Ranger-Ausbildung in Südafrika mit EcoTraining: Südafrikas Wildnis erleben und von den besten Wildhütern lernen!
Wir waren Ranger auf Probe und haben bei der Ranger-Ausbildung von EcoTraining hinter die Kulissen geschaut.
Jedesmal wenn ich aus Südafrika zurück bin, plagt mich die Sehnsucht. Ich möchte zurück. Zurück in die wundervolle Natur. Umgeben von Tieren und dieser besonderen Geräuschkulisse von Grillen, Fröschen, Hyänen oder dem markerschütternden Schreien eines Löwen. In der Wildnis von Afrika kann ich abschalten wie nirgendwo. „Bush bug“ nennt man das.
Darum kam Gesa vor mehr als 2 Jahren bei einer gemeinsamen Südafrika Reise auf mich zu: „Du musst irgendwann EcoTraining besuchen. Es wird dir gefallen, einen Kurs zu besuchen“.
Wer Gesa nicht kennt: Sie hat mittlerweile 2 Bestseller-Bücher geschrieben. Eines darüber, wie sie ihren gut bezahlten Job beim Fernsehen gekündigt, und eine Ranger Ausbildung bei EcoTraining gemacht hat. (Buchtitel "Frühstück mit Elefanten" - ich habe das Buch damals verschlungen).
Zwei Jahre und ein paar Gespräche mit South Africa Tourism und EcoTraining später war es so weit. Wir sitzen im Flieger und landen im sommerlichen Hoedspruit, eines der "Tore" zum Krüger Nationalpark und den angrenzenden Reservaten.
Wir durften je drei Tage beim Field Guide Course und Trails Guide Course als Blogger bei einem gekürzten Programm bei EcoTraining hineinschnuppern. Die beiden Camps lagen im Karongwe Game Reserve und Pridelands. Zwei wundervollen Orten im Greater Kruger.
Wer oder was ist EcoTraining?
EcoTraining ist der führende (und in meinen Augen beste) Annbieter für die Ranger und Wildtierausbildung (EcoTraining Professional Field Guide course) im südlichen und östlichen Afrika. Seit 27 Jahren werden hier die Ausbildung von Naturführern angeboten. Außerdem kannst du kürzere Kurse belegen, wenn du (wie ich) nicht die Absicht hast, langfristig als Ranger in Afrika zu arbeiten. Es gibt ein 7 oder 14-tägiges EcoQuest Programm sowie diverse Birding, Wildtier Fotografie oder kürzere Safari Guide Kurse (1 Monat).
Das tolle dabei ist, dass alle Kurse direkt von den nicht eingezäunten Buschcamps von EcoTraining in erstklassigen Wildnisgebieten in Südafrika, Botswana, Kenia und Simbabwe durchgeführt werden. Ich liebe es! Du kannst alle Kurse hier im Überblick ansehen. Mein nächster ist ein 14-tägiges EcoQuest in Kenia. Ein Bericht folgt natürlich im Anschluss.
Auszeit im Zelt statt Luxus im Busch
Was normal nur in luxuriösen Lodges möglich ist, könnt ihr bei EcoTraining alltäglich haben. Ein Leben im Zelt ohne Zäune, inmitten der Natur. Bush Walks und Pirschfahrten (Game Drives), in denen ihr den wilden und weniger wilden Tieren so nah kommt wie nirgendwo.
„Von welchem Tier ist diese Spur? Wie alt ist die Spur? Ist es ein Leopard oder ein Löwe? Männlich oder weiblich? In welche Richtung sind sie gegangen?“
Beim Schnupperkurs (EcoQuest) können auch ganz normale Touristen das ultimative Safari Erlebnis buchen. 5, 7 oder 14 Tage mittendrin sein im Busch. Oft ohne Handy-Empfang, denn auf das kann man hier verzichten.
Der Unterhalter ist die Natur. Irgendetwas passiert immer.
Nachts schleichen Hyänen gerne um die Zelte und brechen in die Küche ein. Oder wie in Karongwe ein mächtiger Elefant, der im Camp den Vorrat an Marulas rund um den Marula Baum frisst. Denn süße Früchte sind ihre Leibspeise.
Statt Wecker am Morgen hört man Leoparden oder abermals Hyänen. Adrenalin schießt jederzeit durch den Körper und der Herzschlag immer im Anschlag.
Bei Bush Walks, dem besten Erlebnis zu Fuß folgen wir den Spuren von Elefanten, Hyänen oder Nashörnern. So nahe ran kommt ihr nirgendwo. Denn alle Teilnehmer haben ein Ziel: Sie möchten Ranger in Afrika werden.
Studenten bekommen in Theoriestunden und in der Praxis bei Bush Walks oder Pirschfahrten beigebracht, wie man Spuren liest und diesen folgt. Sie lernen viel über das Verhalten der Tiere. Vor allem Säugetieren und Vögeln. Denn diese sind wichtig, ist man zu Fuß unterwegs. Alarmschreie eines Oxpecker (Madenhacker) überhören? Ein no go. Bei der Prüfung würde man durchfallen.
Denn diese Schreie signalisieren, wenn Gefahr in Form eines Löwen, Leoparden, Büffel oder Nashorn droht.
Dazu gilt es, Pflanzen wie Gräser, Blumen und Bäume zu kennen. Ein Rundum-Paket, das einen zum Ranger auf Zeit werden lässt. Wir lernen schnell und saugen alles auf.
Auch im Zelt ist Vorsicht geboten. Man gewöhnt sich schnell daran, Schuhe auszuschütteln, unter und im Bett nach Skorpionen, Schlangen oder Spinnen zu suchen. Vor allem Nachts sollte man auf Geräusche achten.
Warum eine Ausbildung zum Ranger machen?
Liebst du Afrika und Tiere? Möchtest mehr darüber erfahren und aktiv den Busch erkunden?
Dann ist eine Ranger-Ausbildung oder Schnupperkurs bei EcoTraining genau das Richtige für dich. Dabei lernst du, Fährten von Tieren zu lesen, Pflanzen und deren Nutzen zu erkennen oder das Anschleichen an wilde Tiere zu üben.
Wir lernen in den wenigen Tagen sehr viel. Obwohl ich schon zig mal im südlichen Afrika unterwegs war, lerne auch ich immer wieder neue Dinge. Wer hier herkommt, hat meist schon Erfahrung und Berührungen mit Afrika gemacht. So richtige Südafrika-Neulinge gibt es nicht – oder eher selten.
Wer ein besseres Gefühl für den Busch vermittelt bekommen möchte, ist bei EcoTraining genau richtig. Sie sind die ersten und somit Markführer, wenn es um die Ausbildung von Ranger und Naturführern im südlichen Afrika geht. Sogar in Kenia sind sie mittlerweile vertreten.
Wir lernen, dass Afrikas beste Spurenleser und Ranger als Lehrer bei EcoTraining wissbegierigen Schülern ihr Wissen weitergeben.
Kurs-Modelle bei EcoTraining
Ist dein Abenteuergeist erwacht? Dann gibt es auch für dich viele Möglichkeiten, einen Kurs zu besuchen:
- EcoQuest: 5-, 7- oder 14 Tage Schnupperkurs als Ranger (ohne Prüfungen)
- 28-tägige Ausbildung zum Hilfs-Ranger (Backup Guide)
- 55-tägige Ausbildung zum Trails-Guide
- 1-jährige Ausbildung zum Professional Field Guide - dem anerkannten Leiter für Safaris
Die Studenten in den Camps sind in allen Altersstufen vertreten. Von 18 Jährigen Schulabgängern bis zu Rentnern oder 40-jährigen, die sich eine Auszeit vom Job genommen haben. Alle duzen sich, die Atmosphäre ist sehr familiär. Zu alt gibt es nicht. Nur körperlich fit für 2-3 stündige Spaziergänge im Busch sollte man sein.
Jeder hat Aufgaben im Camp: Vom Küchendienst und der Präsentation des Essens zum Abräumen oder Weckruf am frühen Morgen.
Außerhalb des Camps beginnt der Busch. Die alltäglichen Spuren von Hyänen und Leoparden sprechen Bände. Vorsicht ist geboten, vor allem, wenn man Nachts nochmals auf Klo muss.
Die Sonne bestimmt den Tagesablauf
Der Tagesablauf wird von der auf- und untergehenden Sonne bestimmt. Der Weckruf kommt vor Sonnenaufgang. Das wartende Abenteuer vertreibt die Schläfrigkeit morgens vor 5 Uhr.
Zu Bush Walks oder Game Drives am Morgen startet man gegen 6 Uhr, sobald es hell wird. Dann sind Tiere aktiv. Genauso am frühen Abend, kurz bevor es dunkel wird. Gegen 16 Uhr starten dann wiederum Bush Walks oder Pirschfahrten.
Nach dem Frühstück stehen Theoriestunden an, danach ist Zeit zum entspannen, lernen oder einem kurzen Schlaf.
Jeder Teilnehmer ist abenteuerlustig, trägt Khaki oder Brauntöne, bewaffnet mit Fernglas oder Kamera, Notizblock und Stift.
Bei Spaziergängen trägt der Lehrer (Instructor) immer ein Gewehr, sein Hilft-Ranger (Backup) ebenso. Einsetzen möchte man dieses nie. Dank guter Kenntnis des Verhaltens der Tiere ist dies nicht nötig. Nur wenige Regeln gibt es. Die wichtigste davon: Nicht rennen. Nie.
Trifft man auf eine Wildkatze oder Elefanten, erstmal stehen bleiben, oder langsam den Rückzug antreten. Aber nie rennen.
Das hilft, auch wenn man seinen Drang davon zusprinten überwinden muss.
Dazu sollte man immer wachsam sein, nicht sprechen und mit allen Sinnen seine Umgebung wahrnehmen. In einer Reihe zu gehen, ist eine weitere Regel, die alle einhalten.
Aus sicherer Distanz ist es dann kein Problem, Tiere zu beobachten. Zeigen diese jedoch Anzeichen von Stress, lässt man diese lieber für sich alleine und zieht sich komplett zurück.
Immer mehr Deutsche sehnen sich nach einem Leben im Busch. Darum ist es kein Wunder, dass wir bei den Kursen von EcoTraining zahlreiche Deutsche antreffen. Wer den Kurs besteht, dem winkt ein Halbjahresvertrag als Ranger mit Aussicht auf Festanstellung.
Rangerkurs in Südafrika buchen
Der Schnupperkurs beginnt bei rund 1000 €. Er beinhaltet alle Transfers, Parkeintritten, Essen im Camp sowie sämtliche Aktivitäten laut Programm.
Mehr Infos zu den Kursen findet ihr auf der Webseite von EcoTraining
Unsere besuchten Camps
Karongwe Game Reserve
Das Karongwe Game Reserve ist ein 21.000 Hektar großes privates Reservat in Limpopo, Südafrika, nur 45 Minuten vom weltberühmten Krüger-Nationalpark entfernt bei Hoedspruit.
Im Norden befinden sich zahlreiche Lodges, im Süden das Camp von EcoTraining. Durch die Lage zwischen 4 Flüssen ist das Big Five-Reservat äußerst attraktiv. Die Tierwelt ist aufregend und vor allem gegen Wilderei ist man hier aktiv. Darum durften wir auch hier bei der Enthornung von Nashörnern dabei sein (weiteres folgt in einem separaten Artikel).
Das Camp wirkt durch seine Gebäude mit Sonnen- bzw. Aussichtsdecks zum lernen und schlafen recht groß. Jedenfalls im Vergleich zum gemütlichen Camp in Pridelands. Die Lage an einem meist ausgetrockneten Flussbett (mit Volleyballfeld) ist wunderschön. Tiere kommen hier immer wieder gerne durch und vorbei.
Pridelands
Ein Camp, das ebenfalls bei Hoedspruit liegt und erst kürzlich ins Portfolio von EcoTraining aufgenommen wurde. Das Camp wirkt klein und sehr familiär. Durch die Lage an einem Damm ist die Sichtung von Tieren eigentlich garantiert. Vor allem Elefanten lieben eine Abkühlung im Wasser. So manches Nilpferd macht hier gerne einen tagelangen Stop. Das Camp ist einfach und schlicht. Genau das gefällt mir hier besonders gut.
Weitere Camps
EcoTraining besitzt weitere Camps in Südafrika, Botswana und Kenia. Vor allem das Camp im nördlichen Teil des Krüger Nationalparks in Makuleke zieht scheinbar alle Studenten in den Bann. Leider sind wir hier noch nicht gewesen. Auch Mashatu (Botswana) und Mara (Kenia) sind laut Teilnehmern wundervolle Orte.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Camp gibt, das nicht toll liegt. Denn man merkt, dass hier viele Profis arbeiten und genau wissen, wo die schönsten Orte für Rangerkurse sind.
Fazit
Nach den wenigen Tagen in Südafrikas Natur fühle ich mich so sicher wie nie im Busch. Angst hatte ich nie, meine Abenteuerlust ist zu groß. Auch wenn keine Tiere gesichtet werden, genieße ich jede Minute in der Natur. Ich habe große Lust, in naher Zukunft für längere Zeit im Busch zu verweilen. Ich muss es nur wagen.
EcoTraining achtet auf Naturschutz, und setzt sich hier besonders ein. Darum bin ich dankbar, dass wir zum Schutz der Nashörner bei einer Enthornung dabei sein durften. Doch das ist eine eigene Geschichte, über die ich bald berichten werde.
Ich weiß jedenfalls, dass ich bald zurück in der Wildnis als Teilnehmer bin. Egal ob in Südafrika, Kenia oder Botswana.
Ich jedenfalls habe meine schönste und beste Art gefunden, die Wildnis Afrikas zu erkunden!
Habt ihr Lust auf einen Schnupperkurs oder eine Ranger-Ausbildung bekommen?
Hinterlasst uns einen Kommentar oder buche direkt eines der vielen Angebote von EcoTraining.
Weitere nützliche Links:
- All unsere Südafrika Reiseberichte und Tipps im Überblick
- Alles, was du zum Krüger Nationalpark wissen musst
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Disclaimer: Philip und ich wurden von South Africa Tourism und EcoTraining unterstützt, um beim Ranger-Kurs reinzuschnuppern. Meine Liebe zu Afrika ist echt. Die Meinung bleibt unsere eigene. Nicht ohne Grund war ich bereits 8 mal in Südafrika. Uns es war garantiert nicht das letzte Mal!
Hi ich bin Katrin!
Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!
Das sagen unsere Leser
4 KOMMENTAREKatharina
13. April 2022 um 16:31 UhrHallo liebe Katrin,
ich bin gerade auf diesen wunderbaren Blogartikel gestoßen. Ich selbst habe die Ausbildung zum Apprentice Field Guide und Apprentice Trails Guide bei Ecotraining im Jahr 2019 erfolgreich absolviert. Ich war in den Camps von Pridelands, Karongwe, Mashatu und Makuleke. Mit Wehmut Blicke ich auf diese tolle Zeit zurück und hoffe bald wieder nach Afrika zu kommen. Dieses Land, der Busch und all die wunderschönen Ereignisse mit den wilden Tieren lassen mich auch nicht mehr los. Das ist eben Afrika. Tief in uns verwurzelt.
Leider habe ich nie geschafft einen Bericht über mein Erlebtes zu schreiben, aber besuch mich doch gerne auf meinem Instagramkanal. Unter den Story-Highlights sind alle 4 Camps und die Erlebnisse gespeichert. kats_incredible_wilderness
Bis bald im herzen Afrikas.
Katharina
Kathrina
19. Juli 2022 um 16:31 UhrEin sehr schöner Bericht 🙂 Ich durchsuche momentan das ganze Internet nach Berichten und Infos über solche Kurse, allerdings suche ich eigentlich nur Wild-Wissen pur, also ohne dieses Service-Gedöns. Möchte mich aufs Lernen und Erfahren konzentrieren und keinen Küchendienst schieben oder lernen wie man Leuten was erklärt, sondern das halt nur für mich persönlich machen. Und da finde ich leider immer nichts. Aber ich suche weiter 🙂
Viel Erfolg dir weiterhin.
Katrin Lehr
19. Juli 2022 um 20:48 UhrHmm was willst du denn wissen? Das Wissen vermittelt dir EcoTraining super. Die haben Leute, die in der Küche arbeiten, das musst du nicht machen. Wenn du viel zu Fuß gehen magst und Fährten lesen magst, bist du in Südafrika richtig. Wenn du viele Tiere sehen magst und auch Dinge zur Masai Kultur erfahren möchtest, dann unbedingt Kenia (das ist auch viel Luxuriöser). Ich bin gerade aus Kenia zurück und schreibe gerade am Bericht. Falls du Fragen hast, schreibe hier einfach 🙂
Liebe Grüße
Katrin
ViaVerde - entdecken + reisen
28. November 2022 um 08:48 UhrHallo Katrin,
ein toller Überblick über alle Eco Training Angebote. Das ist ein Abenteuer, dass man nicht so schnell vergisst. Auch bei uns kann man Rangerkurse/Ecotraining buchen. Schau gerne mal vorbei. 🙂
PS: Eure Werbung habe ich entfernt.