Südafrikas drittgrößter Nationalpark mit großen Elefantenherden
Addo Elephant National Park: 1 Tag „Safari light“ mit dem eigenen Auto
Der Addo Elephant Park ist ideal für Elefantenliebhaber und Südafrika Besucher, die entlang der Garden Route reisen. Hier könnt ihr entspannt an einem Tag mit dem eigenen Mietwagen Elefanten, Zebras, Warzenschweine, Büffel, Hyänen und Mungos (werden oft mit Erdmännchen verwechselt) erleben. Eher selten bekommt ihr hier einen der geschätzten 6-7 Löwen zu sehen.
Laut Info gibt es hier auch Nashörner, leider haben wir diese nicht zu Gesicht bekommen.
Wir haben den Addo Elephant Park für einen ganzen Tag (7 Uhr Morgens bis zur Schließung 18.30 Uhr am Abend) erkundet. Hier findet ihr all unsere Tipps für euren Besuch sowie allgemeine Hinweise für Safaris.
Der Nationalpark wurde 1931 gegründet, nachdem die Elefantenpopulation von über 300 auf nur noch 11 Tiere geschrumpft war. Jäger machten damals Jagd auf die Dickhäuter und deren Elfenbein. Zum Glück gab es einen Aufschrei in der Bevölkerung und der Nationalpark wurde zum Schutz der Tiere und Natur gegründet.
Die Population hat sich heute erholt und man schätzt alleine die Anzahl der Elefanten auf über 600.
1998 wurde der Park zum Greater Addo Elephant National Park erweitert. Dazu gehören seitdem auch die Sanddünen am Woody Cape, die Alexandra Sanddünen, das marine Schutzgebiet St.-Croix-Inseln und Tootabie-Reservat.
Auf den vorgelagerten Inseln brütet die weltweit größte Kolonie an Brillenpinguinen, doch diese Inseln sind nur Forschern zugänglich. Nilpferde könnt ihr am Darlington-Damm beobachten.
Der Addo gehört zur staatlichen Organisation South African National Parks (SAN Parks) und ist der drittgrößte Nationalpark Südafrikas.
Riesige Sanddünen die im Meer enden gibts am Woody Cape in Colchester beim Addo Elephant ParkZum Seitenanfang
Anreise
Der Addo Elephant Park liegt am Eastern Cape nur 30 Minuten von Port Elizabeth entfernt. Die Anreise erfolgt am besten über Colchester (Matyholweni Gate) oder dem Main Gate in dem Ort Addo (ca. 50 Minuten).
Für den Addo Elephant National Park gibt es zwei Gates, an denen ihr nur zu bestimmten Zeiten in den Park hinein und auch wieder hinaus fahren könnt.
Der Haupteingang am Main Gate ist ganzjährig von 7 – 19 Uhr geöffnet, das Matyholweni Gate im Süden von 7 – 18.30 Uhr.
Lasst euch nicht verwirren, denn auf den Karten des Addo stehen Öffnungszeiten ab 5.30 Uhr aufgedruckt. Diese Zeiten gelten für euch nur, wenn ihr direkt im Nationalpark übernachtet.
Wir waren bei der Buchung einer Unterkunft zu spontan, somit waren die Unterkünfte im beliebten Addo Elephant National Park schon ausgebucht. Tipps zur Unterkunft im Park findet ihr weiter unten.
Öffnungszeiten: 7 Uhr – 18.30 Uhr
Eintritt Tagesbesucher: R 307 Erwachsene, R 154 Kinder
Tipp: Haltet eure Passnummern bereit, denn diese muss jeder Gast bei der Registrierung am Eingang abgeben, so spart ihr euch wertvolle Zeit. Solltet ihr einen 2. Tag im Addo einlegen, rate ich euch das Formular gleich einzupacken und auszufüllen, um am nächsten Morgen Zeit am Gate zu sparen.
Habt ihr eine Wild Card?
Die Wild Card ist eine Karte die ihr einmalig bezahlt. Mit ihr bekommt ihr dann in sämtlichen SAN Parks den Eintritt kostenlos. Auch den Addo Elephant Park könnt ihr als Besitzer dieser Wild Card kostenlos besuchen.
Ob sich die Wild Card lohnt habe ich in einem separaten Artikel zusammengefasst:
Was in allen SAN Parks toll ist: ihr könnt mit dem eigenen Auto auf Game Drives (Pirschafahrten) gehen. Ihr bekommt am Parkeingang eine Karte des Parks auf der alle Wege und Loops (Rundwege) mit Kilometerangaben eingezeichnet sind.
Diese könnt ihr an einem Tag abfahren, wenn ihr nur kurze Pausen macht.
Ihr müsst dazu nur ein paar Regeln beachten (und strikt einhalten):
Wege dürfen nicht verlassen werden.
Aussteigen außerhalb des Rest Camps, Lookouts oder der Picknick Site sind streng verboten.
Haltet das Tempolimit von 4o km/h ein. Ihr werdet überrascht sein wie viele Tiere ihr seht, wenn ihr langsam fahrt. Auch stehen vor allem Antilopen oder Elefanten plötzlich neben der Straße – eine Vollbremsung ist dann meist zu spät.
Haltet Abstand zu den Tieren. Vor allem von alleine herumziehenden Büffeln. Diese sind oft aggressiv. Ein Tourist hat neben uns Vollgas gegeben. Direkt neben ihm stand ein Büffel. Zum Glück ist dieser nicht erschrocken.
Seht ihr Tiere und haltet an, schaltet den Motor ab. Es stört nicht nur beim Beobachten, sondern auch die Tiere.
Wir wollten ursprünglich an zwei Tagen den Addo Elephant Park erkunden. Nachdem wir am ersten Tag riesige Elefantenherden gesehen haben und das Wetter für den folgenden Tag nicht gut angesagt war, haben wir den zweiten Tag gestrichen.
Es kann auch sein, dass es eine Rolle spielte, dass uns mehrere Locals erzählten, dass es nur 6-7 ältere Löwen im Park gibt, die sehr träge sind und sich sehr selten zeigen. Man munkelt, dass man ihnen ab und zu eine tote Antilope an die Straße legt, dass Besucher sie überhaupt zu Gesicht bekommen. Aber ob das wirklich stimmt?
Der Park lohnt sich definitiv für eine Tagestour! Vor allem Safari-Neulinge werden begeistert sein. Selten habe ich in Südafrika größere Elefantenherden gesehen als hier. Außerdem ist die Lage am Ende der Garden Route perfekt und der Eintritt um ein vielfaches günstiger, als in einem der umliegenden privaten Wildreservaten zu wohnen und dort auf Game Drives zu gehen.
Warum ihr unbedingt den Addo besuchen solltet?
Der Park ist schnell erreichbar für Besucher der Westküste und Garden Route
Im Greater Addo Elephant National Park könnt ihr sogar die Big Seven sehen (Büffel, Leopard, Löwe, Elefant, Nashorn, Hai und Wal)
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt (18,50 € Stand 2019)
Malariafreier Park
Fahrten mit dem eigenen Auto sind auch für „Anfänger“ sehr einfach
Ich war schon in einigen Nationalparks in Südafrika und war überrascht, dass die Straßen in einem recht guten Zustand sind. Ab und zu habt ihr Schlaglöcher die ihr vor allem in kleineren Mietwagen zu spüren bekommt, aber glaubt mir, es gibt schlimmere Straßen im südlichen Afrika.
Die meisten Wege sind geteert oder aus Schotter. Alles sehr gut befahrbar. Die Straßen dürft ihr sowieso nicht verlassen. Am Eingang bekommt ihr eine Karte, auf der alle Wege eingezeichnet sind.
Wie der Name Addo Elephant National Park schon besagt, leben hier hauptsächlich Dickhäuter. Mittlerweile sind es wohl um die 600 Elefanten die auch die Hauptattraktion bilden.
Es gibt auch sehr viele Warzenschweine, Büffel, Zebras, Strauße, diverse Antilopen und Pillendreher (Mistkäfer). Sehr selten sieht man die nur noch 6-7 geschätzten „alten“ Löwen, Leoparden und Nashörner. Zu letzterem haben wir gar keine Angaben und Spuren oder Hinweise gefunden. Was verständlich ist, denn leider sind Wilderer immer noch allgegenwärtig.
Warzenschweine, von allen nur „Pumbas“ genannt
Auch den Pillendreher, der den Dung der Elefanten, Nashörner und Büffel als Hauptnahrung hat, haben wir nicht gesehen. Da diese Mistkäfer nur am Eastern Cape vorkommen rate ich euch, den Hluhluwe Nationalpark zu besuchen. Dort haben wir wirklich viele dieser Tierchen bei der Arbeit gesehen. Im Addo keinen einzigen.
BüffelLeopard Tortoise – ein besonders großes Exemplar überquert vor uns die StraßeKudu
Durch die Erweiterung des Parks um die Marine Section am Pazifischen Ozean gehören auch Wale und Haie zum Tierbestand. Leider waren wir außerhalb der Walsaison hier. Unser Vermieter hat uns aber eindrucksvolle Geschichten von ihm auf seinem Jet Ski mit dem „Big White“, wie weiße Haie auch genannt werden, erzählt.
Auch von großen Hammerhai Gruppen hat er uns lebhaft erzählt. Somit ist der Greater Addo Elephant National Park der einzige Big Seven Nationalpark Südafrikas.
Der Nationalpark ist das ganze Jahr geöffnet. Im afrikanischen Winter (Juli-August) kann es recht frisch werden, im Sommer (Ende November bis März) sehr heiß. Die wärmsten Monate sind Januar und Februar. Der Februar und der März aber auch die Regenreichsten.
Da es in Südafrika immer mal wieder regnen kann (oder gar nicht) kann man dies nie so genau vorhersagen.
Wir hatten im Januar sehr viel Glück und warme 26 Grad mit Sonne pur. Am Abend kam ein Gewitter und Regen, am nächsten Tag war zumindest am Morgen wieder blauer Himmel und Sonne pur angesagt. Wir haben uns dann allerdings für einen Besuch der Sanddünen und dem Sandboarden entschieden.
Black Backed Jackal – auch er hat DurstDie Elefanten schwaren sich im und ums Wasserloch
Beste Zeit für Game Drives
Die Tiere sind am frühen Morgen oder frühen Abend sehr aktiv. Am Tag wenn die Sonne am höchsten steht verstecken sich die meisten Tiere im Schatten. Vor allem Wildkatzen bekommt ihr dann selten zu sehen.
Dafür ist dann die beste Zeit, um Elefanten an den Wasserlöchern zu sehen. Wir hatten wirklich große Herden an allen Wasserlöchern. Bei der Ausfahrt aus dem Park haben sich die Elefanten ins Hinterland verzogen und wir konnten nur noch vereinzelte Dickhäuter sichten.
Bei SAN Parks könnt ihr verschiedene Unterkunftskategorien buchen. Jedoch ist der Park sehr beliebt und zu südafrikanischen Ferienzeiten sind diese schnell ausgebucht. Rechtzeitig buchen ist angesagt.
Da wir im Januar einfach zu spät und spontan überlegt haben, den Addo zu besuchen (Sommerferien in Südafrika) sind wir bei Airbnb auf diese tolle aber einfache Unterkunft von Robin gestossen.
Ein Haus mit drei Schlafzimmern für theoretisch sechs Personen. Es gab sogar einen Indoor-Pool und die Lage in unmittelbarer Nähe zum Gate war perfekt.
Weitere Tipps für den Besuch im Addo Elephant Park
Verpflegung im Park
Das Main Camp verfügt nicht nur über Unterkünfte, Rezeption und einer Tankstelle, sondern auch einen Souvenir Shop der mehr oder weniger frische Lebensmittel verkauft. Versprecht euch nicht zuviel. Falls ihr im Park wohnt solltet ihr unbedingt schon vor der Einfahrt einkaufen gehen.
Das Restaurant „Cattle Baron“ im Restcamp ist überraschend gut und bietet außer einem Buffet auch eine große Speisekarte. Das Essen war (im Verhältnis zu anderen SAN Parks) echt super.
An Jack’s Picknick Site findet ihr wunderschöne Braai Stellen mit Tischen. Es gibt Toiletten und bald sogar einen Kiosk der gerade noch in Fertigstellung ist (Januar 2019). Bald könnt ihr auch hier eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken kaufen.
Kinder und Game Drives?
Auf offiziellen Game Drives die im Park angeboten werden, dürfen keine Kinder unter 6 Jahren mitfahren. Dadurch dass ihr aber mit dem eigenen Auto als Selbstfahrer durch den Park fahren könnt ist der Park auch mit Kindern ideal wie ich finde.
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