Für mich zählt die Wanderung im Robberg Nature Reserve zu den schönsten Wanderungen in Südafrika und der Garden Route. Robberg befindet sich nur 8 km südlich von Plettenberg Bay an der Garden Route. Es ist sowohl Naturschutzgebiet als auch Weltkulturerbe und wunderschön. Neben spektakulären Aussichten auf die Natur findest du auch Traumstrände, Kap-Robben (Cape Fur Seal) und mit Glück auch Haie, Delfine oder Wale vor der Küste im Wasser.

Hier findest du alle Highlights und Infos zum Naturreservat in Robberg, welche Wanderungen es gibt und vor allem, wie schwierig diese sind. Denn darüber spricht niemand.

Fazit: Der mit unter schönste Fleck an der Garden Route in Südafrika ist das Robberg Nature Reserve.

Eine der schönsten Wanderungen in Südafrika: Robberg Nature Reserve: The Point, ca. 9 km.
Eine der schönsten Wanderungen in Südafrika: Robberg Nature Reserve: The Point, ca. 9 km.

Robberg Nature Reserve: Gut zu wissen

Für Eilige, hier die Zusammenfassung der wichtigsten Infos zum Robberg Naturreservat:

  • Es gibt drei mögliche Wanderrouten: The Gap (2,1 km, ca. 30 Minuten), Witsand (5,5 km, ca. 2 Stunden) und The Point (9 km, ca. 4 Stunden). Wir haben "The Point" gemacht. Alle Wege sind gut ausgeschildert.
  • Die Route The Point ist ein Rundweg entlang der Robberg-Halbinsel mit zwei kürzeren Varianten, die von leicht bis mittelschwer reichen. Bei dieser Route musst du auch auf Felsen klettern.(also richtig klettern). Die Aussichten sind aber atemberaubend, es kann allerdings ziemlich windig sein.
  • Im Robberg Nature Reserve leben etwa 6000 Kap-Robben (englisch: Cape Fur Seal)
  • Schuhe mit Grip anziehen, da du bei der großen Wanderung richtig klettern musst (auch für Laien machbar, nur mit Babys oder Kindern nicht zu empfehlen).
  • Nimm genügend Wasser (2–3 Liter) und Sonnenschutz mit, denn auf dieser Route gibt es keinen Schutz vor der Sonne.
  • Im Reservat gibt es drei Aussichtsplattformen mit Picknick-Möglichkeiten. An allen drei Standorten sind Wasserstellen vorhanden (verlass dich nicht darauf, dass Wasser kommt).
  • Pack die Badesachen ein, wenn du an der Düne ins Meer springen möchtest
  • Eintritt: R60 Rand (Erwachsene) und R40 Kinder – Conservation Fee zum Erhalt des Reservats. In der Wild Card kostenlos enthalten.
  • Öffnungszeiten: Täglich 7 bis 20 Uhr (Sommer, 1.10. bis 30.4.) und 8 bis 13 Uhr (Winter, 1.5. bis 30.9.)
  • Nützlicher Link: Offizielle Webseite
  • Achte auf die Gezeiten! Prüfe vor der Wanderung die Gezeiten, vor allem wenn du die komplette Rundwanderung machst. Du bist so nah am Wasser, dass du bei Flut nicht gehen solltest.
  • Der Robberg-Wanderweg ist einer der beliebtesten und bekanntesten Wanderwege in der Gegend und auch einer der landschaftlich schönsten.
  • Für Mutige: Abseil Robberg, mit Klettergurt und Seil die Klippen abseilen (hier zum Anbieter, ist leider neu und ich habe es hier noch nicht getestet. Dafür am Tafelberg, richtig geil)
  • Unterkunft: Ich kann dir sehr das Long Story Guesthouse in Plettenberg Bay empfehlen (hier ansehen)
  • Hinkommen: Von Kapstadt die Autobahn N2 in Richtung Plettenberg Bay. Ab dann ist es kurz vor Plettenberg Bay gut ausgeschildert.

Wanderungen im Robberg Nature Reserve

Es gibt drei mögliche Wanderrouten, die sich in der Länge und Schwierigkeit unterscheiden:

  1. The Gap (2,1 km, ca. 1 Stunde): Die kürzeste Wanderung, empfohlen mit Kindern. Falls du nur zum Baden herkommen möchtest, kannst du diese Route nehmen.
  2. Witsand (5,5 km, ca. 2-3 Stunden). Wanderung bis zur Sanddüne "Witsand" auf dem Anfang des Rundwegs, dann über die Dünen nach rechts abbiegen. Empfohlen für Familien und Menschen mit Höhenangst.
  3. The Point (9,2 km, ca. 4 Stunden). Wir haben diese Rundwanderung gemacht. In der Karte Gelb hinterlegt.

Es gibt drei Möglichkeiten, im Naturreservat wandern zu gehen. Den kompletten Rundweg um die Halbinsel bis The Point und zurück entlang der Südküste können wir nicht jedem empfehlen, da du hier richtig eine Felswand hochklettern musst (Höhenunterschied ca. 2 Meter). Bist du nicht trittsicher oder hast Höhenangst? Dann könnte das für dich der blanke Horror sein. Wenn es geregnet hat (kommt allerdings selten vor) sind die Felsen sehr rutschig. Die Wand ist mit dem Totenkopf-Symbol in der Karte markiert. Es gibt keine Seile. An manchen Stellen gibt es Geländer oder Seile, um sich festzuhalten, an dieser Stelle allerdings nicht.

Karte in der offiziellen Broschüre als PDF herunterladen

Unsere Wahl: Wanderung „The Point“

Da uns im Vorfeld die komplette Rundwanderung um die Halbinsel im Robberg Nature Reserve empfohlen wurde, fiel die Wahl ohne nachzudenken auf die ca. 9 km lange Route "The Point". Meine getrackte Tour kannst du hier bei Komoot ansehen und nachwandern.

Zu Beginn bist du meist auf einem normalen Pfad aus Erde oder Schotter unterwegs. Später nach "The Point" und nach den vielen Felsen, über die du erst einmal klettern musst auf Holzstegen oder auf Sand.

The Gap

Blick auf den Robberg Beach 5 in Plettenberg Bay
Blick auf den Robberg Beach 5 in Plettenberg Bay

Alle drei Routen führen dich erstmal zum recht einfachen und schönen The Gap. Wenn du Kinder dabeihast oder nicht viel Zeit im Naturreservat verbringen kannst, solltest du hier abbiegen. Wenn nicht: Gehe weiter. Dann triffst du auf die große (und von Weitem schon zu riechende) Robbenkolonie. Keine Angst, du wirst sie riechen, ehe du sie siehst. Verpassen kannst du sie nicht.

Robben im Wasser und auf den Felsen im Robberg Nature Reserve
Robben im Wasser und auf den Felsen im Robberg Nature Reserve

Halte trotzdem immer wieder dein Blick aufs Meer gerichtet. Mit Glück siehst du von hier auch Delfine, Wale (vor allem zur Walsaison im Mai - November) und einen weißen Hai. Letztere sind hier allerdings sehr selten geworden.

Außerdem besteht hier laut Infoblatt die Chance, die kleinste Antilopenart am Westkap zu sehen: Blue Duiker (Blauer Ducker). Diese Böcke sind allerdings sehr scheu und leider auch sehr selten. Sie verstecken sich im dichten Fynbos, das uns hier umgibt. Die Männchen sind etwa 30 cm hoch, also sehr klein. Wir haben an zwei Besuchen im Robberg Nature Reserve keine Ducker gesehen.

Witsand

Nach etwa 2 km gelangst du zur Dünenlandschaft "Witsand". Hier kannst du rechts abbiegen, wenn du genug gegangen bist und die Abkürzung zum Strand und Meer nehmen. Der Strand ist in der Karte mit "Die Eiland" markiert.

Witsand Abbiegung Robberg Nature Reserve
Witsand Abbiegung Robberg Nature Reserve

Wir gehen allerdings geradeaus weiter bis The Point, dem Ende der Halbinsel.

The Point

Bist du nicht abgebogen, gelangst du als Nächstes zum südlichsten Punkt der Wanderung: The Point. Hier bläst der Wind, die Wellen brechen tosend gegen die Klippen und die Natur ist rauer und weniger grün.

Auf dem höchsten Punkt steht der Cape Seal Leuchtturm. Mit 146 m über dem Meeresspiegel ist dies
das höchste Navigationslicht der südafrikanischen Küste. Sein solarbetriebener Strahl hat eine Reichweite von etwa 27 km.

Wir haben uns hier auf die Felsen gesetzt und die Blicke aufs Meer genossen. Das ist gut so, denn jetzt folgt der schwierigste Teil der Wanderung. Hast du deine Angst überwunden und die Klippen erklommen, gelangst du zu Holzstegen und Treppen. Achtung: Benutze hier keine Abkürzungen, besonders nicht unterhalb des Weges.

Den gelb leuchtenden Strand, die Hauptattraktion im Robberg Nature Reserve kommt immer näher. Die Brandung ist hier enorm, halte dich daher vom Wasser fern.

Auf dem Weg dahin passierst du die Fountain Shack Hütte, die du zum Übernachten auch mieten kannst. Die Ausstattung ist sehr basic und du musst lange im Voraus reservieren, da Einheimische gerne hier herkommen.

Wir gehen weiter Richtung Strand. Mittlerweile geht es fast ausschließlich auf Holzstegen und Treppen weiter. Der anstrengende Part liegt jetzt hinter dir.

Die Eiland (auch The Island)

Hier am wunderschönen Sandstrand solltest du auf jedenfall verweilen. Ob du ins Wasser springen möchtest oder nicht: Mach eine Pause und genieße deine Snacks.

Danach sind die letzten 2 km zum Parkplatz zurück recht schnell zurückgelegt. Lediglich eine Felstreppe wartet als letzte Anstrengung auf dich. Dann hast du es geschafft.

Nelson Bay und Nelson Bay Cave

Der Nelson Bay Cave verdankt das Naturreservat den UNESCO-Weltkulturerbe-Status. Dieser Abschnitt befindet sich zwischen Eingang und Parkplatz. In dieser Höhle wurden Funde gemacht, die auf eine Besiedlung in der Steinzeit hinweisen.

Laut Infotafeln fand sich hier ein erster Nachweis auf die neuere Küste Südafrikas. Die Gesteine stammen aus der frühen Kreidezeit (vor 130–110 Millionen Jahren) und dem Zerfall von Gondwana, dem prähistorischen Superkontinent, der sich in das heutige Südamerika, Afrika, die Antarktis, Indien und Australien vor etwa 120 Millionen Jahren aufteilte. Die Felsen am Robberg wurden am Grund dieses neuen afrikanischen Meeres abgelagert und kamen zum Vorschein, als sich der Meeresspiegel senkte.

Fazit zum Robberg Nature Reserve

Für mich zählt das Robberg Nature Reserve zu den Highlights in ganz Südafrika. Wer keine Höhenangst hat, sollte unbedingt den kompletten 9 km langen Rundweg machen. Du wirst mit fantastischen Aussichten belohnt und kannst am Ende ins erfrischende Meer hüpfen. Das Natur- und Meeresschutzgebiet bei Plettenberg Bay sollte bei deiner Reise entlang der Garden Route auf jeden Fall als "Must See" auf deiner Liste bei der Wahl der Route stehen.

Wir haben mit einigen Fotostopps und Pausen für die Ausblicke 4 Stunden benötigt. Sind allerdings auch nicht die langsamsten Wanderer. Allerdings mussten wir trotz früher Startzeit feststellen, dass die Sonne hier extrem ist, wenn keine Wolken am Himmel sind. Pack unbedingt Sonnencreme ein. Bei der kompletten Rundwanderung mussten wir öfter unsere Hände für Kletterpartien nutzen, als wir im Vorfeld gedacht hätten.

Für die Ausblicke auf den Strand in Plettenberg Bay, die Robben und das tosende Meer lohnt sich der komplette Rundweg definitiv. Auch wenn du dich für eine kürzere Route entscheidest, kannst du dich auf tolle Augenblicke freuen.

Weitere Wanderungen findest du im De Hoop Nature Reserve, auf den Tafelberg in Kapstadt, zum Sonnenaufgang auf den Lions Head in Kapstadt oder im Tsitsikamma Nationalpark.

Sieh dir meine Berichte für die Highlights entlang der Garden Route an, meine besten Tipps für Kapstadt findest du hier auf dem Blog. Alle Berichte für Südafrika findest du hier auf dem Reiseblog im Überblick.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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