Das Wichtigste in Kürze für Kanada mit dem Wohnmobil

  • Camper mieten Kanada Tipps: Frühzeitig buchen (am besten im Herbst für die nächste Saison), Preise bei Vermittlern vergleichen, Einwegmieten (z. B. Vancouver–Calgary) in die Kalkulation einbeziehen.
  • Größe des Wohnmobils: Lieber kompakter wählen (ca. 7 m), da große Camper in den Rockies und Städten unpraktisch und deutlich spritintensiver sind.
  • Campingplätze & Reservierung: In National- und Provincial Parks in der Hochsaison sowie an Feiertagen unbedingt vorab reservieren. Wildcampen ist in Nationalparks nicht erlaubt.
  • Versorgung & Technik: Mit Wasser- und Abwassertanks bist du 2–3 Tage autark. Wichtig: Abwasser korrekt entsorgen (erst Black Water, dann Grey Water), nur 1-lagiges Toilettenpapier nutzen.
  • Nationalparkpass & Internet: Der Parks-Canada-Pass lohnt sich ab 7 Tagen. Lade dir Offline-Karten vorab herunter, WLAN findest du in Visitor Centers oder Cafés, eSIM ist die beste Lösung für mobiles Internet.

Ein Roadtrip durch Kanada mit dem Wohnmobil steht schon lange auf meiner Bucket List. Nach mehreren Reisen im das Land habe ich Jana gefragt, die auf der Panamericana unterwegs ist.

Außerdem berichte ich über die Vor- und Nachteile des Campers im Vergleich zu Mietwagen und Hotel. Mein Fazit: Für die großen Distanzen, die traumhaften Nationalparks und die Flexibilität ist ein Camper die beste Wahl. Vor allem in abgelegenen Regionen ist es wunderbar, wenn man selbst kochen kann.

In diesem Beitrag gebe ich dir meine besten Tipps zum Bereisen von Kanada mit Wohnmobil und gebe dir Tipps zum Camper mieten. Wir erklären, welche Größe wirklich sinnvoll ist, wie du mit Strom, Wasser und Abwasser umgehst, und was du bei Campingplätzen beachten solltest. Zudem zeige ich dir, welche Kosten realistisch sind und wie du deine Route planst.

Camper mieten in Kanada – Tipps

Einen Camper für Kanada zu mieten ist einfacher, als viele denken (zu verschiffen auch) – aber es gibt ein paar Punkte, die du unbedingt im Blick haben solltest. Die Auswahl reicht von großen Anbietern wie Fraserway, Canadream oder Cruise Canada bis hin zu Buchungsportalen, die verschiedene Modelle und Anbieter vergleichen.

Ich habe positive Erfahrungen mit Canadream gemacht (gehört auch zur THL-Group wie Road Bear oder El Monte in den USA).

Ich empfehle dir, frühzeitig zu buchen – am besten bereits im Herbst für die nächste Saison. Frühbucherrabatte sind oft deutlich günstiger als kurzfristige Angebote. Achte auch auf Einwegmieten: Viele kombinieren Vancouver und Calgary, wodurch eine Einweggebühr anfällt.

Vermieter oder Vermittler?

  • Direkt beim Vermieter: Du weißt genau, bei wem du buchst, hast aber weniger Flexibilität bei Extras. Hier werden Meilenpakete angeboten, die oft teuer sind. Ich empfehle Canadream, da ich mit dem Anbieter gute Erfahrungen gemacht habe.
  • Über Vermittler: Deutsche Vermittler wie CU Camper bieten oft bessere Konditionen, z. B. Freikilometer, Ausstattungs-Pakete oder niedrigere Kaution.

Versicherungen & Extras

  • Unbedingt prüfen: Selbstbeteiligung, Glas- und Reifenschutz, Zusatzfahrer.
  • Nützliche Extras: Campingtisch und -stühle, Küchenausstattung, Kindersitz und Betten. Alles kostete extra.

Keine Camper-Übernahme am Ankunftstag

Wichtig zu wissen: Nach deiner Ankunft in Kanada darfst du den Camper nicht am selben Tag übernehmen. Alle großen Vermieter wie Fraserway, Canadream oder Cruise Canada verlangen, dass du nach einem Langstreckenflug mindestens eine Nacht im Hotel verbringst, bevor du losfährst.

Der Grund ist simpel: Sicherheit. Nach einem 9–12 Stunden Flug und mit Jetlag (vorwiegend an die Westküste) bist du nicht fit genug für ein Fahrzeug von 7 bis 9 Metern Länge.

👉🏼 Mein Tipp: Buche dir gleich für die erste Nacht ein Hotel in Flughafennähe (Vancouver, Calgary oder Toronto). So kannst du dich erholen, in Ruhe ankommen und am nächsten Tag entspannt den Camper übernehmen. Viele Vermieter bieten dir sogar einen Shuttle-Service vom Hotel zur Station an – das spart dir zusätzliche Organisation. Für Halifax lohnt sich ein Hotel an der Uferpromenade. Du kannst dort alles einfach zu Fuß besuchen.

Meine Tipps für die Übernahme

  • Prüfe genau, ob alles im Fahrzeug ist, was du gebucht hast. Bei einer früheren Reise in Australien wurden unser Tisch und die Stühle vergessen – unterwegs gab es keine Station mehr, also mussten wir sie selbst kaufen.
  • Funktionstest machen: Kühlschrank, Herd, Wasserpumpe, Toilette, Lichter – checke alles vor Ort. Falls etwas defekt ist, kann dir sofort geholfen werden.
  • Zustandsprotokoll mit Fotos erstellen – inklusive Tankfüllung und Kilometerstand.
  • Einweisung dokumentieren: Kurze Videos helfen später enorm. Canadream hat tolle Anleitungen per Video auch als PDF (auch in Deutsch).

Zur Rückgabe

  • Tank voll, Abwasser geleert, LPG-Gas aufgefüllt, Camper besenrein, alle eigenen Gegenstände eingepackt?
  • Plane bei der Abgabe Pufferzeit ein – besonders in Großstädten wie Vancouver.

Führerschein, Regeln & Fahren in Kanada

Die gute Nachricht zuerst: Für die meisten Camper in Kanada reicht der deutsche Führerschein Klasse B völlig aus. Selbst größere Modelle mit über 9 m Länge durfte ich mit meinem EU-Führerschein fahren. Trotzdem solltest du dich vorab beim Vermieter erkundigen, da einige Anbieter in den vergangenen Jahren strengere Vorgaben eingeführt haben. Einen internationalen Führerschein zu besitzen, ist von Vorteil, aber kein Muss.

Verkehrsregeln & Sicherheit in Kanada

Das Fahren in Kanada ist für Europäer unkompliziert, die Straßen sind breit, gut ausgebaut und größtenteils weniger voll als bei uns. Mit einem Wohnmobil über 7 Metern Länge fühlst du dich hier schnell sicher. Kanadier fahren sehr entspannt und es macht hier wirklich Spaß, Auto zu fahren.

Einige Regeln solltest du aber unbedingt kennen:

Die gute Nachricht zuerst: In Kanada wird alles in Kilometern angezeigt, nicht in Meilen, wie in den USA. Dein Tacho zeigt km/h an, statt Meilen. Das macht es schon mal sehr einfach.

Rechtsabbiegen bei Rot

In fast allen Provinzen darfst du an einer roten Ampel rechts abbiegen, wenn kein Schild dies verbietet und die Straße frei ist. Eine wichtige Ausnahme gibt es in Montréal: Hier ist das Rechtsabbiegen bei Rot grundsätzlich verboten.

4-Way-Stopps

An Kreuzungen mit einem „All-Way-Stop“ oder „4-Way-Stop“ fährt, wer zuerst ankommt. Das klingt chaotisch, funktioniert in der Praxis aber erstaunlich gut. Das ist dasselbe Prinzip wie in den USA.

Schulbusse

Besonders streng sind die Regeln bei Schulbussen: Sobald ein Bus anhält, das rote Blinklicht eingeschaltet und das Stoppschild ausgeklappt ist, gilt absolute Haltepflicht – egal ob du hinter dem Bus oder auf der Gegenfahrbahn fährst. Nur wenn die Fahrbahnen baulich getrennt sind, zum Beispiel durch einen Mittelstreifen, darfst du auf der Gegenspur vorsichtig weiterfahren. Der vorgeschriebene Mindestabstand beträgt 5 Meter. Erst wenn die Signale ausgeschaltet und das Stoppschild eingeklappt ist, darfst du weiterfahren. Verstöße werden streng geahndet und mit hohen Geldstrafen bestraft.

Tempolimits und Wildlife

  • Innerorts gilt in der Regel 50 km/h, auf Highways meist 100 km/h. Polizei und Radarfallen kontrollieren streng.
  • In den Rocky Mountains und ländlichen Gebieten (Cabot Trail in Nova Scotia) musst du jederzeit mit Wildtieren auf der Straße rechnen – von Rehen bis zu Elchen. Besonders in der Dämmerung ist Vorsicht geboten.

Sicherheit im Wohnmobil

  • Kenne die Maße deines Fahrzeugs. Höhe und Länge sind wichtig, um bei Brücken, Tunneln oder Tankstellen keine bösen Überraschungen zu erleben. Allerdings ist Kanada wie die USA oft auf die größeren RVs und Trucks ausgelegt. Du wirst selten Probleme haben.
  • Plane kurze Etappen. Die Entfernungen sind oft größer, als sie auf der Karte wirken, und spontane Stopps lohnen sich immer.
  • Achte auf das Wetter. In den Bergen können plötzliche Wetterumschwünge oder starker Seitenwind das Fahren erschweren.

Mautstraßen in Kanada

Mautstraßen sind in Kanada selten. Den Trans-Canada Highway kannst du durchgängig kostenfrei befahren. Gebühren fallen nur auf einzelnen Strecken an, etwa auf dem Highway 407 bei Toronto oder einigen Brücken und Tunneln in Montréal. In Westkanada musst du dir über Maut keine Gedanken machen – dort gibt es keine kostenpflichtigen Highways.

Parken mit großem Camper

In Städten wie Vancouver oder Calgary kann es knifflig werden. Parkplätze für 9-Meter-Modelle sind rar. Ich empfehle dir, mit einem kompakteren Wohnmobil (ca. 7 m) zu reisen. Damit kommst du auch auf kleineren Parkplätzen in den Rockies gut zurecht und sparst einiges an Sprit.

Ansonsten findest du wie in den USA mit großem Gefährt oft sehr gut Parkplätze. Das Fahren ist entspannt.

Ausrüstung & Packliste fürs Wohnmobil in Kanada

Bei der Übernahme des Campers bekommst du die Grundausstattung, doch längst nicht alles, was du unterwegs wirklich brauchst. Nach meinen Reisen habe ich eine Liste erstellt, die dir das Leben im Camper erleichtert.

Must-haves an Bord

  • Adapter & Verlängerungskabel für Stromanschlüsse auf Campingplätzen (prüfe, wie lang das Kabel deines Vermieters ist)
  • 1-lagiges Toilettenpapier (alles andere verstopft das Abwassersystem, im Mietcamper bin ich oft nicht pingelig. Es löst sich eben schlechter auf)
  • Einweghandschuhe für das Dumpen (Abwasser entleeren) – oft bekommst du ein Paar.
  • Moskitoschutz – in Kanada im Sommer absolut unverzichtbar. Ich empfehle Thermacell. Die Gaskartuschen kannst du vor Ort in Kanada kaufen (dürfen nicht in den Flieger).
  • Outdoor-Stühle & Tisch für gemütliche Abende vor dem Camper
  • Powerbank & USB-Kabel – unverzichtbar bei Übernachtungen ohne Strom (wir hatten ein Solar-Panel auf dem Dach, daher brauchten wir die Powerbank nicht)
  • Papierkarten oder Offline-Karten auf dem Handy – falls man keinen Handy-Empfang hat (kommt immer mal wieder vor).
  • Sonnencreme – je nach Region absolut notwendig. Wir hatten in Nova Scotia Anfang September noch bis zu 29 Grad. Im Westen wird es ebenfalls heiß.

Küche & Basics

  • Spülmittel, Schwamm, Küchenrolle (Schwamm und Spülmittel selten vorhanden)
  • Universal Gewürze wie dieses hier – spart Geld, indem du jedes Gewürz einzeln kaufst. Ist ein Must-have bei Roadtrips (bei mir)
  • Müsliriegel oder Kekse für unterwegs
  • Müllbeutel, Grillzubehör
  • Wäscheleine – oft praktisch, wenn du waschen musst und deine Klamotten trocknen willst (ohne Trockner).

Reisedokumente & wichtige Unterlagen

Erste Einkäufe nach der Übernahme

Der erste Stopp nach der Camper-Übernahme führt fast immer in den Supermarkt. Besonders empfehlenswert sind Canadian Superstore oder Safeway. Alkohol gibt es nur in speziellen Liquor Stores – Ausweis nicht vergessen.

Mein Tipp: Plane deine Einkäufe gut und schreibe vorher eine Liste. Kanadische Supermärkte sind riesig – ohne Plan verlierst du schnell Zeit und Geld.

Nationalpark-Pass in Kanada

Wenn du während deines Roadtrips mehrere Nationalparks besuchst, lohnt sich fast immer der Parks Canada Discovery Pass.

  • Preis Discovery Pass: 151,25 CAD pro Jahr für bis zu 7 Personen in einem Fahrzeu (Familien-/Gruppenpass).
    Einzelpersonen: 75,25 CAD pro Jahr, Senioren 64,50 CAD, Jugendliche unter 17 Jahren frei.
  • Gültigkeit: Der Pass gilt 12 Monate ab Kaufdatum und ermöglicht dir den Eintritt in alle Nationalparks, National Marine Conservation Areas und viele National Historic Sites.
  • Einzelpässe: Wer nur ein oder zwei Parks besucht, kann auch einen Tagespass kaufen. Dieser kostet je nach Park ca. 10 CAD pro Person/Tag. Ab einer Woche Aufenthalt lohnt sich fast immer der Jahrespass.
  • Ausnahme: Der Icefields Parkway zwischen Banff und Jasper ist gebührenpflichtig – hier brauchst du immer einen gültigen Nationalpark-Pass, auch wenn du nur durchfährst.

Provincial Parks in Kanada

Neben den Nationalparks gibt es auch zahlreiche Provincial Parks. Diese fallen nicht unter den Discovery Pass, sondern haben eigene Eintritts- oder Campinggebühren, die je nach Provinz variieren. In British Columbia und Ontario gibt es beispielsweise Tagesgebühren von ca. 10 CAD oder separate Jahrespässe für Vielnutzer.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

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