3 Tage verbringen wir offline in der !Xaus Lodge, die von Bushman geführt wird. Mit Blick auf eine Salzpfanne und inmitten der roten Sanddünen kommen wir am Ende des Trips in Südafrika nochmals richtig runter – denn Mobilfunkempfang ist hier Fehlanzeige. ich erzähle dir, ob sich der Aufenthalt in der luxuriösen Lodge wirklich gelohnt hat.
Wir unternehmen Game Drives mit Guide Corne in der Nacht, zum Sonnenaufgang und zum Sonnenuntergang. Unternehmen einen Bush Walk, und besuchen die stolzen Buschmänner des Stamms die uns zeigen, wie sie einst gelebt haben. Diese letzte Aktivität hätte ich gerne ausgelassen, denn "echt" fühlt es sich überhaupt nicht an. Eher wie im Zoo, nur dass die Tiere hier Menschen sind. Nicht falsch verstehen, aber diese Art Aktivitäten würde ich generell gerne meiden. Natürlich leben diese Menschen heute nicht mehr so und führen uns die Fertigkeiten ihrer Vorfahren vor.
Das Schönste des Aufenthalts ist allerdings die beeindruckenden Landschaft der Kalahari Wüste, die ich bereits in Botswana und Namibia in der Zentralkalahari kennen und lieben gelernt habe. Diese Sanddünen und kargen, trockenen Abschnitte und die Tiere, die Überlebenskünstler in diesen lebensfeindlichen Regionen überleben fasziniert mich immer wieder.
Die Xaus Lodge
Die 24-Betten-Luxuslodge mit Reetdach liegt inmitten der roten Sanddünen der Kalahari im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark im Northern Cape abseits jeglicher Zivilisation. Handyempfang? Fehlanzeige. Ideal, wer in der Natur entspannen und Tiere sehen will.
Warum die !Xaus Lodge so besonders ist
Die !Xaus Lodge haben wir bewusst gewählt, da dieses Stück Land den Ureinwohnern der Khomani-San und Mier Gemeinschaften zurückgegeben wurde, um diese Lodge zu betreiben. Geschichtlich also ein wichtiger Ort. Die einstigen "Bushmen" sprechen die Klicksprache, was du an dem ! im Namen erkennen kannst. "!Xaus" wird "Kaus" ausgesprochen (Ich durfte mal am Westkap einen Klick-Kurs besuchen – super kompliziert für uns, sage ich dir).
Die San lebten hier bereits vor über 20.000 Jahren, umso schöner, dass diese Unterkunft von einem privaten Konzessionär auf dem !Ae! lai Kalahari Heritage Park (Land) betrieben wird. Daher solltest du nicht erwarten, dass alles perfekt ist.
Alle Infos zur !Xaus Lodge und für Buchungen direkt über die Webseite gehen.
Aktivitäten beim Aufenthalt
Wir sichten Steinböcke, Springböcke, Oryx, Gnus, Cape Füchse, Wildkatzen, Strauße und die ein oder andere Giraffe.
Nachts höre ich Hyänen, zu Gesicht bekommen wir diese allerdings genauso wenig wie Löwen, Leoparden und Geparden.
Na klar, wir sind hier nicht im Zoo. Aber wisst ihr wie frustrierend und traurig es ist, wenn sämtliche uns entgegen kommende Leute uns berichten?
"Da hinten am Wasserloch haben wir gerade 6 Löwen, 1 Leopard und 4 Geparden gesehen, sie verlassen es gerade" - und man kommt an, und nichts ist mehr zu sehen.
Oder man fragt einen Fahrer, der - wie ca. 6 andere Autos - auf eine Düne blickt, was hier ist...und die Antwort lautet: "Bis eben lag hier ein Leopard, er ist aber gerade hinter der Kuppe verschwunden"....
Oder am Abend davor als meine Tischnachbarin von einem satt gefressenen Löwen neben seiner getöteten Giraffe erzählte. Was wir davon zu sehen bekamen? Hier:
Tja, auch wir können nicht immer Glück haben, aber soviel Pech, Tiere um wenige Minuten oder Sekunden zu verpassen ist echt schlechtes Karma. Oder?
Eins steht für uns definitiv fest: Wir kommen hier her zurück. Die Kalahari und der Kgalagadi Transfrontier National Park haben uns so gut gefallen, dass wir mehr davon sehen möchten.
Der Park ist bei Südafrikanern übrigens sehr beliebt. So beliebt, dass man anscheinend recht schwer eine Unterkunft in einem der SanPark Rest Camps bekommt.
Der letzte Abschnitt unseres Roadtrips beginnt mit der langen Fahrt geradeaus bis Upington!
Fazit: Hat es sich gelohnt
Ich möchte ein ehrliches Statement abgeben, denn eigentlich finde ich die Sache an sich – dass die Xaus Lodge von San-Buschmännern geführt wird – toll. Die Unterkunft selbst an der Salzpfanne hat auch wirklich eine tolle Lage, eingebettet von den roten Sanddünen der Kalahari.
Jetzt kommt aber das Aber: Wir haben beim Aufenthalt nachts zwar Hyänen und Löwen gehört, bei Game Drives aber fast keine Tiere gesehen. Das mag an der Jahreszeit gelegen haben, oder es verhält sich generell so. Gefühlt sind die Tiersichtungen in der Nähe der offiziellen Restcamps und Routen viel häufiger. Auch wir haben beim selbst fahren im Anschluss des Aufenthalts viel mehr Tiersichtungen gehabt.
Der "kulturelle" Ausflug um zu sehen, wie Buschmänner einst gelebt haben empfanden wir ebenfalls nicht gut. Lief einer vor uns noch in Jeans daher, sahen wir ihn 10 Minuten später in traditioneller Kleidung der San. Es hat sich nicht gut angefühlt, Menschen auf diese Art "zu beobachten", auch wenn ich weiß, dass es sich nur um eine Demonstration handelte.
Ich weiß nicht, ob ich nochmals in der !Xaus Lodge übernachten würde. Für den Preis gibt es schönere Unterkünfte, beispielsweise im Kruger Nationalpark (Greater Kruger in den Privaten Tierreservaten). Das Erlebnis in der Natur ist in den offiziellen Camps des Kgalagadi Transfrontier Nationalparks schöner.
In der Nähe, Inspiration
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