Tag 13 meiner Kuba Rundreise: Steil bergauf geht es heute von Santiago de Cuba in die Berge der Sierra Maestra. Nach einer kurzen Nacht mit viel Rum und Musik in der Casa de la Musica im heißen Santiago de Cuba bekommt dem ein oder anderen das Frühstück noch nicht so gut.
Die Augen sind klein, die Augenringe werden hinter Sonnenbrillen versteckt. Um 9 Uhr ist Abfahrt in die Berge der Sierra Maestra. Die Reise ist angenehm, die Straßen sind überraschend gut - bis auf die letzten 24 km zu unserer Unterkunft.
Sowas steiles hab ich noch nicht gesehn (bei uns baut man Serpentinen um in die Berge zu kommen, hier nimmt man den direkten Weg beim Straßenbau). Der Busfahrer fährt im Schneckentempo und bergab im 1. Gang um die Bremse nicht zum Glühen zu bringen. Es ist nicht ungefährlich. Leitplanken? Gibt es teilweise und wenn sie vorhanden sind, klaffen oft große Lücken wo schon das ein oder andere Fahrzeug abgestürzt ist.
Der Abhang der sich rechts auftut ist tief. Sehr tief.
Doch wir kommen irgendwann heil an und alle sind erleichtert. Direkt nach unserer Ankunft in Santa Domingo, einem klitzekleinen Bergdorf in den Bergen der Sierra Maestra, beziehen wir alle unsere Bungalows direkt am Rio Yara. Niemandsland und absolut abgelegen und idyllisch. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Transportiert wird hier alles mit Maultieren oder selbst gebastelten großen "Skateboards" den Berg hinab. Nahrungsmittel sind - wie immer - rationiert und es gibt nicht immer alles.
Laufen den Fluß ein Stück der Straße zurück wo uns Einheimische einen "Beautiful Waterfall" zum Baden versprechen. Naja...der Waterfall ist nicht wirklich vorhanden. 😉 Relaxen ist angesagt. Gehen früh schlafen, morgen geht die Wanderung recht früh los.
Sierra Maestra, Rebellencamp Commandancia de la Plata
Ein weiteres persönliches Highlight steht heute an: Wir wandern zur Commandancia de la Plata, dem damaligen Rebellenversteck von Fidel Castro und seinen Anhängern.
Frühstück ist schon um 7.30 Uhr, um vor der Mittagshitze wieder zurück zu sein. Da die Jeeps um 8 Uhr noch nicht hier sind, laufen wir die paar huntert Meter aufwärts zum Eingang der Parkverwaltung des Parque Nacional Turquino.
Um 9 Uhr kommt immerhin 1 Jeep der uns Etappenweise nach oben zum Ausgang der Wanderung nach Alto de Naranjo bringt. Die 5 km und 750 Höhenmeter lange Straße ist Kubas steilste, nur Jeeps können hier hoch.
Über einen steinigen und matschigen Weg erreichen wir als erstes das Casa de Medina. Bauern, die die Rebellen gedeckt hatten leben noch heute hier. Diese haben Fidel sogar sein Bett welches wir später dann sehen geschenkt. Von hier ab müssen wir 5 CUC pro Foto bezahlen. Nach weiteren 3 km Wanderung sind wir zumindest am Eingang der Commandancia de la Plata und erst hier bemerken wir (logischerweise eigentlich), dass die Hütten total versteckt und verteilt im Abstand von teilweise 1-2 km stehen.
Das letzte Stück ist wirklich beschwerlich. Am Eingang steht die Hütte, in der anfangs das Hospital mit Che als Arzt war (er hatte sich hier als Zahnarzt probiert). Dann folgt das Küchenhaus, das Pressehaus. Ganz am Ende und sehr gut getarnt folgt dann Fidels Hütte. Hier steht noch alles drin: Bett, Regale, Stühle und ein Kühlschrank. Sogar sein Plumpsklo sehen wir uns an 😉
Müssen ein kurzes Stück zurück gehen, um zu Radio Rebelde, dem höchsten Punkt (weiter 20 min. bergauf) zu kommen. Ein Haus mit dem Generator und den "verlegten" Stromkabeln passieren wir hierbei. Dass die meisten Touris hier nicht mehr nach oben wollen merkt man. Nichtmal ein Trampelpfad ist vorhanden und es ist noch steiler und rutschiger. An einem Orangenbaum stärken wir uns und machen kurzen halt. So lecker. Dann machen wir uns auf den Rückweg zum Rest der Gruppe. Die Wanderung auf den Spuren Ches und Fidels hat sich echt gelohnt.
Zurück essen wir erstmal Sandwich und trinken ein Bucanero als Belohnung.
José organisiert uns für Abends ein Spanferkel und nen tollen Geburtstagskuchen (eine von uns wird 30.). Wahnsinn! Feiern mit Einheimischen bis in den frühen Morgen mit Rum, Musik...
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10 KOMMENTAREAivil
14. Februar 2015 um 19:32 UhrHallo Katrin,
deine Beiträge über Kuba sind wirklich super und sehr informativ. Wir planen kommenden August ebenfalls eine Rundreise durch Kuba und wollen dabei auch unbedingt in die Berge der Sierra Maestra. Allerdings ist die Suche nach Unterkünfte etwas schwierig. Hast du uns da einen Tipp? Wie heißt denn die Unterkunft in Santa Domingo? Ist es dieses hier: http://www.tripadvisor.de/Hotel_Review-g1404717-d4550207-Reviews-Villa_Santo_Domingo-Pilon_Granma_Province_Cuba.
Ist das Hotel zu empfehlen? Gibt es evtl. noch Alternativen? Casas?
Wäre super, wenn du uns weiter helfen könntest.
In der Zwischenzeit werde ich noch weiter fleißig in deinen Berichten lesen 🙂
Viele Grüße
Katrin Lehr
15. Februar 2015 um 13:03 UhrJa genau das war die Unterkunft. Mir scheint, hier wurden die neuen Hütten (waren bei uns in Bau) mittlerweile eröffnet. Unsere waren einfachst, verschimmelt (dort ist es eben feucht) und Landeskategorie 2 oder 3 Sterne. Viele Alternativen gibt es dort nicht (ich meine noch einen Campingplatz). Eine Freundin war im November erst dort und hatte wo anders gewohnt. Ich frage mal nach.
Grüße Katrin
Timo
14. Februar 2016 um 19:14 UhrHallo Katrin, vielen Dank für diese spannenden Seiten 🙂 Freitag geht’s für mich endlich los und was du schreibst, hat mich ziemlich inspiriert. Ich hätte aber noch eine Frage zu deiner Sierra Maestra Rundtour. Was für eine Bus-Linie habt ihr dafür benutzt? Bucht man das vorher oder kann man das auch spontan machen? Ich dachte daran, vielleicht in Santiago für 3 Tage einen Wagen zu mieten und auf eigene Faust dahin zu fahren, aber Sto. Domingo ist gar nicht so gut zu erreichen, oder?
Beste Grüße,
Timo
Katrin Lehr
17. Februar 2016 um 07:52 UhrAuf eigene Faust kommst du am besten hin. Zu meiner Zeit fuhren keine öffentlichen Busse nach Santo Domingo. Daher habe ich mich bei der Reise einer Gruppe angeschlossen.
Lars Schmalbach
3. Juni 2016 um 09:31 UhrHallo Kathrin,
erst einmal Danke für den tollen und ausführlichen Blog. Ich fahre im August für 3,5 Wochen nach Kuba und habe noch die ein oder andere Frage zur Planung, dabei habe ich die Hoffnung das du mir diese evtl. mit deinen Erfahrungen Beantworten kannst. Wir werden Kuba mit einem Mietwagen auf eigene Faust erkunden.
1. Würdest du Casa Particulars grundsätzlich eher als Hotels zur
Übernachtung empfehlen?
2. kann man mit dem eigenen Mietwagen nach Sierra Maestra fahren? Und hab ihr euch einen „Guide „gebucht, wenn ja gerne eine Empfehlung?
3. kann man Sierra Maestra auch als eine Tagestour planen und dann in Santiago de Cuba übernachten?
ich denke das war es sollte mir doch noch etwas einfallen melde ich mir gerne noch einmal 🙂
VG Lars
Vivien
28. August 2016 um 13:27 UhrHallo Kathrin,
der Bericht hört sich super an!
Ich gehe mit meinem Freund im Dezember nach Kuba und wir wollen die Tour in die Sierra Maestra auf jeden Fall machen!
Ich würde aber gerne die Tour schon im vornherein buchen. Welcher Tour hast du dich angeschlossen bzw. wo kann ich Informationen einholen (ich finde kaum etwas im Internet über Anbieter der Touren)? Und würdest du die Tour ab Bayamo oder Santiago de Kuba starten? Beides stünde uns offen.
Vielen lieben Dank für deine Hilfe!!
VG Vivien
Katrin Lehr
28. August 2016 um 23:13 UhrHallo Vivien, da ich damals genauso wenig wie du im Internet gefunden habe (und ich glaube es gibt immer noch keine Touren dahin) habe ich die Kuba Reise über einen Anbieter gebucht. Hier wurden alle Transfers organisiert und wir konnten außer dieser Wanderung die kompletten Tagesprogramme selbst gestalten.
Max
17. November 2016 um 18:09 UhrHallo Kathrin-,
danke auch für den tollen Blog. Ich habe ähnliche Fragen wie Lars Schmalbach.
kannst du die bitte beantworten?
Danke,
Max
hali
12. September 2022 um 04:55 Uhrhallo Katrin,
was kostet den die Tour mit den jeeps? bin in der Nähe von santiago. lg hali
Katrin Lehr
12. September 2022 um 08:31 UhrWar bei uns alles im Preis inbegriffen. Hatten die Rundtour bei World Insight gebucht, da bei meinem Besuch (schon paar Jahre her) noch kein Local freiwillig die steilen Straßen dahinfuhr (also zum Eingang des Parks). Daher kann ich dazu leider nichts sagen. Jetzt soll es wohl möglich sein, auch individuell anzureisen, mit Taxi oder Auto (mit sehr guten Bremsen, weil steil und keine Leitplanken).