Meine Highlights in Johannesburg – die unterschätzte Metropole Südafrikas

Rund 4,5 Millionen Menschen leben in Johannesburg, Südafrikas größter Stadt. Doch genau weiß das niemand, denn wenn man die Zahl der Menschen der umliegenden Townships dazu rechnet, dürften es ein Vielfaches mehr sein. Allein in Soweto (South Western Township of Johannesburg) leben geschätzt 1 Million Menschen.  In diesem Artikel zeigen wir dir, warum sich der Besuch in Johannesburg lohnt und welche Sehenswürdigkeiten und Highlights du ansehen solltest. Bleibe mindestens 2 Nächte nach deiner Ankunft in Südafrika, um die Metropole zu erkunden, ehe du Richtung Krüger Nationalpark, Panorama Route oder Pilanesberg weiterfährst.

Johannesburg wird von Einheimischen liebevoll "Jozi", "Joburg" (Weiße) oder "e'Goli" (Stadt des Goldes bei den Schwarzen) genannt.

Der Boom Johannesburgs begann 1886, als am Witwatersrand Gold gefunden wurde. Nachdem die Goldminen ausgebeutet waren, entwickelte sich Joburg mehr und mehr zum Finanzzentrum Südafrikas. Hauptstadt war Johannesburg jedoch nie. Fälschlicherweise denken genau dies aber viele Touristen.

Auch wenn die Apartheid schon lange vorbei ist, sind die Probleme noch an allen Ecken sichtbar. Ich war bereits dreimal in Johannesburg und mag die Stadt, vorwiegend Soweto (South Western Township) und die Menschen, die dort wohnen, sehr gerne!

Viel Spaß beim Lesen unseres Johannesburg Guide mit nützlichen Tipps zum Besuch der Sehenswürdigkeiten, damit du optimal auf deine Reise vorbereitet bist.

Überblick der Top-10 Johannesburg Sehenswürdigkeiten als Liste

Die folgenden Top-Sehenswürdigkeiten in Johannesburg solltest du auf keinen Fall verpassen.

Die beliebtesten Orte und Top-Attraktionen sind folgende zehn. Es bedeutet nicht automatisch, dass sie auch für dich zu den Highlights gehören. Es sind eben die Klassiker, die jeder Besucher in Johannesburg einmal gesehen haben sollte.

  • 1. Apartheid Museum
  • 2. Constitution Hill
  • 3. Braamfontein
  • 4. Szene-Viertel Maboneng
  • 5. Carlton Center "Top of Africa Aussicht"
  • 6. Soweto (South Western Township of Johannesburg)
  • 7. Fahrradtour durch Soweto
  • 8. Eine Tour mit Einheimischen durch Soweto mit dem Besuch einer Heilerin (ein absolutes Highlight)
  • 9. Cradle of Humankind
  • 10. Orlando Towers (Bungee-Jumping für Mutige, alle anderen können den Aufzug hinauf und hinab nutzen)

Video mit Impressionen aus Johannesburg

Dieses Video entstand beim letzten Besuch in Johannesburg. Es zeigt Orte wie das Apartheid-Museum, die Fahrt mit dem roten Hop-on Hop-off Bus, Maboneng, die Aussicht vom Hotel und dem Carlton Center, des Besuch des Constitution Hill, Braamfontein und weitere Impressionen aus Johannesburg.

Warum sich ein Besuch in Johannesburg lohnt

Die heimliche Hauptstadt Südafrikas wird immer wieder als eine der weltweit gefährlichsten Städte genannt. Touristen verließen die Stadt nach Ankunft am Flughafen so schnell wie möglich mit dem Mietwagen, um andere Regionen (vorwiegend den Krüger Nationalpark) zu besuchen.

Ich würde immer wieder Johannesburg besuchen. Hier ist Südafrika authentischer als in Kapstadt oder entlang der Garden Route. Auf Reisen möchte ich nicht nur die "geschleckten" und hübschen Ecken sehen, sondern die Menschen, die Kultur besser kennenlernen. Das geht nirgendwo besser als hier!

Trotzdem wirkt es auf mich befremdlich, die roten Hop-on Hop-off Busse durch Johannesburg fahren zu sehen. Ich bin beim letzten Trip auch für einen Tag mit einem dieser Busse gefahren. Die Tour ist ideal, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. (Tickets gibts hier für nur 15 Euro)

Mit den Bussen erreicht ihr alle Hauptattraktionen der Stadt. Denn die sind leider etwas verteilt.

Sehenswürdigkeiten in Johannesburg

Johannesburg hat einige Sehenswürdigkeiten und tolle Attraktionen zu bieten, die du dir ansehen solltest.

Wir waren im CBD (Central Business District), Hillbro und Newtown Precinct unterwegs. Sowie im Viertel Maboneng und natürlich Soweto.

Hier folgen meine Top-Highlights, die du dir beim Johannesburg-Besuch ansehen solltest:

1. Apartheid Museum

Der Besuch des Apartheid Museum ist ein Muss und Top-Sehenswürdigkeit in Johannesburg. Das Museum ist sehr modern und wirklich gut gemacht. Mittlerweile war ich zweimal hier und habe neue Dinge entdeckt.

Schon zu Beginn bekommt man unterschiedliche Tickets, die über die "Rassenzugehörigkeit" entscheiden: "White" und "Non-White". Dafür existieren 2 Eingänge. Ich nutze den Non-White, Dom den für Whites.

So spüren wir am eigenen Leib, wie sich die Rassentrennung angefühlt haben muss. Als "Non-White" kann ich die Einschränkungen am eigenen Leib erfahren.

Das Museum verlässt man mit einem positiven Gefühl: Denn die Ausstellung endet mit den Wahlen von 1994, als Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsident Südafrikas gewählt wurde.

Wir verbringen knapp drei Stunden im Museum und der Sonderausstellung zu Nelson Mandela. Man könnte locker länger bleiben.

  • Mindestens 2-3 Stunden, eher länger.
  • Eintritt: 80 Rand
  • Addresse: Northern Park Way und Gold Reef Rd, Johannesburg
  • Öffnungszeiten: Montag - Sonntag: 9 - 17 Uhr.

2. Constitution Hill

Auf dem Constitution Hill könnt kannst du das Gefängnis besuchen, indem Nelson Mandela und Mahatma Ghandi für eine Zeit lang Gefangene waren.

Wir buchen dazu die kurze Tour (1 Stunde) und lassen uns die Orte zeigen. Erschreckend, wie Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe gefangen gehalten wurden.

Die ehemalige Festung, die später zum Gefängnis wurde und heute Teil des Gebäudekomplexes des obersten Verfassungsgerichts in Südafrika ist. Nirgendwo kannst du die Geschichte von Johannesburg besser verstehen wie hier am Rand der Innenstadt, am Constitution Hill.

Das alte Fort wurde 1893 errichtet. Hier verbarrikadierte sich einst Paul Kruger im südafrikanischen Krieg (genau der, nachdem der Krüger Nationalpark benannt ist). Spätert wurde der Komplex erst zum Gefängnis für weiße Häftlinge umgewandelt. Allein Nelson Mandela war kurze Zeit der einzige schwarze Gefangene, der hier einsaß. Später kamen neue Gebäude für schwarze Gefangene dazu. Ein anderer prominenter Gast im berüchtigten Block 4 war.

Besuchen kannst du heute die Gefängnisse samt Frauengefängnis, in dem Winnie Mandela eingesperrt war, sowie das moderne Verfassungsgebäude des Gerichts. Der lichtdurchflutete Bau dient nicht nur als oberstes Gericht, sondern auch als Galerie für Südafrikas moderne Kunst (in der unteren Etage). Architektonisch ein wunderschönes Gebäude. Das Gericht ist um Teile des alten Gefängnisses gebaut. Das Foyer ist auf schräge Säulen gestützt, die Bäume widerspiegeln, unter denen sich traditionell Dorfbewohner versammeln, um Rat abzuhalten. Ein absolutes Must-See für Südafrika Urlauber.

  • Eintritt: 65 Rand (ca. 4,20 Euro)

3. Braamfontein

Das Hipster- und Studentenviertel ist bunt. Es wird von Street-Art verziert und Studenten bevölkert. Hier findest du einige gute Unterkünfte, kleine Cafés, Restaurants und vor allem am Samstag den Neighbourgoods Market. Der Ableger, den alle aus Kapstadt kennen, ist auch hier Publikumsmagnet.

4. Szene-Viertel Maboneng

Beim 2. und 3. Johannesburg Besuch haben wir in Maboneng übernachtet. Das Viertel wird seit ca. 9 Jahren "wiederbelebt" und mutiert mehr und mehr zum Hipster-Viertel von Johannesburg. Dabei ist es erst noch am Entstehen.

Von Einheimischen wird das junge, aufstrebende Viertel in Downtown Johannesburg liebevoll „Place of Light“ genannt.

Hier findet ihr viele tolle Bars, Cafés, Restaurants, Galerien, Shops und auch Street-Art mit vielen Graffitis. Maboneng ist der perfekte Ort, von wo aus ihr Johannesburg erkunden könnt.

Street Art Tour im Maboneng Precinct

Mit Jo wir diese Graffiti Tour in der ehemaligen No-Go Area Maboneng gemacht, welche sich jetzt zum Hipster Viertel wandelt. Der Maboneng Precinct und somit Johannesburg ist die Street-Art Hauptstadt Südafrikas - und steckt dabei laut Jo "noch in den Kinderschuhen".

Der vermutlich bekannteste Künstler, der hier sein Kunstwerk auf die Fassade gemalt hat, ist RAW. Jo scheint der Name nichts zu sagen, denn auf meine Begeisterung reagiert sich nicht. Sie zeigt uns überwiegend Graffitis von Locals. Uns gefällt's und die Zeit verrinnt viel zu schnell.

5. Carlton Center "Top of Africa Aussicht"

Das mit 320 Metern höchste Gebäude Afrikas kannst du für umgerechnet 2 Euro besuchen und den Ausblick auf Johannesburg genießen!

Im Rahmen der Hop-on Hop-off Tour kannst du das Carlton Center mit der Aussichtsplattform besuchen. Das raten wir, denn der Aufzug und Eintritt dafür ist nicht leicht zu finden.

Besuchst du die Aussicht mit dem roten Sightseeing Bus begleiten dich zwei Guides bis nach oben und zurück zum Bus. Ideal für alle, die Angst um ihre Sicherheit haben.

6. Soweto (South Western Township of Johannesburg)

Beim ersten Besuch habe ich in Soweto, dem größten Township Südafrikas, übernachtet. Während der eine Teil Sowetos immer touristischer wird, darf man sich nicht täuschen lassen: Denn auch 3 Jahre nach meinem 1. Besuch gibt es hier immer noch Ecken ohne Strom und fließendem Wasser.

Die Armut und Kriminalitätsrate ist in diesen Vierteln auch oft hoch. Man sagt, sie sei genauso hoch (oder höher) als in Favelas in Brasilien. Alleine sollte man sich hier nicht an jeder Ecke herumtreiben. Haben wir auch nicht, wir haben beim 1. Besuch eine Nacht im Soweto Backpackers verbracht und die Gastfreundschaft der Bewohner wirklich genossen.

Beim 2. Besuch haben wir zwar in Maboneng gewohnt, sind aber mit Local Guide Zandile einen ganzen Tag in Soweto unterwegs gewesen.

Tour mit Zandile buchen (einfach über Facebook kontaktieren)

Menschen wohnen vor allem in Kliptown auf engstem Raum in Hütten (Wir haben ein "Haus" besucht indem 24 Menschen wohnen - ich lag mit meiner für mich hohen Schätzung von 10 Menschen total daneben). Ich wünschte jedem, er könnte sehen, wie glücklich diese Menschen trotzdem sind.

Trotzdem gibt es auch eine Villengegend, in der unter anderem Winnie Mandela abgeschirmt von einer hohen Mauer wohnt. Armut und Reichtum liegen hier oft nur einen Steinwurd voneinander entfernt.

Vor allem die Kinder sind unglaublich. Bei einem Spaziergang mit Local Guide Vuzi durch eine der ärmsten Ecken Sowetos (Kliptown) haben wir eine Vorschule besucht. Die Kinder haben sofort gestrahlt und wollten uns einfach umarmen oder abklatschen in typischer "Jambo"-Soweto Manier.

7. Weitere Highlights und geschichtsträchtigen Orte in Soweto

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Orte der Apartheid befinden sich rund um die Vilakazi Street. Die weltweit einzige Straße, in der zwei Nobelpreisträger wohnten: Nelson Mandela und Desmond Tutu. Tutus Haus ist immer noch in Privatbesitz.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Walter Sisulu Square, das Hector Pieterson Memorial und Museum und die kleine Kneipe um die Ecke der Vilakazi Street die so herrlich ruhig ist. Manchmal sind Live Musiker hier und unterhalten die Gäste. Touristen kommen hier selten her. Wenn, dann nur mit den Radtouren des Lebos Backpackers oder "Wiederholungstäter" wie ich.

Weitere Infos:

  • Eintritt Mandela Haus:60 Rand / Kinder 20 Rand
  • Öffnungszeiten: Montag - Sonntag 9 - 16:45 Uhr
  • Fotografieren verboten im Mandela House
kliptown-soweto-kinderheim

Locals wie Vuzi organisieren Touren durch ihre Viertel, um genau diese Vorschulen finanziell zu unterstützen und zu bauen.

Denn vom Staat kommt oft keine Hilfe. Erschreckend ist, dass auf der anderen Straßenseite ein luxuriöses Hotel steht (zur Fußball WM gebaut). Armut und Reichtum liegen hier sehr dicht beieinander.

Außerdem haben wir eine richtige Heilerin besucht. Sie hat aus ihren Knochen, Würfeln und Münzen für uns gelesen, nachdem sie unsere Ahnnen gerufen hatte. Es war ein sehr interessantes Erlebnis! Jedenfalls authentisch und kein Touri-Nap. Auch dieser Besuch wurde mit und von Zandile organisiert.

Kurz vor der Rückfahrt wollten wir in einer typischen Soweto Kneipe einfach schnell ein Bier trinken. So einfach geht das allerdings nicht, denn als Weiße ist man gern gesehen. Also saßen wir gleich mit Locals am Tisch und haben uns neugierigen Fragen gestellt.

Es war sehr lustig. Übrigens sagen die Menschen hier dass ich spinne, in einem Cape Flat (Township von Kapstadt) gewesen zu sein. Dort würde man doch erschossen werden.

Lustig, da für viele Ausländer Soweto als einer der gefährlichsten Orte der Welt gilt.

Township Kneipe Soweto mit Locals
Township Kneipe in Soweto mit Locals

Das darfst du auch nicht verpassen

FNB Stadion - auf dem Rückweg in die Stadt

Auf dem Hin- oder Rückweg von der Stadt nach Soweto könnt ihr einen kurzen Halt am FNB-Stadion einlegen. "Soccer City" wie das Stadion auch genannt wird ist das größte Fußballstadion Afrikas (94.500 Plätze). Hier fand das Finale der Fußball WM 2010 statt. Die Heimspiele tragen hier die Kaizer Chiefs aus. Großer Konkurrent sind die Orlando Pirates.

Orlando Stadion Johannesburg

Cradle of Humankind

Die Wiege der Menschheit liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Johannesburg. Das UNESCO-Weltkulturerbe und die Ausstellung Long way to feeedom ist eine tolle multimedial gemacht Sehenswürdigkeit. Die Landschaft ist durchzogen mit unterirdischen Kalksteinhöhlen, die einen der wichtigsten evolutionären Fossilienschätze hervorgebracht haben. Die Funde haben zur „Out of Africa“-Theorie geführt, nach der die meisten menschlichen Vorfahren von einem Ort stammen, Afrika.

In den Sterkfontein Caves wurden die Überreste von mehr als 500 Hominiden (die Familie der Hominiden schließt den modernen Menschen und seine direkten Vorfahren ein) gefunden. Die ersten Fossilienfunde gab es bereits in den 1890er-Jahren, als die Höhlen im Rahmen des Kalksteinabbaus in die Luft gejagt wurden. Dieser wurde zur Extrahierung von Gold benötigt, das 1886 in Witwatersrand gefunden wurde. Ein sehenswerter Ort.

Völlig überbewertet: Gold Reef City

Kein Mensch fährt nach Südafrika, um einen Vergnügungspark zu besuchen. Der Vergnügungspark liegt in der Nähe des Apartheid Museums und ist mit seinem Casino ein wirklich großer Kontrast zum restlichen Johannesburg. Spar dir die Zeit, und verbringe sie sinnvoll in den oben genannten Highlights.

Besondere Stadtführungen

Für besondere Touren schauen wir immer gerne bei Airbnb Experiences auf der Webseite. Hier findest du echt tolle Erlebnisse mit Einheimischen, die du buchen kannst. Vor allem für Südafrika kann ich diese Plattform empfehlen.

Ansonsten schaue ich immer bei Get Your Guide nach, um meine Tickets für beliebte Sehenswürdigkeiten vorab zu reservieren und auszudrucken oder aufs Smartphone zu laden.

Diese Touren können wir empfehlen:

Fahrt mit dem Hop-on Hop-off Bus

Hast du nur kurz Zeit in Johannesburg? Dann buche ein Ticket mit dem roten Sightseeing Bus. Denn dieser fährt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Johannesburg an. Dazu gibts auch auf Deutsch einen Audiokommentar, der dir alles zur Geschichte der Stadt erzählt.

Wir haben diese Fahrt ebenfalls einmal gemacht und würden sie jedem für einen guten Eindruck empfehlen (außerdem brauchst du kein Auto).

Johannesburg Hop-On, Hop-Off Tour

Fahrradtour durch Soweto mit Lebo Backpackers

Eine Radtour haben wir bei unglaublichen 36° Grad unternommen, um unterschiedliche Viertel in Soweto  kennenzulernen. Wir waren überrascht zu welch unterschiedlichen Bedingungen die Menschen hier wohnen.

Von hübschen kleinen Reihenhäusern bis zu Wellblechhütten ohne eigenen Wasseranschluss und Strom gibt es alles! Unbedingt erleben und hinfahren!

Die Touren könnt ihr direkt bei Lebo's Backpackers buchen (620 Rand).Falls ihr wie wir übernachtet bekommt ihr die Tour günstiger (540 Rand).

Eine Tour mit Einheimischen durch Soweto

Bei einer Tour durch Soweto (South Western Townships) spürt ihr am besten was die Apartheid bedeutet und erlebt die Geschichte nirgendwo besser und deutlicher als hier.

Ungefähr 4 Mio. Menschen leben hier. Überall brodelt das Leben, es ist laute Musik zu hören und die Leute sind stolz auf ihre Gemeinschaft.

Über Zandile (aahaah.co.za), die selbst in Soweto geboren und aufgewachsen ist, könnt ihr Touren und Aktivitäten buchen. Ich wollte unbedingt eine Heilerin besuchen, eine Tour durch Kliptown unternehmen und nochmals alle wichtigen Orte der Apartheid besuchen.

Außerdem wußte Zandile auch in Johannesburg, wo sich die schönsten Orte und besten Cafés und Restaurants befinden.

Tour mit Zandile buchen

Zum Mittagessen solltet ihr es wie die Locals halten: Typisches Shiza Nyam mit Pap (Maisbrei), gegrilltem Fleisch, Chakalaka Sauce, Gemüse und Salat. Am besten gibts das im Chaf Pozi am Fuß der berühmten Orlando Tower. 

Soweto Kliptown Tour
Bei Touren mit Locals bekommt ihr Einblicke in deren Wohnhäuser und erfahrt ein wenig über ihr Leben.

Besuch einer Heilerin

Der Besuch der Heilerin war die mit Abstand interessanteste Begegnung in Südafrika. Erst nachdem wir die Namen der Eltern in ein Buch geschrieben hatten rief sie unsere Ahnen. Sie kommunizierte mit ihnen (angeblich) und kippte dann ihren Beutel voll mit Knochen, Münzen und Würfeln auf ihren Teppich. Danach erzählte sie uns von unserer Vergangeheit, Gegenwart und Zukunft.

So manches stimmte, so manches stimmte ganz und gar nicht 😉 Wir hatten jedenfalls viel Spaß bei diesem besonderen Ereignis.

Da die Heilerin keine Visitenkarten zur Hand hatte (und mir nur eine komische Telefonnummer aufschrieb) bat Zandile uns, euch darauf hinzuweisen, dass ihr einen Besuch bei der Heilerin über sie buchen möchtet. Zandile ist wie gesagt in Soweto aufgewachsen und kennt sich im Gassengewirr bestens aus.

Hier könnt ihr dies tun:

→ Tour mit Zandile buchen

Heilerin in Soweto besuchen
Die Heilerin ruft meine Ahnen und erklärt mir meine Zukunft.

Orlando Towers - Bungee Jumping

Die Orlando Towers sind seit jeher Blickfang in Soweto. Die einst so schön bunt bemalten Wassertürme wurden zum letzten Besuch mit Werbung übermalt. So traurig.

Trotzdem solltet ihr hier herkommen. Nicht nur, um im  Chaf Pozi (unbedingt hier zum Essen oder Feiern herkommen) am Fuß der Türme ein typisches Essen mit einem eiskalten Soweto Gold zu euch zu nehmen, sondern auch, um hier Bungee Jumping, Free Fall oder einfach zur Aussichtsplattform nach oben zu fahren.

Alleine für den Ausblick lohnt es sich, denn Bungee Jumping findet nur Donnerstags statt und wäre sowieso nichts für mich.

Aktivitäten an den Orlando Towers:

  • 100 m Bungee Jumping: 550 Rand/Person
  • Straitjacket Bungee: 900 Rand/Person (fragt mich nicht nach dem Unterschied)
  • Scad Freefall: 400 Rand/Person
  • Mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform: 80 Rand/Person (man darf nicht auf die Hängebrücke zwischen den Türmen)
  • Base Jump: 200 Rand/Person
  • Climb: 60 Rand/Person
  • Paintball (am Fuß der Türme): 200 Rand/Person

Besucht eine typische Township Kneipe

Wir sind mit Zandile in eine typische Kneipe in Soweto gegangen. Eigentlich wollten wir kurz ein Bier trinken. Dass das nicht möglich ist, merkten wir schnell. Denn als Weiße fielen wir auf.

Da wir beim Betreten ein freundliches "Hallo" in die erstaunte Runde warfen blieben wir nicht lange alleine am Tisch. Wir waren schnell in einer Runde Locals, die ihren Feierabend in dieser Kneipe begossen.

Die Bierflaschen sind hier übrigens extra größer, denn man kauft eine und teilt diese mit Freunden. Denn nicht jeder kann sich ein eigenes Bier leisten. Wir haben die netten Jungs eingeladen und gingen 2-3 später aus der Kneipe hinaus!

Beim 1. Besuch waren wir in einer anderen Township Kneipe. Sie liegt direkt um die Ecke der Vilakazi Street. Im Video (am Ende dieses Artikels könnt ihr die Musiker in der Kneipe spielen sehen). Ich überlege mal, wie der Name war. Ich war beim 2. Besuch wieder hier.

Essen und Trinken

Che Argentine Grill

Argentinisches Essen vom Feinsten gibts im Che! Empanadas, Ceviche und Tapas zur Vorspeise und irgendwas mit Fleisch als Hauptspeise. Das Fleisch kommt aus den Midlands im KwaZulu-Natal. Das Fleisch ist erstklassig und wird von einer großen Auswahl an Weinen abgerundet.

Beim Desert empfehlen wir Flan del Rio de la Pata. Die Spezialität der Küche mit Dulce de Leche!

Hier musst du unbedingt einen Tisch vorab reservieren! Achtung: Das Che ist seit 2020 aus Maboneng nach Parkwood umgezogen. Die neue Location ist wundervoll und ideale Location für einen gemütlichen Abend! Nimm dir ein UBER wie wir.

The Local Grill

Das Restaurant ist eines der gemütlichsten in Johannesburg. Hier könnt ihr entspannt draußen oder drinnen sitzen. Die Gegend ist sicher, so dass ihr nach dem Abendessen die Läden entlang der Straße abklappern könnt.

Wir hatten Steaks, Burger und Wein. Alles hat super geschmeckt!

Adresse: 40 7th & 3rd Avenues, Parktown North, Johannesburg

Direkt gegenüber gibts den Nachtisch:

Paul's Homemade Ice Cream

Die selbstgemachte Eiscreme von Paul ist definitiv eine süße Sünde wert!

Adresse: 4th Avenue (corner 10th Street) Parkhurst, Sandton, 2193

Pauls Homemade Ice Cream in Johannesburg
Pauls Homemade Ice Cream in Johannesburg

Living Room (Maboneng)

Das Living Room ist ein Oase ganz nach meinem Geschmack: Eine stilvoll eingerichtete Rooftop Bar mit großer Dachterasse, einem tollen Ausblick auf Johannesburg, oft Live-Musik und dazu tolles Essen.

Der beste Ort zum Sonnenuntergang und den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen!

Adresse: Kruger Straße 20, Maboneng Precinct

Living Room Johannesburg

Pata Pata (Maboneng)

Im Pata Pata findet ihr südafrikanische Küche. Probieren solltet ihr das Braai sowie die Spare Ribs.

  • Adresse: Fox Street 286, Maboneng Precinct

Little Addis Cafe (Maboneng)

Äthiopisch Essen und dazu feinsten Kaffee aus Äthiopien trinken? Dann müsst ihr unbedingt ins Little Addis Cafe.

Little Addis Cafe Johannesburg
Äthiopisch Essen kann man super im Little Addis Cafe in Maboneng (Johannesburg)

Origin Cafe (Maboneng)

Im Origin Cafe gibts leckeren Kaffee und kostenloses WIFI für alle Kunden. Ich fand den Kaffee super, Dom fand ihn zu bitter. Testet mal, ob er eurem Geschmack entspricht!

Agog Gin Bar (Maboneng)

Am späteren Abend sind wir auf die Dachterrasse für einen Absacker hier her gekommen. Der lokale Gin war super und die Schaukel auf der Terrasse ist ein Hingucker!

Agog Gin Bar Johannesburg (Maboneng)
Agog Gin Bar Johannesburg (Maboneng)

Chaf Pozi am Fuß der berühmten Orlando Towers (Soweto)

Hier gibt es Shiza Nyama: Gegrilltes Fleisch mit Pap (Maisbrei) Chakalaka-Salat und Gemüse. Montag und Dienstag geschlossen, am Wochenende legen hier DJ's auf und es wird getanzt. The place to be in Soweto.

Weitere Reisetipps

Anreise nach Johannesburg

Direktflüge nach Johannesburg sind am schnellsten. Diese gibt es aktuell mit South African Airways und manchmal mit Lufthansa. Flüge suche ich immer bei Skyscanner.

Anreise innerhalb Südafrika

Falls ihr schon in Südafrika seid, stehen euch mehrere Billigairlines zur Verfügung. Wir sind damals von Kapstadt nach Johannesburg mit Mango für 64 Euro geflogen. Günstiger gehts fast nicht! Auch diese Flüge haben wir über Skyscanner gefunden und gebucht.

Unterkünfte in Johannesburg

Hotel Hallmark House (Maboneng)

Das Hallmark House ist eines der einzigen und ersten Hotels in Maboneng.  Tolles modernes Boutique Hotel mit geräumigen urban gestylten Zimmern.

Eine hauseigene Bar und Restaurant und Parkplätze im Parkhaus des Hotels vorhanden. Zu Fuß erreicht man alles innerhalb weniger Minuten: Street Art, Market on Main, Arts on Main und tolle Cafés, Bars und Restaurants.

Verfügbarkeit bei booking.com ansehen

Soweto Backpackers Hostel

Das Lebo's Soweto Backpackers liegt im Viertel Pimville von Soweto. Nur 3,6 km von den Orlando Towers und 6 km vom Walter Sisulu Platz entfernt. Die Zimmer wurden seit meinem ersten Besuch renoviert. Damals war alles sehr einfach aber total gemütlich. Die Anwohner sind sehr nett und wir hatten mit dem ganzen Viertel ein Braai.

Toll ist auch, dass direkt vom Backpacker aus Radtouren durch Soweto angeboten werden. Sehr eindrucksvoll, da man auch das selbstgebraute "Bier" der Einheimischen testet und die Nachbarn besucht. Das Geld bleibt im Viertel, darum ist man sicher.

Verfügbarkeit bei booking.com ansehen

Sicherheit in Johannesburg

Ein großes Problem von Johannesburg ist sein schlechter Ruf. "Katrin, wie kannst du nach Johannesburg fahren? Hier werden doch Menschen erschossen und Autos ausgeraubt?" so die Meinung vieler Südafrika interessierten Touristen. Immer wieder erreichen mich E-Mails von Lesern mit Rückfragen, ob ich einen Stop in Johannesburg und Soweto wirklich empfehlen kann. Ja, kann ich!

Statistisch gesehen passieren in Johannesburg übrigens weniger Morde als in Kapstadt (v.a. Cape Flats).

Früher kamen Siedler und Flüchtlinge aus Europa, um im Gold ihr Glück zu finden, heute sind es Menschen aus allen Ländern Afrikas. Südafrika - vor allem Johannesburg - ist das Deutschland Afrikas. Hier will jeder hin.

Besonders eindrucksvoll könnt ihr dies im Stadtteil Hillbrow und Berea beobachten. Überall liegen Müllberge herum, es ist dreckig. Dazu herrscht dieses Gewusel, das ich in Kampala (Uganda) und anderen Großstädten im östlichen Afrika wahrgenommen habe. Dieses Viertel ist wirklich "anders". Der Fahrer eines Südafrikanischen Freundes lotst uns sicher durch Hilltop, aber wohl fühlt man sich hier nicht.

Als Weißer fällt man auf, die Armut ist sehr offensichtlich. Gäbe es eine No-Go Area für Touristen, hier würde der Begriff passen. Auch im sicheren Stadtteil Maboneng raten uns Locals, doch bitte nach Einbruch der Dunkelheit ein Taxi oder UBER zu nutzen. Einmal befolgen wir den Rat, ein anderes Mal gehen wir die wenigen Minuten zu Fuß.

Soweto Kiosk einkaufen
Lasst euch nicht abschrecken: So sehen die meisten kleinen Läden in Soweto und anderen Ecken Südafrikas aus.

Alle nützlichen Informationen für Südafrika

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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6 KOMMENTARE
  • Besucher Kommentar von Breena
    Breena
    13. September 2018 um 05:16 Uhr

    Ich war schon mehrfach in Südafrika und wollte bei meinem letzten Besuch auf jeden Fall auch mal Johannesburg und Umgebung anschauen. Hatte dann doch nicht so geklappt wie geplant – leider. Interessant ist, dass selbst die Einwohner Tansanias wissen, dass Johannesburg sehr gefährlich sein soll!
    Während meines Studiums hatte ich mehrere Monate in Kapstadt gelebt und bei einer NGO gearbeitet. Durch den Umgang meiner Kollegen untereinander, aber auch die Erfahrungen meiner deutschen Freundin, konnte ich hautnah erleben, dass der Rassismus noch immer ein erfahrbares Thema ist. Vielleicht nicht, wenn man nur mit Touris bzw. der „gehobenen Schicht“ Zeit verbringt. Wenn man sich aber auf das Land und die ganz normalen Leute einlässt, kann man so viel erfahren. Das ist dann für mich Südafrika. Nicht Kapstadt, nicht die Garden Route.


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    13. September 2018 um 10:11 Uhr

    Meine Worte. Der Rassismus ist leider sehr stark vorhanden. Auch in Kapstadt. Sogar sehr, nimm dir Camps Bay als Beispiel. Fest in Hand von Juden (nicht dass ich was dagegen hätte aber sprich mal einen „richtigen Kapstädter“ darauf an, da geht niemand hin). In Botswana empfand ich weiße Südafrikaner als noch viel radikaler und was der für Geschichten abgedrückt hat…puh. Johannesburg lohnt sich jedenfalls sehr! Ich mag spannende Orte und nicht das „geschleckte“ für Touristen aufpolierte.


  • Besucher Kommentar von Kim
    Kim
    4. Februar 2019 um 16:43 Uhr

    Hi Katrin, vielen Dank für deine ganzen Tipps zu Südafrika. Hab mir einige davon zu Herzen genommen und komme während meiner Planung auch immer wieder hier auf deinen Blog zurück 🙂 Da wir unbedingt auch eine Soweto-Tour machen möchten, bin ich schon in Kontakt mit Zandile für eine mögliche Tour. Ich hoffe das klappt auch mit Rollstuhl. Ich werde berichten. Alles Liebe Kim


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    5. Februar 2019 um 09:03 Uhr

    Hallo Kim!

    Ich drücke ganz fest die Daumen dass ihr viel machen könnt! Richte ganz liebe Grüße an Zandile aus (auch von Dom). Sie ist echt klasse! Besucht die Heilerin, das ist echt ein Erlebnis 😉

    LG und bin sehr gespannt was du danach berichtest!
    Katrin


  • Besucher Kommentar von Klaus
    Klaus
    10. Februar 2024 um 22:53 Uhr

    Hallo Katrin ich werde nächsten Monat Johannesburg besuchen was sind die besten Verkehrsmittel der Stadt.Ich habe gesehen das die Metro nicht die ganze Stadt bedient


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    11. Februar 2024 um 17:03 Uhr

    Hallo Klaus,

    am einfachsten und sichersten: UBER. Einfach die App vorher herunterladen und ne Südafrikanische SIM Karte kaufen (wir nutzen die eSIM über die App Airalo) und sind damit online. Normale Taxis zocken einen als Tourist ab. Die Metro nutzen Einheimische und nutzen nur die ärmeren vor Ort.


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