Island mit dem Wohnmobil - Ein Leitfaden für Abenteuer und Freiheit
Island ist ein traumhaftes Land, das du im besten Fall mit einem Wohnmobil bei einem Roadtrip erkunden kannst. So kannst du in deinem eigenen Tempo spontan reisen und die Vielfalt des Landes entdecken. Nachdem viele meiner isländischen Freunden sowie Familie und Freunde von Island geschwärmt hatten, war es Zeit, mit dem eigenen Campervan Richtung Island aufzubrechen.
In diesem Artikel zeigen ich dir, wie du – egal ob mit Mietcamper oder eigenem Wohnmobil – Island erkunden kannst. Ich war acht Wochen mit dem eigenen Wohnmobil (hier meinen Kastenwagen ansehen) auf Island unterwegs. Daher habe ich meine Erfahrung hier aufgeschrieben und Fragen beantwortet, die ich mir selbst vor der Reise gestellt habe. Tipps für Campingplätze und die Camping Card in Island findest du hier.
Von der Anmietung deines Wohnmobils (wenn du kein eigenes hast) bis zur Buchung einer Fährpassage gehen wir auf alle Details ein, damit du deine Reise problemlos planen kannst. Außerdem geben wir dir nützliche Tipps, wo du hinfahren kannst und was es auf deiner Rundreise zu sehen gibt. Los geht's!
Unsere Island Karten für Google Maps
NEU: Unser Guide für Island mit den schönsten Orten, Sehenswürdigkeiten, Wasserfällen, Campingplätzen und Food-Guide mit allen Locations fürs Handy, Desktop oder Tablet in Google Maps. Mit nur einem Klick hast du alle von uns besuchten Ort in Island gespeichert. Dazu ergänzen wir in Notizen Tipps, damit du siehst, wo sich alle Orte befinden. Sieh dir den Island-Guide fürs Handy hier an.
Ich hoffe, dass dein Aufenthalt dank meiner Tipps zu einem unvergesslichen Trip wird!
Vor der Reise
Hier kommen ein paar Tipps, die du vor der Reise beachten solltest. Hast du ein eigenes Wohnmobil, dann springe direkt zu Punkt 3.
1. Du hast kein eigenes Wohnmobil? Wohnmobil in Island mieten
Falls du nur kurz Zeit hast und nicht aus Deutschland mit Wohnmobil starten möchtest, kannst du auch nach Reykjavik fliegen, und vor Ort in Island ein Fahrzeug mieten. Denn mit der Fähre bist du insgesamt 4 Tage unterwegs. Auf Island gibt es einige Anbieter für Wohnmobile, Camper oder Autos mit Dachzelt.
Tipp: Bei der Wohnmobil-Suchmaschine Camperdays findest du Wohnmobile für Island.
Empfehlen konnten Freunde auf Island mir folgende Anbieter:
- CampEasy
- Nordic Nomads - von Travelbase, mit denen wir den Laugavegur Trail gewandert sind. Auto mit Dachzelt und Route inkl. Campingplätzen.
- Happy Campers
Es gibt mindestens 15 bis 20 weitere Anbieter. Hier sind einige weitere:
- rent.is
- Cozy Camper
- Kúkú Camper
- MCRent
- GO Iceland Car Rental
- Happy Campers
- und noch viele mehr
2. Die Wahl des richtigen Wohnmobils
Prüfe genau, welcher Camper deinen Anforderungen entspricht. Wir fanden auch im Sommer die Standheizung wichtig, da wir Tage mit Dauerregen mit 5 Grad (in der Nacht kälter) hatten. Wenn dein Budget allerdings beschränkt ist, ist ein Mini-Camper mit Matratze (sonst ist nichts enthalten) eine gute Option, um flexibel zu reisen. Pack dann allerdings einen guten Schlafsack ein, denn den Motor laufen zu lassen, um die Heizung des Autos nutzen ist weder gut für die Umwelt noch gut für eine angenehme Nachbarschaft mit anderen Campern.
Frage nach, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind. Je nach Budget und Vorliebe kannst du zwischen unterschiedlichen Größen und Ausstattungen unterscheiden. Lies dir außerdem den Vertrag genau durch, ehe du buchst und unterschreibst. Prüfe, was alles durch die Versicherung abgedeckt ist. Manchmal gibt es auch noch Kilometerbegrenzungen am Tag. Willst du lange Strecken fahren? Dann ist auch dieser Punkt wichtig.
Willst du ins Hochland und auf F-Straßen fahren? Dann musst du die Mietbedingungen genau durchlesen, denn manche F-Straßen werden explizit ausgeschlossen. Du musst dafür auf jeden Fall einen 4x4 Camper mieten. Doch bleibt dieser stecken und läuft mit Wasser voll, musst du deinem Vermieter das Auto komplett ersetzen.
3. Mit dem eigenen Wohnmobil nach Island
Der Vorteil bei einem Roadtrip mit dem eigenen Wohnmobil liegt auf der Hand: Du kennst dein Fahrzeug, weißt, was verbaut ist (ich kann durch Trockentrenntoilette, guter LifePo Batterie und Solar auf dem Dach autark stehen) und habe Zeit, da ich unterwegs arbeiten kann.
Denn Zeit ist ein Faktor bei der Anreise: Die Fähre ab Hirtshals (Dänemark) fährt über die Färöer Inseln ca. 42 Stunden. Das heißt: Du brauchst für An- und Abreise 4 Tage deines Urlaubs. Ich habe den Vorteil, dass ich selbstständig bin und 8 Wochen auf Island bleibe. Dazu auf dem Rückweg noch drei Tage die Färöer Inseln besuche.
Falls du Zeit hast, solltest du dann auch noch die Färöer Inseln erkunden. Ich liebe diese kleinen Inseln, die noch von den Massen verschont sind.
4. Kosten für die Fähre nach Island
Unsere Überfahrt nach Island hat in Summe für 2 Personen mit Camper (Peugeot Boxer) 4.446 Euro gekostet. Im Preis ist noch keine Mahlzeit oder Getränke enthalten. Buchst du sehr lange im Voraus, kannst du 1.000 bis 2.000 Euro günstiger reisen. Wir haben im Januar gebucht und daher viel bezahlt.
Daher empfehle ich dir die Reise mit eigenem Camper nur, wenn du wie wir viel Zeit hast, um auf Island zu verbringen. Rechne dagegen, was dich Flüge, Mietwagen (oder Wohnmobil) und Unterkünfte oder Zeltplatz kosten würde. Camper auf Island zu mieten, sind nicht günstig. Wir haben gesehen, dass du bereits für eine Woche knapp 2.000 Euro bezahlen musst.
5. Mein Camper ist kein 4x4
Vorab muss ich dir sagen, dass mein Wohnmobil kein Allrad-Fahrzeug ist. Somit war von vornherein klar, dass ich nicht ins Hochland auf den F-Straßen durch Furten fahren kann. Da ich allerdings auf dem Laugavegur Fernwanderweg ab Landmannalaugar die Landschaft intensiv erleben konnte, war das okay. Außerdem habe ich Freunde, die im Sommer in Island leben und arbeiten. Sie besitzen entsprechende "Superjeeps" und wissen, wo die richtig coolen Orte im Hochland zu finden sind (nein, diese werde auch ich nicht verraten).
Vor Ort hast du dazu die Möglichkeit, mit Super Jeeps eine Tour vor Ort zu buchen. Wir haben eine mit Myvatn Tours nach Askia im Norden und mit Secret Iceland eine Tour zu den Laki Kratern gemacht. Die Touren sind nicht günstig, waren aber sehr cool und informativ.
6. Besonderheiten: Geld und Kreditkarte
In Island ist das wichtigste Zahlungsmittel deine Kreditkarte. Egal, ob es nur ein Drink in der Bar ist oder für das Bezahlen der Campingplätze. Bargeld benötigst du fast nie und selbst die kleinsten Summen bezahlst du mit Kreditkarte. Achtung: EC-Karten ist irgendwie ein "deutsches Ding". Sie werden zwar akzeptiert, aber bringen dir nichts für Apps in Städten wie Klappid (Bus fahren in Reykjavik) oder Hopp (E-Scooter App). Island ist nahezu Bargeld-frei. Lediglich auf einem Campingplatz war eine Box vorhanden, in die man Bargeld werfen konnte, wenn man niemandem zum Kassieren traf. EINMAL in acht Wochen.
Bargeld benötigst du ansonsten nur zum Duschen. Diese Münzen kannst du allerdings beim Check-in bei der Bezahlung wechseln lassen. Somit hast du keine unnötigen Münzen nach der Reise übrig.
Erkundige dich daheim bei deiner Bank, wie viele Gebühren du beim Nutzen deiner deutschen EC-Karten oder Kreditkarte bezahlen musst. Manche musst du bei den typischen Hausbanken erst freischalten lassen, sonst funktionieren diese oft nicht im Ausland. Schweden hat keinen Euro, das bedeutet, dass du auch für Fremdwährungen Gebühren bezahlen musst.
Um diese Gebühren zu umgehen, eignet sich eine gute Reisekreditkarte, mit der du keine Gebühr beim Bezahlen hast.
Aktuell sind die besten kostenlosen Kreditkarten für Reisen die Debitkarte der DKB Bank, Visa der awa7, Mastercard Gold der TF Bank und die Kreditkarte von Trade Republik. Mit einem Set-up aus mindestens 2 dieser Karten kannst du im Ausland immer kostenlos Geld an Automaten abheben und vor Ort bezahlen, ohne Auslandsgebühren im Ausland bei Fremdwährungen zu bezahlen!
Mit allen Karten kannst du kontaktlos bezahlen sowie Apple Pay und Google Pay nutzen. Hier findest du alle Tipps mit meiner Erfahrung zur besten Reisekreditkarte im Vergleich.
Campingplätze finden und Kosten
Gemessen an Preisen für allgemeine Lebenshaltungskosten auf Island, sind die Preise für Campingplätze erschwinglich.
Die Campingplätze auf Island bestehen größtenteils aus große Wiesen mit viel Natur traumhaft gelegen. Die Infrastruktur ist oft (bisher nicht) so gut, wie in den meisten Ländern Europas. Duschen und Klos sind auf kleineren Plätzen oft nicht so zahlreich vorhanden, wie die Anzahl der Camper vor Ort (Zwei Klos und eine Dusche für 100 Leute sind normal).
Allerdings sind an den touristischen Hotspots große Plätze (Vík í Mýrdal, Thingvellir, Skaftafell, Höfn), vor allem im Süden entlang der Ringstraße. Den Campingplatz in Reykjavik solltest du frühzeitig buchen, denn der ist so gut wie immer voll (Juni bis August).
Sieh dir hier unsere ausführlichen Tipps für Campingplätze in Island an. Wir haben alle Plätze, die wir benutzt haben, aufgelistet. Dazu gibts alle Infos zur Camping Card und wann diese sich lohnt.
Zum Finden eines geeigneten Campingplatzes haben wir die App Park4Night und Google Maps genutzt. Wir haben dann die aktuellsten Rezensionen zu den Plätzen gelesen und dann entschieden, ob wir hinfahren. Hat es uns nicht gefallen, sind wir weitergefahren (sofern es eine nahe liegende Alternative gab).
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenKann ich reservieren?
Vor der Reise dachten wir, wir sollten den letzten Campingplatz in Seyðisfjörður reservieren. Der Platz sei begrenzt und Reisende mit Wohnmobil zahlreich vorhanden, in der Nacht vor Ablegen der Fähre. Die Antwort kam prompt: Nicht möglich, es gäbe genug Platz. Für Island gilt Folgendes: Betreiber möchten so viel Geld wie möglich mit Campern verdienen. Also wird niemand abgewiesen. Nur in Hafnarfjörður Camping und Camping 66.12 NORTH waren die Betreiber sehr bemüht, nur soviel Plätze zu vermieten, wie vorhanden sind. Das ist selten. Den einzigen Platz, den du vorab reservieren solltest, ist der einzige Campingplatz in Reykjavik. Dieser war immer ausgebucht, wenn wir zu spontan waren. Zumindest für Camper für + 5 Meter.
Die beste Reisezeit für Island mit Wohnmobil
Die beste Reisezeit für Island für Roadtrips mit Wohnmobil sind die Monate Juni (Mittsommer), Juli, August und September. Dann sind die Tage sehr lang und die Temperaturen angenehm bei mindestens 20° C im Durchschnitt. Ideale Voraussetzungen zum Wandern und andere Aktivitäten. Auch okay sind der Mai und September bis Oktober. Allerdings sind dann Straßen ins Hochland gesperrt und die Ringstraße aufgrund Stürmen oder Schneefall häufig streckenweise gesperrt.
Falls du gerne im Winter durch Island reisen möchtest, sind die Monate Dezember bis April super. Die Tage sind dann allerdings sehr kurz und Straßen oft nicht befahrbar und somit gesperrt. Dein Wohnmobil sollte wintertauglich sein und idealerweise Spikes auf den Reifen haben. Die Wintermonate genial, wenn du Nordlichter sehen möchtest. Ab Mitte August hast du die Chance dazu. Je dunkler die Nächte, desto höher die Chancen.
Ich würde davon abraten, im Winter mit Wohnmobil nach Island zu reisen. Zu gering sind die Chancen auf eine Umrundung der Ringstraße. Zu gefährlich oft die Straßenverhältnisse. Die bessere Option wäre dann, einen 4x4 Jeep vor Ort zu mieten oder Touren mit sogenanntem Superjeep zu buchen. Die Fahrer kennen die Bedingungen und so mancher Anbieter fährt dann sogar ins winterliche Hochland.
Ausführlicher Artikel zu welcher Jahreszeit du nach Island reisen solltest
Schöne Routen und Highlights in Island
Das Highlight in Island ist die sehr abwechslungsreiche Natur. Wenn du mit dem Wohnmobil das erste Mal in Island bist, wirst du sicher die Ringstraße mit ihren zahlreichen Highlights abfahren. Je nach Fahrzeug kannst du ins Hochland: Laki Krater, Askja, Landmannalaugar oder Thorsmörk und die recht harmlose F35.
Sehenswert ist für mich jede Region. Die Westfjorde mit abgelegenen Fischerdörfern, Schotterpisten und dem Dynjandi – für mich der schönste Wasserfall Islands. Doch hierfür benötigst du Zeit. Denn die Westfjorde bedeuten viel Fahrerei. Oder die einsamen Ostfjorde, die kaum Beachtung von Touristen bekommen. Hier empfanden wir alles ruhiger und entschleunigter. Oder der Norden, wo viele nur die wichtigsten und bekanntesten Orte an der Route 1 abfahren, ohne abzubiegen.
Es gibt viel zu entdecken und Vorschläge für Routen fallen mir schwer.
- Tour 1 (3 Wochen): Ringstraße mit Abstechern ins Hochland oder die Westfjorde
- Tour 2 (7 - 10 Tage): Rejkjavik, Golden Circle und die Highlights im Süden
- Tour 3 (10 Tage - 2 Wochen): Ringstraße
Einreisebestimmungen
Als Deutscher kannst du nach Island mit deinem Personalausweis einreisen. Grenzkontrollen im Schengenraum sind abgeschafft. Dazu solltest du natürlich deinen Führerschein dabeihaben. Für alle unter 18: Der Führerschein für 17-Jährige gilt nicht. Du kannst als deutscher Staatsbürger bis zu 90 Tage in Island bleiben und benötigst dafür kein Visum. Deine Reisedokumente müssen für die Dauer des Aufenthalts in Island gültig sein.
Reisen mit Hund oder Haustier
Aufgrund der geografischen Isolation gelten in Island sehr strenge und langjährige Einfuhrkontrollgesetze für lebende Tiere. Für Katzen und Hunde, die nach Island gebracht werden, benötigst du eine Einfuhrlizenz von MAST, und der Tierhalter muss sich beim Import nach den Aufnahmeterminen der Quarantänestationen richten. Da die Quarantäne dann 2 -3 Wochen ist (bitte prüfen), lohnt es sich für die meisten Touristen nicht.
Infos der Smyril Line zur Mitnahme von Haustieren hier nachlesen.
Nützliche Apps und Webseiten
- Straßenverhältnisse: vedur.is und Road.is (auch als App)
- Island Ringstraße App von Marc, mit Wetter, Straßen und Sehenswürdigkeiten sowie nützlichen Podcasts zum offline hören
- Wetter Apps: Veður App, WeatherPro, YR. Prüfe selbst, was für dich am besten passt. Bei uns war keine hundertprozentig genau. Nützlich ist die Webseite windy.com. Hier kannst du Windgeschwindigkeiten und Stürme sehen und danach planen.
- Strætó.is App und Webseite: Für das öffentliche Busnetz
- SafeTravel App: Infos zu Straßenverhältnissen, Sperrungen und für Wanderungen (und nützlich, wenn gerade ein Vulkan aktiv ist)
- Parka.is App um Parkplätze (auch Campingplätze) schnell und bequem per Handy zu bezahlen
- Camping Card App: utilegukortid.is (App heißt genauso)
- Navigation: Google Maps oder maps.me
- Fähre auf die Westmänner Inseln
- Benzinpreise an Tankstellen ansehen
Auto fahren und Verkehrsregeln in Island
Beim Autofahren in Island gibt es einige Besonderheiten und Regeln, die du beachten solltest, um sicher unterwegs zu sein:
- In Island herrscht Rechtsverkehr
- Das Abblendlicht muss auch am Tag eingeschaltet sein
- Anschnallpflicht auf Vorder- und Rücksitzen
- Die Promillegrenze ist 0,5
- Handy am Steuer: Das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung ist verboten
Wetterbedingungen: Das Wetter kann in Island rasant umschlagen. Immer den Wetterbericht checken und eventuell die Route anpassen. Wenn es zu stürmisch und böig wird, kann es sein, dass die Straßen auch im Sommer für Wohnmobile geschlossen werden. Wir haben das selbst erlebt und waren froh, einen Tag davor schon die Stelle passiert zu haben. Straßen werden in Island nicht ohne Grund gesperrt. Achtet die Regeln und Gesetze im Land.
Einbahnstraßen und Tunnel: Viele Tunnel und Brücken sind nur einspurig. Hier gilt: Wer zuerst kommt, fährt zuerst. Vor einspurigen Brücken, die vor allem im Süden der Ringstraße passiert werden müssen, wird zunächst die Geschwindigkeit auf 50 km/h gedrosselt und dann darauf geachtet, ob Gegenverkehr unterwegs ist.
Besonders in ländlichen Gebieten springen immer wieder plötzlich Schafe auf die Straße. Drossle die Geschwindigkeit und passiere die Tiere vorsichtig.
Entlang der Ringstraße gibt es genügend Tankstellen. Biegst du allerdings ins Hochland, Ostfjorde oder die Westfjorde ab, werden Tankstellen rarer. Achte auf deinen Tank und prüfe, ob eine Tankstelle auf dem Weg liegt.
Geschwindigkeitsbeschränkung
In Island gilt für Pkw und Wohnmobil folgende Höchstgeschwindigkeit:
- Innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 km/h
- Landstraßen: 90 km/h
- Unbefestigte Straßen 80 km/h
Hochlandpisten "F-Straßen"
Die meisten Pisten im Hochland "Bergstraßen" sind als "F-Straße" gekennzeichnet. Das F steht für „Fjall“, was übersetzt „Berg“ bedeutet. Diese sind nur mit Geländewagen befahrbar. Sie führen durch oftmals einsame Gegenden, in denen es keine Tankstellen gibt. Durch Flussläufe, Schlamm, Sand und Lavafelder kommst du am besten mit einem Allrad Geländewagen voran. Diese Pisten werden nach der Schneeschmelze (ab Mitte Juni-Anfang Juli) geöffnet. Den Status kannst du bei road.is oder der SafeTravel App einsehen.
Strom, Gas und tanken
Beim Nachfüllen deutscher Gasflaschen hat man im europäischen Ausland oft Probleme. Leider auch in Island.
Stromanschlüsse in Island
Für Island brauchst du auf Campingplätzen oder Wohnmobilstellplätzen mit Strom keinen besonderen Adapter. Es werden dieselben CEE-Adapter wie in Deutschland verwendet. Auf kleineren Campingplätzen benötigst du nur den normalen CEE-Stecker. Da ich eine große Lithium Batterie und zwei Solarpanels an Bord habe, mussten wir nur einmal die Batterie laden. Nach 2 Wochen Dauerregen ohne Sonne und nur kurzen Tagesetappen war die Batterie dann fast leer (ich arbeite unterwegs, lade Laptop, Drohne, Kamera und Action-Cam Akkus auf).
- Du benötigst: Für Strom am Wohnmobil einen CEE-Stecker, Adapter für Strom an Kabeltrommel oder Verlängerungskabel. Und der umgekehrte CEE-Stecker Adapter. Genau wie in Deutschland also.
Gasflaschen in Island
Du kannst in Island keine deutschen Gasflaschen befüllen lassen. Allerdings gibt es diverse Möglichkeiten, Gasflaschen aus Island an deine Anlage anzuschließen. Da wir in 8 Wochen nicht mal annähernd eine 11 kg leer gemacht haben, kann ich dazu keine genaue Angaben machen. Schaue am besten in die Facebookgruppe für Island und suche nach Gasflaschen. Hier wird dir geholfen.
Tankstellen und tanken
In Island hast du entlang der Ringstraße, eine Tankstelle zu finden. Richtung Hochland und Westfjorde wurde das Netz dünner. Prüfe vorab, in wie vielen Kilometer die nächste Tankstelle kommt und tanke rechtzeitig. Auf den Preis darfst du dabei nicht mehr achten. Hauptsache, der Tank ist voll.
In Island gibt es oft nur Tankautomaten, an denen du nur mit Kreditkarte tanken kannst. Angestellte sind keine vor Ort. Dafür habe ich immer zwei Kreditkarten dabei, da oft aus Gründen, die mir schleierhaft sind, eine Kreditkarte nicht funktioniert. Oft kannst du auch mit Apple Pay oder Google Pay bezahlen.
Eins musst du dazu wissen: Benzin und Diesel sind in Island teurer als bei uns. Hier kannst du Benzinpreise an Tankstellen ansehen.
Was es in Island zu sehen gibt
Jetzt weißt du, wie du nach Island kommst und wann du am besten nach Island reist. Ich habe dir erzählt, was du alles beachten musst. Kommen wir zum eigentlichen Abenteuer: Was gibt es in Island zu sehen und welche Aktivitäten kann ich dir empfehlen. Hier sind ein paar meiner Ideen für dich.
Farbenfrohe Landschaften von Eis und Gletschern bis zu Lavawüsten, spektakulär hinabstürzenden Wasserfällen, ruhigen Fjorden, knallgrüne Canyons, schwarze Strände und sich windende Gebirgspässe.
An vielen Orten kannst du zwischen Juni und August Papageientaucher beobachten. Die süßen kleinen Vögel sind für mich immer wieder ein Highlight. Zu dieser Zeit gibts auch Wale in den Ostfjorden, Westfjorden und im Norden. Auch ab Reykjavik starten Whale Watching Touren.
Mit Glück findet zu deinem Besuch eine Eruption statt und kannst einem aktiven Vulkan ganz nah kommen. Natürlich nur, wenn es sich um einen "touristenfreundlichen" Ausbruch handelt, wie im Juli 2023, als der Fagradalsfjall Litli-Hrútur ausbrach und wir am zweiten Tag sehr nah zu Fuß ran konnten. Später auch nochmals per Rundflug mit einer kleinen Cessna das Spektakel aus der Luft sahen, ehe die Lava versiegte.
Vor allem an der Südküste reihen sich die Highlights aneinander, die du mit dem Mietwagen oder auf Wanderungen super entlang der Ringstraße 1 erreichen kannst.
- Die vielen Wasserfälle Islands. Jeder ist ein Highlight für sich. Zu den schönsten zählen für mich: Dyjandi, Seljalandsfoss und Kvernufoss (du kannst hinter beiden durchgehen), Skógafoss, Svartifoss, Dettifoss, Brúarfoss, Goðafoss, Gullfoss, Glymur. Okay, das wird mal ein eigener Artikel, es gibt zu viele schöne Wasserfälle.
- Eindrucksvolle Vulkankrater wie den Kerid (Golden Circle), Grábrók (Westen) oder den neuesten Zuwachs im Südwesten: Fagradalsfjall-Litli-Hrútur, welchen wir als aktive Eruption erleben konnten. Im Hochland den Viti, Askja oder die Laki Krater.
- Puffins. Die süßen Papageientaucher findest du zwischen Juni und Ende August an vielen Orten der Ringstraße. Mein Tipp: direkt am Hafen von Borgafjördur Eystri (Bakkagerdi) in den Ostfjorden. Der Umweg abseits der Ringstraße lohnt sich. Alternativ: bei Vik am Kap Dyrholaey oder den Hängen des Schwarzen Strand, Insel Lundey bei Husavik und der größten Puffin Kolonie der Welt auf den Westmänner Inseln.
- Geothermalgebiete mit blubbernden Schlammtöpfen und heißen Quellen wie Seltún in der Nähe von Keflavik oder Hverir am Mývatn-See (Norden) oder Haukadalur mit Geysir Strokkur (Golden Circle)
- Beobachte Wale in den Westfjorden, Ostfjorden oder im Norden. Unser Tipp ist Dalvik, wo wir acht Buckelwale gesehen haben und die gemütlichere Alternative zu Akureyri und Husavik.
- Mach eine Wanderung in Landmannalaugar oder Þórsmörk - beide bieten tolle Ausblicke auf Islands einzigartige Landschaft.
- Sieh dir hier meine schönsten Sehenswürdigkeiten in Island an.
Fazit & Erfahrung zu Island mit Wohnmobil
Mein Fazit kurz und knapp: Island ist immer eine Reise wert. Ich liebe dieses Land.
Eine Island Reise mit Wohnmobil ist die schönste Art, dieses tolle Land zu erkunden. Du kannst in deinem eigenen Tempo reisen, die Natur hautnah erleben und einfach spontan sein – vor allem, wenn das Wetter mal nicht ideal ist. So flexibel kannst du mit Mietwagen und vorab gebuchten Unterkünften (vor allem im Sommer) nicht reisen. Ich kann dir jederzeit empfehlen, nach Island mit (eigenem) Wohnmobil zu reisen. Sei dir nur dessen bewusst, was dein Fahrzeug kann und welche Furten du durchfahren kannst. Überschätze dich nicht.
1. Ohne Kreditkarte geht nichts. Deine EC-Karte – für mich ein typisch deutsches Ding – kannst du zu Hause lassen. Bargeld brauchst du nicht.
2. Die beste Reisezeit ist für mich mit Wohnmobil der Juli und August sowie der September. Im Sommer hast du ab Juni viele Sonnenstunden, aber auch im September noch sehr lange und warme Tage (vor allem im Süden ist es angenehm). Der Juni ist oft ziemlich stürmisch und verregnet. Aber auch der Winter ist toll, wenn du ein wintertaugliches Fahrzeug hast.
3. Informiere dich genau, wie die Zustände der Straßen sind. Frage in Facebook-Gruppen oder lese aktuelle Bewertungen auf Google Maps. Denn viele Blogartikel oder Kommentare sind längst veraltet, wenn du reist. Zustände von Furten ändern sich stündlich. Morgen ist weniger Wasser in einer Furt als am Abend (Gletscher schmelzen). Frage Ranger oder Einheimische vor Ort nach dem Zustand der Straße.
Ich plane schon wieder die nächste Reise nach Island, denn ich habe bisher nicht alles erkundet.
Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen zu Reisen mit dem Wohnmobil nach Island zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog.
Falls du keine Fragen hast: Wir freuen uns trotzdem auf dein Feedback und dass du ihn mit Freunden teilst!
Folge mir auf Facebook, Instagram, Pinterest, Threads oder abonniere regelmäßig Neuigkeiten per Newsletter.
☕️. Bloggen kostet Zeit und Geld. Du möchtest unsere Arbeit wertschätzen, damit wir weiterhin unsere Tipps als Experten mit dir teilen können? Wir freuen uns über ein Trinkgeld in unserer virtuellen Kaffeekasse bei PayPal → VIEL UNTERWEGS Kaffeekasse. Dank dir, können wir unsere Leidenschaft und ganzes Herzblut in diesen Blog stecken.
Transparenz und Vertrauen: In diesem Artikel befinden sich Empfehlungslinks (Affiliate-Links). Das bedeutet für dich: keine Mehrkosten. Aber: Wenn du über einen Link etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen keine Mehrkosten, aber helfen mir, diese Seite zu betreiben und den Blog und meine für dich kostenlosen Informationen und Expertentipps zu unterstützen! Vielen lieben Dank!
Hi ich bin Katrin!
Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!
Diese Artikel könnten dich auch interessieren
- Vor der Reise
- Campingplätze finden und Kosten
- Die beste Reisezeit für Island mit Wohnmobil
- Schöne Routen und Highlights in Island
- Einreisebestimmungen
- Nützliche Apps und Webseiten
- Auto fahren und Verkehrsregeln in Island
- Strom, Gas und tanken
- Was es in Island zu sehen gibt
- Fazit & Erfahrung zu Island mit Wohnmobil
Das sagen unsere Leser
9 KOMMENTAREConnor
3. November 2023 um 14:54 UhrDanke für die ganzen tollen Tipps 🙂 Wir waren vor ein paar Jahren auch auf Island, damals aber nur mit dem Auto unterwegs und mitten auf einer Tour ist uns in 2 Reifen die Luft langsam ausgegangen.
(Eure leider nutzlose Werbung habe ich entfernt – Grüße Katrin)
Fabian
31. März 2024 um 15:10 UhrHallo,
vielen Dank für den schnellen Überblick. Ist freies Stehen in Island nicht erlaubt? Falls doch, kann man an Tankstellen Wasser bekommen?
Viele Grüße
Katrin Lehr
3. April 2024 um 08:43 UhrFrei stehen ist gar nicht erlaubt und sollte so bitte auch respektiert werden. An Tankstellen bekommst du Wasser (N1) und kannst den Camper auch kostenlos waschen (überall an N1, auch Grauwasser ablassen). Komme gerade wieder aus Island zurück. Einfach wunderschön. Die meisten Campingplätze sind auch riesige Wiesen in der Natur. Viele Grüße Katrin
Bettina Binsfeld
24. April 2024 um 12:00 UhrHallo Frau Lehr,
wir planen den Urlaub mit unserem Wohnmobil.
Ich habe eine Frage zur Parka App, könnten sie Ihr Kennzeichen eingeben und / Oder gab es damit Probleme?
Leider finde ich keine Infos dazu im Internet.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Katrin Lehr
29. April 2024 um 07:08 UhrHallo,
ich habe mein Kennzeichen einfach zur isländischen Flagge eingetragen. Geht und gibt keine Probleme. Manchmal dauert es nur ein paar Versuche, bis die App die Kreditkarte endlich akzeptiert (war bei mir so).
Viel Spaß in Island, war erst vor drei Wochen im Winter nochmal auf Island. Bald wieder mit Wohnmobil.
Linda
31. Juli 2024 um 19:46 UhrDanke für die viel Information.! Ich hätte eine Frage: wir wollten auch 3 Wochen auf Island verbringen im Juli 25. ich würde es gerne probieren mit Wohnmobil. Wir haben uns gefragt, was macht man mit den ganz nassen Sachen ( vom Regen) im Wohnmobile? Wie kriegt man es wieder trocken und wie verhindert man das es nicht anfängt zu muffeln?
Katrin Lehr
1. August 2024 um 09:12 UhrBei meinem Camper ist es so, dass ich ein Bad drin habe, das als Trockenraum dient. Dazu habe ich eine Standheizung. Wichtig ist dann nur, auch mal ein Fenster zu kippen damit die Feuchtigkeit auch rausgeht (und eben heizen). Ich weiß nicht, was ihr für ein Fahrzeug habt oder mietet. Es gibt ja unterschiedliche Größen. Auf den Campingplätzen gibts manchmal auch Trockenräume (hab mich dafür nicht interessiert, da wir im Inneren getrocknet haben). Die guten Funktionsklamotten und Regenjacken/hosen trocknen auch sehr schnell.
Liebe Grüße
Katrin
Reiner
14. August 2024 um 10:42 UhrHallo Katrin,
kurze Frage nach Deiner Erfahrung zum Gasverbrauch im September, wenn wir jeden Tag im Pössl mit Gas Heizen und trocknen wollen/müssen. Was denkst du wieviel Gas brauchen wir worst case für zwei Wochen?
Liebe Grüße Reiner
Katrin Lehr
16. August 2024 um 07:56 UhrHallo Reiner,
puh. Gute Frage. Genau aus diesem Grund habe ich keinen Pössl und einen Tourne mit Dieselheizung. Ich weiß von einer Freundin, die mit Gas heizt, dass sie dann sehr viel Gas immer benötigt. Wie viel, kann ich leider nicht einschätzen, da ich nicht mit Gas heize. Das macht, glaube ich, einen enormen Unterschied. Wir haben mit der Dieselheizung nicht mal die Hälfte einer großen Gasflasche in 6 Wochen benötigt (zu 2.).
Leider kann ich dir daher nicht helfen.
Grüße Katrin