Hiroshima, im Westen der Hauptinsel Japans, erinnern wir vor allem als Ort des ersten Atombombenabwurfs, der zehntausende Menschen das Leben kostete. Die Stadt wurde dabei fast komplett zerstört und gelangte so zur traurigen Berühmtheit auf der ganzen Welt.

Daher sind auch wir mit einem mulmigen Gefühl in die Stadt gefahren. Wie viel würde man noch immer von der Katastrophe sehen? Wie lebt es sich in einer Stadt, die zu 80% von einer einzigen Atombombe zerstört wurde? Das wollten wir herausfinden und beschlossen bei der Reiseplanung unserer Japan Reise, dass aus geschichtlicher Sicht definitiv auch Hiroshima auf unserer Route liegen sollte.

Also machten wir uns auf in das neue Hiroshima, unserer letzten Station der Japan Rundreise.

Geschichte: Hiroshima und der Atombombenabwurf

Am 6. August 1945 um 8.16 Uhr Ortszeit explodierte die erste Atombombe, die jemals abgeworfen wurde, namens "Little Boy" etwa 600 m über Hiroshima. Innerhalb einer Sekunde wurden 80 Prozent der Innenstadt durch die Detonationswelle zerstört. Bis in zehn Kilometer Entfernung entstanden durch die thermische Strahlung Feuer.

Ein unvorstellbares Ausmaß, das im Friedensmuseum ziemlich echt gezeigt wird. Geschätzt waren 70.000 - 80.000 Menschen sofort tot. Bei Menschen, welche sich im Stadtzentrum aufhielten, verdampften regelrecht die obersten Hautschichten. Und viele Tausende starben im Anschluss aufgrund der freigesetzten nuklearen Strahlung. Selbst die Überlebenden leiden noch bis heute unter den Spätfolgen der Strahlung.

Beim Abwurf wurden drei Viertel der Stadt komplett zerstört (Im Museum kannst du das Ausmaß gut erkennen). Drei Tage später wurde über Nagasaki eine zweite Atombombe abgeworfen. Sechs Tage danach kapitulierte Japan im 2. Weltkrieg.

Insgesamt starben bei diesem historischen Ereignis etwa 90.000 bis 166.000 Menschen. Die beiden Städte Hiroshima und Nagasaki gelangten dadurch zu trauriger Berühmtheit als Symbol für die Schrecken des Krieges und eines möglichen Atomkriegs im Kalten Krieg.

Das moderne Hiroshima heute

Hiroshima empfing uns als moderne und ziemlich lebendige wieder aufgebaute Großstadt. Mehr als 1 Million Menschen leben heute wieder hier. Historische Orte und Denkmäler, wie der Shukkeien-Garten und das Schloss, wurden wieder errichtet. Auch viele tolle Restaurants und Bars sind mittlerweile entstanden.

Dazu wurde der A-Bomb Dome als Mahnmal erhalten. Der Friedenspark (Hiroshima Peace Memorial Park) mit Friedensmuseum und der Flamme des Friedens wurden geschaffen. Alle diese Orte sind ein absolutes Muss bei einer Japan Reise.

Übrigens ist die Angst vor einer hohen Strahlenbelastung absolut unbegründet. Es wurde nachgewiesen, dass die Strahlung in Hiroshima heute nicht mehr höher ist, als an anderen Orten der Erde.

Sehenswürdigkeiten in Hiroshima

Die meisten Reisenden (auch wir gehören dazu) kommen nach Hiroshima, um den Friedenspark, den Atomic-Bomb Dome und das Museum zu besuchen. Doch natürlich gibt es noch weitere sehenswerte Orte und Highlights, die du in Hiroshima ansehen solltest.

Friedenspark

Der riesige und grüne 120.000 m2 große Friedenspark beherbergt das berühmteste Motiv Hiroshimas: Den A-Bomb Dome und das Kinder-Friedensmonument. Auf demselben Areal befindet sich auch das Friedensmuseum "Peace Memorial Museum" sowie die Flamme des Friedens und der Kenotaph, ein Monument, das die Namen aller bekannten Opfer enthält.

Ein alles in Allem wirklich beklemmender Ort. Ich habe nur einen Ort besucht, der noch mehr Emotionen ausgelöst hat: In Kigali das Genozid-Museum als Gedenkstätte des Völkermordes.

Im Park brennt seit 1964 die Ewige Flamme des Friedens als Mahnmal. Sie erlischt erst dann, wenn es keine Atomwaffen mehr auf der Welt gibt. Ob wir das noch erleben?

Im Friedenspark von Hiroshima sind alle Mahnmale in einer Linie erbaut. Am Ende erblichst du den A-Bomb Dome (Atombombenkuppel).
Im Friedenspark von Hiroshima sind alle Mahnmale in einer Linie erbaut. Ganz hinten erblickst du den A-Bomb Dome (Atombombenkuppel).

Atomic-Bomb Dome (Atombombendom)

Die erste Atombombe der Menschheit detonierte in 600 m Höhe genau über dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer. Das Gebäude brannte aufgrund der großen Hitze komplett aus. Trotzdem hielt das Gebäude der großen Druckwelle stand. Die Bewohner beschlossen, diese Atombombenkuppel als Mahnmal stehenzulassen. Die Ruinen sind die einzigen Überreste der zerstörten ehemaligen Innenstadt.

1996 wurde die Gedenkstätte zum Weltkulturerbe erklärt. Besuche diesen und die anderen Orte des Friedensparks, um ein tieferes Verständnis für das durch den Weltkrieg und die Atomwaffen verursachte Leid zu erfahren.

Ich war tief ergriffen und hatte eine Gänsehaut. Die Erinnerung an die Zerstörung am damaligen Kern der Explosion ist hier sehr nah.

Friedensmuseum (Peace Memorial Museum)

Es gibt immer wieder Momente auf Reisen, wo es einem die Sprache verschlägt. Jeder hat diese Dinge schon gesehen, egal ob im 9/11 Museum in New York, in Kigali (Ruanda, Genozid), in Vietnam, Deutschland/Polen oder eben hier in Japan.

Immer wieder ist es wichtig, diese Museen und Mahnmale zu besuchen. Dadurch rufst du dir (und anderen) in Erinnerung, dass sich diese grausamen Vorkommnisse in der heutigen Geschichte nicht wiederholen dürfen. 

Im Friedensmuseum wird die komplette Geschichte Hiroshimas, des Atombombenangriffs und des Lebens danach für die Besucher dargestellt. Es sind wirklich grauenvolle Dinge, die hier zu sehen sind. Wer hier nicht betroffen und geschockt ist, hat kein Herz.

Besonders ergreifend sind die vielen Relikte aus dieser Zeit: Fotos, Berichte von Zeitzeugen, sowie die temporäre Ausstellung zur Stadtgeschichte. Dazu gibt es viele Filme, Schaubilder und Modelle, die den Abwurf der Atombombe behandeln. Dieses Museum musst du wirklich besuchen! Pflichtprogramm und wichtigste Sehenswürdigkeit.

Informationen zum Museum:

  • Eintritt: 200 Yen Erwachsene / Audioguide 400 Yen (empfehlen wir)
  • Informationen auf der Webseite ansehen
  • Alle Texte sind auch auf Englisch vorhanden
  • Im Museum gibt es freiwillige Guides, die Touristen gerne weiterhelfen.

Kinder-Friedensmonument (Children Peace Memorial)

Das Kinder-Friedensmonument befindet sich ebenfalls im Friedenspark. Das Monument erinnert an die traurige Geschichte von Sadako Sasaki. Das Mädchen erkrankte mit 11 Jahren (10 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe) an Leukämie.

Sie beschloss, 1.000 Papierkraniche zu falten. In Japan ist der Kranich ein Symbol für Glück und ein langes Leben. Faltet man 1.000 Kraniche hat man der Legende nach einen Wunsch frei. Sie glaubte fest daran, gesund zu werden, wenn sie die 1.000 Kraniche fertig gebastelt habe.

Tragischerweise starb sie vor Beendigung. Die Kraniche wurden danach von Familie und Klassenkameraden fertig gefaltet. 1958 wurde ihr zu Ehren dieses Denkmal erbaut.

Das Children Peace Memorial soll an die vielen Kinder erinnern, die unter den Opfern waren. Auch heute pilgern Kinder aus der ganzen Welt zum Monument, um zur Erinnerung und in der Hoffnung für Frieden ihre eigenen Kraniche aufzuhängen. Ein Gänsehaut-Moment, denn mittlerweile hängen hier Tausende bunte Papierkraniche.

Die Kraniche begegneten uns übrigens wieder in Pearl Harbor (Oahu, Hawaii). Auch hier hängen viele Kraniche zur Erinnerung. Nur gingen in den USA fast alle Touristen weiter und interessierten sich nicht für die Geschichte. Wir jedoch verharrten davor, um uns nochmals an den Besuch hier in Hiroshima zu erinnern.

Friedensglocke

Das Mahnmal der Glocke wurde als Symbol errichtet, um eine Welt ohne Atomwaffen und Krieg als Ziel zu setzen. Die Oberfläche wird geziert von den Worten "Die Welt ist eins", sowie dem Relief einer Welt ohne Grenzen. Es steht übrigens jedem zu, die Glocke zu schlagen. 

Friedensglocke Hiroshima Friedenspark
Die Friedensglocke in Hiroshima im Friedenspark darf jeder läuten.

Burg: Hiroshima Castle

Nur 10 Minuten vom Bahnhof Kamiyacho-nishi entfernt, befindet sich die Burg von Hiroshima (Hiroshima-jo, was Burg übersetzt bedeutet). Ursprünglich trug sie den Namen Karpfenburg und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Bei einer Restauration wurde sie zum größten Teil abgebaut, der Rest wurde von der Atombombe zerstört. Im Jahr 1958 baute man die Burg neu auf. 

Im Inneren befinden sich zahlreiche historische Exponate. 

Tipp zur Kirschblüte: Im Park um die Burg befinden sich 450 Kirschbäume. Ein ziemlich beliebtes Fotomotiv mit Hiroshima-jo. 

Informationen zum Besuch

  • Öffnungszeiten: 9 - 18 Uhr (April - Oktober), sonst bis 17 Uhr
  • Eintritt: 370 Yen
Hiroshima-jo - die Burg in der 1 Mio. Stadt wurde original wieder aufgebaut.
Hiroshima Castle in Hiroshima

Shukkei-en Park

Einer der schönsten Parks ist der Shukkei-en in Hiroshima. Auf ca. 40.000 m2 wurden die typischen Landschaften Japans in verkleinerter Form nachempfunden. 1620 wurde der Garten für den Fürsten angelegt und durch den Bombenangriff 1945 vollständig zerstört. Bereits im ersten Jahr nach dem Angriff blühten hier schon wieder die Bäume und Sträucher und gaben den Überlebenden Kraft und Hoffnung.

Der Name bedeutet "zusammengezogener Blick", was auch die Art der Entdeckung des Gartens beschreibt. Auf einer kreisförmigen Tour kannst du durch den Garten laufen und so alle verschiedenen Bereiche durch verschiedene Ebenen erblicken. Im Zentrum liegt ein großer Teich mit einer großen Anzahl Koi Fischen und Schildkröten, kleinen Inseln und vielen Brücken. Wer sich aufmerksam durch den Garten bewegt, wird schnell die Regionen Berge, Wald, Küste, Gebirge und Reisfelder entdecken.

Nimm dir unbedingt genug Zeit für diesen Ort. Nur in vollkommener Ruhe kannst du dieses Naturschauspiel in seiner Vielfältigkeit wirklich erleben.

Informationen zum Besuch

  • Öffnungszeiten: 9 - 18 Uhr (April - Oktober), sonst bis 17 Uhr
  • Eintritt: 260 Yen
Shukkei-en Park Hiroshima
Der Shukkei-en Park in Hiroshima ist einer der schönsten Parks in Japan!

Bei gutem Wetter: Orizuru Tower

Wenn du gutes Wetter in Hiroshima hast (hatten wir nicht), solltest du auf den Orizuru Tower nahe dem Atombombendom gehen. Von hier aus hast du laut Freunden eine tolle Aussicht auf Hiroshima. Bei uns hat es immer wieder geregnet, es war wolkig und (wie du auf den Fotos siehst) sehr "unschön".

Unten im Orizuru Tower gibt es allerdings einen tollen Shop mit schönen Souvenirs aus Hiroshima und Japan. Schau unbedingt mal rein.

Informationen zur Öffnungszeit und Tickets auf der offiziellen Webseite ansehen (gibts sogar auf Deutsch).

Baseball - Hiroshima rastet aus

Falls du die Chance hast, ein Heimspiel der Hiroshima Toyo Carp im Mazda-Stadion zu besuchen, nutze sie! Die Carp sind DAS Highlight der Einwohner. Die Menschen lieben ihren Verein. Das konnten wir beim Essen gehen in Okonomi-mura jeden Abend feststellen. Überall trug man Trikots, Baseball-Caps und der TV lief mit einem Spiel ihres Lieblingsvereins – Selbst, wenn es nur eine Aufzeichnung war. Total verrückt und für mich unerwartet. Leider fanden bei unserem Besuch nur Auswärtsspiele statt.

Hiroshima City Museum of Contemporary Art (MOCA)

Das Kunstmuseum schließt 2021 bis Frühling 2023 zur Renovierung.

Infos findest du auf der Webseite des MOCA Hiroshima.

Essen & Trinken

Okonomi-mura - Hiroshimas Version von Okonomiyaki

An dieser Stelle müssen wir etwas ausholen. Unser absolutes kulinarisches Highlight in Hiroshima war das traditionelle Okonomiyaki. Im Okonomi-mura, dem Haus des Okonomiyaki, wird auf drei Etagen der japanische "Pfannkuchen/Pizza" serviert. 

Die Version, die in Hiroshima serviert wird, wird auf einem Nudelbett auf einem heißen Stein gekocht. Dann wahlweise mit Schweinefleisch, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch und Sauce gefüllt. Dazu passt übrigens japanisches Bier ganz hervorragend. 

25 verschiedene Stände gibt es, nach ausgiebigem Testen konnten wir feststellen, je höher und weiter von der Tür entfernt, desto schlechter die Qualität. Suche dir also am liebsten weit vorne einen Stand aus. Möchtest du mehr über das japanische Essen und Okonomiyaki erfahren? Dann schau dir unbedingt unseren Japan Food Guide mit allem, was du über japanisches Essen wissen musst an.

Preislich solltest du etwa 1.000-1.300 Yen einplanen (etwa 8-10 Euro). Die Qualität in Japan ist aber auch deutlich besser, als das was wir schon in so manchen anderen Ländern für diesen Preis gegessen haben.

MOS BURGER

In Japan ist alles anders, natürlich auch das Fast Food. Aber hast du schon mal einen Burger probiert, der statt des üblichen Brötchens ein Reis Patty als Deckel und Boden hat? Nein? Dann solltets du unbedingt zu MOS BURGER. In Hiroshima haben wir es endlich geschafft eine Filiale zu besuchen, und diesen ungewöhnlichen Snack zu probieren.

Mos Burger Hiroshima
Mos Burger Hiroshima

Austern

Eine weitere lokale Delikatesse sind Austern, die sowohl roh, als auch auf verschiedene Weisen gekocht serviert werden. Die Austernzucht in und um Hiroshima geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.

Oyster Conclave Kaki Tei

In Japan in einem Restaurant an einem Fluss zu sitzen ist selten. Hier kannst du dir gegrillte Austern schmecken lassen.

Mein Tipp: Teste die gegrillten Austern auf der Insel Miyajima. Die sind so riesig, dass eine Auster fast meine ganze Hand-Innenfläche bedeckte. Leider war mir durch das Gegrillte (oder die Größe) das "Fischige" zu dominant. 

Karte mit allen Sehenswürdigkeiten und Tipps für Hiroshima

Damit du dich schnell und einfach durch Hiroshima navigieren kannst und einen besseren Überblick hast, habe ich dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Highlights für Hiroshima in dieser Karte eingezeichnet. Speichere dir unsere Hiroshima map offline auf dem Handy ab.

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Mehr Informationen

Sehenswertes in der Umgebung

Insel Miyajima

Einer meiner Lieblingsorte ist die kleine Insel Miyajima mit ihrem berühmten Itsukushima Schrein und dem "schwebenden" knallroten Torii-Tor im Wasser. Bilder davon hast du bestimmt schon einmal gesehen, denn das Fotomotiv zählt zu den beliebtesten in Japan und somit auch eine der Top-Sehenswürdigkeiten im ganzen Land.

Du solltest von daher unbedingt einen Ausflug ins nur 20 km entfernte Inselparadies Miyajima machen, wenn du 2-3 Tage in Hiroshima eingeplant hast.

Wunderschön ist ebenfalls eine Wanderung auf dem Berg Misen (eine Seilbahn bringt dich nach oben). Die Aussicht ist traumhaft. Beliebt sind außerdem die Senjokaku Halle, viele kleineren Schreine und Tempel sowie der Daisho-in Tempel, mein kleines Highlight und beliebte Sehenswürdigkeit. Mehr Empfehlungen findest du in unserem separaten Artikel für die Insel Miyajima:

Highlights & Tipps für Miyajima hier ansehen

Himeji-jo Castle

Die Himeji-jo Burg ist das touristische Highlight der Präfektur Hyōgo. Auf halber Strecke zwischen Osaka und Hiroshima liegt die am besten erhaltene Burg Japans aus der Feudalzeit. Filmfans kennen das Bauwerk aus dem James-Bond-Film "Man lebt nur zweimal" aus dem Jahre 1967. Dort war die Burg das Hauptquartier der japanischen Geheimpolizei.

1580 wurde die Burg als Festung erbaut und ist bis heute im Original erhalten. Aufgrund ihrer weißen Fassade wird sie auch "Burg des Weißen Reihers" genannt. Bei einem geführten Rundgang kannst du dir einen Eindruck der damaligen Verteidigungsstrategien machen. Durch schmale Öffnungen wurde heißes Wasser oder Öl auf Feinde geschüttet, wenn diese versuchten an den Mauern hoch zu klettern.

Eine wunderschöne Aussicht hast du am Ende vom obersten Stock des Hauptturmes aus, den du auf jeden Fall erklimmen solltest.

Der gesamte Rundgang dauert ca. 1,5 Stunden. Durch die langen Schlangen musst du leider etwas mehr Wartezeit einplanen. Vor allem am Wochenende warten schon morgens Reisebusse vor den Toren.

Diesen Tipp möchten wir dir mitgeben: Essen & Trinken ist in der Burg verboten, dazu gehören selbst Wasser und Kaugummi (!), wie wir am eigenen Leib erfahren mussten. Stärke dich lieber gut vorher und trinke nochmal einen ordentlichen Schluck Wasser. Im Sommer kann es im Inneren echt heiß und schwül sein (selbst wir haben im April einen sehr warmen Tag erwischt).

Der Eintritt zur Burg beträgt 1.000 Yen für Erwachsene

Nach Himeji gelangst du am einfachsten mit dem San-yo Shinkansen. Wir haben hier einen Zwischenstopp auf dem Rückweg nach Tokyo gemacht und unser Gepäck im Bahnhof eingeschlossen. Es gibt genügend Schließfächer im Bahnhof. Danach sind wir zu Fuß zur Burg gewandert.

Keine Zeit hatten wir für folgende Orte:

  • Mitsubishi Museum: Östlich von Hiroshima hat der Autohersteller ein Museum erbaut. Wenn du dich für Automobile interessierst, ist dieses Museum vielleicht interessant. Wir haben die Natur bevorzugt.
  • Takehara („Klein-Kyoto“ genannt) mit vielen historischen Gebäuden und angeblich köstlichem Sake
  • Kure: Hier wurde das berühmte Schlachtschiff Yamato gebaut. In einem eigens darüber erbauten Museum erfährst du alles.

Weitere Tipps für Hiroshima

Wo liegt Hiroshima?

Die Präfektur Hiroshima liegt in West-Honshū am Set-Binnenmeer, eingerahmt von Bergen und naturbelassenen Gewässern. Die Region hat zwei Küsten: San-yō (sonnige Seite der Berge), wo sich Hiroshima befindet. Die andere Seite San-in (im Schatten der Berge) am Japanischen Meer.

Hiroshimas Lage ist eigentlich wunderschön, wären da nicht die vielen Mahnmale zum Atombombenabwurf. Fährst du jedoch heraus aus der Stadt, um die vielen Museen und Schreine oder die Insel Miyajima zu erkunden, wirst du eine unfassbare schöne Natur entdecken!

Beste Reisezeit

Die beliebtesten Monate sind März - Mai und September - November. Das Klima ist dann mild, die Landschaften leuchten in den schönsten Farben. Die Inseln drum herum sind im Sommer (Juli - September) ziemlich beliebt und voll. Im August wird mit vielen Gottesdiensten und Gedenkveranstaltungen an den 6. August 1945 gedacht.

Mehr Infos zur besten Reisezeit für Japan ansehen

Anreise

Die schnellste Anreise erfolgt mit dem Shinkansen Hochgeschwindigkeitszug, welcher Osaka und Kyoto mit Hiroshima verbindet. Wir sind mit der Shinkansen-Linie JR Tokaido-Sanyo von Osaka (Shin Osaka Station) nach Hiroshima (Hiroshima Station) gereist (Dauer: 90 Minuten). Der JR-Pass gilt und deine Fahrt ist damit umsonst. Ohne Japan Rail Pass kostet das Ticket etwa 83 € (zeigt dir Google Maps bei der Planung an).

Aus Tokyo bist du in 4 Stunden mit dem Zug in Hiroshima.

Es gibt auch Inlandsflüge nach Hiroshima (von Tokyo etwa 90 Minuten), sowie die günstigen Nahverkehrszüge oder Busse. Wir haben allerdings den Japan Rail Pass besessen und waren froh, mit diesem bequem, schnell und umweltfreundlicher reisen zu können.

Herumkommen

Vom Bahnhof Hiroshima Station kannst du dank der Straßenbahn Hiroden bequem von A nach B gelangen. Auch hier hilft Google Maps, um die richtige Bahn zu erwischen. Darum sind wir nur bei unserer Ankunft mit der Straßenbahn gefahren. Den Rest kannst du ziemlich gut zu Fuß zurücklegen. Auch wenn am Ende des Tages sicherlich einige Schritte zusammenkommen!

Hast du nur wenig Zeit in Hiroshima, solltest du auf den Sightseeing-Loop-Bus zurückgreifen. Das Prinzip ist wie beim Hop-on Hop-off Bus. Du kannst ein- und aussteigen, wo du möchtest. Mehr Infos findest du hier.

So fährst du Straßenbahn:

  1. Suche die richtige Linie aus und vergewissere dich, dass du in die richtige Richtung fährst.
  2. Betrete die S-Bahn am Eingang (Entrance).
  3. Halte deine IC-Karte an den Leser an der Türe.
  4. Wenn du aussteigen möchtest, musst du den Button am Fenster drücken.
  5. Der Ausgang (Exit) erfolgt vorne beim Fahrer. Halte deine IC-Karte ans Lesegerät.

Mit folgenden Karten kannst du bezahlen: Kitaca, PASMO, Suica, Manaka, TOICA, PiTaPa, ICOCA, HAHAKAKEN, Nimoce und SUGUCA. Schau trotzdem auf der Webseite der Straßenbahn, ob neue Karten dazu gekommen sind.

Unterkunft: Washington Hotel

In Hiroshima gibt es zahlreiche Hotels. Durch eine persönliche Empfehlung sind wir im Washington Hotel mit einem super Preis-Leistungs-Verhältnis untergekommen. Ein Business-Hotel in hervorragender Lage direkt um die Ecke von Okonomi-mura. Perfekt, wenn man abends keine Lust mehr hat, für das Abendessen weit zu gehen.

Die Zimmer waren – für japanische Verhältnisse – geräumig. 

Erfahrungen in Hiroshima: Lohnt sich ein Besuch?

Hiroshima ist heute wirklich eine lebendige, sehr grüne und moderne Stadt. Große Boulevards, entspannte Menschen und vor allem Okonomi-mura, Hiroshimas Version von Okonomiyaki haben uns sehr gut getaugt. Wäre jedoch der Atombombenabwurf hier nicht erfolgt, würde die Stadt "nur" eine von vielen sein. 

Die Insel Miyajima und die Himeji-jo Burg sind tolle Orte, die du besuchen solltest. Hier hat es uns fantastisch gefallen. Beim nächsten Besuch würde ich Hiroshima als Standort zum Übernachten für Ausflugsziele nutzen. 

Bist du in Japan (oder planst deine Reise dahin), musst du zumindest einmal hier gewesen sein. Diese wichtigen Orte eines traurigen Kapitels der Menschheit sollte jeder besucht haben. 

Sehr gerne hätte ich ein Baseball-Spiel besucht. Denn man sagte uns vor Ort, dass hier die Fans regelrecht "ausflippen". So ganz anders als im restlichen Land, wo man eher verhalten ist. Die Faszination für diese (für mich langweilige) Sportart ist wirklich bewundernswert. 

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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