Reisebericht für die Westküste Australiens: Von Perth bis Broome

Meine 3-monatige Australien Reise brachte mich auch in den größten Bundesstaat Australiens: Westaustralien! Nachdem ich bereits knapp 4 Wochen von Adelaide bis Perth (Reisebericht lesen) gefahren bin, sollte es nach einem 5-tägigen Aufenthalt in Perth Richtung Norden bis Broome gehen! Die Westküste Australiens wollte entdeckt werden! Die etwa 3.500 Kilometer lange Route von Perth bis Broome ist spektakulär und voller Highlights.

Highlights in Westaustralien: Das erwartet dich!

Dich erwarten viel Natur und die endlosen Weiten des Outback. Türkisfarbenes Meer, weiße Sandstrände, bunte Korallenriffe, die sanften Riesen der Meere mit Walhaien und wundervolle Nationalparks. Pinkfarbene Seen, große Eukalyptuswälder und endlose Flächen an unbewohntem Land. Kleine verschlafene Orte mit oft nur einem Restaurant und dank der mangelnden Lichter unglaubliche Sternenhimmel mit der Milchstraße bei Nacht. Am markantesten sind aber die großen Entfernungen, die es hier zu überwinden gilt, wenn man von A nach B kommen möchte.

Dies ist auch ein Grund, warum es an die Westküste Australiens viel weniger Touristen zieht, als an die viel dichter besiedelte Ostküste. Australier berichteten mir dazu beim ersten "Part" des Roadtrip von Adelaide nach Perth, dass die Westküste das "wahre Australien" sei und man an der Ostküste diese einzigartigen Schönheiten nicht zu Gesicht bekommt.

Die Entfernungen an der australischen Westküste sind viel größer als an der Ostküste. Die Highlights liegen weiter voneinander entfernt, Unterkünfte sind rarer und teuer. Daher ist der Roadtrip ideal, um mit einem Wohnmobil loszufahren.

Route von Perth bis Broome

Wo den Roadtrip an der Westküste starten?

Wenn du nicht wie ich 3 Monate Zeit hast, um Südaustralien, Westaustralien und das Northern Territory (+ Outback) zu bereisen, ist Perth der ideale Ausgangspunkt für einen Roadtrip entlang der Küste. Du findest außerdem recht gute Anbindungen aus Deutschland nach Perth.

Routenvorschläge ab Perth:

  1. Perth - (Wave Rock) - Kalgoorlie - (Alice Springs / Uluru) - Adelaide oder ab Kalgoorlie nach Esperance - Albany - Margaret River - (Freemantle) - Perth (mit Rottnest Island)
  2. Perth - Cervantes - Kalbarri Nationalpark - Shark Bay - Ningaloo Reef - Karijini NP - Broome - Gibb River Road - Kimberly - Darwin
  3. Oder Perth - (Freemantle) - Margaret River - Albany - Esperance - Nullarbor - Ceduna - (Port Lincoln) - Port Augusta - Adelaide und Kangaroo Island.

So kannst du außerdem die Südküste als den Norden Westaustraliens bereisen.

Nach fünf Tagen Perth verlassen wir die Stadt, um immer mehr Richtung Einsamkeit und kilometerlang geradeaus verlaufende Straßen zu verlassen. Es geht praktisch immer mehr in die Wildnis!

Perth, die größte Stadt Westaustraliens

Perth ist nicht nur die Hauptstadt, sondern mit 2,5 Mio. Einwohnern die mit Abstand größte und meist besiedelte Stadt Westaustraliens. Was mir an Perth besonders gefallen hat ist, dass du das Zentrum (Northbridge und CBD) zu Fuß erkunden kannst. Außerdem liegt die Stadt am Meer. Über 19 Strände haben die Bewohner zu Auswahl. Mein Favorit ist der Scarborough Beach, der breiter und weitläufiger als der bekanntere Cottleshoe Beach ist.

Besonders toll sind die Aussichten vom Kings Park oder Bell Tower. All meine Tipps für Perth findest du hier. Insgesamt war ich fünf Tage in der Stadt, inklusive Tagestrip nach Rottnest Island und Fremantle, dem idyllischen Vorort von Perth.

Weitere Tipps für Perth

  • Unterkunft: The Alex Hotel in Northbridge*. Liegt sehr zentral, hat stylische Zimmer und eine tolle Dachterrasse. Außerdem stehen Fahrräder zur Verfügung, die du kostenlos ausleihen kannst.

Rottnest Island

Wenn du in Perth bist, solltest du dir mindestens einen Tag Zeit für Rottnest Island nehmen. Hier leben die angeblich "glücklichsten Tiere der Welt": Quokkas. Wenn ich den ganzen Tag von Touristen mit dem besten Obst gefüttert werden würde, wäre ich auch glücklich.

DAS sollte man aber sein lassen, den die Tiere entdeckt man auch ohne dass man sie anfüttert. Denn über 10.000 Quokkas leben auf "Rotto", wie Lokals ihre Insel liebevoll nennen.

Rottnest Island erkundest du am besten mit dem Fahrrad. Denn sonst ist es kaum möglich, die schönen abgelegenen Buchten zu erreichen. Die türkisfarbenen Buchten laden zum Schnorcheln und Surfen ein. Wunderschön!

Lancelin, weiße Sanddünen

Das einstige Fischerdorf wird zu Ferienzeiten regelrecht von Touristen überschwemmt. Dazu gibt es zwei Gründe: Der Strand, der auch mit den Autos befahren werden kann (sehr beliebt bei Australiern) und die schneeweißen Sanddünen, die sich am Rand der Ortschaft auftürmen.

So idyllisch wie vermutlich einst geht es hier nicht mehr zu: Denn die Dünen sind zu einem überdimensionalen Abenteuerspielplatz geworden. Du kannst überall im Ort Boards zum Sandboarden ausleihen oder mit seinem Allradwagen, Motorrad, Quad oder Buggy durch die Dünen fahren. Die Lancelin-Off-Road Area lockt täglich große Scharen an.

Bizarre Pinnacles bei Cervantes (Nambung National Park)

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Westaustraliens ist die Pinnacle Desert, rund 200 km von Perth entfernt. Aug 4 km² hat sich eine bizarre Landschaft aus Sanddünen und Kalksteinsäulen gebildet, die bis zu 5 m aus der Erde ragen. Der Indian Ocean Drive bei Cervantes führt dich durch diese Wüste mit den Pinnacles, die Teil des Manung-Nationalparks sind.

Du kannst sie zu Fuß erkunden oder auch auf dem Rundweg (Loop) imt dem Auto befahren. Die beste Tageszeit für einen Besuch sind der frühe Abend kurz vor dem Sonnenuntergang oder am Morgen zum Sonnenaufgang. Dann ist das Licht warm. Danach kannst du bei Cervantes in eine Unterkunft einchecken und im Ort übernachten.

Infos und Tipps rund um den Nambung Nationalpark

  • Eintrittspreis Nambung Nationalpark: Day-pass für 12 AUD pro Auto.
  • Übernachtung: Cervantes, The Pinnacles Edge Resort. Da wir nur 2 Tage davor nach einer Unterkunft geschaut haben, mussten wir nehmen was übrig war. Aufgrund der Osterferien keine leichte Aufgabe. Das Zimmer war alt, der WIFI Empfang reichte nicht bis zum Zimmer (wie fast immer). Für eine Nacht okay, aber zu teuer.
  • Tipps für Essen in Cervantes: Cervantes Bar and Bistro. Klasse Essen und große Speisekarte. Sehr zu empfehlen.

Stromatolithen am Lake Thetis (Cervantes)

Der kleine alkalische Salzsee Lake Thetis hat nur eine Tiefe von 2-3 Meter und sieht recht unspektakulär aus. Würden sich hier nicht die Stromatolithen befinden. Sie gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde.

Der See ist übrigens einer der wenigen Orte weltweit, an dem du diese lebenden Fossile betrachten kannst. Nicht weit weg und auf meinem weiteren Weg liegend gibt es am Hamelin Pool weitere Stromatolithen. Die Microben, die diese Stromatolithen gebildet haben sind ähnlich deren die als älteste Lebensformen der Erde aufgezeichnet wurden.

Stromatolithen, Lake Thetis, Cervantes (Western Australia)
Stromatolithen am Lake Thetis bei Cervantes

Stops zwischen Cervantes und Kalbarri

Auf der Fahrt von Cervantes nach Kalbarri gibt es ein paar Orte, an denen man eine kurze Pause einlegen kann. Wir haben in Green Head (Dynamite Bay), Dongara & Port Dension, und der Hutt Lagoon Stops eingelegt.

Green Head

Dynamite Bay fand ich nicht so spannend wie im Reiseführer beschrieben wurde. Man kann zu mehreren Scenic Lookouts auf Dünen gehen und hat einen guten Ausblick auf Strände und Buchten. Ich finde, dass es bessere Ausblicke gibt und sage: kein "must stop".

Allerdings empfehle ich, nach Green Head den 5 km langen Tourist Drive entlang eines tollen Küstenabschnitts zu fahren. Hier haben wir eine Mittagspause zwischen Meer und Sanddünen eingelegt.

Dongara & Port Dension

Auch Dongara mit seinen alten Feigenbäumen in der Hauptstraße war ganz nett zu durchfahren und eine Abwechslung auf der langen Fahrt, jedoch kein Muss, wenn man keine Pause machen möchte. Wir haben hier einen Eiskaffee getrunken und sind danach wieder weitergefahren.

Pink Lake Hutt Lagoon

Die nächste Etappe bringt uns an der Küste entlang bis Kalbarri. Unterwegs musst du einen Stopp bei der Hutt Lagoon einlegen, die du sowieso passierst. Je nach Regen ist die Lagune ein halb ausgetrockneter Salzsee, der durch Algen einen rosa Farbton erhält. Bei uns war der Salzsee großflächig ausgetrocknet, sodass wir darauf spazieren konnten. Es gibt einen Parkplatz, von dem aus du den See erkunden kannst.

Dank Drohne habe ich von oben einen großen Abschnitt gefunden, der noch Wasser führte. Hier konnten die Algen ihren Dienst leisten und der See leuchtete in grellem Pink!

Kalbarri Nationalpark

Der Kalbarri Nationalpark liegt nur 20 Minuten außerhalb des Ortes Kalbarri. Wir hatten Glück, den eigentlich ist der Nationalpark zur Zeit geschlossen (Bauarbeiten an der Straße). Dank den Osterfeiertagen hatte der Park genau für diese geöffnet. So kam es, dass wir uns mit vielen Australiern am Ostermontag in Kalbarri NP die tiefen roten Schluchten und den Murchison River ansehen konnten.

Infos zum Kalbarri Nationalpark

  • Eintrittspreis Kalbarri Nationalpark: Day-pass für 12 AUD pro Auto.
  • Übernachtung:  Kalbarri Palm Resort. Auch hier mussten wir nehmen, was übrig war. Aufgrund der Osterferien mussten wir froh sein, eine Unterkunft zu bekommen. Das Zimmer war ein typisches Motelzimmer, groß und  kleiner Küchenzeile. Leider war das WIFI während unseres Besuches kaputt.
  • Tipps für Essen in Kalbarri: Leckeres Frühstück gibt es im The Gorges Cafe (Pelican's Cafe & Restaurant ist auch ok, aber viel zu teuer). Das beste Essen zum Mitnehmen (oder dort essen) gibt es bei The Jetty Seafood Shack (die vermutlich größten Pommes Portionen Westaustraliens).

Shark Bay: Delfine, Shell Beach und Stromatolithen

Kalbarri und Denham trennen rund 380 km. Auf der Fahrt gibt es wenige Orte, für die es sich lohnt anzuhalten. In der Region um Shark Bay triffst du im Francois-Peron-Nationalpark auf die farbenprächtige unberührte Wildnis, sowie einzigartige Naturwunder. Bei Hamelin Pool findest du Stromatolithen. Diese ‚lebenden Steine’ sind eine der ältesten Lebensformen der Erde, bestehen aus Mikroorganismen und zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Ein weiteres Naturwunder ist der Shell Beach: ein Strand, der ausschließlich aus kleinen, weißen Herzmuscheln besteht!

Nicht verpassen solltest du den Francois-Peron-Nationalpark mit seinem weiten Buschland und den tiefroten Klippen vor türkisblauem Ozean. Hier ist das Wasser so klar, dass du von oben Haie und Rochen darin schwimmen siehst. Geführte Tagestouren im Allrad-Jeep gibt es zum Beispiel bei Naturetime Tours. Beliebt ist auch das Ferienresort Monkey Mia, wo Delfine jeden Tag bis an den Strand herankommen und du bei ihrer Fütterung durch Ranger zusehen kannst. Für alle anderen Erkundungen ist die kleine Stadt Denham ein guter Ausgangspunkt.

Hamelin Pool

Wenn du dich fragst, wie das Leben vor rund 3 Millionen Jahren ausgesehen haben könnte, musst du Hamelin Pool besuchen. Hier kannst du die ältesten lebenden Organismen der Erde in schönster Natur betrachten: Stromatolithen. Diese sind auch ein Grund, warum die Region Shark Bay zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.

Hier wurde extra ein Holzsteg errichtet, damit man diese Lebewesen aus der Nähe betrachten kann, um nicht über die Stromatolithen gehen zu müssen.

Leider scheint sich dieser Fakt noch nicht überall herumgesprochen zu haben, denn ein Tourist klettert über das Geländer des angelegten Holzstegs, um darüber zu klettern und sich die Hände im kristallklaren Wasser zu waschen. Schade nur, dass auf jedem Schild steht, dass man bitte nicht über die Stromatolithen gehen soll und auch das Baden an diesem Abschnitt verboten ist ...

Shell Beach

Knapp 40 km von Hamelin Pool entfernt und auf der Fahrt nach Denham liegend gelangen wir zum Shell Beach. Dieser Strand besteht aus kleinen weißen Herzmuscheln. Laut Hinweistafel reicht der Strand aus Muscheln 120 km lang und die Muscheldecke reicht bis zu 10 Meter tief unter der Erde.

Früher wurden aus diesen Muscheln sogar Steine angefertigt, die man heute noch an manchen Gebäuden in Denham und den Ruinen an der Telegrafenstation in Hamelin betrachten kann.

François Peron Nationalpark

Der François-Peron-Nationalpark oder Wulyibidi wie Aborigines diese Region vor 26.000 Jahren nannten, liegt an der nördlichen Spitze des Shark Bay World Heritage Sanctuary.

Bis zur einstigen Schaffarm kann man mit einem normalen Fahrzeug fahren. Ab hier geht es nur noch mit einem Allradfahrzeug mit viel Bodenfreiheit weiter. Aber erst, nachdem man an der dafür vorhergesehenen Station Luft aus den Reifen gelassen hat. Denn der Rest besteht aus sandigen - teils tiefsandigen Pisten.

Doch die Mühe lohnt sich - die Buchten, Sanddünen und Strände sind traumhaft schön. Uns erwarten spektakuläre Farbkontraste mit roten Sanddünen, weißem Sandstrand und türkisfarbenen Meer.

Dazu kann man von den Klippen und am Strand mit bloßem Auge die Meeresbewohner im klaren Wasser beobachten. Nicht selten sind hier Dugongs, Haie, Schildkröten, Delfine, Stachelrochen, Mantas und in der Walsaison auch mal Wale zu sehen.

Wir haben am Strand stehend eine Schildkröte auftauchen sehen, Schwärme mit Stachelrochen beobachten können und einen kleinen Hai im Wasser schimmen sehen. Dieser Ausflug war einer der bislang schönsten Erlebnisse meiner Australien Reise.

Weitere Tipps für Shark Bay und den Nationalpark:

  • Tipps für eine Tour im François Peron Nationalpark: Naturetime Tours. Jens und Janine sind vor fünf Jahren nach Denham ausgewandert, haben diverse Reiseführer veröffentlicht (siehe unten mein Tipp) und bieten auch Touren an. Wir haben mit Jens eine Ganztages-Tour im François Peron Nationalpark unternommen. Absoluter Tipp!
  • Eintritt: 12 AUD pro Tag und Auto.
  • Weitere Touren in Shark Bay: Didgeridoo Dreaming Night mit Capes von Wula Gura Nyinda. Leider war die Tour aufgrund der Osterferien ausgebucht. Wir haben Capes auf dem Weg in den François Peron Nationalpark getroffen - ein super netter Kerl bei dem ich diese Tour sehr gerne mitgemacht hätte.
  • Unterkunft in Denham: Bay Lodge (teuer), besser wäre das Shark Bay B&B gewesen. Leider war es bei meinem Trip schon ausgebucht.

Ningaloo Reef, Schwimmen mit Walhaien

Das Ningaloo Reef ist Westaustraliens Antwort auf das Great Barrier Reef im Osten. Das 250 km lange Saumriff liegt nur 50 Meter vom Strand entfernt, ist daher leicht erreichbar und wird zum Glück streng geschützt. Die Korallen sind riesig und vor allem wachsen sie noch - im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf der Welt.

Absolutes Highlight hier ist es, mit Walhaien (oder im Sommer mit Buckelwalen) zu schwimmen. Das Erlebnis ist unvergesslich und kam mit Worten zu beschreiben.

Lest hier meinen ausführlichen Bericht zum Schwimmen mit Walhaien am Ningaloo Reef.

Das Ningaloo Reef hat noch mehr zu bieten ...

Neben Walhaien bietet die Unterwasserwelt die Chance auf Stachelrochen, Teufelsrochen, Delphine, Dugongs, Haie, Wasserschildkröten, Orkas und Buckelwale. Wir haben außer Schildkröten Stachelrochen, Delfine, kleine Haie und zahlreiche bunte Fische und leider auch Quallen (auch die sehr gefährlichen) gesehen. Das Riff ist sensationell! Ein solch lebendiges Korallenriff habe ich schon lange nicht mehr erlebt (weder auf Honduras am Belize Barrier Reef noch in Florida oder Indonesien).

Glamping am Ningaloo Reef

Gewohnt haben wir im luxuriösen Sal Salis, das mitten im Nationalpark zwischen Outback, Sanddünen und Meer liegt. Die Glamping Unterkunft wurde 2017 von Lonely Planet zum viertschönsten Ökoresort der Welt gewählt. Völlig zurecht.
Glamping vom Feinsten mit Blick auf Meer und die Milchstrasse bei Nacht. Am Tag kann man das Riff per Kajak, SUP oder beim Schnorcheln erkunden. All das haben wir ausprobiert. Inklusive einer Wanderung vor Sonnenuntergang zum Yardie Creek, wo sich zahlreiche Kängurus (Euros) tummeln.

Tipps für Unterkünfte am Ningaloo Reef:

  • Sal Salis, Luxuscamp im Nationalpark zwischen Outback und Meer, mit eigenem Strand am Riff
  • Exmouth: Für "Budgetreisende" Ningaloo Lodge Exmouth. Nachteil: Tägliches Fahren in und aus dem Park.
  • Diverse im Nationalpark gelegene Campsites, die man aber lange im voraus buchen muss.

Karijini National Park

Leuchtend rote Felswände stürzen im Karijini Nationalpark in die Tiefe. Inmitten der Schluchten liegen natürliche Wasser-Pools, die wir an zwei Tagen durchwaten, schwimmen oder entlang klettern. Ich fühle mich wie auf einem Abenteuerspielplatz. Nur dass hier die Natur der Schöpfer ist.

Auf allen vieren klettere ich durch enge Schluchten, unter mir eiskaltes azurblaues Wasser. Es endet in einem Pool, in dem ich mich am Ende der Schlucht abkühle. So unternehmen wir zwei Tage lang Klettertouren durch die Gorges. Dales Gorge, Weano Gorge, Hankock Gorge und Joffre Gorge, um nur die von mir besuchten zu nennen.

Die alten Felswände im Karijini Nationalpark sind über 2,5 Milliarden Jahre alt. Sie leuchten je nach Sonneneinfach knall-orange oder dunkelrot. Das Abenteuer fernab der Zivilisation und Handyempfang ist groß. Viele Menschen verirren sich nicht hier her. Schade, denn für mich ist es einer der schönsten Orte Westaustraliens. Ein Ort, an dem man komplett herunterfahren und eins mit der Natur sein kann.

Der Karijini Nationalpark ist der zweitgrößte Westaustraliens und er liegt inmitten der Pilbarra Region. Die Entfernung zu Exmouth (knapp 650 km) und Broome (fast 1000 km) lassen erahnen, warum sich so wenige Menschen hierher verirren. Die lange Anreise lohnt sich, die Natur hat hier wunderbares geschaffen.

Hier weiterlesen: Meine Tipps für den Besuch im Karijini Nationalpark in Westaustralien

Broome

Broome, das „Tor zu den Kimberleys“ und weltweites Zentrum der Perlenindustrie erreichen wir nach über 3.800 gefahrenen Kilometern seit Verlassen Perths. Die Stadt ist klein und weitläufig. Dennoch überrascht sie mich positiv. Broome ist irgendwie gemütlich und entspannend.

Tropische Temperaturen um die 30 Grad, breite kilometerlange Strände, türkisfarbenes Wasser und leuchtend rote Felsformationen, die hinter dem Strand beginnen. Nicht zu vergessen diese Sonnenuntergänge. Magisch.

Sonneuntergang Broome Cable Beach
Magische Momente in Broome, wenn die Sonne im Meer versinkt und der Himmel sich im Sandstrand des Cable Beach spiegelt.

Ganze fünf Tage habe ich jetzt in der Perlenfischer-Hauptstadt im nördlichen Westaustralien verbracht. Anfangs wollte ich schneller weiter war dann aber recht froh, einmal auszuruhen, auszuschlafen und auch mal nichts zu tun.

Eingemietet hatten wir uns bei Trish, die mit ihrem Hund Maddy bei Airbnb ein wundervolles „Baumhaus“ hinter ihrem kleinen Häuschen inseriert hatte. Eine wahre Ruheoase im tropisch heißen Broome.

Unterkunft in Broome Tipp ein Baumhaus über airbnb
Tolle Unterkunft in Broome von Trish und Hund Maddy

Was mir an Broome besonders gefallen hat? Die mich an Afrika erinnernden Baobab Bäume, die hier überall wachsen. Baobabs sind übrigens typisch für die Kimberley Region und kommen in Australien nur hier vor.

Zum Start in Broome haben wir eine Town Tour mit Bart von Narlijia Cultural Tours unternommen. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch die Vergangenheit Broome’s und seiner Vorfahren, den Yawuru, den Ureinwohnern. Die wichtigsten Plätze der Yawuru, den lokalen Pflanzen und Nahrungsmitteln sowie Orte der Traumzeit.

Auch über die Entstehung der Perlenindustrie mit Einflüssen aus Asien auf die Bevölkerung konnte Bart uns in der kurzweiligen Tour vieles berichten.

Da noch Zeit war und die Gezeiten günstig, fuhren wir spontan zum Rendell Beach, wo er kürzlich erst Dinosaurierspuren gefunden hat. Die gibt es hier an jedem Strand bei Ebbe zu sehen, wenn man weiß, nach was und wo man suchen muss. Dank Bart bekamen wir diese zu Gesicht.

Redell Beach Dinosaurier Spuren Broome
Jüngst gefundene Dinosaurierspuren am Redell Beach in Broome

Auch die berühmt berüchtigten Sonnenuntergänge die an Farbintensität kaum zu übertreffen sind, haben wir Abend für Abend mit zig anderen Menschen von den Stränden aus angesehen.

Egal ob am berühmten Cable Beach, wo on top Kamele vor der untergehenden Sonne vorbei ziehen, am Rendell Beach, wo man bei Einsetzen der Ebbe und dem Rückgang des Meeres zeitgleich Dinosaurierspuren im Blick hat oder auf den Felsen am Gantheaume Point am südöstlichen Rand der Stadt.

Hier leuchten die Sandsteinklippen in allen Rottönen kurz bevor die Sonne untergeht. Am besten lauscht man dem Rauschen des türkisfarbenen Meeres unter einem mit einem kalten Getränk in der Hand.

In Broome gibt es übrigens nie Staus, außer allabendlich am Cable Beach. Das große Hobby aller Australier scheint neben dem Angeln noch ein weiteres zu sein: Das Fahren mit dem Allradwagen auf den Strand, um von dort im Campingstuhl mit einem kalten Bier in der Hand den Sonnenuntergang zu beobachten.

Dieses Verkehrsaufkommen und dieser Lärm - unglaublich. Ich finde es schlimm, dass diese Fahrerei an Stränden generell nicht verboten wird.

Broome Cable Beach Kamele Autos
Tiefe Fahrrillen, Autos und Kamele. So sehen Sonnenuntergänge (oder wie hier kurz davor) am Strand aus.

Am Tag erkunden wir Broomes ältesten Stadtteil: Chinatown. Hier finden sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Schmuckgeschäfte, in denen man Perlen aus Broome kaufen kann. Zur Unterhaltung befindet sich hier mit Sun Pictures, das älteste Open-Air Kino der Welt.

Hier könnt ihr auf Strandstühlen unter dem Sternenhimmel aktuelle Filme aus Hollywood ansehen. Aber das Moskitospray nicht vergessen. Mir haben die Filme nicht zugesagt, daher war ich nur am Tag dort. Ab 10 Uhr kann man einfach ins Kino hinein und sich umsehen.

Broome Sun Pictures Open-Air Kino Westaustralien
Sun Pictures in Broome, das älteste Open-Air Kino der Welt

Weitere Tipps und Infos für Broome

Reisetipps & nützliche Informationen

Die Westküste Australiens erkundest du am besten mit einem Wohnmobil oder kleineren Campervan. Da wir zu spontan gebucht haben, mussten wir auf einen Mietwagen zurückgreifen. Das ist natürlich möglich, denn es gibt überall Motels und Hotels, aber mit Wohnmobil bist du flexibler und kannst an den schöneren Orten, direkt am Strand oder im Nationalpark übernachten. Falls es nur eine Option für ein Restaurant vor Ort gibt (oft eine schlechte), kannst du dann auch selbst kochen.

Wie viel Zeit für die Westküste einplanen?

Für die direkte Strecke der Westküste entlang von Perth nach Broome werden mindestens zehn Tage empfohlen. Da wir mit einem 4WD und keinem Camper unterwegs sind und nicht jede Nacht die Unterkunft wechseln möchten, haben wir ca. 17 - 18 Tage für die Strecke eingeplant. Aufgrund der spät einsetzenden Regenzeit vor unserer Reise und des extrem nassen Februars mussten wir bereits vor der Reise die Fahrt über die Gibb River Road streichen.

Da wir die alternative Route (Asphaltstraße) nicht hätten verlassen können, um alle tollen Orte auf dem Weg zu besuchen, sind wir aus Broome nach Darwin geflogen. Somit hatten wir Zeit, um mehr Nationalparks im Northern Territory und Arnhemland zu erkunden

Möchtest du Perth Richtung Süden bis Margaret River oder sogar Esperance bereisen, empfehle ich dir, mindestens weitere 3 Wochen einzuplanen. Auch diese Regionen sind wunderschön und haben mir hervorragend gefallen!

Reisebericht für die Route von Adelaide bis Perth (über Esperance und Margaret River) hier nachlesen. 

Generell würde ich dir empfehlen, für diese Route einen Camper zu buchen. Gründe dafür habe ich viele gefunden: Du bist nicht auf - für unsere Verhältnisse - teure und in die Jahre gekommene Motels angewiesen, kannst selbst besseres und gesünderes Essen kochen und sparst dadurch eine Menge Geld.

Auch wenn ich im Herbst (April - Mai) unterwegs war und die Nächte recht frisch waren, lohnt sich ein Camper. Denn die Decken in den Motels sind nicht besser. Eher dünner. Du musst wissen, dass Camper in Australien nicht isoliert sind, denn zu 80 - 90 % des Jahres ist es zu heiß.

Achtung: Unterschätze die Ausmaße Australiens bei deiner Planung nicht. Alleine Westaustralien nimmt 1/3 der Fläche von Australien ein. Wenn du wenig Urlaub und Zeit hast, solltest du dir genau überlegen, für welche Route du dich entscheidest. Auch die zusätzlichen Kosten der Einwegmiete für Mietwagen oder Camper darfst du nicht vergessen.

Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir bei der Planung deiner Route!

Bester Reiseführer für Westaustralien

Vor meiner Reise habe ich mir fast alle über Australien existierende Reiseführer als ebook gekauft.

Als gedruckten Guide hatte ich lediglich den Westaustralien und das Top End dabei. Diesen fand ich in Kombination mit dem  Lonely Planet Australien (ebook)) und dem englischsprachigen Lonely Planet in Kombination mit dem Reiseführer West Coast Australia am besten. Die Guides haben sich perfekt ergänzt.

Für Camper könnte der Iwanowski, der Baedecker und der Loose für Australien ganz okay sein. Ich habe in keinem der Reiseführer wertvollere Tipps bekommen, die ich nicht ausführlicher in einem der oben genannten Reiseführer bekommen habe.

Wann ist die beste Reisezeit für einen Roadtrip entlang der Westküste Australiens?

Australien ist riesengroß. Westaustralien nimmt ein Drittel davon ein. Das bedeutet, dass du an einem Tag von der einen in die andere Klimazone kommen kannst.
Wenn du zum Whale-watching oder dem Schnorcheln mit Whalesharks an die Westküste fahren möchtest, solltest du für die jeweiligen Regionen prüfen, wann die beste Zeit für die Beobachtung ist. Die Wale ziehen von Süden Richtung Norden. Dadurch weichen die Jahreszeiten ein wenig ab.

Südliches Westaustralien:
Im Süden ist das Klima recht europäisch und gemäßigt. Die Sommer sind warm, der Herbst (April - Mai) auch noch recht angenehmt, aber die Nächte sind schon kalt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Häuser keine Heizung haben. Ich habe anfangs echt gefroren, als wir Ende März/Anfang April unterwegs waren.
Im Winter (Juni - September) wird es vor allem nachts noch kälter. Temperaturen fallen in den einstelligen Bereich.

Nördliches Westaustralien:
Im Norden herrscht ein tropisches Klima mit Temperaturen über 40 Grad im Sommer (Dezember - März). Dazu ist es sehr feucht und extrem schwül. Danach kommt die Regenzeit, in der es mindestens einmal am Tag sehr heftig regnet. Straßen stehen oft über einen Meter unter Wasser und sind nicht befahrbar. Außerdem sollte man dann nicht schwimmen gehen, da dann die tödlichen Würfelquallen (Box Jellyfish) im Wasser zu finden sind.

Die beste Reisezeit für Australien ansehen

Roadtrip Checkliste

Damit du garantiert nichts vergisst habe ich eine Checkliste für einen Roadtrip erstellt. Damit ihr nichts an Klamotten vergesst gibt's die Packliste zum ausdrucken und abhaken.

Mein weiter Tipp: Schreibt Reisetagebuch wären eures Trips!

Die Erinnerungen darin sind die schönsten Mitbringsel eurer Reise! Darum habe ich eigene Reisetagebücher entworfen und drucken lassen.

In diesen Notizbüchern könnt ihr Kosten, Wetter, Eindrücke, Highlights und Reiseerlebnisse eintragen. Außerdem ist Platz, um Bilder einzukleben. Ideal als Reiseerinnerungen.

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Disclaimer: Diese Reise wird unterstützt durch das Australische Tourism Board (Mietwagen, Rottnest Island Tour, Whale Shark Tour, Flug von Broome nach Darwin) und Sal Salis (Unterkunft). Alle weiteren Kosten dieser Reise trage ich selbst. 

Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
Hi ich bin Katrin!

Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!