Bei meiner ersten Reise nach Indien habe ich eine 15-tägige Rundreise mit G Adventures in Rajasthan unternommen. Diese klassische Rajasthan-Rundreise beinhaltet entlang der Route die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Orte in Rajasthan:

  • Delhi: Start und Ende der Reise mit Besichtigung von Alt- und Neu-Delhi.
  • Agra: Besuch des Taj Mahal und des Agra Fort.
  • Jaipur: Die "Pink City" mit dem Palast der Winde und Amber Fort.
  • Pushkar: Die heilige Stadt mit dem berühmten Brahma-Tempel.
  • Jodhpur: Die "Blaue Stadt" mit dem beeindruckenden Mehrangarh-Fort.
  • Udaipur: Die "Stadt der Seen" mit dem Stadtpalast und dem Pichola-See.
  • Ranthambore Nationalpark: Bengalische Tiger einmal in der Natur sehen.

Meine Erfahrungen beim Besuch habe ich hier aufgeschrieben.

Indien hat mein Herz erobert. Das lag auch am Reiseleiter (den G Adventures CEO nennt), der uns Land, Kultur und Leute in kurzer Zeit nah gebracht hat. Kurzum: Indien ist bunt, laut, farbenfroh und Faszination pur. Ich komme wieder.

Warum Rajasthan?

Hast du Lust, farbenfrohe Feste und Hindu-Zeremonien zu erleben? Das sagenumwobene Taj Mahal zu besuchen, das Chaos der Gassen in Delhi und Jaipur hautnah wahrnehmen und die Highlights in Rajasthan (Hawa Mahal, Stufenbrunnen, Festungen, heilige Stätten) zu erkunden? Dann ab nach Nordindien.

Mit einem kurzen Abstecher nach Goa war ich über 3 Wochen in Rajasthan unterwegs. In diesem Artikel beschreibe ich unsere Route, Erlebnisse und verrate dir nützliche Tipps. Ich reise selten in Gruppen, aber für Indien schien es mir angebracht. Das war gut so. Dank G Adventures und deren "G for Good" Community Projekte konnte ich einen echten Einblick in das Leben vieler Frauen und Familien bekommen.

In Indien musst du sehr spontan sein. Züge fallen aus, Straßen sind verstopft und bei der richtigen Auswahl an Restaurants solltest du vorsichtig sein. Ein Delhi-Belly (Durchfälle, Magenverstimmungen, Übelkeit) will niemand bekommen. Daher ist es gut, einen lokalen Spezialisten an seiner Seite zu haben, der spontan umorganisiert, Restaurants empfiehlt und dazu Einblicke in die Kultur und das Privatleben gibt.

Planst du gerade deine Reise und möchtest nicht in einer Gruppe reisen? Dann sieh dir unsere Karte für Google Maps an. Dank ihr hast du mit einem Klick alle Highlights und von uns und unserem lokalen Guide Dushyant empfohlenen Restaurants im Handy.

Unsere Route für 2 Wochen ab Delhi

In 15 Tagen ab/bis Delhi über Jodhpur, Udaipur, Jojawar, Pushkar, Jaipur, Ranthambore (Sawai Madhopur) und Agra zurück nach Delhi.

Nordindien Rundreise Karte 2 Wochen
Nordindien Rundreise Karte 2 Wochen
  • Tag 1: Anreise nach Delhi (Ankunft am nächsten Morgen)
  • Tag 2: Delhi
  • Tag 3: Delhi - Mandāwa
  • Tag 4: Mandāwa - Jodhpur
  • Tag 5: Jodhpur - Udaipur
  • Tag 6: Udaipur
  • Tag 7: Udaipur - Jojawar
  • Tag 8: Jojawar - Pushkar
  • Tag 9: Pushkar
  • Tag 10: Pushkar - Jaipur
  • Tag 11: Jaipur
  • Tag 12: Jaipur - Ranthambore (Sawai Madhopur)
  • Tag 13: Ranthambore Nationalpark
  • Tag 14: Fahrt über Abhaneri (Stufenbrunnen) nach Agra
  • Tag 15: Agra (Taj Mahal) - Delhi
  • Tag 16: Heimreise Delhi - Frankfurt

Hinweis: Da wir im Rahmen einer Veranstaltung bereits 10 Tage zuvor im "Goldenen Dreieck" unterwegs waren, wussten wir, welches Chaos, Lärm und Verkehr uns in Indien erwartet. Ich empfehle dir, schon 1–2 Tage vor dem Beginn der eigentlichen Rundreise anzureisen, damit du dich an die Hitze und die vielen Eindrücke gewöhnen kannst. Außerdem hast du so Zeit, Delhi zu erkunden, denn der Fokus der Rundreise liegt auf Rajasthan.

Tag 1: Anreise nach Delhi

Unsere Rundreise beginnt in Delhi. Wir werden am Flughafen von den Women With Wheels abgeholt. Je Uhrzeit und Wochentag ist der Verkehr in Delhi schlimm. Die Fahrt zum Hotel dauert zwischen 1 und 2 Stunden. Am frühen Abend lernen wir unsere Mitreisenden und unseren CEO Manu (Chief Experience Officer – den Reiseleiter) kennen. Insgesamt sind wir 12 Reiselustige aus Neuseeland, Australien, England, USA, Kanada und Wales, die den Norden Indiens näher kennenlernen möchten.

Manu erklärt uns die Abläufe, einige Regeln, die wir in Indien beachten sollten, und verrät uns die Abfahrtszeit am nächsten Morgen. Alles ist bestens organisiert.

Danach steht uns optional zur Verfügung, mit unserem Guide Essen zu gehen. Er stellt sich als "Foodie" vor, also ist klar, dass wir dabei sind. Das Restaurant ist zu Fuß in 10 Minuten zu erreichen. Der chaotische Verkehr und das Gehupe überfordern den ein oder anderen der Gruppe schon jetzt. Ich liebe dieses laute Chaos.

  • Unterkunft in Delhi: Treebo Citi International (Bilder bei booking ansehen, sieht darauf besser aus, als es ist)
  • Essen: Social Affaire Restro Bar

Tag 2: Delhi – Mandāwa

Alt-Delhi-Stadtführung mit ehemaligen Straßenkindern

Am frühen Morgen treffen wir uns bereits vor 7 Uhr, um dem allmorgendlichen Stau in Delhi zu entkommen.

Am Morgen unternehmen wir eine Stadtführung an Orten in Delhi, die wir alleine wohl nicht betreten würden. Wir erkunden die Gassen im Viertel Chandani Chowk am Bahnhof in Old Delhi, geleitet von einem ehemaligen Straßenkind des von G Adventures unterstützten Salaam Balaak Trust.

Am Bahnhof, nur wenige hundert Meter entfernt, kommen täglich 200 Kinder an, die von Zuhause weg gelaufen sind. Der Trust nimmt sich seit 1988 genau diesen an, gibt ihnen eine Unterkunft, ermöglicht Schulbildung und später eine Ausbildung (hier am Ende des Beitrags mehr erfahren).

Durch die Führung eines lokalen Guides und ehemaligen Straßenkindern bekommst du eine andere Sicht auf die Stadt. Sie erzählen über ihre Überlebenskämpfe, den Kreislauf von Sucht, Armut oder Missbrauch und welche Perspektiven sie durch die Einnahmen an Touren bekommen. Du erfährst ihre persönliche Geschichte und Gründe, warum sie von zu Hause geflohen sind (nicht selten sind die Kids erst 9 Jahre alt, wenn sie weglaufen). Die Geschichten sind rührend und für uns kaum vorstellbar. Umso schöner, dass sie hier eine Perspektive bekommen.

  • Infos: Findet jeden Tag außer Sonntag statt. 9 -12 Uhr im Winter
  • Falls du nicht mit G Adventures unterwegs bist, kannst du die Tour über diese E-Mail-Adresse buchen: [email protected]

Wüstenstadt Mandāwa

  • Entfernung Delhi - Mandāwa: 240 km, Dauer ca. 6 Stunden

Nachdem wir Delhi verlassen, geht es in die Wüstenstadt Mandawa in der Region Shekhawati. In der gemütlichen Stadt leben 1500 Hindus und 500 Moslems vereint. Mandawa ist berühmt für seine kunstvoll gestalteten Havelis (Handelshäuser) aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Es gibt noch 60 davon, die meisten sehen zumindest von außen ein wenig verwahrlost aus. 

Nach der Ankunft unternehmen wir einen Rundgang zu Fuß, um die wunderschön mit Fresken verzierten Havelis (Häuser, die von reichen Handelsfamilien erbaut wurden) und die Altstadt zu besichtigen. Mandawa ist nicht groß, es geht alles ein wenig ruhiger und weniger dicht gedrängt zugange.

Ein lokaler Guide führt uns durch den Jhunjhunuwala’s Golden Haveli. Dieses Haveli ist für sein „goldenens Zimmer“ berühmt, einem beeindruckenden, mit Blattgold bemalten Raum, der sich auf der rechten Seite befindet, sobald du den ersten Hof betreten hast. Dafür musst du 100 INR extra bezahlen.

Weitere schöne Havelis sind: Saraf Haveli, Goenka Haveli, Chowkhani double Haveli, Gulab Rai Ladia Haveli, Murmuriya Haveli und das Khemani Haveli.

Wir gehen weiter zum alten Brunnen, der einst Treffpunkt war. Nach langen Jahren der Dürre ist dieser mittlerweile versiegt. Wasser gibt es nur noch aus modernen Trinkanlagen, die Wasser aus 250 Meter Tiefe nach oben pumpen.

Der Beiname "Kunstgalerie unter freiem Himmel" wird Mandawa nicht mehr ganz gerecht. So schade, dass man die Havelis und Malereien an den Gebäuden nicht besser pflegt. Alles in allem ist es ein wenig heruntergekommen.

Wir übernachten in einem dieser traditionellen Havelis, in denen einst eine sehr wohlhabende Händlerfamilie wohnte: Hotel Mandawa Haveli (hier ansehen).

Ein großes Herrenhaus aus dem Jahr 1890, das uns heute als Unterkunft dient. Die Fresken werden gerade aufwendig restauriert. Auf der Dachterrasse gibt es ein gutes Restaurant. Die Unterkunft ist eine der schönsten unserer Reise.

Hotel Mandawa Haveli
Hotel Mandawa Haveli

Tag 3: Mandawa – Jodhpur

  • Entfernung Mandawa - Jodhpur: 331 km; ca. 6h

Am frühen Morgen verlassen wir Mandawa und fahren nach Jodhpur, die zweitgrößte Stadt Rajasthans. Die Straßen werden schlechter, daher dauert die Fahrt mit kurzen Pausen auch um die sechs Stunden. Wir essen Thali an einem kleinen Rasthof.

Thali Essen in Indien
Thali: für mich mit das beste Essen in Indien

Jodhpur, die blaue Stadt

Da viele Häuser der Altstadt in der Farbe blau angestrichen sind, wird Jodhpur oft als "Blaue Stadt" bezeichnet. Wir unternehmen einen Ausflug auf einen Hügel am Rand der Stadt, um von der imposanten Festung Mehrangarh (Zitadelle der Sonne), eine der größten in Indien, einen tollen Ausblick auf die Stadt zu erhalten. Per Audioguide erkunden wir im eigenen Tempo die Festung.

Wir erkunden die Altstadt mit dem Sadar Bazaar, einem der ältesten Märkte Indiens und besteigen den Uhrenturm (lohnt sich nicht, wenn du wenig Zeit hast). Trinken einen Lassie, kaufen Gewürze bei den "The Spice Girls of Rajasthan" und erleben einen tollen Ausklang des Tages im Stepwell Café.

  • Unterkunft: Neues Treeboo Hotel, welches ich euch nicht empfehlen kann. Gefühlt habe ich direkt neben dem Zuggleis geschlafen. Das Hotel wurde direkt nach unserem Aufenthalt bei G Adventures aus dem Programm genommen. Alternativ empfehle ich euch wundervolle Stepwell Hotel, das den Eltern eines Freundes gehört.
  • Essen: Stepwell Café mit Blick auf die Festung und den Stufenbrunnen in der Altstadt in Jodhpur.

Impressionen aus Jodhpur:

Tag 4: Jodhpur – Udaipur

Nachdem wir am Morgen noch eine tolle Fabrik für Antiquitäten, Kunst und Kleidung in Jodhpur besucht haben (ich habe viel gekauft, die Location verrate ich im Rajasthan Guide, fotografieren war verboten), geht es nach Udaipur.

Auf dem Weg: Wallfahrtsort Om Banna Tempel

Dieser Tempel ist eine echte Attraktion auf dem Weg nach Udaipur. Jeder Hindu, der den Om Banna Tempel passiert, hält an.

Die Geschichte des Om Banna Tempels (auch bekannt als Bullet Baba Tempel) in Indien ist eine für uns kurios klingende Legende, die sich um einen Mann namens Om Singh Rathore und sein Motorrad, eine Royal Enfield Bullet, rankt. Der Tempel befindet sich in der Nähe von Pali, Rajasthan, entlang der Autobahn NH62, etwa 50 Kilometer von Jodhpur entfernt.

Die Kurzversion der Legende:

1988 fuhr Om Singh Rathore mit seiner Royal Enfield Bullet 350 auf der Straße nahe Chotila. Er verlor die Kontrolle über das Motorrad, prallte gegen einen Baum und starb an der Unfallstelle. Die Polizei wurde gerufen, um den Unfall zu dokumentieren, und das Motorrad wurde auf die Polizeistation gebracht.

Doch hier beginnt die Legende: Das Motorrad verschwand über Nacht von der Polizeistation und tauchte am Unfallort wieder auf. Die Polizei war verwundert, brachte das Motorrad erneut zurück, doch es geschah dasselbe – das Motorrad kehrte immer wieder auf mysteriöse Weise an die Unfallstelle zurück. Selbst nachdem der Tank geleert und das Motorrad mit Ketten gesichert wurde, erschien es am nächsten Tag erneut am Unfallort.

Heute pilgern Reisende hierher, bringen Opfergaben, Beten und erbitten Om Banna, dass er ihnen eine sichere Reise garantiert. Das Motorrad ist in einer Vitrine ausgestellt.

Wallfahrtsort Om Banna Tempel
Wallfahrtsort Om Banna Tempel und das Motorrad von Om Banna

Udaipur "Stadt der Seen" oder Venedig des Ostens

Udaipur ist umgeben von drei Seen und wird daher auch als Venedig des Ostens bezeichnet. Außerdem ist Udaipur ist als Zentrum für Kunst und Handwerk von Rajasthan berühmt. Vor allem die Miniaturmalerei, die wir im Stadtpalast und bei einem lokalen Künstler im Atelier bestaunen können.

Bitte lass dich nicht von Fake-Produkten entlang der Straße beirren und kaufe Kunst wirklich nur bei Künstlern, wie bei Janak Arts (Webseite besuchen). Ich habe mir drei Kunstwerke mit nach Hause genommen. Chris hat sich das Taj Mahal auf den Daumennagel malen lassen. So perfekt und schön anzusehen. Diese Kultur muss geschützt werden, daher unterstütze ich diese Künstler gerne.

Nach der Ankunft hast du Zeit, die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Die Lage direkt am Pichola See ist toll, der Stadtpalast dominiert den Anblick.

Stadtpalast in Udaipur bei Nacht
Stadtpalast in Udaipur bei Nacht

Bei der Tour mit G Adventures kannst du am Abend im Bagore-Ki Haveli am Ufer des Gangaur Ghat eine Kulturaufführung mit Tänzen aus Rajasthan besuchen. Wir haben verzichtet, da wir zuvor genügend dieser Tänze gesehen haben. Wir ziehen ein gemütliches Abendessen auf eigene Faust mit Blick auf die Altstadt vor. Falls du bisher nichts über regionale Kultur und Gebräuche gesehen hast, solltest du mit der Gruppe gehen (ist inklusive).

Tag 5: Udaipur

Radtour durch Udaipur bei Sonnenaufgang

Da wir die Morgenstimmung in Udaipur erleben möchten, buchen wir die optionale Aktivität: eine Radtour. Wir starten im Dorf Kalarohu und fahren in Richtung des Fateh Sagar Sees, wo wir die drei Inseln des Sees sehen können. Wir passieren die sattgrünen Felder der Bauerndörfer Badi und Hawala. Ehe wir um die palastartige Residenz auf dem Hügel, den Monsunpalast, radeln. Wir fahren weiter bis zum Tiger See und beenden unsere Tour bei einem Frühstück.

Fakt ist, dass es hier auch Leoparden gibt. Unser Guide Bhawani erzählt uns, dass er bereits öfter einem Tier begegnet ist. Wie cool wäre das denn? Leider treffen wir auf keinen. Ich vermute, meine Mitreisenden sind froh darüber.

Radtour durch Udaipur bei Sonnenaufgang
Radtour durch Udaipur bei Sonnenaufgang um die Seen und die Natur

Mit lokalem Guide die Geheimnisse des Stadtpalasts erkunden

Danach erkunden wir einen der größten Paläste Rajasthans und bekommen ein Gefühl dafür, wie die Adeligen dort einst lebten. Besonders die versteckten Miniatur-Zeichnungen in Bildern und Skulpturen, an denen wir sonst vorbeigegangen wären, haben uns beeindruckt. Das waren unter anderem Stellungen aus dem Kamasutra an einem unscheinbaren Vasen-Bild, kleine Hasen auf einem Landschaftsgemälde und sehr detaillierte Gesichter in Miniaturformat. Wirklich unfassbar beeindruckend.

Besuch des Jagdish-Tempels

Auf dem Weg zum Eingang des Stadtpalasts kommst du am kunstvoll verzierten Jagdish-Tempels, der Vishnu, dem hinduistischen Gott der Erhaltung der Welt, gewidmet ist, vorbei. Wir verzichten auf einen Besuch und bestaunen das Bauwerk von außen. Im Inneren des Heiligtums befindet sich ein aus schwarzem Stein gehauenes Bild Vishnus.

All you can eat Thali

Danach kommt ein Highlight, welches wir auf eigene Faust aufsuchen. Wir fahren mit einer Autorikscha nach längerer Verhandlung über den Preis zum Bahnhof zum Mittagessen. Wir haben erneut einen Tipp von einem Lokal bekommen und wissen nur, dass es hier Thali gibt. Dass es allerdings all you can eat Thali ist, hat er uns verschwiegen. Wir freuen uns sehr und schlagen begierig zu. Wir sind hier die einzigen Touristen und bekommen hier sehr authentisches Essen (die Location verraten wir im Rajasthan Guide).

Kochkurs in Udaipur

Für den Abend haben wir ein Community-Projekt bei G Adventures optional gebucht: Bei Rajeshwari machen wir einen Kochkurs in ihrem zuhause. Hier lernen wir von ihr, wie wir die leckeren, authentischen Gerichte Rajasthans zubereiten. Am Ende schickt sie uns alle Rezepte zu.

Zu Beginn gibt es eine Tasse Masala Chai, während uns Rajeshwari die Auswahl an Zutaten und Gewürzen vorstellt, die für unser Menü unerlässlich sind. Sie zeigt uns, wie man Masala Chai, Pulao (Reis), Chana Masala, vegetarisches Pakora, Malai Kofta, Jeera Bhindi und Chapatis zubereitet. Wir packen mit an und genießen die fertigen Gerichte zum Abendessen. Schöner könnte der Tag nicht enden.

Hinweis: Diesen Kochkurs bietet nur G Adventures an. Du kannst ihn nicht woanders buchen. Wir unterstützen damit ihre ganze Familie. Sie lernte durch Touristen nicht nur Englisch zu sprechen, sondern kann seitdem ihre Familie ernähren. Sie ist so herzlich und macht den Kochkurs wirklich toll (und mit viel Geduld).

Tag 6: Udaipur – Jojawar

Das kleine Dorf erreichen wir nach 4 Stunden Fahrt. Wir werden im Hotel Rawla Jojawar mit Trommeln und Blumen empfangen. Die Unterkunft ist die schönste der Reise. Heute haben wir "Freizeit", die wir am Pool oder einem Spaziergang im Dorf verbringen können. Nach dem vielen Trubel tut es mal gut, zu entspannen. Es ist schön, im ruhigen und ländlichen Rajasthan Zeit zu verbringen.

Die Einnahmen der Unterkunft verhelfen dem ganzen Dorf zu einem besseren Leben. Das können wir daran erkennen, dass fast alle Häuser restauriert wurden oder es gerade werden. Viele Reisende lassen Jojawar links liegen, aber wir gewinnen einen Einblick in das Leben der Menschen in diesem Teil des ländlichen Indiens. Am Abend stehen optionale Ausflüge, wie den Besuch einer Farm an. Wir lehnen ab. Ich bin selbst Dorfkind und auf Bauernhöfen meiner Onkel und Tanten groß geworden.

Wir genießen die Zeit hier einfach so, ohne etwas zu tun (außer Bilder zu sortieren).

Tag 7: Jojawar – Pushkar

  • Entfernung Jojawar – Pushkar: 160 km
  • Unterkunft: Hotel New Park

Auf dem Weg: Ein Stück mit dem Zug fahren

Auf dem Weg von Jojawar nach Pushkar haben wir die Chance, mit dem Local Train ein Stück zu fahren. Es ist eine lustige Fahrt, die du an den offenen Türen verbringen kannst. Das hat mich stark an Ella in Sri Lanka erinnert.

Außerdem schwirren Locals um uns herum, löchern uns mit Fragen (die wir nicht verstehen, weil sie kein Englisch sprechen) und die Landschaft ist nebenbei auch noch ganz schön.

Pushkar, die heilige Stadt

Pushkar ist eine der weltweit wichtigsten Hindu-Pilgerstätten. Mit über 400 Tempeln und 52 Ghats, die zum Pushkar-See führen. Die wichtigsten Ghats wie Brahma Ghat, Gaughat und Varah Ghat sind zentrale Orte für rituelle Waschungen der Pilger. Bei der Wäsche am See glauben sie, ihre Sünden abzuwaschen. Man sagt, sie trinken auch einen Schluck aus dem See. Für uns höchst bedenklich, unser Magen würde den schlimmsten Delhi Belly ever haben, fürchte ich.

Pushkar, die heilige Stadt am Pushkar See
Pushkar, die heilige Stadt am Pushkar See

Viele Priester (Pandas) führen hier Rituale durch und segnen Gläubige, indem sie heilige Farbtupfer auf die Stirn malen und dir ein Armband umlegen. Wir haben an keinem Ritual teilgenommen. Direkt an den Ghats herrscht Fotografierverbot. Bitte respektiere die Heiligen und Pilger.

Normalerweise siehst du hier viele Pilger am Pushkar See
Normalerweise siehst du hier viele Pilger am Pushkar See

Besichtigung des Brahma-Tempels

In Pushkar findest du auch den einzigartigen Brahma-Tempel aus dem 14. Jahrhundert. Vor dem Tempel werden Opfergaben verkauft (Blüten, Reis, Bindis) und Souvenirs angeboten. Hierher pilgern Hindus aus Indien und der ganzen Welt, somit ist einiges los.

Brahma-Tempel aus dem 14. Jahrhundert in Pushkar
Brahma-Tempel aus dem 14. Jahrhundert in Pushkar

Dussehra Fest in Pushkar

Wir spazieren durch die Gassen rund um den See, beobachten Rituale und haben am Abend das Vergnügen, das Dussehra Fest live zu erleben. Das Fest feiert den Sieg des Gottes Rama über den Dämonenkönig Ravana. Bei diesem Fest werden auf öffentlichen Plätzen Skulpturen von Ravana und seinen Brüdern Meghnad und Kumbhakarna verbrannt. Dies symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse und die Vernichtung der bösen Mächte. Es ist sehr faszinierend und ein tolles Schauspiel, als eine der wenigen Touristinnen dieses Spektakel zu erleben.

Nach einem späten Abendessen geht es glücklich ins Bett.

Tag 8: Pushkar

  • Unterkunft: Hotel New Park

Wir erleben heute den Sonnenaufgang beim Aufstieg zum Savitri Tempel, der der Frau des Hindu-Gottes Brahma gewidmet ist. Dazu müssen wir um 5 Uhr los, um die 20 Minuten Aufstieg noch vor dem Sonnenaufgang zu erleben. Leider haben wir Pech, es gibt keinen Sonnenaufgang. Schön ist die Aussicht trotzdem.

Sonnenaufgang beim Aufstieg zum Savitri Tempel in Pushkar
Sonnenaufgang beim Aufstieg zum Savitri Tempel in Pushkar

Danach gibt es ein leckeres Frühstück in der Altstadt, frisch gepresste Säfte und eine Dusche. Am Nachmittag schlendern wir nochmals um den See, genießen die Atmosphäre, kaufen ein wenig Souvenirs ein und gehen auf Empfehlung in ein Restaurant mit Aussicht auf den See zum Sonnenuntergang einen Masala Chai trinken.

Natürlich dauert es nicht lange, bis ein erneuter Fest-Umzug stattfindet. Nach dem Fest ist vor dem Fest. Wir sind ja schließlich in Indien. Später gehen wir zum Varah Ghat, denn wir haben den Tipp bekommen, dass wir hier um 18 Uhr eine Zeremonie ansehen sollen. Punkt 18 Uhr ertönt Musik, eine Kapelle erscheint und es ist erneut ein festlicher Umzug mit Tänzern, Säbeln und vielen Menschen zu sehen. Danach gehen wir die Treppenstufen am Varah Ghat hinunter, ziehen unsere Schuhe aus und beobachten einige Zeremonien und Riten (Fotografierverbot, an das dich auch du halten solltest).

Danach haben wir einen tollen Tipp für ein Rooftop-Restaurant bekommen. Essen bei Aussicht (denn später kommt erneut ein Festzug unter uns vorbei) und wirklich super leckerem Thali (Ort verraten wir in unserer Rajasthan Karte fürs Handy).

Den Rest der Gruppe haben wir für den Abend übrigens verlassen, denn den in der Reise enthaltenen Kamelritt zum Sonnenuntergang finden wir nicht nur unspannend, sondern unterstützen nicht. Da ich mir bereits gedacht habe, dass es sich nicht um einen Ritt in den Sanddünen (direkt am Stadtrand gibt es keinen Sand) handeln kann, haben wir lieber unser eigenes Ding gemacht.

Tag 9: Pushkar – Jaipur

  • Entfernung Pushkar – Jaipur: 150 km, etwa 3 h 50 m
  • Hotel: Utsav Niwas Hotel (hier ansehen)

Nach dem Frühstück fahren wir nach Jaipur, einer der wichtigsten Kulturstädte Indiens, die allgemein als „die rosarote Stadt“ bekannt ist. Jaipur ist eine Millionenstadt, in der es wirklich viel zu sehen gibt. Ehe wir die Pink City erkunden, fahren wir zu einem von G Adventures unterstützten Projekt in einem Vorort.

Anoothi-Projekt – wir probieren uns im Blockdruck

Das Anoothi-Projekt bildet Frauen in traditionellen Fertigkeiten des Handwerks aus. Vor allem im Blockdruck (englisch Block Print), für den Jaipur bekannt ist. Bei einem Workshop lassen wir uns von den Frauen zeigen, wie das Ganze funktioniert und packen selbst an. Anschließend kaufen wir im dazugehörigen Laden ein.

Von Taschen über Tischsets und Reisepasshüllen gibt es wunderschöne und sehr bezahlbare Produkte. Somit unterstützen auch wir die Frauen darin, finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen und gleichzeitig vor Armut, Ausbeutung und Missbrauch zu schützen.

Mehr zum Projekt unter G for Good

Amber und Amber Fort

Aufgrund eines erneuten Fests und dem damit zusammenhängenden Menschenansturm am Amber Fort heißt es, spontan zu sein: Wir fahren jetzt direkt nach Amber. Kein Problem, und statt mit dem Safari-Jeep (an meinem ersten Besuch) geht es mit elektrischen Golfkarts nach oben. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch teurer und somit ist hier nichts los.

Mit dem Jeep steckst du auf dem Weg nach oben immer im Verkehr fest. Du könntest auch zu Fuß gehen, das tun wir in der Hitze des Tages nicht.

Amber Fort
Amber Fort

Am besten erkundest du die riesige Festung mit einem geschichtlich bewandten Guide. Mit Mahesh haben wir genau diesen. Er zeigt und erklärt uns die Mischung aus hinduistischer und muslimischer Architektur und zeigt uns das ein oder andere versteckte Detail. Das Fort erstreckt sich auf einem Hügel und überblickt den künstlichen Maota-See mit Gärten.

Schlender durch die Hallen, Höfe und Paläste im Inneren mit den vielen ausgeklügelten Details.

Falls du mehr Zeit hast als wir beim ersten Besuch, solltest du von Amber Fort in die Altstadt nach Amber zu Fuß gehen. Du kommst an einem kleinen Hindu-Tempel und einem Stufenbrunnen vorbei.

Abendessen in Jaipur

Nachdem wir von der Festung zurück sind, checken wir im nächsten Hotel ein und gehen direkt zum Abendessen. Wir wählen wieder (wie so oft) Chana Masala und Thail. Die Location verraten wir ebenfalls in unserem Rajasthan Guide (im Shop erhältlich).

Thali Essen in Jaipur
Thali Essen in Jaipur

Tag 10: Jaipur

Im Heißluftballon über Jaipur

Am sehr frühen Morgen verlassen wir die Stadt. Eine Frau der Women with Wheels holt uns ab und bringt uns zum Startpunkt des Heißluftballons etwa 1 Stunde außerhalb von Jaipur. Wir heben ab und sehen diese wunderschöne Natur von oben. Fernab der Stadt und des Smog sehen wir kleine Dörfer und deren Felder von oben.

Nur schade, dass man damit nicht über die lange Mauer des Amber Fort fliegt, habe ich mir gedacht. Die Ballonfahrt war trotzdem die schönsten Aktivitäten der Reise (neben den Tigern natürlich).

Highlights in Jaipur erkunden

Danach geht es zurück ins Hotel für ein ausgiebiges Frühstück. Wir fahren ins Zentrum und erkunden zunächst den lokalen Markt bei einem Spaziergang. Hier kaufen Einheimische Tee, Chilis, Blumen, lassen ihre Schuhe reparieren oder trinken einen Chai. Ein paar Straßen weiter stoßen wir Richtung Hawa Mahal auf den touristischen Markt: Souvenirs, Klamotten und Krimskrams. Völlig überteuert natürlich.

Wir gehen schnell weiter zum Hawa Mahal, dem Palast der Winde. Für eine gute Aussicht (ohne Verkäufer) solltest du eines der gegenüberliegenden Cafés aussuchen. In der Hitze des Tages genießen wir den Anblick auf diese Sehenswürdigkeit und den Trubel unter uns bei einem kalten Getränk.

Hawa Mahal, der Palast der Winde in Jaipur von einem Café aus fotografiert
Hawa Mahal, der Palast der Winde in Jaipur von einem Café aus fotografiert

Unmittelbar dahinter liegt der City Palast, und ebenfalls unweit das in den 17er Jahren erbaute Observatorium Jantar Mantar. Die Sternwarte beinhaltet eine Sammlung astronomischer Instrumente, und du erfährst, wie man in Indien einst die Sterne und Planeten erkundet hat.

Dazwischen legen wir eine Pause in einem hippen Café ein, essen etwas und bestellen richtig guten Eiskaffee. Wir genießen die Ruhe vom Trubel und das Vorhandensein von UBER und der Möglichkeit, Rikschas über die App zu buchen.

Du kannst optional den Besuch in Jaipur beenden, indem du dir einen mehrstündigen Bollywood-Film im spektakulären Art-Deco-Filmhaus – dem Raj Mandir Kino – ansiehst. Wir verzichten auf den Besuch des bekannten Kinos und schauen uns die Architektur von außen an. Leider dürfen wir (auch auf Nachfrage) ohne Ticket zur Vorstellung nicht ins Innere. Wir können einen kurzen Blick erhaschen, als sich eine der Türen öffnet. Es sieht großartig aus, aber ohne Ticket zur Vorstellung leider keine Chance.

Raj Mandir Kino in Jaipur
Raj Mandir Kino in Jaipur

So begeben wir uns zum Sonnenuntergang ins nahegelegene Restaurant mit Rooftop-Terrasse und beobachten die vielen Kinder, die ihre Drachen auf den Dächern der Nachbarhäuser steigen lassen. Ein toller Anblick.

Tag 11: Jaipur – Ranthambore Nationalpark

  • Entfernung: Jaipur – Ranthambore National Park: 4 h
  • Unterkunft in Sawai Madhopur: Raj Palace Resort

Heute geht es für mich zu meinem Höhepunkt der Reise: Ranthambore-Nationalpark und den bengalischen Tigern. Nach der Anreise checken wir zunächst in unserem Hotel für die nächsten beiden Tage ein: Raj Palace Resort.

Der Ranthambore Nationalpark im Osten Rajasthans ist einer der besten Nationalparks in Indien, um bengalische Tiger in der freien Wildbahn bei einer Safari zu erleben. Das frühere Jagdgebiet der Maharadschas von Jaipur gehört zu den größten Nationalparks Indiens und hat den Status als UNESCO-Welterbe.

Ranthambore Fort

Doch zunächst geht es zum Ranthambore Fort. Die Festung befindet sich im Nationalpark und thront auf einer Anhöhe. Theoretisch könnten wir bereits jetzt die ersten Tiger, Leoparden oder Bären sehen. Da alle dieser Tiere eher scheu sind und hier recht viel Verkehr ist, sehen wir außer Affen, Antilopen und Wild keine außergewöhnlichen Tiere.

Wir erklimmen die Festung zu Fuß und spazieren durch die alten Ruinen der Festung. Wir treffen auf viele Einheimische, denn es gibt auch einen Tempel auf dem Gelände. Die Landschaft ist sehr hügelig und knallgrün. Die Ruhe ist ein schöner Kontrast zum Trubel der vergangenen Tage.

Als die Sonne schon langsam untergeht, fahren wir zurück zum Hotel, wo wir einen Film über den Ranthambore Nationalpark ansehen können, ehe wir uns am Buffet bedienen. Es geht früh ins Bett, denn wer am nächsten Morgen Tiere sehen möchte, muss früh aufstehen. Am frühen Morgen und ab Sonnenuntergang sind vorrangig Katzen am aktivsten. Und die würden wir gerne sehen.

Tag 12: Ranthambore National Park

Früh am Morgen geht es los: Im Canter (offenes Fahrzeug mit ca. 24 Plätzen) unternehmen wir unsere erste Safari und bekommen Zone 1 zugelost. Der Park öffnet um 6:30 Uhr seine Tore und schließt ab 10 Uhr am Morgen. 3,5 Stunden haben wir Zeit, den Tiger zu sehen. Und genau darum geht es hier: um Tiger. Das ist der Fokus der Guides. Wir sichten Spuren eines Lippenbären, aber fahren weiter. Keine Priorität. So gerne ich Tiger sehen würde, so schade finde ich es, dass der Fokus so extrem auf den Tigern liegt.

Im Canter (offenes Fahrzeug mit ca. 24 Plätzen) auf Safari im Ranthambore Nationalpark in Indien
Im Canter (offenes Fahrzeug mit ca. 24 Plätzen) auf Safari im Ranthambore Nationalpark in Indien

Jedenfalls sichten wir Krokodile, viele Pfauen, Axis- und Sambhar-Hirsche, indische Gazellen und Nilgaiantilopen. Letzte vier sind beliebte Speisen der gesuchten Tiger. Als wir bereits auf dem Weg aus dem Park sind, entdecken wir ein paar andere Fahrzeuge. Wo mehr als zwei Fahrzeuge stehen, da muss doch etwas sein. Und da ist sie: Shakti, Tochter von Krishna (so unser Guide) schleicht sich durchs Gras an uns ran.

Tigerdame Shakti, Tochter von Krishna im Ranthambore NP
Tigerdame Shakti, Tochter von Krishna im Ranthambore NP

Majestätisch und einfach wunderschön, wenn man einen Tiger mal aus der Nähe in der Natur erleben darf. Sie spielt, rennt kurz los, macht Sprünge, um dann wieder gemächlich in die andere Richtung zu gehen. Die Guides in den Autos flippen mehr aus als wir.

Ob die Tiger doch nicht so zahlreich sind, wie behauptet wird?

Ich besitze einfach zu viel Erfahrung durch meine Ranger Kurse in Südafrika und Kenia. Und da gibt es einiges am Verhalten, das mir nicht zusagt. Zum Beispiel, dass gefühlt alle Autos, die eine Permit für Zone 1 haben, plötzlich um den Tiger versammelt sind (ich zähe 13).

Als wir uns dann sputen, um pünktlich zur Schließung der Tore um 10 Uhr den Park zu verlassen, bin ich am Grübeln. War es ein gutes Gefühl, oder nicht? Die Anzahl an Autos und der Gedanke, den Tiger vielleicht gestört zu haben, überwiegen die Freude. Daher bin ich froh, dass wir die optionale 2. Safari für 4500 Rupien am Nachmittag gebucht haben.

Wir fahren zurück zum Hotel und chillen ein wenig. Sichern die vielen Fotos und freuen uns auf eine 2. Safari am Nachmittag.

2. Safari im Ranthambhore-Nationalpark

Am Nachmittag öffnet der Park um 14:30 und bis 18 Uhr haben wir erneut die Chance, Tiger (oder andere Tiere) zu sehen. Dieses Mal bekommen wir Zone 4 zugelost. Dasselbe Spiel wie am Morgen. Wir sehen die üblichen Hirsche, Krokodile, Pfauen, eine wunderschöne Eule, diverse Vögel (unter anderem die hübschen Eisvögel) und der Guide überlegt sich eine Stelle nach der anderen, um vielleicht doch noch einen Tiger zu entdecken.

Als wir Richtung Ausgang fahren, entdecken wir im tiefen Matsch eindeutige Spuren eines Tigers, und die sind frisch. 50 Meter weiter treffen wir auf einen Safari-Jeep und erfahren, dass ein Tiger gerade Richtung Berg und dichtem Gestrüpp verschwunden ist. Pech gehabt, das ist echtes Wildlife.

Wir fahren und zwei weitere Stellen erfolglos an, um erneut enttäuscht zu werden. An der letzten Stelle (es sind noch 2 andere Autos hier, die ebenfalls Geduld haben) taucht aus dem Nichts eine Tigerdame auf. Wow, wie nah und schön. Es ist Sultana, Tochter von Noor. Sie geht in einen kleinen Bachlauf, legt sich zum Trinken hin, steht auf, geht weiter. Überquer direkt vor uns die Straße, um sich dann im tieferen Gewässer hinzulegen. Was ein Anblick, welch ein erneutes Glück.

Safari im Ranthambhore-Nationalpark: 2 Safaris, 2 mal Tiger gesehen. Wow.
Safari im Ranthambhore-Nationalpark: 2 Safaris, 2 mal Tiger gesehen. Wow.

Das Beste: Es waren wirklich nur zwei kleine Jeeps außer uns hier. Alle anderen waren bereits auf dem Weg aus dem Park. Glücklich machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, wo wir nach einer Dusche (es war ziemlich staubig) uns erneut aufs Buffet des Hotels stürzen.

Katrin ist glücklich, Tiger gesehen zu haben
Happy face: Ich bin so glücklich, zwei Tiger im Ranthambore Nationalpark gesehen zu haben.

Tag 13: Ranthambore – Abhaneri – Agra

Heute fahren wir zurück zum letzten Stopp der Reise: Agra. Doch auf dem Weg legen wir nach etwa 30 Minuten eine Pause am Stufenbrunnen von Abhaneri ein.

Besichtigung des Stufenbrunnens Chand Baori in Abhaneri

Der Stufenbrunnen in Abhaneri ist einer der größten Indiens. Daher ist es kein Wunder, dass wir auch auf andere Touristen treffen. Das Wasserreservoir aus dem 10. Jahrhundert ist beeindruckende 6,1 Meter tief. Nach "Vorkommnissen" (so unser CEO Manu) wurde ein Geländer um den Brunnen gebaut. Zutritt verboten. Ein Baori ist einzigartig und nur in Indien zu finden. Anhand dieser Bauwerke wurde einst das Regenwasser aufgefangen und diente als Trinkbrunnen.

Es ist nicht der erste Stufenbrunnen unserer Reise, aber der größte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein sehenswerter Tempel, den du auch besuchen solltest (schau dir die Skulpturen auf den äußeren Gemäuern genauer an).

Beeindruckt steigen wir in den Bus, um den Weg nach Agra fortzusetzen.

Agra Fort

Ehe es morgen früh zum Sonnenaufgang zum bekanntesten Bauwerk in Agra geht – dem Taj Mahal – besuchen wir zum Sonnenuntergang zunächst das Agra Fort, auch als Rotes Fort von Agra bekannt. Die massive Festungsanlage aus rotem Sandstein, die 1565 von Kaiser Akbar, einem Herrscher der Mogul-Dynastie, erbaut wurde, diente als Hauptresidenz der Mogulkaiser bis 1638, bevor die Hauptstadt nach Delhi verlegt wurde. Agra Fort ist nicht nur eine Festung, sondern auch ein Palastkomplex mit zahlreichen prunkvollen Gebäuden, Höfen, Gärten und Moscheen. Außerdem gehört der Komplex gemeinsam mit dem Taj Mahal zum UNESCO-Welterbe.

Genieße die Ausblicke auf das nahegelegene Taj Mahal. Was mir auch hier auffällt, ist der faszinierende Mix aus hinduistischen und islamischen Stilen an den einzelnen Gebäuden.

Falls du auf eigene Faust in Rajasthan reist: Es gibt Kombi-Tickets für das Taj Mahal und das Rote Fort in Agra.

Abendessen: Streetfood in Agra

Hast du Lust auf Street-Food und traust dich nicht aus Angst vor einem Delhi Belly? Dann solltest du die renommierte indische Restaurantkette aufsuchen. Die Auswahl an vegetarischen Gerichten, Snacks und Süßigkeiten ist riesig. Wir bestellen Chole Bhature, Thali, Pani Puri, Samosas und einen Lassi (den Besten der Reise).

Bikanervala legt großen Wert auf Sauberkeit und die Verwendung hochwertiger Zutaten. Du kannst hier also bedenkenlos essen.

Bikanervala Streetfood Essen in Agra

Tag 14: Agra – Delhi

  • Agra – Delhi: 5 h-6 h
  • Unterkunft in Delhi: wie zu Beginn das Treebo Citi International (booking ansehen)

Taj Mahal zum Sonnenaufgang

Der heutige Tag beginnt erneut sehr früh. Wir müssen um 5 Uhr am Eingang (East Gate) sein, um mit die ersten Menschen zu sein, die zur Öffnung um kurz vor 6 Uhr auf das Gelände dürfen. Da wir bereits vor 3 Wochen im Rahmen einer Veranstaltung am Taj waren (damals zum Sonnenuntergang), war bei uns die Aufregung vor dem Weltwunder und bekanntestem Wahrzeichen Indiens nicht mehr vorhanden. Eher die Frage: Wie würde es am frühen Morgen sein?

Das wunderschöne Mausoleum aus weißem Marmor, das vom Großmogul Shah Jehan als Beweis seiner Liebe zu seiner geliebtesten Frau Mumtaz Mahal erbaut wurde, hat jeder Indien-Reisende auf seiner Liste stehen. Genieße den Aufenthalt und vermiss mal nicht, die Kamera wegzulegen und innezuhalten.

Für den Besuch des Taj Mahal mit allen Informationen und Tipps habe ich hier aufgeschrieben

Sheroes Hangout Café - Überlebende Frauen von Säureattacken

Ehe wir unsere Reise in Delhi beenden, geht es zu einem wirklich wichtigen Ort: Sheroes Hangout Café, das von Überlebenden von Säureangriffen geworden sind, geführt wird. Wir trinken Kaffee, essen eine Kleinigkeit und bezahlen das, was wir denken. Denn auf der Menü-Karte stehen keine Preise. Außerdem unterstützen wir die wirklich starken und coolen Frauen mit einem Kauf von Produkten, die im Shop angeboten werden.

Das sind Lesezeichen, kleine selbst gemalte Bilder, Taschen und Mützen.

Streetfood unterwegs: The Food Street

Wie immer haben wir unterwegs die Option, an einer Raststätte etwas zum Mittagessen zu kaufen. An dem heutigen Stop gibt es typische Streetfood-Gerichte. So genial und günstig. Chole Bhature, unser neues Lieblingsgericht sowie einen Safran Makhaniya Lassi. Köstlich. Gesättigt setzen wir unseren Weg nach Delhi fort.

Chole Bhature und ein Safran Makhaniya Lassi am Highway in Indien
Chole Bhature und ein Safran Makhaniya Lassi am Highway in Indien – großartig!

Zurück zum Anfang - Abschiedsessen in Delhi

Am späten Nachmittag sind wir zurück, wo die Reise begann. Im Treebo Citi International Hotel in Delhi. Wir nutzen die Zeit, um zu packen und zu duschen. Danach ist Zeit für ein Abschiedsessen mit der Gruppe. Denn am nächsten Tag machen wir uns alle in unterschiedliche Richtungen der Welt auf. Die einen zieht es nach Nepal und Bhutan, andere fliegen wie wir nach Hause. Nur die ist in den USA, Australien, Wales, England oder Neuseeland.

Wir danken unserem CEO Manu für die tolle Reise und seine super Organisation. Sitzen müde und zufrieden beim letzten indischen Essen und fallen müde ins Bett.

Tag 15: Abreise nach Deutschland

Um die Mittagszeit fliegen wir zurück nach Deutschland. Da generell geraten wird, 4 Stunden vor Abflug zum Flughafen zu fahren, tun wir genau das. Wir stehen auf, packen die restlichen Klamotten zusammen und fahren mit den Women on Wheels zum Flughafen in Delhi. Wir haben Glück und die Fahrt dauert nur 30 Minuten - Rekord.

Unterstützung lokaler Projekte und Gemeinden

G Adventures unterstützt Familien und lokale Projekte unter G for Good. Ein Grund, warum ich diesen Reiseveranstalter liebe. Wie viele Veranstalter behaupten, lokale Unternehmen zu unterstützen? Dank "Ripple Score" kannst du das bei jeder von G Adventures angebotenen Reisen nachprüfen. Diese Rajasthan Adventure Rundreise hat sogar einen 100 Punkte Ripple Score. Besser geht nicht.

Wir haben sowohl in Hotels und Homestays übernachtet, die von Indern betrieben werden, als auch lokale Gemeinden unterstützt. Kein ausländisches Unternehmen profitiert von meiner Reisebuchung. Das ist nachhaltiges Reisen und gefällt mir wirklich gut.

Women with Wheels

Das Projekt von Planeterra und G Adventures bietet Frauen eine Lebensgrundlage, wo sie früher nicht akzeptiert wurden: hinter dem Steuer. Dieses Programm stellt kulturelle Normen in Frage und ebnet Frauen in ganz Indien neue Wege.

Da dieses Modell immer erfolgreicher wird, hat Sakha das Programm auf ganz Indien ausgeweitet, um mehr Frauen zu stärken und Familien und Reisenden sichere Transfers zu ermöglichen. Sie sind in Delhi, Jaipur, Kalkutta und Indore tätig. Bei jeder Indienreise, die in einem dieser Orte startet, ist der Transfer nach der Ankunft zum Hotel inbegriffen. Möchtest du weitere Fahrten buchen, kannst du dies per WhatsApp bequem erledigen.

Mehr zum Projekt bei Planeterra ansehen oder dir direkt bei den Women with Wheels ein Taxi oder private Fahrerin buchen

Salaam Baalak Trust

Der Salaam Baalak Trust ist eine Organisation, die sich für Straßenkinder in Delhi einsetzt. Die Kinder werden von der Straße geholt, sie bekommen die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, später Unterstützung bei der Ausbildung oder dem Studium an der Universität, um dem Kreislauf von Sucht, Armut und Missbrauch zu entkommen. 

Ab der Volljährigkeit (18 Lebensjahr) können sie Geld verdienen, indem sie unsere Guides bei Stadtrundgängen sind. So erzählen uns Furkan und Jaffar ihre ganz persönliche Geschichte. Zu froh sind sie, ihre Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Sie studieren jetzt oder möchten in die Politik, um Indien positiv zu verändern.

In Indien leben 18 Millionen Kinder auf der Straße. Alle Erlöse der City Walks und Spenden fließen zu 100 % in die Arbeit der Organisation (siehe Infos bei Planeterra oder hier direkt spenden). Bist du nicht mit G Adventures unterwegs, kannst du den City Walk auch hier buchen.

Anoothi India

Anoothi India ermöglicht uns, bei einem Textil-Workshop im Block Printing von Frauen in der Region Jaipur in die lokale Kultur einzutauchen. Nachdem sie uns die Techniken erklären, können wir uns selbst darin probieren. Im Shop können wir danach tolle und für uns günstige Produkte kaufen. Von Tisch-Sets über Reisepasshüllen über Taschen und Kleider gibt es tolle Unikate zu erwerben.

Mehr zum Anoothi India Projekt bei Planeterra

Sheroes Hangout

Seit 2014 werden durch das Sheroes Hanhout überlebende Frauen von Säureangriffen unterstützt. Sie arbeiten im Café, stellen Kunsthandwerk her, welches im Café verkauft wird. Die Arbeit bietet ihnen sowohl Lebensgrundlage als auch Unterstützung. Somit wird auch in Indien die gesellschaftliche Wahrnehmung geschaffen, als auch die Überlebenden medizinisch unterstützt. Operationen und psychologische Behandlungen sind ziemlich teuer. Auch du kannst mit einer Spende unterstützen. Mehr Infos zum Sheroes bei Planeterra ansehen.

Die Frauen sind super herzlich und stark. Ich bin sehr beeindruckt, wie sie ihren Alltag meistern und für Gerechtigkeit kämpfen.

Rundreise auf eigene Faust oder mit einer Gruppe?

Vor meiner Reise habe ich mir überlegt, ob ich die Energie habe, Indien das erste Mal auf eigene Faust zu bereisen. Ja, es ist möglich. Nein, ich hatte keine Lust. Daher war die Reise mit G Adventures ideal. Ein Guide aus Rajasthan, der die eigene Region und das Land besser kennt, als jeder von uns, hat uns perfekt und viel Fachwissen und nützlichen Tipps Indien näher gebracht. Ich bin wirklich begeistert und will jetzt mehr von Indien sehen. Auch bei der nächsten Reise werde ich sicher auf einen Reiseleiter zurückgreifen. Ich habe keine Energie mehr, ständig über Preise verhandeln zu müssen. Das genügt mir bei Fahrten mit der Rikscha und beim Einkaufen. Wer Anfang 20 oder 30 ist (ich bin jenseits der 40 und habe viel erlebt), kann dies gerne tun, um am Budget zu sparen. Ich brauche das nicht mehr.

Daher werde ich auch die nächste Reise (je Reiseziel) mit G Adventures unternehmen oder einen Fahrer und Guide buchen. Das ist in meinen Augen für mich die beste Lösung, um das Beste aus der Rese und den Erlebnissen zu machen. Du kannst das für dich entscheiden.

Hier kannst du die Indien Reisen bei G Adventures ansehen (beliebt auch mit der Kombination Indien - Nepal).

Unterschiedliche Kategorien bei G Adventures

Was ich vor der Reise nicht wußte: Es gibt unterschiedliche Kategorien an Reisen. Unsere war eine "Classic" Reise. Das bedeutet die perfekte Mischung aus Flexibilität und somit Freizeit als auch die Übernachtung in lokalen Hotels und dem organisierten Transport von A nach B. Du kannst dabei an den meisten Tagen entscheiden, ob du mit der Gruppe essen möchtest, oder nicht. die bekannten Highlights sind dabei aber auch ungewöhnlichen Erlebnissen und kulturelle Begegnungen mit den Einheimischen.

Hier kannst du alle Reisearten bei G Adventures ansehen. Ich finde die National Geographic Touren sowie die Jane Goodall Collection ziemlich cool (vielleicht eines der nächsten Ziele von mir?).

Hast du Fragen zur Rajasthan Rundreise?

Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
Hi ich bin Katrin!

Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!