagend beschildert.

Geschwindigkeitsbeschränkung

In Italien gilt für Pkw und Wohnmobil bis 3,5 t folgende Höchstgeschwindigkeit:

  • Innerorts: 50 km/h
  • Außerorts: 90 km/h (manchmal bis 90 km/h)
  • Schnellstraßen: 110 km/h (manchmal 120 km/h)
  • Autobahn: 130 km/h

Für Wohnmobil über 3,5 t folgende Höchstgeschwindigkeit:

  • Innerorts: 50 km/h
  • Außerorts: 80 km/h (manchmal bis 90 km/h)
  • Schnellstraßen: 80 km/h (manchmal 120 km/h)
  • Autobahn: 100 km/h

Alkohol im Straßenverkehr

Für Italien ist die Promillegrenze bei 0,5. Hast du mehr Promille im Blut, mußt du mit hohen Strafen ähnlich Deutschland rechnen. Nachts (ab 22 Uhr bis 7 Uhr) gibt es sogar einen Zuschlag von einem Drittel.

Winterreifenpflicht

In bestimmten Regionen gilt eine Winterreifenpflicht, die du auf der Webseite des ADAC nachlesen solltest.

Maut in Italien

In Italien sind Autobahnen auf dem Festland in der Regel gebührenpflichtig. Nur die A3 von Salerno nach Reggio di Calabria nicht. Die Höhe der Gebühren richtet sich dabei nach der Anzahl der Achsen und der Höhe der Vorderachse.

Doppelachsen werden als zwei Achsen gezählt. Bezahlt wird teilweise in offenen Systemen (Pauschalbetrag für eine bestimmte Strecke), in einzelnen Fällen im geschlossenen, bei dem sich der Betrag aus der gefahrenen Strecke errechnet.

An allen Mautstationen ist Barzahlung möglich, wir bevorzugen Kreditkarten. Alternativen sind die Guthabenkarte VIAGARD, Bip & Go (gilt auch in Italien), der TELEPASS oder das Free Flow System auf der A36, A59 und A60. Die Fahrspuren sind gut beschildert, sodass du die richtige Spur schnell findest.

Es gibt Autoverladungen am Simplontunnel und Lötschberg- und Simplontunnel sowie die Tunnel zwischen Italien und Schweiz (Munt-la-Schera, Großer St. Bernhard), Italien und Frankreich (Mont Blanc, Fré-jus) ebenso wie die Timmelsioch-Hochalpenstraße zwischen Passeiertal (Südtirol) und Ötztal (Tirol) und die Stilfserjoch-Passstraße, die ebenfalls mautpflichtig sind.

City-Maut wird in Bologna, Mailand und Palermo fällig.

Strom, Gas und tanken

Beim Nachfüllen deutscher Gasflaschen hat man im europäischen Ausland oft Probleme – in Italien zum Glück nicht. Auch beim Strom und Wasseranschluss musst du ein paar Dinge wissen. Diese findest du hier:

Stromanschlüsse in Italien

Die Netzspannung beträgt 230 Volt. Es werden dieselben Stromanschlüsse und CEE-Adapter wie bei uns verwendet.

Du benötigst: Für Strom am Wohnmobil einen CEE-Stecker Adapter für Strom an Kabeltrommel oder Verlängerungskabel. Und der umgekehrte CEE-Stecker Adapter. Genau wie in Deutschland also.

Gasflaschen in Italien

Die Gasversorgung ist problemlos. Oft gibt es Tausch- und Füllstationen direkt am Campingplatz; Adapter sollte man mitbringen, denn zum Befüllen benötigst du einen Adapter. Die italienischen Gasflaschen Bombole kannst du mit dem Entnahmeadapter anschließen.

Achtung: Per Gesetz verboten ist das Befüllen eingebauter Tanks.

Mein Tipp: Habe immer ein Euro-Entnahme-Set dabei, damit du deine Flasche im Ausland auf jeden Fall anschließen kannst, falls du doch eine Flasche im Ausland leihen musst. Für Italien brauchst du den Anschluss D3. Um ganz sicher zu sein, kannst du mit einem Lecksuchspray prüfen, ob alles dicht ist.

Fazit & Erfahrung zu Italien mit Wohnmobil

Mein Fazit, kurz und knapp: Italien ist immer eine Reise wert. Egal, zu welcher Jahreszeit. Dabei ist das Wichtigste für dich:

1. Die beste Reisezeit ist für mich die Vorsaison (April - Juni) und der Herbst (September - Oktober). Im Sommer hast du viele Sonnenstunden, aber auch im September noch sehr lange und warme Tage (vor allem im Süden ist es angenehm). Aber auch der Winter ist toll, wenn du ein wintertaugliches Fahrzeug hast.

2. Informiere dich genau, wie die Verkehrsregeln sind und wo die Verbotszonen für Wohnmobile in Städten sich befinden. Ausreden wie "Ich habe mich verfahren" zählen nicht. Du wirst trotzdem zur Kasse gebeten.

Ich plane schon wieder die nächste Reise nach Italien, denn ich habe längst noch nicht alle Regionen erkundet.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
Hi ich bin Katrin!

Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

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