Barcelona von oben: der beste Aussichtspunkt ist der Tibidabo
Tibidabo Barcelona? Wer an Sehenswürdigkeiten in Barcelona denkt, denkt zuerst an Gaudí: Die Sagrada Familia, die Türmchen und den Salamander im Parc Güell oder an La Pedrera am Passeig de Gracia. Vielleicht noch an den gurkenförmigen Torre Agbar oder an das W Hotel, welches an das Burj al Arabin Dubai erinnert.
Barcelona von oben
Panorama Ausblicke, die du nicht vergessen wirst
Die schönsten Blicke auf die Dächer der katalonischen Metropole hast du vom Park Güell, dem Montjuïc, der Sagrada Familia oder vom Mirador de Colom (Kolumbusstatue). Auf den ersten 3 habe ich schon gestanden und auf die Stadt geblickt. An der Stelle mit dem vermeintlich besten Ausblick auf die Stadt war ich bis jetzt noch nicht.
Tibidabo
Von fast allen Ecken Barcelonas gut sichtbar ist der Tibidabo. Der Hausberg Barcelonas ist mit 512 Metern auch höchster “Gipfel” (Hügel) der Serra de Collserola. Er erhebt sich nördlich der Stadt – weitaus höher als der bekanntere Montjuïc (172 Meter).
Schon bei der Fahrt vom Flughafen El Prat zum Plaça de Catalunya bekommst du einen Blick auf den Tibidabo.
Deshalb beschließe ich: Beim jetzigen Barcelona Besuch will ich auch endlich mal auf diesen Berg, um den eindrucksvollen Blick auf die Stadt zu genießen.
Gründe für einen Besuch des Tibidabo
Der atemberaubende Ausblick
Sobald du den Gipfel des Tibidabos erreichst ist der Weg zur Aussichtsplattform und zur Kirche frei. Hier liegt dir Barcelona zu Füßen. Nicht nur das - bei gutem Wetter kannst du auf der einen Seite bis zur Costa Brava und auf der anderen bis in die Pyrenäen blicken. Allein für diese Ausblicke lohnt sich der Besuch bei gutem Wetter und Sicht. Das beste daran: Dieser Ausblick ist kostenlos. Lediglich der Aufzug zum Fuß der Christusstatue auf der Kirche Sagrat Cor kostet 2 €.
Pause mit Panoramablick im Mirablau
Einer der schönsten Plätze für eine Pause befindet sich unterhalb der Seilbahn Funicular del Tibidabo: Das Mirablau. Tagsüber Café, Abends Restaurant und Nachts Szenedisko mit Panoramablick auf die Stadt. Der Ausblick bereitet dich ein wenig darauf vor, was dich weiter oben erwarten wird. Hier unbedingt eine Pause einlegen, etwas trinken und vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen bestellen.
Hinweis: Die Bedienungen sind hier oft unfreundlich und ignorieren dich zuerst eine ganze Weile, da hier sehr viel los ist. Einfach ein wenig Geduld mitbringen und solange die Aussicht genießen.
Vergnügungspark Tibidabo - "Parc d’Atraccions Tibidabo"
Der im Jahre 1901 erbaute und ca. 8000 ha große Themenpark "Parc d‘atraccions Tibidabo" ist mit seinem Alter von über 100 Jahren der älteste Vergnügungspark Spaniens und der zweitälteste in Europa. Hier kannst du noch funktionierende Fahrgeschäfte aus der Gründerzeit bestaunen und fahren.
Alleine das Kinderkarussell ist wunderschön. Der Park ist nur an den Wochenenden oder an speziellen Tagen geöffnet.
Nähere Infos hier: www.tibidabo.cat
Kirche Temple del Sagrat Cor
Die Kirche „Sagrat Cor“ thront direkt über dem Ausgang der "Funicular del Tibidabo". Wie so viele Sehenswürdigkeiten hatte auch die Kirche ein Vorbild: Die Sacre Coeur in Paris. Außerdem ist auf der Spitze eine gewaltige Christusstatue mit ausgebreiteten Armen, die über Barcelona blickt und ebenso von fast jeder Ecke der Stadt gesehen werden kann.
Ein Besuch der Kirche ist kostenlos. Per Aufzug oder Treppen kannst Du auch zwei Türme der Kirche besichtigen. Für 2 € mit dem Aufzug bis zu den Füßen der Christusstatue fahren. Von hier hast du wirklich den allerbesten Panoramablick auf Barcelona, wenn auch einen sehr windigen. Das Mirablau selbst wirkt von hier oben winzig klein und liegt in weiter Ferne.
Fernsehturm Torre de Collserola
Der nach einem Entwurf von Star Architekt Sir Norman Foster (von ihm stammt u.a. die Kuppel im Berliner Reichstag) zu den olympischen Spielen 1992 gebaute und nach dem Gebirge benannte Funkturm „Torre de Collserola“ ist mit 288 Metern das höchste Bauwerk von Barcelona. Heute dient er nur noch als Aussichtsturm mit einer Aussichtsplattform auf 115 m Höhe. Bei guter Sicht kannst du auch von hier über 70 km weit blicken.
Auf was wartest du noch?
So kommst du zum Tibidabo
Viele Wege führen auf den Tibidabo. Wenn du nicht wie wir zu Fuß nach oben gehen möchtest gibt es einige Alternativen, die ich dir hier aufzeige:
Mit dem Bus: Tibibus (T 2) ab dem Plaça de Catalunya bis zur Aussichtsplattform
Mit der Metro: Braune Metrolinie L7 bis zur Endstation Av. Tibidabo und dann mit der historischen blauen Tramvía Blau (Hin und zurück 4,80 €) bis zur Standseilbahn Funicular de Tibidabo (Hin und zurück 7,50 €).
Mit dem PKW: Über die Nordseite des Tibidabo kannst du bis knapp Unterhalb des Eingangs zur Aussichtsplattform fahren. Dort befindet sich der Parkplatz (3,- €/Stunde oder 10,- €/Tag).
Spaziergang vom Hafen in Barceloneta bis zum Tibidabo
Ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Frühstück im H10 Hotel Port Vell in Barceloneta geht es los. Nicht mit der Metro.
Nein, wir gehen zu Fuß!
Heute ist schließlich der 1. Mai und wir wollen unseren Freunden in der Heimat in nichts nachstehen und einen Spaziergang machen. Das Wetter meint es gut mit uns: Sonnig mit angenehmen 23° C. Perfekt.
Um auf den Tibidabo zu kommen benötigst du keinen Stadtplan: Der Berg ist allgegenwärtig und du hast dein über der Stadt liegendes Ziel immer gut vor Augen. Hier unsere ungefähre Route bis zum Mirablau:
Durch El Born und La Ribera
Durch die kleinen Gassen in den Vierteln El Born und La Ribera gelangen wir zur Esglesia de Santa Maria del Mar. Diese Kirche musst du dir von innen ansehen, wenn auch nur kurz. Ich bin wirklich kein Kirchen Fan, aber diese ist innen wirklich schön und strahlt eine angenehme Ruhe aus. Der Bau der Santa Maria del Mar bildet übrigens den Hintergrund im Roman „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones (Lesetipp für Barcelona Fans).
Nach Verlassen der Kirche befinden wir uns wieder in den kleinen Gässchen, die in wundervollen Plätzen münden.
Großstadtidylle.
Über den Mercat de Santa Caterina ins Barri Gothic - das gothische Viertel
Wir passieren den Mercat de Santa Caterina mit seinem wundervoll farbigen Dach. Aufgrund des 1. Mai Feiertags ist dieser Mark heute geschlossen. Die Kathedrale lassen wir ebenfalls links liegen und gelangen über die Via Laietana ins Barri Gothic – das gothische Viertel.
Durch die Touristenmassen auf der Rambla
Vor lauter Begeisterung über das erneute Gassengewirr und die vorhandene Street Art an Häuserwänden und Eingängen laufen wir irgendwie rückwärts zur Rambla. Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht: Wir wollten genau dahin, allerdings nicht wieder Richtung Meer. Egal.
So treiben wir inmitten der Touristenströme über den 1,2 km langen Fußgängerboulevard und erhaschen einen Blick auf das Miro-Mosaik – welches die meisten Touristen darüber trampelnd übersehen. Die wohl touristischste Straße La Rambla endet am Plaça de Catalunya.
Genau hier biegen wir in eine Parallelstraße ein und gehen nicht direkt zum Passeig de Gracia weiter, welcher uns auf dem direktesten Weg Richtung Tibidabo bringen würde.
Warum? Ganz einfach: Auch in Barcelona wird am 1. Mai fleißig demonstriert.
Genau diese Demo sammelt sich gerade hier und blockiert ein paar 100 Meter lang die Straße. Einen Block weiter ist der Spuk vorbei.
Passeig de Gracia und Gaudís berühmte Häuser Casa Batlló und La Pedrera
Auf der Passeig de Gracia tummeln sich ebenfalls Menschenmassen. Doch keine Demonstranten, sondern Touristen. Alle möchten zu Gaudís berühmten Häusern Casa Batlló und La Pedrera (wird gerade restauriert und ist in Werbung "eingehüllt"). Hier stehen schon wieder unglaubliche Horden an, um die Bauwerke zu besichtigen. Nicht aber wir. 20 Euro Eintritt scheinen uns wie auch in den Jahren zuvor ein wenig überteuert
Mein Tipp: Geht zum Park Güell. Kostet leider seit 2014 auch Eintritt, Tipps zum Besuch findest du in diesem Artikel mit Tipps für die beliebtesten Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Die Aussicht außerdem schöner.
Durch Gracia zur Straßenbahn Tramvía Blau
Wir überqueren die Avenida Diagonal und gelangen nach Gracia. Ein Viertel irgendwie zwischen schick und heruntergekommen. Viele Künstler, Lokalpromis und junge Familien Leben hier. Vielleicht der Prenzlauer Berg Barcelonas? Auch hier verlassen wir die Carrer Gran de Gracia um durch die kleinen Gassen auf Entdeckungstour zu gehen.
Es wird hügeliger und geht mal auf- mal abwärts.
An der Metro-Haltestelle Lesseps treffen wir wieder auf Touristenströme. Wir folgen ihnen nicht in östlicher Richtung zum Park Güell, sondern gehen nord-westlich, um zur Avinguda del Tibidabo zu gelangen. Hier ist die Endstation der Metro und gleichzeitig Abfahrtstelle der historischen blauen Straßenbahn Tramvía Blau. Die über 100 Jahre alte Bahn mit ihren offenen Wagons ächzt mit ca. 10 km/h bergauf durch das noble Villenviertel.
Aber auch diese Fahrt lassen wir aus und gehen zu Fuß weiter.
Schon jetzt haben wir eine gute Aussicht auf die Stadt. Doch es geht noch höher. Durch einen kleinen Park nehmen wir die etwas stärker ansteigende Abkürzung zum „Funicular de Tibidabo“ – der Standseilbahn die uns bis nach oben auf den Gipfel des Tibidabo führt.
Zwischenstop Mirablau mit Panoramablick
Doch am Fuße oben angelangt machen wir erst einmal eine kleine Pause im legendären Mirablau.
Hier herrscht immer Betrieb, die Aussicht auf die Stadt ist einfach zu gut. Hier gönnen wir uns ein erstes Clara (Radler) und als Snack zur Mittagszeit ein Bikini (Sandwich mit Schinken und Käse). Ist ja schließlich schon 14.30 Uhr.
Eigentlich möchten wir zu Fuß bis ganz nach oben, doch nach der nächsten Kurve stellen wir fest: Es geht nicht mehr auf direktem Weg nach oben weiter. Die Straße schlängelt sich um den Berg bis oben. Wir schätzen dass wir mindestens 2 Stunden weitergehen müssten.
Deshalb drehen wir um und kaufen uns Tickets, um mit der “Funicular de Tibidabo” die letzten Höhenmeter zu bewältigen. Wir haben Glück und müssen nur 10 min. bis zur nächsten Abfahrt warten. Die Fahrt dauert ca. 5 Minuten und bringt uns rasch 289 Meter höher. Die meisten Fahrgäste bestehen am heutigen Tag aus aufgeregten Kindern, die sich auf den Besuch im Vergnügungspark freuen.
Endlich oben angekommen auf dem Tibidabo
Unser direkter Weg führt erstmal auf die Aussichtsplattform. Der Ausblick auf Barcelona ist genial und wir können das gesamte Stadtgebiet, sogar weiter bis zur Costa Brava an diesem klaren Sonnentag einsehen. Der Fernsehturm Torre de Conserolla ist von hier aus in nächster Nähe zu bestaunen. Ebenso bekommen wir einen super Ausblick auf den Themenpark und sämtliche Fahrgeschäfte, welche sich auf 6 Ebenen am Berg verteilen.
Weiter hinauf geht es für mich dann mit dem Aufzug im Inneren der Kirche Sagrat Cor. Hier bildet sich eine kleine Schlange. Allerdings nur, weil der in die Jahre gekommene Automat nicht immer die Geldstücke fürs Ticket behalten möchte. Den ersten Halt auf einer ersten Ebene (zu Fuß über eine Treppe kostenlos zu erreichen) ignoriere ich, um bis ganz nach oben zu einer weiteren Plattform zu kommen.
Hier angekommen verweile ich nur kurz um die am äußeren eines Türmchens befindliche Wendeltreppe zu nutzen um eine weitere Aussichtsplattform zu erklimmen (hier musst du ein klein bisschen schwindelfrei sein).
Gleich geschafft: über eine Innentreppe im Turm komme ich endlich am höchsten Aussichtspunkt direkt zu Füßen der Christusstatue an.
Wow, ein sensationeller – wenn auch windiger Ausblick bietet sich mir hier:
Der Rest dieses Ausflugs endet unspektakulär: Wir fahren mit der Seilbahn wieder nach unten, 5 Minuten später sind wir wieder am Mirablau angelangt. Von hier nehmen wir denselben Weg durch den Park zu Fuß (direkt nach dem Mirablau geht links eine Treppe nach unten) um dann mit der L7 zurück in die Stadt zu fahren.
Warst du auch schon in Barcelona?
Was war dein Highlight? Falls du weitere Tipps hast, freue ich mich über deinen Kommentar am Ende dieses Artikels. Wenn du deine Reise gerade planst und Fragen hast, kannst du diese gerne hier als Kommentar hinterlassen!
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Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!