Afrika Packliste: Die ideale Ausrüstung für Safaris und Pirschfahrten
Wer zum ersten Mal auf Safari geht weiß oft nicht, was er einpacken soll. Außer der „typischen“ Safari-Ausrüstung: sandfarbene Hose, olivgrünes Hemd und am besten einen Hut in gedeckten Farbtönen. Ganz ehrlich? Ich besaß weder den typischen Hut noch eine olivgrüne Bluse. Eine sandfarbene Hose schon. Doch viel lieber ziehe ich eine andere Hose an, statt mich wie alle in Sand zu kleiden.
Hier habe ich dir aufgelistet, was ich im Laufe der Jahre und meinen Reisen nach Südafrika, Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda, Namibia und Botswana bei sogenannten Game-Drives (Pirschfahrten) und Bush Walks (Buschwanderungen zu Fuß) dabei hatte.
Übrigens besitze ich mittlerweile sogar einen "typischen" Safari Hut - diesen habe ich mir aber nicht für Afrika und Game Drives oder Bush Walks sondern für meinen 3-monatigen Australien Trip gekauft. Rate mal, wie oft ich ihn aufhatte? Genau: Kein einziges Mal! Jetzt habe ich ihn meinen Trägern bei der Kilimandscharo Besteigung geschenkt.
Welche Art Safaris planst du?
Bist du das erste Mal in Ostafrika oder im südlichen Afrika und möchtest nur Pirschfahrten im Auto unternehmen? Dann ist es völlig egal, welche Kleidung du trägst. Vor allem in Südafrika und Namibia sind die Tiere in Nationalparks so sehr an Menschen und Autos gewöhnt, dass sie nicht davonrennen. Auch in Kenia oder Tansania ist es in den bekanntesten Nationalparks der Fall.
In diesen Ländern kommt hinzu, dass Masai rot tragen. Vor allem für Großkatzen löst das ein Alarm aus, denn sie wissen: Rot gibt Ärger. Also halten sie sich fern. Da Safari Autos in den beiden Ländern oft geschlossen sind, ist deine Farbwahl dann allerdings genauso nebensächlich wie in den beiden südlichen Ländern.
Allerdings gibt es kleine Einschränkungen bei der Kleiderwahl:
- Schwarz und Blau zieht Moskitos und in manchen Regionen auch die Tsetsefliege an (überträgt die Schlafkrankheit beispielsweise im Tarangire Nationalpark in Tansania).
- Bist du hingegen über 2.000 Meter, was in Uganda und Ruanda der Fall sein kann, kannst du schwarz tragen, da auf dieser Höhe keine Moskitos mehr vorkommen (ist ein Richtwert).
- Bist du viel zu Fuß im Busch auf sogenannten Bush Walks unterwegs? Dann solltest du definitiv die Farben der Natur tragen. Grün, Sand und Braun sind ideal.
Vergesse beim Packen nie: Weniger ist mehr.
Egal, ob du mit dem Dachzelt oder in Lodges unterwegs bist. Reisen in Safari-Länder bedeuten eigentlich immer: Lässige und bequeme Kleidung im Zwiebellook. Die schickeren Klamotten kannst du getrost zu Hause lassen.
Waschen kannst du vor Ort meist selbst (wenn das Wasser sauber ist). In teuren Lodges gibt es fast immer den Service, kostenlos Wäsche waschen lassen. Vor allem bei meiner Reise nach Namibia und Botawana zur Trockenzeit waren die Kleidungsstücke innerhalb kürzester Zeit trocken, nur die Klamotten waren oft noch von einem leichten braun-Schleier bedeckt, da dann das Wasser eben nicht ganz sauber, dazu Mangelware ist. Aber die Kleidung war oft innerhalb einer Stunde trocken, das war echt schnell!
Beachte: Bei Fügen mit Buschflieger (zum Beispiel ins Okavango Delta) ist nur kleines Gepäck bis zu 8 - 10 kg erlaubt. Informiere dich vor der Reise darüber. Bei Buschfliegern in Tansania waren 20 kg erlaubt, was aber niemand geprüft hat (zumindest nicht am Serengeti Airstrip oder Arusha Airport).
Wir sind "nur" auf Safari - übertreibe es nicht mit Tarnkleidung
Ich habe auf Safaris schon alles gesehen: Von knallig neonfarbenen T-Shirts (auf Walking Safaris !!!) bis zu Tarnkleidung in Camouflage-Muster. Auch ich habe mir anfangs oft keine Gedanken gemacht. Nur knallige Farben versuchte ich zu vermeiden. Doch beim Gorilla Trekking in Uganda war es dann passiert: Es regnete in Strömen und ich kam mir in meiner leuchtend türkisfarbenen Jacke so richtig bescheuert vor.
Nach der Reise habe ich mir sofort eine in gedeckten Naturfarben gekauft. Ich mag knallige Farben wirklich, doch wer zu Fuß wilde Tiere in freier Natur beobachten möchte, sollte eben deckende Farben wie Khaki, Beige und Braun tragen. Klassische Safari-Farben eben.
Ob es jetzt ein Safari-Outfit sein muss oder nicht - ich trug in Südafrika, Botswana, Namibia und größtenteils auch in Uganda und Ruanda meine ganz normalen Chino-Hosen die ich auch im Alltag trage, keine speziellen Hosen, die ich mir davor im Outdoor-Shop meines Vertrauens gekauft habe. Ideal sind übrigens Leinenhosen und Hemden. Sie sind kühl und angenehm auf der Haut zu tragen. Auch bei Temperaturen über 40 Grad ideal.
Lediglich beim Gorilla-Trekking in Uganda und Ruanda habe ich meine lange Zip-Hose getragen, da sie dünn und sehr bequem ist. Das Resultat war dann ein langer Riss durch Dornen im undurchdringlichen Bwindi Impenetrable Forest. Ein Glück hatte ich damals nicht die normale Hose an.
Camouflage-Kleidung würde ich generell zu Hause lassen, da dies oft missverstanden werden kann. Diese Kleidung wird nur vom Militär, Wilderern oder Anti-Wilderer-Einheiten getragen - echt jetzt! Bist du nahezu ausschließlich im Auto auf Game Drives? Dann ist es egal, was du trägst. Natürlich sind gedeckte Farben besser, allerdings bist du im Auto nicht in Gefahr und musst dich nicht tarnen.
Auf Safaris ist es nicht immer heiß - mein Tipp: Zwiebellook!
Auf meinen Safaris in Südafrika und im Juli oder in Ostafrika war es morgens extrem kalt oder kühl. Daher solltest du wirklich darauf achten, zu welcher Jahreszeit du reist. Unsere Sommermonate sind dort die Wintermonate. Vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang ist es kalt.
Eine Softshell- oder Fleecejacke reicht oft aus. In Kenia im Julia in der Masai Mara blies allerdings der Wind so eiskalt, dass ich froh war, eine Wollmütze und zusätzliche dünne Daunenjacke eingepackt zu haben. Sobald die Sonne aufgegangen ist, kannst du Jacken und Mützen meist ablegen.
Auch diese verhassten Zip-Hosen (ich mag die nicht sonderlich) könnten für den ein oder anderen nützlich sein, denn die Beine kann man schnell abtrennen und hat im Handumdrehen eine kurze Hose.
Ich reise mit Rucksack oder Duffle Bag
Aktuell habe ich meinst meinen Wanderrucksack (Tatonka) als Handgepäck dabei. Fotorucksäcke nutze ich nur noch selten. Für Bush Walks (Spaziergänge in der Savanne) eignen sich Rucksäcke in Olive oder Brauntönen. Da Tatonka keinen im Angebot hat, habe ich hier einen Rucksack von Fjällräven im Einsatz.
Das Innenteil meiner Fotorucksäcke habe ich in den Wanderrucksäcken dabei, damit Kamera und Objektive im Rucksack geschützt sind.
Der Fjällräven Rucksack besitzt zahlreiche Fächer, um Laptop, Kamerazubehör, Geldbeutel, Dokumente, Trinkflaschen etc. perfekt zu verstauen. Für Bush Walks hat er dazu einen Hüft- und Brustgurt. Ich könnte sogar eine Trinkblase für längere Fußmärsche mitnehmen. Habe ich aber nicht immer dabei. Dieser Rucksack ist für mich bei Wanderungen der Beste.
Oft entscheide ich spontan, welcher Rucksack mitkommt.
Meine "normale Packliste kannst du hier ansehen und downloaden: Urlaubscheckliste mit kostenlosem PDF als Download
Was kommt ins Handgepäck?
Beim Hinflug rate ich mittlerweile immer, einmal Ersatzkleidung für den nächsten Tag einzupacken, falls es wirklich mal passiert, und das aufgegebene Gepäck erst 1 bis 2 Tage später ankommt. Ist uns leider alles schon passiert.
- Daher mein Tipp: Wechselkleidung für 1 bis 2 Tage einpacken
- Ein Paar Kompressionssocken für den Flug
- Wichtige Dokumente wie Reisepass, Internationaler + Nationaler Führerschein (je nach Destination), Impfpass
- Erste Adresse, die ich bei der Einreise oft angeben muss
- Bargeld (ein paar Euros, ein paar Rand oder Schilling, ein paar US-Dollar, alle in kleinen Scheinen)
- iPad oder Kindle mit Büchern, Reiseführern
- Wasserdichte und verschließbare Beutel von Tatonka, vorwiegend der Reisepass und wichtige Dokumente freuen sich über eine wasserdichte Aufbewahrung.
- Ein weiterer Beutel von Tatonka für Lippenbalsam, Handcreme, Zahnbürste und kleiner Zahnpasta (falls das Hauptgepäck nicht mitkommt), kleines Deo (von Holy Pit zum nachfüllen, schon die Umwelt) sowie fester Seife (auch von Holy Pit)
- Mein spezielles Reisetagebuch für Roadtrips (das du auch kaufen kannst)
- Mein MacBook Pro 12″, Ladegerät und kleine externe SSD-Festplatte (wasserdicht)
- Reiseadapter für das entsprechende Land (Kenia, Tansania und Südafrika haben die englischen Adapter, manchmal passt dein deutscher Stecker trotzdem in die Steckdose)
- Kamera, Objektive, Ersatz-Akkus, Ersatz-Speicherkarten
- Externer Powerbank zum Laden von Smartphone, iPad und Kamera
Safari Kleidung
- Sonnenschutz: Sonnenbrille, Hut oder Baseballkappe und Sonnencreme.
- 1-2 leichte Longsleeves (am besten mit UV-Schutz) oder Blusen und lange Hosen zum Schutz vor Moskitos und vor Dornen bei Walking Safaris
- 1 -2 Shorts, 3 - 4 Tops und 3 -4 T-Shirts (reist du im afrikanischen Winter, dann eher Longsleeves, Pullis und lange Hosen)
- 1 bequemer Pulli (meist Kapuzenpullover)
- Flip-Flops oder Birkenstock
- Bequeme Schuhe für Bush Walks (Leichte Trekkingschuhe mit guter Sohle oder die typischen Schuhe aus Südafrika von Veldskoen – ich besitze beides)
- Eventuell Gamaschen für Spaziergänge im Busch
- Softshell- oder Fleece-Jacke
- Regenjacke
- Socken und Unterwäsche für 1 Woche
- Evtl. eine Tunika oder Bluse für abends
- Schlafsachen
- Microfaser-Handtuch (trocknet schnell und ist platzsparend)
- Bikini oder Badeshorts
- Als Frau ein Kleid
Welches Fernglas für eine Safari?
Auf der ersten Reise nach Südafrika hatte ich kein Fernglas dabei. Mittlerweile weiß ich: Ein Fernglas ist ein absolutes Must-Have! Anfangs hatte ich ein kleines und günstiges (wie dieses von Decathlon), mittlerweile besitze ich das STEINER Fernglas Ranger Xtreme 8x56.
Dieses begleitet mich nicht nur auf Safaris ins östliche und südliche Afrika, sondern auch in den Regenwald (Kolumbien, Peru und Costa Rica, um die Faultiere und Tucane oder Papageien hoch oben in den Bäumen zu finden).
→ Das Fernglas mit allen Features und Details kannst du dir hier genau ansehen
Früher hatte ich ein billiges Modell, mit dem ich nie so ganz zufrieden war. Jetzt habe ich meinen Allrounder gefunden und habe auf meiner letzten Reise in Tansania lange damit verbracht, Geparden mit Jungen in weiter Ferne zu beobachten, da meine Kamera mit 100-400 mm Telezoom nicht so scharf und nah herankam.
Welche Safari Fotoausrüstung - meine Kamera und Objektive?
Da ich sehr viel reise, muss meine Kamera vor allem eins sein: robust. Hier habe ich mit der Sony Alpha 7 IV bislang perfekte Erfahrung gesammelt. Sie ist eine der wenigen Kameras, die eine automatische Augensensorerkennung besitzen (für Mensch, Tier und Vogel). Somit hast du garantiert scharfe Fotos.
Ein weiterer Vorteil ist, dass bei diesem neuen Sony Modell der Sensor geschlossen werden kann (wenn du sie nicht auf lautlos stellst). Beim Objektivwechsel in der Savanne hast du somit den Vorteil, dass kein Schmutz mehr auf deinen empfindlichen Sensor gelangt.
Eine weitere Anforderung an eine Kamera ist außerdem, dass sie per Kabel über USB im Auto über ein Akkupack geladen werden kann. In Botswana war ich fast vier Wochen mit Auto und Dachzelt unterwegs und hatte selten Strom zur Verfügung.
Ich weiß, dass die Sony Alpha 7 IV kein Schnäppchen ist. Obendrein ist sie eher schon in der Kategorie "für Profis" und ist dadurch nicht mehr ganz so kompakt und klein. Die Objektive, die ich mir geleistet habe, sind zudem sehr kostspielig. Daher der nächste Punkt:
- Lichtstarke Objektive und ein schneller Autofokus sind das wichtigste bei einer Safari.
- Must-have: 100 - 400 mm, mein meistgenutztes Objektiv bei Safaris. Alternativ das 70-200 mit Konverter.
Obendrein greife ich oft zum Fernglas (siehe oben), um einfach nur zu beobachten und genießen, damit die Safari nicht in Stress ausartet. Vor allem Vögel kannst du so ideal beobachten.
Weitere unverzichtbare Reiseutensilien
- Taschenmesser: Was würde ich mittlerweile ohne Leatherman machen? Mit ihm konnte ich die Schrauben meiner Sonnenbrille wieder fest drehen, irgendwelche Kabel durchtrennen oder die Schere davon benutzen. Wichtigstes Utensil auf unserem Trip mit Dachzelt durch Namibia und Botswana.
- Stirnlampe (+ Ersatzbatterien): Zweitwichtigster Gegenstand außer dem Taschenmesser in Afrika! Meine hat sogar eine Infrarot-Funktion, damit du die Tiere sehen kannst und nicht blendest.
- Reiseapotheke: Ein Erstes-Hilfe-Set habe ich in Afrika immer dabei. Egal, ob Pflaster, Immodium Akkut, Breitband-Antibiotikum oder Malaria-Prophylaxe. Ich habe schon alles gebraucht. Meist dann, wenn die nächste Apotheke weit weg war. Meine ausführliche Reiseapotheken Checkliste findest du hier (inkl. PDF zum Download).
- Feuchte Tücher (Baby Wipes sind übrigens super), wenn mal keine Dusche da ist.
- Sagrotan Gel, wenn kein Wasser in der Nähe ist. Immer schön Hände waschen ist Pflicht.
- Insektenspray mit DEET (kannst du auch vor Ort kaufen, das ist oft sogar besser)
- Trinkblase für längere Wanderungen und Bush Walks, dann musst du nicht immer nach hinten zur Trinkflasche greifen.
- Mein Reisetagebuch, damit ich alle Erinnerungen festhalten kann
Zum Ausdrucken und Abhaken für zu Hause folgt bald die Safari Packliste als PDF zum kostenlosen Download.
Achtung: Diese Liste basiert auf meiner Reise-Checkliste und beinhaltet Vorschläge für dich. Jede Reise mit Safaris, Game Drives und Bush Walks ist anders - auch das Wetter.
Überlege dir also genau, was du wirklich benötigst. So kannst du deine Gepäckliste reduzieren und sparst dir eine Menge an Ausrüstung und überflüssigen Kilos an Gepäck.
Hast du weitere Safari Ausrüstung oder Equipment, das auf die Checkliste sollte?
Wir freuen uns immer über Feedback. Verrate uns, welche Ausrüstung und Kleidung auf deiner Safari Packliste steht.
Hier habe ich meine 11 liebsten Reise-Gadgets verraten, auf die ich nicht verzichten möchte.
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!
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Das sagen unsere Leser
4 KOMMENTAREMelanie Scherer
25. Februar 2020 um 18:20 UhrSuper Blog. Wir waren vor zwei Jahren auch auf Safari. Wir machten unsere Erfahrungen in unserem Urlaub in Kenia.
Roger
10. August 2022 um 17:10 UhrLiebe Katrin, gefällt mir sehr gut, toller Blog. War schon mehrmals in SA, dann auch in Namibia/Botswana/Simbabwe. Jetzt ist 3 Wochen Tanzania angesagt und ich freue mich riesig. Dein Blog hilft mir mit dem richtigen Gepäck 🙂 herzliche Grüsse aus der Schweiz, R.
Anke
10. Oktober 2022 um 09:23 UhrDie UNterkünfte in Afrika werden mit Solarstrom betrieben und daher ist es abends nur stundenweise möglich seine Akkus und das Handy aufzuladen. Außer dem Adapter sollte man daher einen Mehrfachstecker mitnehmen um diese gleichzeitig aufzuladen.
Katrin Lehr
11. Oktober 2022 um 14:38 UhrDas stimmt so nicht generell für alle Unterkünfte und Camps. Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wenn du z.b. mit Auto und Dachzelt unterwegs bist (Botswana) hast du manchmal gar keinen Strom.
Liebe Grüße Katrin