Der Giant’s Causeway ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Nordirland. Dieser Küstenabschnitt aus perfekt geformten, sechseckigen Basaltsäulen, die sich am Ufer aneinanderreihen. Wer diese Naturerscheinung, entstanden von schnell erkaltender Lava, die auf Wasser trifft, noch nie gesehen hat, wird begeistert sein.
Es lohnt sich, nach Nordirland zu reisen, allein um den Giant’s Causeway zu besuchen, so beeindruckend ist er. Leider genauso voll. Klar, dass man diesen Ort mit anderen teilen muss. Daher erzähle ich dir alles über meinen Besuch, gebe dir nützliche Tipps und Tricks und zeige meine Fotos.
Ich habe den Giant's Causeway währen meines längeren Roadtrips in Irland und Nordirland mit meinem Wohnmobil besucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Giant’s Causeway ist der beliebteste Ort in Nordirland, daher immer voll
- Die besten Uhrzeiten für deinen Besuch sind die frühen Morgenstunden oder gegen Abend 1 bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang
- Der Besuch des Giant’s Causeway selbst ist kostenlos. Tickets benötigst du nur für Besucherzentrum mit Toiletten, Shop, Café und dem Audioguide
- Tickets buchen über die offizielle Webseite des National Trust
- Die Angaben zu Öffnungszeiten beziehen sich nur auf das Besucherzentrum und die Toiletten. Den Damm des Riesen kannst du 24 Stunden am Tag besuchen
- Es gibt vier Wanderwege (Rot, Blau, Grün, Gelb) unterschiedlicher Länge.
Was ist der Giant’s Causeway?
Das Aussehen des Giant’s Causeway (Deutsch: Damm des Riesen) wurde durch vulkanische Aktivitäten vor 50–60 Millionen Jahren geformt. Ganz einfach erklärt: Durch den Aufstieg dünnflüssiger Lava und der sehr langsamen Abkühlung von oben nach unten zwischen zwei Gesteinsschichten führte dies zu regelmäßiger Klüftung in Sechseck-Mustern. Ein Video dazu kannst du hier von Terra X ansehen.
Oder du glaubst der Legende zur Entstehung, dass der Damm von dem irischen Riesen Finn McCool gebaut wurde. Als er von dem schottischen Riesen Benandonner herausgefordert wurde, baute Finn den Damm als Brücke, um Irland und Schottland zu verbinden. Nachdem Finn Benandonner überlistet hatte, floh Benandonner zurück nach Schottland und zerstörte den Damm, damit Finn ihm nicht folgen konnte. In Schottland gibt es weitere Basaltsäulen, die diese Legende belegen.
Heute gehört der Giant’s Causeway zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein Naturschutzgebiet.
Besuch des Giant’s Causeway
Lage und Anreise
Der Giant’s Causeway liegt an der Antrim Coast in Nordirland, zwischen Portrush und Ballycastle.
Beste Zeit für einen Besuch
Die beste Zeit für einen Besuch sind die frühen Morgenstunden (wenn du Glück hast, hast du den Ort für dich allein) und die Abenddämmerung. Dies sind auch die besten Zeiten für Fotografen. Am Morgen kann die Küste und die Basaltsäulen von einer leichten Nebeldecke bedeckt sein (Achtung sehr rutschig), die einen mystischen Effekt erzeugt. Die Beleuchtung kurz vor Sonnenuntergang ist bei Fotografen sehr beliebt.
In der Mittagszeit ist am meisten los. Vor allem in den sehr geschäftigen Sommermonaten ist hier mittags mit großem Andrang zu rechnen. Selbst bei uns war es im Mai ziemlich voll. Die Angestellten waren selbst überrascht, dass mehr als 30 Reisebusse an diesem Tag vor Ort waren – uns es war kein Wochenende.
Besucherzentrum
Für Interessierte gibt es ein Besucherzentrum. Dieses kostet Eintritt. Darin enthalten ist ein Audiguide (lohnt sich), der Zutritt zum Souvenirshop, Toiletten und einem großen Café. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison. Aktuelle Öffnungszeiten und Preise findest du hier.
So gelangst du zu den Basaltsäulen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, vom Haupttor und dem Besucherzentrum zum Damm zu gelangen.
1. Shuttlebus
Es gibt einen Shuttlebus, der die Besucher, die 1,6 km zum Giant’s Causeway hinab bringt. Die Fahrkarte kostet £1 für die einfache Fahrt.
2. Wanderwege
Am Giant’s Causeway gibt es drei Wanderrouten.
Blauer Weg: Der blaue Weg ist kein Wanderweg. Er ist eine breite, asphaltierte Straße, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und bekanntesten Fotomotiven des Giant’s Causeway hinunterführt. Dies ist der schnellste und einfachste Weg, um den Ort zu Fuß zu erreichen. Vom Besucherzentrum geht es etwa 1 km bergab. Plane 10 bis 15 Minuten Gehzeit für diese Strecke ein.
Roter Weg: Der rote Weg schlängelt sich an den oberen Klippen entlang und gibt den Blick auf die Küste frei. Die Wanderung ist einfach und ca. 3,2 km lang bis zum Ende. Empfehlung: Danach kannst du über die Shepherds Steps auf den blauen Weg hinabsteigen, um die Basaltsäulen am Meer zu erkunden und dann zum Parkplatz hinaufzugehen.
Gelber Trail: Dieser Wanderweg folgt auf den Klippen der gesamten Küste entlang, vorbei an Hamilton’s Seat und bis zum Dunseverik Castle. Für diese Wanderung solltest du mehrere Stunden einplanen. Parke am Dunseverik Castle und gehe bis zum Giant’s Causeway. Entfernung einfach: Ca. 14 km.
Grüner Trail: Folge dem 3,2 km langen Klippenpfad bis Runkerry House, das in der Nähe des Giant’s Causeway liegt. Entlang des Weges hast du Ausblicke auf die berühmten Säulen. Bei klarer Sicht kannst du sogar bis Schottland und die Halbinsel Inishowen (Irland) sehen. Ein Teil dieser ruhigen Wanderung folgt der Strecke der Bushmills Heritage Railway. Für Vogelliebhaber ist das eine beliebte Wanderung.
Weitere Informationen zu den Wanderwegen des Giant’s Causeway findest du auf der offiziellen Website des National Trust.
3. Was wir gemacht haben
Wir kamen im Mai gegen 15 Uhr am Giant’s Causeway an, parkten auf dem Parkplatz und genossen erst mal einen Kaffee und Scones, da es regnete. Natürlich hatten wir die Hoffnung, dass einige der zahlreichen Reisebusse abfahren würden. Gegen 16.30 Uhr begannen wir, den oberen Weg (Rot) entlang den oberen Klippen zu gehen. Trotz Regen und Nebel hatten wir mehr oder weniger gute Aussichten. Es waren kaum Leute unterwegs. Ideal, wenn du die Aussichten ohne die vielen Menschen genießen möchtest. Wir gingen bis zum Amphitheater, um dann rückwärtszugehen.
Wir sind dann die Shepherds Steps hinabgestiegen und liefen den blauen Weg direkt zum Punkt, der als Giant’s Causeway bekannt ist, hinunter. Dabei kamen wir am Wishing Chair vorbei.
Ich wäre gerne den gelben Pfad Richtung Dunseverik Castle weitergegangen. Leider hat uns das Wetter (Regen macht mir nichts, aber der Nebel hat uns immer wieder die Aussicht genommen) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Beim nächsten Besuch dann.
Danach verbrachten wir bestimmt eine Stunde am Giant’s Causeway. Es gab viele größere Besuchergruppen (viele Schullandheime aus Frankreich), sodass wir uns immer wieder Spots abseits gesucht haben.
Aktivitäten in der Umgebung
In unmittelbarer Nähe gibt es weitere bekannte Sehenswürdigkeiten in Nordirland, wie die Bushmill's Distillery, Carrick-a-Rede Seilbrücke, Derry-Londonderry, Dark Hedges, Dunluce Castle und die wunderschönen Strände im Norden wie Whiterocks Beach, Downhill Beach, oder den West Strand in Portrush.
Sieh dir meinen Erfahrungsbericht zum Nordirland Roadtrip an.
Unterkunft
Wir waren mit dem Wohnmobil in Irland unterwegs. Empfehlen können wir dir den Benone Holiday and Leisure Park direkt am wunderschönen Benone Beach. Näher am Giant's Causeway liegt der Campingplatz in Portrush. Der Ort ist nur 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Daher empfehle ich dir als Autoreisende, dir in der Küstenstadt Portrush ein Hotel zu nehmen. Beispielsweise das Antique House B&B.
Ein gutes Restaurant in Portrush ist die The Harbour Bar direkt am Hafen. Unbedingt vorab reservieren, da das Restaurant sehr beliebt ist.
Wo du noch sechseckige Basaltsäulen finden kannst
Das geologische Phänomen dieser Basaltsäulen kannst du auch an anderen Orten der Welt erleben. An erster Stelle steht für mich Island mit dem schwarzen Strand von Reynisfjara, am Studlagil Canyon, Svartifoss Wasserfall, Aldeyjarfoss, Kirkjugolfid Steine und einige mehr. Auch in Schottland (Staffa Island, Fingal's Cave), den USA (Devils Tower), Australien (Organ Pipes National Park) und Israel (Hexagon Pools) kannst du diese faszinierenden Formationen entdecken.
Weitere Informationen über Irland und Nordirland
- Nordirland Roadtrip: Eine Woche Rundreise mit Wohnmobil
- Irland mit dem Wohnmobil: Von der Anreise bis zur Route
- Irland ohne Auto? Mit Zug und Bus die grüne Insel erkunden
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