Karibikküste in Kolumbien: Highlights von Cartagena bis Palomino

Woran denkst Du, wenn ich „Karibikküste“ sage? Strahlend weiße Sandstrände, glasklares Meerwasser, Palmen, exotische Cocktails – ein Traum wie eine Urlaubstapete? So in etwas kannst Du Dir die kolumbianische Karibikküste vorstellen, nur eben zehnmal toller!

Für meine Rundreise nahm ich mir etwas fünf Tage Zeit. Ein Freund und ich mieteten ein Auto und los ging es zum Relaxen an die schönsten Strände und Erkundungstour durch die bunten ehemaligen Kolonialstädte! In diesem Beitrag teiel ich meine schönsten Erlebnisse und besten Tipps mit Dir.

Route für den Roadtrip an der Karibbiküste Kolumbiens

„Eigentlich“ hatte ich gar keinen Roadtrip geplant. Doch unverhofft kommt oft und mein Reisekumpel Willi hatte die Idee: „Lass uns ein Auto mieten!“ So ging es mit dem Flieger von Medellín nach Cartagena, der größten Stadt im Norden des Landes.

Von dort aus starteten wir mit dem Mietwagen, den wir zunächst online gebucht und dann direkt am Flughafen abholen. Unser Ziel: Sonne, Strand, Meer und Ausspannen! Dafür ging es gen Osten.

Mit einem Mietwagen zu reisen, ist in Kolumbien unter Reisenden noch eher ungewöhnlich. Viele nutzen eher die öffentlichen Busse. Das ist natürlich weitaus günstiger (und auch zu einem gewissen Grad wohl auch nachhaltiger) als mit dem eigenen Auto, aber aufgrund der Kürze der Zeit, die uns zur Verfügung stand, entschieden wir uns, selbst zu fahren.

Unsere Route war klar: Von Cartagena sollte es gen Osten über Santa Marta nach Palomino und zurück gehen.

Nachdem wir die Strandvororte von Cartagena, die mit ihren Hotel-Hochburgen verdächtig an Miami Beach erinnerten, hinter uns gelassen hatte, ging es immer an der wilden Küste längs. Die Vegetation war hier zwar eher trist, aber hey, ein Ostseekind freut sich immer über den Anblick des Meeres.

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Tayrona Nationalpark

Nach vier Stunden Fahrt erreichten wir die kleine Küstenstadt Santa Marta und düsten weiter durch den Tayrona Nationalpark. Dieser gilt als einer der schönsten und beliebtesten des Landes. Kein Wunder, denn im „Parque Nacional Natural Tayrona“, wie er offiziell heißt, reihen sich traumhafte, Palmen gesäumte Sandstrände aneinander. Einer schöner als der andere und das am Rande unberührten Urwalds. Eigentlich wäre das der perfekte Urlaubsspot, doch der Park wird im Februar (wir waren Ende Februar vor Ort) geschlossen und sollte seine Pforten erst in ein paar Tagen öffnen. Wenn Du mit mehr Zeit durch Kolumbien reist und Lust auf Natur hast, bist Du hier genau richtig!

Unser Ziel war an diesem Tag der kleine, auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkende Ort Palomino.

Palomino

Palomino selbst gilt schon lange nicht mehr als Geheimtipp. Von Santa Marta aus bist Du in zwei Stunden mit dem Bus hier und so war es kaum verwunderlich, dass sich hier ein Hostel an das nächste reihte. Dennoch huschte mir sofort „Hippiedörfchen“ durch den Kopf, als wir auf der sandigen „Hauptstraße“ entlang schlenderten.

Kleiner Spaziertipp: Wenn Du von Palomino aus Richtung Osten wanderst, gelangst Du nach rund 40 Minuten an den Fluss San Salvador. Aufgrund der starken Unterströmung ist das Schwimmen im Meer meist verboten. Das erkennst Du an den roten Fahnen, die am Strand warnen. An der Mündung des Flusses ist das Erfrischen jedoch bedenkenlos möglich. Besonders schön ist der atemberaubende Ausblick auf die im Hinterland liegende Bergkette Sierra Nevada de Santa Marta

Um ein paar Tage, vielleicht auch Wochen abzuschalten, bist Du hier genau richtig. Wenn Du es ruhiger möchtest, schaust Du Dir die Hotels wie das El Matuy außerhalb des Dorfkerns an. Von El Matuy sind es rund 25 Minuten zu Fuß den Strand gen Westen bis zu den zwei, drei kleinen Strandbars Palominos.

Hotel-Tipps für Palomino

Hotel Reserva Natural El Matuy bei Palomino

Wir übernachteten im Hotel Reserva Natural El Matuy. Das Motto ist Programm: „the perfect place to disconnect from the world“. Die Ecolodge liegt unmittelbar am Karibikstrand. Inmitten eines Palmen-„Waldes“ wandelst Du an mehreren großzügigen Strohhütten aufs Meer zu.

Für mich als Ostseekind ein Traum!

Chillen in der Hängematte auf der Veranda, Duschen unter freiem Himmel, am endlosen Naturstrand spazieren gehen – ja, wir waren im kolumbianischen Paradies angekommen. Abends erwartet Dich die pechschwarze Nacht und Abermillionen funkelnde Sterne, denn Strom gibt es nur am Empfang. Romantik pur bei Kerzenschein und einem leckeren Abendessen. Nach vier Wochen, die ich fast jeden Tag am Rechner verbracht habe, war El Matuy die perfekte Auszeit und am liebsten wäre ich gleich eine komplette Woche geblieben.

Unser „kleines“ Strandhaus

Taironaka Lodge bei Palomino

Unsere zweite Nacht am Fuße der Sierra Nevada de Santa Marta begann bereits bei der Anreise sehr beeindruckend. Mit dem Boot ging es durch den Dschungel ins Reserva Taironaka. Auf den Terrassen eines früheren Tairona-Dorfes liegt das Hotel Taironaka Turismo Ecológico y Arqueología. Hier übernachtest Du in nachgebauten Hütten mitten im Nirgendwo. Einsamkeit und Ruhe deluxe!

Im Museum kannst Du Dich über die Ausgrabungen und die Lebensweise der indigenen Bevölkerung informieren. Wem das nicht reicht, für den geht es raus auf den Fluss: Entweder kayakst Du oder gleitest entspannt in riesigen Reifen auf dem Fluss Richtung Mündung ins Meer hinunter. Seit Tagen hatte ich mich auf das Floating gefreut, leider spielte am Morgen mein Körper nicht mit und wir nahmen das Boot zurück zum Dorf.

Unsere Empfehlungen für Unterkünfte in Palomino

Santa Marta

Unser nächster Stopp hieß Santa Marta. Die ehemalige Kolonialstadt liegt direkt am Meer und so weht hier meist ein zügiges Lüftchen. In der Mittagshitze der Karibik gar nicht so schlecht, sodass wir entspannt durch die bunten Gassen der Altstadt schlendern konnten. In den letzten Jahren wurde hier vor allem der Verkehr beruhigt, der sich lärmend durch die Einbahnstraßen schlängelt und die Altbaufassaden der vielen Villen aufpoliert.

Bummeln durch das bunte Santa Marta

Auf Empfehlung übernachten wir im Boutique-Hotel Casa Verde, das seinem Namen alle Ehre macht. Das erste Mal sind wir direkt an der Unterkunft vorbeigelaufen, so unauffällig ist das Schild am Eingang. Als wir durch das Gittertor eintreten, sind wir sofort baff: Sanft plätschert Wasser in einem kleinen Pool im begrünten Innenhof, um das sich die Zimmer reihen. Hallo Oase inmitten der Stadt! Klein und fein!

Von hieraus kannst Du die Sehenswürdigkeiten der Stadt fußläufig erkunden. Wir genossen vor allem den Sonnenuntergang an der Strandpromenade, die mitten in der Stadt liegt und den Blick auf die kleine Felseninsel El Morro offenbart. Cocktails gab es von einem der kleinen Verkaufswägelchen.

Sehr zu empfehlen ist übrigens auch das Ikaro Cafe (Cl. 19 #360). Besonders super auch für Vegetarier*innen!

Ab Santa Marta zur Ciudad Perdida

Santa Marta ist Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in den Tayrona Nationalpark, sowie das berühmte mehrtägige Dschungeltrekking zur Ciudad Perdida, die in der Sierra Nevada de Santa Marta liegt. Sie gilt als größte prä-kolumbische Stadt Südamerikas. Die Wanderung hat Chris jüngst unternommen und berichtet hier darüber:

Ciudad Perdida Kolumbien Erfahrung Wanderung
Ciudad Perdida in Kolumbien, die verlorene Stadt (Lost City)

Hotel-Tipps für Santa Marta

Die Strandpromenade von Santa Marta liegt mitten in der Stadt

Cartagena

Am nächsten Tag ging es für uns den langen Weg von Santa Marta zurück in die wichtigste Kolonialstadt Kolumbiens: Cartagena! Oder auch die „Perle des kolumbianischen Nordens“! Da hier aber auch die großen, amerikanischen Karibik-Kreuzfahrtschiffe anlegen, gilt die Hafenstadt als sehr touristisch.

Historische Altstadt in Cartagena

Nach dem zügigen Check-in im Casa Pizarro Hotel, erkundeten wir die historische Altstadt. Die Stadtteile El Centro und Santo Domingo bilden die Altstadt Cartagenas und sind noch heute von einer rund 13 Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Die Altstadt ist noch gänzlich so erhalten, wie sie wohl vor einigen hundert Jahren entstand, bunte Villen, mit Pflanzen überwucherte Balkone reihen sich aneinander, durch schlenderst durch enge, kleine Gassen über das holperige Kopfsteinpflaster und blinzelst gelegentlich in ein der vielen imposanten Kirchenhäuser.

Keine Frage, Cartagenas Altstadt, die übrigens auch UNESCO-Weltkulturerbe ist, hatte mich sofort verzaubert. Ein eisgekühlter Zuckerrohrsaft in der Hitze hier, ein frischer Mangosaft oder ein knuspriger Arepa (Käse) dort. 

Das beste, was Du in Cartagena machen kannst, ist, Dich einfach treiben zu lassen. Wir wollten erst mit einer Free Walking Tour durch die Stadt. Da der Guide aber nicht auftauchte, bummelten wir einfach selbst durch die Straßen. Ab und an musst Du zur Seite springen, weil (leider) viele Kutscherfahrer unterwegs sind.

Natürlich begegnest Du auch den berühmten, kräftigen, braun gebrannten Frauen, die überall Obst verkaufen und die traditionellen, farbenfrohen Gewänder aus der Kolonialzeit tragen. Vergiss das Trinkgeld nicht, falls Du ein Foto machen möchtest!

Unterwegs im Stadtteil Getsemaní

Ein Stück außerhalb der Altstadt liegt Getsemaní, das als weit weniger beeindruckend, aber dafür als authentischerer gilt. Zudem sind Unterkünfte und Restaurants ein wenig günstiger als in der Altstadt.

Hier hatten wir uns ins Boutique-Hotel Casa Pizarro eingecheckt und ich muss sagen, dass ich mich dort sehr wohlgefühlt habe. Am meisten beeindruckten mich die riesigen, kunstvollen Graffitis.

Castillo de San Felipe

Den besten Blick ÜBER die Stadt bekommst Du auf der Castillo de San Felipe, der größten Festung, die Spanier jemals in einer ihrer Kolonie gebaut haben. Als ehemaliger, größter Sklavenumschlagplatz Südamerikas und wichtiger Handelshafen, war die Cartagena zu Kolonialzeiten stark umkämpft. Auch dieser Bau ist noch immer bestens erhalten und sehr beeindruckend in seiner imposanten Größe. Von hieraus hast Du einen schönen Blick über die Altstadt und das moderne Cartagena.

Ausblick auf Cartagena von der Festung San Felipe aus
Ausblick auf Cartagena von der Festung San Felipe aus

Tanzen mit den Einheimischen auf dem Plaza de la Trinidad

Am Abend verzichteten wir auf Cocktailbar oder Salsa-Club und gesellten uns zu den Einheimischen auf dem Plaza de la Trinidad. Wenn ich eins in Kolumbien gelernt habe, dann, dass die Menschen dort eigentlich keine Fitnessstudios bräuchten! Bereits in Medellín fand ich unzählige Open-Air-Fitnessstudios. Da wurden öffentlich Fitnessgeräte aufgestellt und jeder konnte sportlern wie er wollte.

An diesem Abend wurden wir Zeuge eines Open-Air-Aerobic-Kurses, der später zu einer Salsa-Stunde mutierte. Mitten auf dem Platz dröhnten harte Electro-Bässe, ein Trainer vollführte die typischen Kurs-Übungen und Mädels aller Altersklassen machten es ihm nach. Das ging gefühlte zwei Stunden so. Hätte ich nicht mein wallendes Sommerkleid getragen, hätte ich glatt mitgemacht. Es ging so schwungvoll und ausgelassen zu, diese Lebensfreude war ein ums andere Mal ansteckend.

Hotel-Tipps für Cartagena

Weitere Tipps

Von Medellín und Bogota gehen regelmäßig Inlandsflüge nach Cartagena. Du kannst aber auch mit dem Bus anreisen. Diese Fahrten dauern allerdings sehr lange. Nach Flügen haben wir auch in Kolumbien bei Skyscanner gesucht.

Entweder buchst Du Dir vor Ort – wie wir – einen Mietwagen über einen der gängigen Anbieter (wir nutzen gerne Sunny Cars) oder Du fährst mit dem Bus an der Küste entlang, wie Katrin es gemacht hat (Katrins Kolumbien Reisebericht hier ansehen). Mit dem Auto dauert die Fahrt rund 7 Stunden, mit dem Bus solltest Du weitaus mehr Zeit einplanen.

Nach Palomino gelangst du aus Cartagena am einfachsten über Santa Martamit dem Bus. Ab Santa Marta fahren die Busse alle 20 Minuten ab. Die Fahrt ab Santa Marta dauert ca. 2 Stunden und kostete zu meinem Besuch 9.000 COP. Die Busse sind einfach und nicht klimatisiert.

Weitere Tipps für Kolumbien:

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Mandy Jochmann Autorin
Hi ich bin Mandy!

Moin, mein Name ist Mandy, ich bin ein Ostsee-Kind und liebe das Reisen! Neue Kulturen und exotische Länder entdecke ich genauso gern, wie ich meine Heimat Mecklenburg-Vorpommern erkunde. Außerdem bin ich Mentorin und Achtsamkeitstrainerin für Frauen.

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