Was kann man im Winter in Island unternehmen? Lohnt sich ein Winterurlaub in Island? Definitiv ja! Nachdem ich Island im Sommer für 2 Monate mit meinem eigenen Wohnmobil bereisen durfte, buchte ich im Jahr darauf gleich einen Wintertrip.
Dieser Guide bietet dir wertvolle Einblicke in Dinge, die du beachten solltest. Die Tage sind kurz, die Nächte dafür lang. Du hast die Chance auf tanzende Nordlichter am Himmel und kannst tief verschneite Schneelandschaften erkunden.
Ich zeige dir, wie du dich gut informieren kannst. Dann bist du gut vorbereitet, auf alles, was kommen mag. Schneesturm, Regenfälle oder gesperrte Straßen.
Wann ist Winter in Island?
Ab September setzt im Hochland und Norden der Schneefall ein. Winterbedingungen kannst du auf Island in den Wintermonaten von September bis April haben. Neben Stürmen sind das auch starke Schneefälle und gesperrte Straßen. Lass dich nicht täuschen von frühlingshaftem Wetter. Einen Tag später kann es komplett anders aussehen: Schneefall, Eis auf den Straßen und an den Sehenswürdigkeiten. Spontanes ändern der Pläne aufgrund eines Blizzard und Straßensperrungen oder verschobene Aktivitäten.
Ich war im März in Island und hatte alles: Schneefall, vereiste Wege, zugefrorene Wasserfälle und frühlingshafte Temperaturen mit vielen Sonnenstunden und immer länger werdenden Tagen. Die Nordlichter tanzten manchmal am Himmel, manchmal trotz guter Prognosen überhaupt nicht.
Eine Reise während der Wintermonate hat einen einzigartigen Reiz. Beachtest du die wichtigen Sicherheitsinformationen für deine Rundreise, kannst du die Wintersaison in vollen Zügen genießen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Island bietet im Winter einzigartige Aktivitäten wie Gletscherwanderungen, Besuche von Eishöhlen, Skifahren mit Meerblick und Eisklettern. Die spektakulären Nordlichter tanzen am Himmel, besonders zwischen September und März. Das sind die besten Attraktionen neben den teilweise zugefrorenen Wasserfällen sowie Touren ins winterliche Hochland.
- Du kannst die ganze Route der Ringstraße fahren, musst dann bei der Planung aufgrund Stürmen sehr flexibel sein und Zeit mitbringen. Ändere deine Pläne spontan, wenn die App SafeTravel Iceland es dir ausdrücklich empfiehlt.
- Der Golden Circle und die Südküste Islands sind auch im Winter mit ihren beeindruckenden Naturlandschaften von vulkanischen Gesteinen, Gletschern mit Gletscherlagunen und Wasserfällen zugänglich. Diese Regionen bieten besondere Sehenswürdigkeiten wie den teilweise zugefrorenen Skogafoss und den schwarzen Strand Reynisfjara.
- Sorgfältige Planung und Vorbereitung sind für einen sicheren und angenehmen Winteraufenthalt in Island unverzichtbar, einschließlich der Auswahl von angemessener Kleidung, eines Allradfahrzeugs (unsere Empfehlung) und der ständigen Berücksichtigung der aktuellen Wetter- und Straßenbedingungen.
- Die Temperaturen sind in den Wintermonaten durch den Einfluss des Golfstroms milder als man denken mag. Sie liegen um den Gefrierpunkt bei + / - 0 °C. Wenn du es richtig winterlich möchtest, musst du im Dezember oder Januar nach Island reisen.
- Unsere Reiseroute: Keflavik - Sellfoss - Vik - Gletscherlagune - Höfn - Vik - Hochland (Thorsmörk) - Sellfoss - Golden Circle - Reykjavik
Aktivitäten im Winter in Island
Island kann sich im Winter in ein wahres Winterwunderland verwandeln, das eine ganze Reihe von tollen Aktivitäten bietet, die du im Sommer so nicht machen kannst. Bereite dich allerdings darauf vor, dass das Wetter wie im Sommer schnell umschlagen kann: frühlingshafte Temperaturen an einem Tag, starke Schneefälle mit orkanartigen Winden am nächsten und strömendem Regen am übernächsten.
In der winterlichen Szenerie kannst du dich dabei von beeindruckenden Wasserfällen und nur bis Ende März begehbaren Eishöhlen verzaubern lassen. Das winterliche Island bietet dir eine Fülle von Erlebnissen, die nur zu dieser Jahreszeit möglich sind. Am besten kannst du diese in den kältesten Monaten Dezember und Januar bis Anfang Februar wahrnehmen.
Gletscherwanderungen
Mein absolutes Highlight war zweifellos die Gletscherwanderung auf dem Breiðamerkurjökull, einer Gletscherzunge, die sich am südlichen Vatnajökull bis in die Gletscherlagune Jökulsárlón erstreckt und die Eisberge hervorbringt, die dieses schöne Wahrzeichen prägen. Der Breiðamerkurjökull zieht sich ständig zurück, kalbt und schmilzt im Sommer weg. Durch diese sich ständig wechselnden Bedingungen ist jede Wanderung ein einzigartiges Erlebnis für sich.
Bei unserer Gletscherwanderung haben wir bewusst eine längere gewählt, um mehr sehen zu können. Wir haben die Tour mit Bjarni, einem einheimischen Guide bei Iceguide unternommen. Er konnte uns sehr viel über das "Wegschmelzen" der Gletscher und Höhlen vor Ort bildlich zeigen.
Wir gingen auf dem Eis, konnten in Spalten hinabsteigen und in Tunnel und Höhlen im Gletscher auf dem Eis gehen. Ein wirklich fantastisches Erlebnis. Am Ende haben wir neben dem Crystal Cave (siehe unten) noch eine weitere kleinere Höhle besucht, die andere Touren nicht besucht haben.
- Start der Tour: Jökulsarlon Gletscherlagune
- Dauer: ca. 5 bis 6 Stunden
- Jahreszeit: Ende Oktober bis Ende März (wir waren im März)
- Hier die Tour auf der Webseite bei Iceguide ansehen
- Kosten: 31.500 ISK
Eishöhlen besuchen
Die natürlichen Eishöhlen sind eine weitere Sehenswürdigkeit während des isländischen Winters. Ihre vergängliche Existenz macht jede Höhle einzigartig. Sie sind nur von Mitte Oktober / November bis Ende März zugänglich, was sie zu einem besonderen Höhepunkt jeder Reise macht.
Wir haben unter anderem das Crystal Ice Cave besucht, was so gar nicht mehr aussieht, wie auf den Bildern, die damit werben. Eishöhlen sind vergänglich und wer weiß, ob diese nächstes Jahr noch existiert?
Nur das Katla Ice Cave kannst du das ganze Jahr besuchen. Aber auch diese Höhle ändert täglich ihr aussehen. Die Alte kracht bald zusammen, eine Neue ist seit meinem letzten Besuch vor 6 Monaten entstanden. Wo im vergangenen Jahr noch ein Wasserfall hinab schoss, sind jetzt Ein- und Ausgang zur neuen Eishöhle mit einem eindrucksvollen Tunnelsystem entstanden. Ziemlich faszinierend, diese Veränderung in so kurzer Zeit zu erleben. Das Wegschmelzen und Zurückgehen der Gletscher leider ebenfalls.
- Idealer Ausgangspunkt: Vik i Myrdal (Treffpunkt Soup Company, wo du danach köstlichste Suppen essen kannst)
- Anbieter: Troll Expeditions (je einmal im Sommer und jetzt im Winter haben wir diesen Anbieter gewählt)
- Die Tour dauert ca. 3 Stunden inklusive Transfer und Ausrüstung (Helm und Crampons/Microspikes)
- Jahreszeit: das ganze Jahr zugänglich
- Kosten etwa 187 Euro
Im Hochland durften wir eine geheime, schwarze Eishöhle besuchen. Ein besonderes Erlebnis, da man hier nur zu Fuß herankommt und die Fahrt über Hochlandflüsse nur im Winter mit Locals, die die Region kennen, möglich ist. Da wir vermutlich die Einzigen waren, die den ganzen Winter hier waren, will ich den Ort auch nicht verraten. Es gibt allerdings zahlreiche dieser noch vom Massentourismus verschonten Ice Caves.
Hinweis: Wenn es wärmer wird, können sich die Höhlen mit Wasser füllen, schmelzen und dadurch partiell einstürzen. Daher solltest du eine Eishöhle nie ohne einen erfahrenen Guide, der die Gegend und die Höhle gut kennt, besuchen. Es können sich außerdem giftige Gase durch vulkanische Aktivitäten bilden. Daher solltest du nie ohne Guide, der die Besichtigung als sicher einstuft, in eine Höhle gehen.
Tagestour nach Thorsmörk oder Landmannalauger
Hast du Lust, die Einsamkeit der im Sommer so beliebten Orte Thorsmörk oder Landmannalauger zu erleben? Dann kann ich dir eine Tagestour mit Midgard oder Southcoast Adventure empfehlen. Sie bringen dich mit Superjeeps ins tief verschneite Hochland. Ich habe das Glück, dass ein Freund der Manager der Volcano Huts in Thorsmörk ist und zur selben Zeit im Winter in Island war.
Er hat einen modifizierten Isak 4x4 Jeep, ist ortskundig und hat uns ein paar winterliche Highlights gezeigt, die du im Sommer aufgrund reißender Flüsse nicht erreichen kannst. Unter anderem die oben erwähnte schwarze Eishöhle.
Bei den Tagestouren empfehle ich dir, auf den Valahnúkur zu wandern. Diese Aussicht ist mit das Schönste, was Island zu bieten hat. Egal, ob Sommer oder Winter. Wir haben im Winter mit Mikrospikes (bekommst du vom Anbieter) die Aussicht erklommen.
Ein weiterer cooler Ort ist ein Drehort von "Game of Thrones": Stakkholtsgjá Canyon, den du bei Tagestouren besuchst. Wenn du dich beeilst, kannst du ganz ans Ende zum eingefrorenen Wasserfall gehen. Wenn es kalt ist, solltest du rechts abbiegen in einen weiteren Canyon. Hier hingen so viele Eiszapfen an den Wänden hinab, dass ich total baff war.
Wenn du hier oder an den Vocano Huts dann noch Glück hast, wirst du einen der Polarfüchse zu Gesicht bekommen. Manche haben im Winter ihr weißes Fell, andere behalten ihr braungraues. Ich habe mehrere der Familie gesehen.
Schnorcheln in der Silfra Spalte
Im Nationalpark Þingvellir am Golden Circle kannst du auch im Winter in der Silfra Spalte schnorcheln oder tauchen. Die nach einem großen Erdbeben entstandenen Spalte zwischen der Nordamerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte ist ein besonderes Highlight für Unterwasserfans.
Ich fand es ein einzigartiges Erlebnis. Das Wasser ist so glasklar (und eiskalt), dass die Sicht gigantisch ist.
Hinweis: Da die Anzüge sehr eng sitzen (vor allem am Hals und den Handgelenken) kann es sein, dass so manche Teilnehmenden Platzangst oder Beklemmungen bekommen. Es ist wirklich ein unangenehmes Gefühl. Es hilft aber, dass kein Wasser ins Innere gelangt und du warm und trocken bleibst. Ich habe nicht gefroren. Nur die Lippen haben von der Kälte weh getan.
Infos zur Silfra Spalten Tour:
- Plane mindestens 3 h für die Tour ein. Es dauert, bis du die Ausrüstung an und das Briefing erhalten hast.
- Es gibt mehrere Anbieter, wir haben uns für Dive.is entschieden. Dive.is bietet auch einen Transfer ab Reykjavik und Private-Touren an.
- Eine Tour kostet ca. 140 Euro (mit Transfer 191 Euro)
- Tour hier bei Dive.is buchen
Skifahren und Snowboarden
In Island herrschen beste Winterbedingungen zum Skifahren und Snowboarden. Auch wenn wir es nicht geschafft haben möchte ich darauf hinweisen, dass die besten Skigebiete wie Bláfjöll (bei Reykjavik) und Hlíðarfjall (bei Akureyri) ideal sind. In Akureyri kannst du sogar Heliskiing machen. Skitouren kannst du in den Westfjorden unternehmen. Da der Schnee hoch oben im Nordwesten länger liegt, ist diese Region bei Einheimischen sehr beliebt.
Ich stelle mir das ziemlich aufregend vor, das Meer bei einer Abfahrt im Blick zu haben. Auch wenn die Pisten für Kenner laut einem Freund recht langweilig sind auf Dauer. Irgendwann werde ich mein Snowboard auch mal auf die Insel bringen.
Eisklettern
Wenn du ein weiteres Abenteuer suchst, ist Eisklettern ein absolutes Muss. Die beeindruckenden Gletscher und Eishöhlen Islands bieten eine einzigartige Kulisse für diese aufregende Aktivität. Du benötigst einen guten Guide, der den Gletscher gut kennt und eine sichere Route durch die wechselnden Eis- und Schneeverhältnisse gewährleisten kann.
Eisklettern kannst du in Kombination mit Gletschertouren, besonders die Eishöhlen des Vatnajökull, Europas größtem Gletscher buchen. Ich habe das Vergnügen vor Jahren in Kanada probiert. Es macht Spaß, brachte mich jedoch an meine Grenzen (zu wenig Kraft in den Armen).
Nordlichter in Island
Eines der Highlights jeder Winterreise in den hohen Norden sind zweifellos die Polarlichter (Aurora Borealis). Diese faszinierenden Lichter sind ein wahres Naturschauspiel und ein unvergesslicher Anblick. Die beste Zeit für das Beobachten dieses Naturphänomens in Island ist zwischen Ende September und Ende März, mit besonders guten Chancen während der Äquinoktien (Wikipedia) im September und März, sowie erhöhten Chancen aufgrund der Dunkelheit im Dezember und Januar.
Ab April werden die Tage wieder länger, die Chancen sinken somit, da die Dunkelheit sich dann auf wenige Stunden begrenzt und du lange wach bleiben musst.
Meine Profi-Tipps für das Fotografieren von Polarlichtern
Gute Orte zur Beobachtung der Nordlichter sind wenig besiedelte Bereiche fernab von Lichtverschmutzung. Am besten sind das Hochland, Gästehäuser abseits der Orte an der Ringstraße oder abgelegene Regionen wie die Westfjorde oder Ostfjorde.
Für die Fotografie der Nordlichter solltest du ein Stativ und ein lichtstarkes Objektiv an deiner Kamera verwenden, um Wackeln zu vermeiden. Im Internet findest du viele Tipps, was du an deiner Kamera einstellen musst. Orientiere dich an meinem Arikel zur Fotografie der Milchstraße. Das Prinzip und die Einstellungen sind dieselben.
Wobei du mittlerweile dank guter Smartphone-Technologie ebenfalls tolle Aufnahmen machen kannst.
Golden Circle im Winter
Der "Goldene Kreis" ist eine der bekanntesten Touristenrouten in Island und im Winter verwandelt er sich in ein malerisches Winterwunderland (wenn Schnee liegt).
Im Thingvellir Nationalpark bieten sich tolle Aussichten über tektonische Platten und schneebedeckten Berge. Trotz der winterlichen Temperaturen ist es sogar möglich, zwischen den tektonischen Platten (Silfra Spalte) zu schnorcheln oder zu tauchen, wobei du dabei eine Sichtweite von bis zu 120 Metern haben kannst. Ich hatte bereits im Sommer das Vergnügen und kann dir diese Aktivität sehr empfehlen. Kalt ist das Wasser hier immer. Du bekommst entsprechende Dry-Suits, sodass dein Körper warm bleibt (nähere Infos bei den Aktivitäten im Winter weiter oben).
Der Öxarárfoss-Wasserfall im Thingvellir Nationalpark kann im Winter vollständig oder teilweise zugefroren sein, erreichbar durch einen weniger überlaufenen Spaziergang hinter dem ersten Abschnitt des Nationalparks. Bei uns war er leider nicht zugefroren, sodass wir ihn ausgelassen haben (war im Sommer bereits hier).
Die Geothermalregion mit dem aktiven Geysir Strokkur, der selbst im Winter ungefähr alle zehn Minuten ausbricht (die Abstände werden jährlich größer, die Fontäne kleiner) ist eine der bekanntesten Attraktionen in Island. Hast du noch nie blubbernde Schlammtöpfe, die nach fauligen Eiern riechen oder einen echten Geysir erlebt, ist es ein echtes Highlight.
Hier solltest du am frühen Morgen oder späten Nachmittag (vor Einbruch der Dunkelheit) sein, um die Menschenmassen zu vermeiden.
Der Gullfoss Wasserfall, einer der mächtigsten Wasserfälle Islands, präsentiert sich im Winter besonders wild und malerisch. Bei uns war er teilweise zugefroren und auch die unteren Wege waren aufgrund extremer Eisbildung aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Der Kerid-Krater kann einen zusätzlichen Stopp auf der Route des Golden Circle wert sein, besonders wenn der Kratersee gefroren ist und gute Bedingungen herrschen. Das war bei uns leider nicht mehr der Fall, sodass wir uns den Eintritt gespart haben (auch hier waren wir bereits).
Der Bruarfoss war lange Zeit ein verstecktes Juwel unter Islands Wasserfällen und besticht durch sein intensives Türkisblau, das sich von der winterlichen Landschaft abhebt. Er ist über einen kurzen Wanderweg erreichbar und für mich einer der schönsten Orte an dieser Touristenroute (egal, zu welcher Reisezeit). Seit er in jedem Reiseführer steht, ist hier auch im Winter einiges los.
Südküste Islands im Winter
Die Südküste Islands bietet für mich neben dem Hochland die schönsten Naturattraktionen auf relativ kleinem Raum. Im Winter bietet die Südküste bis Höfn eine ganz besondere Atmosphäre. Diese Sehenswürdigkeiten kannst du auch im Winter besuchen:
- Wasserfälle wie Skógafoss, Seljalandsfoss, Kvernufoss, Svartifoss
- Eishöhlen wie das Katla Ice Cave, Blue Cave und Crystal Cave (das sind nur die bekanntesten, es gibt zahlreiche weitere)
- schwarze Sandstrände wie der in Vik, Reynisfjara und am Vestrahorn
- Breidamerkursandur "Diamond Beach"
- Gletscherzungen am Vatnajökull, Myrdalsjökull, Hoffelljökull und Eyjafjallajökull
- Fjaðrárgljúfur Canyon
- Zugefrorene Gletscherlagunen wie die bekannteste des Vatnajökull: Jökulsarlon.
- Robben am Vestrahorn und an der Jökulsarlon Gletscherlagune
Diese Attraktionen sind entlang der Straße 1 leicht zugänglich. Natürlich gibt es weitere Highlights an der Südküste, die du mit entsprechender Zeit und guten Verhältnissen besuchen kannst.
Bekannte Wasserfälle an der Südküste sind der majestätische Skógafoss, der auch im Winter Regenbögen hat, und Seljalandsfoss.
Meine Highlights sind der Kvernufoss und der Svartifoss. Doch im Winter ist es hier oft extrem glatt und die Wege hinter den Wasserfall dann gesperrt (wie auch am Seljalandsfoss). Packe unbedingt Microspikes ein, die du hier oft bei glatten Steinen gebrauchen kannst.
Der schwarze Strand Reynisfjara und Vík mit seinen Basaltsäulen und der Kirche mit toller Aussicht sind weitere Highlights, vor allem, wenn Schnee liegt. Die wichtigsten "Städte" für Übernachtungsmöglichkeiten an der Südküste sind Vík, Kirkjubæjarklaustur und Höfn, wobei es sowohl in den Städten als auch außerhalb schöne und gemütliche Gästehäuser, Hotels und einfache Hütten gibt.
Nur ein Hinweis, damit du nicht zu enttäuscht bist beim Besuch des Breidamerkursandur, oder auch "Diamond Beach". Im Winter ist die Gletscherlagune Jökulsarlon fast vollständig zugefroren. Große und kleine Eisblöcke frieren oberirdisch fest, sodass Wasser bei Flut und Ebbe oft untendurch fließt. Das hat zur Folge, dass die angespülten Eisberge am Strand viel kleiner sind als im Sommer. Sei daher nicht allzu sehr enttäuscht.
Heiße Quellen und Bäder
Geothermische Pools und heiße Quellen sind Wasservorkommen, die auf natürliche Weise von der Erde erwärmt werden. Man findet sie in Gebieten mit hoher vulkanischer Aktivität, was in Island in Hülle und Fülle vorhanden ist.
Nach einem Tag voller Abenteuer gibt es nichts Besseres, als sich in einer der zahlreichen heißen Quellen und Bädern Islands zu entspannen. Die Blaue Lagune ist für ihre Architektur und therapeutischen Gewässer bekannt und wird von National Geographic zu den 25 Weltwundern gezählt. Ich finde die Preise überteuert und den Wirbel, der darum gemacht wird, nicht wert. Gehe zu den kostenlosen heißen Quellen entlang der Ringstraße. Manche sind im Winter schwer zugänglich, wenn die Schneeschmelze einsetzt.
Die Sky Lagoon oder die Hvammsvik Hot Springs (nur 45 Minuten von Reykjavik) bieten dir besondere Aussichten und Annehmlichkeiten. Vök Baths im Osten Islands bei Egilstadir verfügen über geothermische Pools, die auf dem See Urriðavatn schwimmen, und bieten ein einzigartiges Badeerlebnis mit trinkbarem geothermischem Wasser, das für die Teeproduktion genutzt wird. Diese Bäder sind nur ein paar der zahlreichen vorhandenen heißen Quellen in Island.
Hier sind heiße Quellen und Bäder als Alternative zur Blauen Lagune. Wir haben es dieses Mal leider in keine geschafft (zu stürmisch, nicht erreichbar aufgrund Schneeschmelze etc.):
- Sky Lagoon
- Secret Lagoon (in Flúðir und alles andere als geheim)
- Laugarvatn Fontana geothermal baths
- Reykjadalur Geothermal River
- Seljavallalaug Pool (nur wenn du durchs Wasser waten magst, wenn der Fluss nicht mehr gefroren ist)
- Landmannalaugar (nur im Rahmen eines Tagesausflugs ins Hochland möglich, wir waren im Sommer hier)
- Mývatn Nature Baths im Norden
Sicherheit und Vorbereitung für den Winter in Island
Mit diesen Apps und Webseiten bist du immer gut informiert. Diese solltest du täglich im Auge behalten:
- safetravel.is – Webseite und App der Icelandic Association for Search and Rescue (isländischer Rettungsdienst). Hier wirst du über örtliche Sperrungen von Straßen, Gefahren und nützlichen Informationen versorgt. Auch bei einem Vulkanausbruch ist das die beste Quelle.
- road.is – Webseite und App als beste Informationsquelle zum Zustand von Straßen. Liegt Schnee, ist die Straße blau markiert. Ist sie nicht geteert, ist sie schwarz markiert. Auch Baustellen sind in dieser App eingetragen.
- All das ist zu jeder Jahreszeit eine nützliche Informationen.
- vedur.is – Webseite und App der isländischen Meteorologie-Behörde. Die beste Quelle für Wind und Wetter über Polarlichter und Lawinen oder Erdbeben (passiert, wenn öfter die Erde aufgrund tektonischer Plattenverschiebung wackelt).
- windy.com – die beste Quelle, um zu prüfen, ob es stürmisch werden könnte.
- Aurora App fürs Handy und/oder die Webseite https://en.vedur.is/weather/forecasts/aurora/
- Parka App: Die App zum Bezahlen an Sehenswürdigkeiten in Island. Richte die App schon vor der Reise mit deiner Kreditkarte ein, damit du vor Ort nur noch das Kennzeichen des Mietwagens eintragen musst. Alternativ manchmal: Easy Park.
Kleidung und Ausrüstung
Für Island ist es essenziell, in Schichten zu denken. Grundsätzlich brauchst du im Winter alle Schichten, die du im Sommer auch benötigst. Nur eine noch wärmere Jacke obendrauf, Thermounterwäsche und gegebenenfalls dicke Handschuhe. Es ist unerlässlich, warme und schichtweise Kleidung, wasser- und winddichte Oberbekleidung, isoliertes wasserdichtes Schuhwerk (Wanderschuhe sind ideal) einzupacken. Es kann nicht nur schneien, sondern auch regnen.
Essenziell sind: wasserdichte und warme Kleidung in mehreren Schichten. Regen und Wind auf Island ist nichtig dem zu vergleichen, was wir aus Deutschland kennen. Ich hatte mir im Vorjahr eine GoreTex+ Regenjacke von 66 North (isländische Marke) gekauft und dazu meine Snowboardjacke dabei. Zur Thermohose, die ich im Vorjahr auf der Laugavegur Wanderung anhatte, kam noch die Regenhose von Ice Wear (auch aus Island) und Merino Unterwäsche.
Meine Wahl:
- Baselayer: Unterwäsche: Zu Unterhose und BH ein Merino Longsleeve und eine lange Unterhose ebenfalls aus Merino.
- Mittlere Schicht (soll Körperwärme speichern und isolieren): Fleece, Kunstdaunen, Softshell oder Islandpulli aus Wolle. Ideal ist eine Jogginghose aus Fleece oder eine Thermohose unter die wasserdichte Hose.
- Obere Schicht: Wasser- und winddichte Jacke und Hose (GoreTex oder GoreTex+), Buff oder Schal, Handschuhe und warme Mütze, warme Socken (Merino), robuste wasserdichte Wanderschuhe, keine Turnschuhe. Mikrospikes oder Steigeisen auf glattem Untergrund und Schnee sind ziemlich nützlich.
Generell sollte für Island ins Gepäck:
- Badesachen und Reisehandtuch für die heißen Quellen entlang des Weges.
- Microspikes für die Schuhe. Wir haben sie mehrfach benutzt.
- Stirnlampe - wenn du nachts Nordlichter fotografieren möchtest, ein idealer Begleiter.
- Daheim lassen: Regenschirm. Der geht in 90 % der Fälle bei starkem Wind ohnehin kaputt.
Das Tragen von Schichten ist entscheidend, einschließlich Unterwäsche aus Merinowolle oder synthetischen Thermomaterialien, einer isolierenden Mittelschicht aus Materialien wie Wolle oder Fleece, und einer wasser- und winddichten Außenhülle. Zur persönlichen Ausrüstung sollten zusätzlich ein tragbares Ladegerät, eine Stirn- oder Taschenlampe und Steigeisen für eisige Oberflächen gehören.
Es ist wichtig, angemessene Kleidung zu tragen, um sich vor der Kälte zu schützen. Zudem sollte man bei winterlichen Bedingungen in Island besonders vorsichtig sein. Vergessen Sie nicht, Ihre Reise sorgfältig zu planen und stets auf das Wetter und die Straßenverhältnisse zu achten.
Herumreisen und Autofahren im Winter
Egal, ob du die ganze Ringstraße abfahren oder nur den Süden erkunden möchtest: ohne Mietwagen kommst du nicht weit. Du kannst zwar deine Basis in Reykjavik wählen und von dort Tagestouren und Ausflüge bis zur Gletscherlagune buchen, aber das bringt dir in der Regel nur eins: lange Tage im Bus und hohe Kosten.
Beim Autofahren im Winter in Island gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Vor der Miete eines Autos in Island im Winter solltest du überprüfen, ob die Reifen deines Fahrzeuges mit Spikes ausgestattet sind. Diese sind zwar immer mehr im Verruf, da sie den Teer zerstören, wir waren allerdings dankbar, da wir 2–3-mal Neuschnee mit Eisbildung auf der Straße hatten. Es fährt sich dann deutlich angenehmer.
Wir empfehlen für eine Rundreise im Winter ein Allradfahrzeug (auch wenn viele sagen, dass du keines benötigst). Wenn du ein paar meine empfohlenen Highlights abseits der Ringstraße über Schotterpisten erreichen möchtest, bist du so auf der sicheren Seit und es fährt sich schlichtweg gemütlicher. Es genügt die kleinste Klasse eines Dacia Duster (beliebtester kleinster SUV auf Island).
Wenn es schneit, solltest du die Geschwindigkeit reduzieren. Bei schlechten Sichtverhältnissen oder schwierigen Straßenverhältnissen solltest du an einem sicheren Ort anhalten und auf bessere Bedingungen warten. Bei starkem Wind bläst es den Wind oft in die Luft, sodass du weder Fahrbahn noch die vorausfahrenden Fahrzeuge erkennen kannst. Die einzige Orientierung sind dann die Pfosten zur Markierung der Straßen.
Wenn die App safetravel.is dir rät, Pläne zu ändern und den Norden zu meiden, dann solltest du dies auch tun. Die Straßen können bei heftigem Schneetreiben tagelang gesperrt sein. Du sitzt dann fest.
Halte dich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wirst du in Island geblitzt, wirds teuer.
Wetterbedingungen
Das isländische Wetter ist im Winter gemäßigt, mit Durchschnittstemperaturen zwischen –10 °C und 5 °C in Reykjavík, ähnlich wie in New York City und Berlin. Um die Wintersonnenwende am 21. Dezember herum stehen in Reykjavik nur etwa vier Stunden Tageslicht zur Verfügung, und noch weniger im Norden Islands. Viel dunkler wird es nicht.
Die regionalen Unterschiede im isländischen Winterwetter zeigen sich darin, dass im Norden und Osten tiefere Temperaturen und mehr Schneefall herrschen als im Süden Islands. Der Winter dauert von November bis März; im November reichen die Durchschnittstemperaturen von –1 °C bis 4 °C, während sie im März zwischen –2 °C und 3 °C liegen.
Du solltest dich immer auf der Website vedur.is (auch per App auf dem Handy) über die genauen aktuellen Wetterverhältnisse informieren und dich auf plötzlich auftretende Schneestürme und eisige Straßen an Islands Südküste und vor allem im Norden im Winter einstellen, die deinen Reiseplan beeinträchtigen können.
Wir haben uns daher auf den Süden bis Höfn konzentriert und genügend Zeit mitgebracht. Waren zuvor aber auch schon in Island und kennen die Orte ziemlich gut.
Häufig gestellte Fragen
Wie kalt ist es im Winter auf Island?
Im Winter sinkt die Durchschnittstemperatur in Reykjavík unter den Gefrierpunkt und nicht selten ist der Boden mit Eis und Schnee bedeckt. Je weiter du ins Landesinnere gelangst, desto kälter wird es. Im isländischen Hochland können die Temperaturen auf –30 Grad Celsius und mehr sinken. Im Norden sowie im Hochland Islands ist es noch etwas kühler als in den übrigen Regionen, mit durchschnittlichen Temperaturen von –5 °C bis +5 °C.
Wie dunkel ist es in Island im Winter?
Im Höhepunkt des Winters gibt es im Dezember und Januar nur 4 bis 5 Stunden Tageslicht pro Tag. Isländer, die von 9 bis 17 Uhr arbeiten, sehen die Sonne überhaupt nicht. Im März sind die Tage bereits länger als zu Hause in Deutschland. Ende März hast du in Reykjavik sogar bis zu 14 Stunden Tageslicht.
Wie sieht Island im Winter aus?
Island im Winter präsentiert sich oft mit schneebedeckten Landschaften und bietet häufig eindrucksvolle Nordlichter. Es ist eine hervorragende Zeit, um die beeindruckende Natur zu erleben. Allerdings kann es im Süden sein, dass du eher eine herbstliche als schneebedeckte Landschaft vorfindest. Hier kannst du im März frühlingshaften Temperaturen vorfinden. Schneefall kann jedoch bis im April oder Mai vorkommen. Sei für alles gewappnet, Island ist in der Winterzeit eine Wundertüte.
Was zieht man im Winter in Island an?
Für eine Reise nach Island im Winter empfehle ich, warme und wetterfeste Kleidung zu tragen, wie eine dicke Winterjacke, Thermounterwäsche und eine wind- und wasserfeste äußere Schicht. So bist du gegen Wind, Regen und Schnee geschützt. Siehe dir meine Packliste für Island im Detail an.
Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen für eine Reise im Winter nach Isand zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog. Hier findest du eine Übersicht mit allen Reiseberichten für Island.
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