Auf die Frage "Qu'est-ce que vous cherchez" - Was suchst du? Genügt die Antwort "La place". Der Platz.

Der Djemaa el-Fna (Platz der Gehängten) auch Platz der Gaukler genannt, ist Marrakeschs pulsierendes Zentrum und vermutlich einer der bekanntesten Plätze in ganz Afrika.

Hier schlägt das Herz von Marrakesch.

Die Beschreibung "La place" genügt aus, um Einheimischen zu beschreiben, wo du hinmöchtest. Jeder kennt ihn und auch du kommst am Djemaa el-Fna bei einem Marrakesch Besuch nicht vorbei.

Am Ende des Artikels erfährst du von wo du den besten Ausblick auf den Platz hast, wie es mit dem Fotografieren in Marrakesch ist und siehst weitere Impressionen vom Djemaa el-Fna und den Souks.

Alle Straßen führen zum Djemaa el-Fna

Man sagt, alle Straßen führen an diesen Platz. Es muss wohl so sein, denn ich lande Tag für Tag wieder an dem Ort der keine Einführung braucht: er ist einfach der chaotische, laute, inspirierende und unvergessliche Ort im Land.

Ein Sprichwort besagt:

"Hast Du einen Tag in Marokko, verbringe ihn in Marrakesch. Hast Du nur eine Stunde, verbringe sie auf dem Djemmaa el Fna!"

10 Uhr morgens: Das bunte Treiben beginnt.

Schon ab 10 Uhr am Morgen geht das tägliche Treiben los. Während tagsüber in der Mittagshitze die Stimmung noch gedämpft ist und die Fußgänger gemächlich durch die Gassen der Souks irren, gewinnt das Leben zum Sonnenuntergang an Tempo.

Die Stimmen, Trommeln und rhythmischen Klänge werden lauter. Ausgelassenes halqa (Straßentheater) vom Feinsten.

Dann strömen tausende Marrakechi zum Treffpunkt der Stadt.

Jetzt weichen die Wunderheiler und "Zahnärzte" (ich nenne sie Quaksalber mit ihren Gläsern voll gezogener Zähne). Den Platz nehmen unzählige Gaukler, Märchenerzähler, Schlangenbeschwörer mit ihren Kobras, Feuerschlucker, Musiker und Akrobaten ein. 

Auch für uns unbekannte Spiele werden gespielt: "Angeln nach Soda-Getränken" nenen ich dieses hier - wer die Flasche "angelt", darf sie behalten:

Es finden sogar Boxkämpfe statt, auf welche ich wetten könnte. Als Frau halte ich mich hier im Hintergrund. 

Hunderte Köche haben mittlerweile ihre Grills aufgebaut. Die Rauchschwaden ihrer Grills vernebeln die Sicht.

An den unzähligen Imbissständen gibt es nicht nur erstklassiges sondern für uns außergewöhnliches Essen: Außer Kebab, Fisch, Gemüse und gegrillten Spießen gibt es Schnecken und auch gegrillte Schafsköpfe (diese gab es ebenso bei meiner Township-Tour in Kapstadt zum probieren).

Genauso zahlreich wie Saftverkäufer gibt es die Nussverkäufer, welche lauthals um die Gunst ihrer Kundschaft feilschen.

Alkohol ist (zumindest in der Öffentlichkeit) tabu. Daher bekommst du bei Obsthändlern frisch ausgepresste und super leckere  Säfte wie Organgen-, Granatapfel-, Zitronen und Apfelsaft schon ab 10 Dirham (umgerechnet 90 Cent pro Glas).

Die Souks von Marrakesch

Für die einen ein Labyrinth für die anderen das Shopping-Paradies schlechthin

Vom Djemaa el-Fna gelangst du direkt in die Souks. Eine Straßenkarte für das Gassengewirr der Souks gibt es nicht. Sie würde vermutlich nicht weiterhelfen, denn nur wenige Gassen sind beschildert. Lasse dich treiben.

Du befindest dich hier mitten im Shopping-Mekka und findest hier alles: Gewürzhändler, Nussverkäufer, Färber, Schneider, Buchhändler, Lampenhersteller, Suppenverkäufer, Cremes gegen Beschwerden aller Art.

An einem Stand entdecke ich getrocknete Schlangenhäute, Kröten und Pfoten. Dazu undefinierbares Gebräu. Wundermittel gegen alles: Von Mitteln gegen Unfruchtbarkeit bis zu Mitteln der Schmerzlinderung.

Der nächste Stand verkauft Rosenwasser, Salben und andere Gewässer. Gegen was, ich weiß es nicht. Wasserverkäufer läuten mit Glöckchen, um die Aufmerksamkeit zu erlangen.

Einen Stand weiter gibt es Echsen, Schildkröten und Chamäleons. Ob das die Haustiere Marokkos sind?

Hier findest du wirklich alles.

Ich quetsche mich durch überfüllte und enge Gassen. Zwischen hupenden Rollerfahrern und Eselskarren hindurch. Ich liebe dieses unberechenbare Chaos. 

Mein Spaziergang gleicht einem Irrlauf. Denke ich im einen Moment ich muss nur zweimal rechts abbiegen und lande wieder auf dem Hauptplatz, stelle ich 15 Minuten später fest, dass ich keine Ahnung wo ich mich befinde und in welche Richtung ich gehen muss.

Auch die eigentlich als Wegweiser dienende Koutouiba-Moschee ist erst zu sehen, als ich mein Ziel schon vor Augen habe. Herrlich - so liebe ich es!

Den besten Ausblick auf den Djemaa el-Fna

Den besten Überblick über das Spektakel auf dem Djemaa el-Fna bekommst du von der Terrasse des Café de France. Hier kannst du bei einem Glas frisch gepressten Orangensaft (es gibt keinen Alkohol) das bunte Treiben und die vorüberziehenden Rauchschwaden der Grillmeister beobachten.

Hier kannst du stundenlang sitzen und beobachten:

Gut zu wissen

Der Djemaa el-Fna wurde übrigens 2001 als erster Platz von der UNESCO zu einem Meisterwerk des immateriellen Kulturerbes der Menschheit erklärt.

Fotografieren auf dem Djemaa el-Fna und in den Souks

Fotos von Menschen habe ich hier leider kaum gemacht. Dass ich die Menschen davor frage, ob ich ein Foto machen darf ist klar. Dass aber statt der vom Guide empfohlenen 5 Dirham gleich 10 von den Gauklern, Erzählern und Schlangenbeschwörern verlangt werden ist mir dann zuviel. Nur selten sind es mir die 10 Dirham wert, gemeinsam mit meiner Begleitung darf ich dafür Fotos schießen.

Auch in den Souks musst du stets auf die Schilder oder Blicke der Menschen achten. Auf manchen Schildern steht, dass Fotografieren nicht gestattet ist. Auch die Menschen solltest du unbedingt um Erlaubnis bitten. Sie lehnen häufig aus religiösen Gründen ab.

Frauen mit Kopftuch haben sich haben sich beim Anblick einer umhängenden Kamera schon weggedreht. Diese Dinge solltest auch du respektieren.

Militärische Gebäude, Soldaten und Polizisten solltest du grundsätzlich nicht fotografieren.

Weitere Impressionen vom Djemaa el-Fna und den Souks:

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

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7 KOMMENTARE
  • Besucher Kommentar von Lena Waldbacher
    Lena Waldbacher
    9. Juni 2015 um 16:00 Uhr

    Der Zufall führte uns auf Deine Webseite. Diese gefällt uns sehr gut 🙂 Danke für die tollen Eindrücke -Toller Bericht, super Bilder! Marokko hat so einen Zauber, dass man irgendwie immer wieder hin muss..


  • Besucher Kommentar von Herbert Kerz
    Herbert Kerz
    17. November 2015 um 08:08 Uhr

    Durch das Gassengewirr hilft Herbert in deutscher Sprache vom Riad La Maison Nomade


  • Besucher Kommentar von Nadine Bernard
    Nadine Bernard
    27. Mai 2016 um 10:45 Uhr

    Der Djemaa el Fna in Marrakesch ist ein einzigartiges Fress-Paradies 🙂 Ein sehr interessanter Bericht hast Du geschrieben!


  • Besucher Kommentar von Richard
    Richard
    26. Januar 2017 um 22:45 Uhr

    Wir haben gerade gegessen am Platz. Leider muss ich sagen, dass es schlecht und teuer war.
    Natürlich nicht teuer für unsere Verhältnisse, aber zuhause würde ich dem Händler 4 kalte Spießchen für 6 EUR nicht abnehmen. Die nicht bestellten Beilagen nochmal 15 EUR , das ist für Marrakesch schon eine stattliche Summe. Man rechnet offensichtlich damit, dass die Leute eh nicht wiederkommen. Schade eigentlich.
    Aber die Show ist gut und Marrakesch eine wunderbare Stadt voller netter und freundlicher Leute.
    Je weiter weg vom Platz desto besser


  • Besucher Kommentar von Sabrina
    Sabrina
    29. August 2019 um 11:52 Uhr

    Liebe Katrin,

    ich werde bald zum zweiten Mal nach Marrakesch reisen und bin bei der Vorbereitung auf deinen Blog gestoßen. Ganz großes Kompliment, du hast den Platz so eingefangen, wie er mir in Erinnerung geblieben ist und das haben bislang nicht viele geschafft. Ganz tolle Fotos, super beschrieben, ich freue mich sehr drauf, deinen ganzen Blog zu entdecken.


  • Besucher Kommentar von Chris
    Chris
    27. Juni 2023 um 17:50 Uhr

    Die vorgeschlagene Unterkunft Riad AnaYela kostet ungefähr 200 Euro aufwärts pro Nacht. Das Restaurant mit dem Menü 170 Euro pro Person. Wer soll sich denn sowas leisten?


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    28. Juni 2023 um 12:00 Uhr

    Hallo Chris,

    ich habe nicht gesagt, dass jeder dahin muss. Jeder kann selbst entscheiden, wie hoch sein Budget ist und was er bereit ist auszugeben. Ich bin schon lange kein Low-Budget Backpacker mehr (über 40 Jahre alt) und bin bereit, für besondere Orte Geld in die Hand zu nehmen. Es gibt natürlich auch günstigere Optionen.

    Liebe Grüße
    Katrin


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