Sehenswürdigkeiten in Stuttgart – Zwischen Schlössern, Weinreben & moderner Kunst

Gerade im Sommer ist die Landeshauptstadt Baden-Württembergs eine Reise wert. Ich habe ein paar Tage in der Kesselstadt verbracht und stelle euch hier meine persönlichen Highlights vor, mit denen ihr ein perfektes verlängertes Wochenende planen könnt.

Tag 1: Die Stadt zu Fuß erkunden

Das Schöne an Stuttgart: Nahezu jede Attraktion ist zu Fuß erkundbar! So ist es ein Leichtes, sich einen Überblick über die vielen hübschen Ecken der Stadt zu verschaffen.

Meine Route startet im Heusteigviertel – hier liegt mein Hotel, „Das Edith“ – über die Tübinger Straße mit vielen Eisdielen und Bäckereien (zum Beispiel das seit 1910 in alter Tradition Backwaren herstellende „Weible“), die zum Frühstück einladen, bis zum Marienplatz.

Hier geht's mit einer der vier letzten Zahnradbahnen Deutschlands hoch hinaus. Seit 1884 ist die im Volksmund als „Zacke“ bezeichnete Tuckerbahn in Betrieb und überwindet täglich mehrfach die 17,8 Prozent Höhensteigung bis zum Bezirk Degerloch.

Ich steige nach etwa 15 Minuten in „Haigst“ aus, auf dem dortigen „Santiago-de-Chile“-Platz hat man einen überragenden Blick auf die Stadt.

Zurück am Marienplatz geht es über einige „Stäffele“ – so nennt der Stuttgarter eigentlich alles, was einer Treppe ähnelt – hinauf zur Karlshöhe. Auch in dieser gepflegten Parkanlage hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt, während man sich im Biergarten ein Kaltgetränk gönnen kann.

Weiter Richtung Stadtwesten: Der Feuersee mit der äußerst imposanten Johanneskirche liegt nicht weit. Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert von Christian Friedrich von Leins, dem damals führenden Architekten Württembergs, erbaut und 1876 eingeweiht.

Unweit des Sees lädt das Brauerei-Wirtshaus Sanwald ein, sich der deftigen schwäbischen Küche zu nähern. Besonders die geschmälzten Maultaschen sind hier äußert beliebt – und absolut köstlich.

Weiter Richtung Innenstadt geht’s in die Calwer Straße & Calwer Passage, ein geselliger Treffpunkt für die Stuttgarter. Architektonisch treffen hier historische Fassaden auf moderne Glas-Bauten, in der Ecke herrscht ausgelassene Stimmung zwischen Cafés, Eisdielen und der traditionsreichen Kessler Sekt Bar.

Eine der schönsten Orte in Stuttgarts Innenstadt ist der Schlossplatz. Ursprünglich ein schnöder Parade‐ und Exerzierplatz wurde das Gelände vor dem Neuen Schloss Ende des 19. Jahrhunderts in einen Blumengarten umgewandelt. Zu meiner Zeit war hier gerade eine große Fan-Zone der Fußball-EM 2024 aufgebaut – Stuttgart als Host-City –, aber zu jeder anderen Zeit des Jahres lädt dieser Platz zum Erholen ein.

Gleich hinter dem Neuen Schloss steht das StadtPalais, ein Museum mit wechselnden Reihen und einer wunderbar kuratierten und aufgemachten Ausstellung zur Stuttgarter Stadtgeschichte. Hier lässt es sich wunderbar ein, zwei Stunden verbringen.

… spätestens jetzt sollte sich nicht nur der Schrittzähler, sondern auch der Magen bemerkbar machen. Hervorragenden Zwiebelrostbraten und Trüffel-Spätzle (!) gibt’s im 1564 erbauten „Schellenturm“ im Bohnenviertel, etwa fünfzehn Gehminuten vom Schlossplatz entfernt.

Den Sonnenuntergang erlebt man am eindrucksvollsten im SWR Fernsehturm. Bis dahin kann man zwar durchaus in etwa 60-80 Minuten zu Fuß gehen, wer allerdings – wie ich immer – stetig mit einem engen Zeitkorsett durch die Gegend läuft, würde ich eher raten, die Bahn zu besteigen; Stuttgart ist nämlich infrastrukturell sehr gut vernetzt, man kommt eigentlich überall schnell mit Bus, Tram oder Bahn hin. Der Turm wurde vor etwa 60 Jahren erbaut und bietet auf 150 Metern einen tollen Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang.

Wem noch nach einen Absacker ist, der findet in der Innenstadt, beim „Platzhirsch“ und auf der Calwer Straße zahlreiche Möglichkeiten, noch das eine oder andere „Viertele zu schlotzen“. Wer Kneipen mag, dem wird das „Oblomow“ sicher gut gefallen.

Tag 2: Kunst, Bücher und Teehäuser

Nach einem Frühstück mit allerlei lokalen Köstlichkeiten – darunter hervorragender Käse, ein sensationeller Hefezopf und intensiv geräucherter Schinken – im Hotel „Das Edith“ geht’s schnurstracks ins Kunstmuseum Stuttgart. Der 26-Meter hohe Glas-Kubus ist für sich schon ein imposantes architektonisches Erlebnis; hier stand einst das im Zweiten Weltkrieg durch einen Luftangriff beschädigte Kronprinzenpalais.

Wechselnde Ausstellungen sind hier auf fünf Etagen zu erleben; besonders die Glassplitter-Zeichnungen von Thomas Müller als auch die konzeptuellen, teils wirren Werke von Jürgen Palmtag haben mir sehr gefallen. Wer Interesse hat, kann hier gut und gerne drei Stunden verbringen!

Ebenfalls wunderbar ausgestattet ist die Stuttgarter Markthalle. Erste Erwähnungen eines derartigen Handelsplatzes reichen bis ins Jahr 1300 (!) zurück, das Gebäude selbst wurde 1914 erbaut. Auch die Hallen, in denen sich unfassbar viele lokale und saisonale Köstlichkeiten finden, litten unter den Schäden des Zweiten Weltkriegs, wurden aber wenige Jahre nach Kriegsende wieder restauriert und sind seither in emsigem Betrieb. Neben Verspeisbarem findet man im Obergeschoss allerhand Interieur, Accessoires und Handgemachtes.

Nur wenige Meter entfernt lädt die „TA OS Weinbar“ zum Verschnaufen ein. Und wer sich nicht bereits in der Markthalle vollgestopft hat, findet hier allerlei Schwäbisches zum Verzehr. Gänzlich unbekannt war mir der „Gaisburger Marsch“, ein deftiger Rinder-Kartoffeleintopf mit Spätzle-Einlage.

Absolut „instagramable“ ist die Stadtbibliothek am Mailänder Platz. Diese Zentralbibliothek erreicht man in nur wenigen Minuten mit der Bahn. 80 Millionen Euro kostete der imposante, einzigartige Quader, der 2011 eröffnet wurde. Eigens für dieses Projekt wurde ein Architektenwettbewerb ausgerufen, den der Südkoreaner Eun Young Yi gewann.

Besonders ist die Doppelfassade, die beim ersten Begehen keinen Einblick auf das Innere zulässt. Erst, wenn man sich mit dem Fahrstuhl in die oberen Etagen macht, sieht man die Hogwarts-artigen Treppen, deren Anordnung zwischen „clean“ und „verspielt“ changiert. Trotz seiner Modernität wirkt die Bibliothek gemütlich und lädt zum Stöbern ein; nicht zuletzt wegen des hervorragenden Cafés und der Dachterrasse (die bei meinem Besuch leider aufgrund der Wetterbedingungen geschlossen war).

Danach weiter Richtung Teehaus im Weißenburgpark. Nach einem kurzen Spaziergang mit Anstieg entfaltet sich der Blick auf diesen eindrucksvollen Jugendstil-Pavillon mit großer Terrasse, Teich und Brunnen, direkt neben dem Marmorsaal mitsamt Gedenksäule. Errichtet wurde das Häuschen im Jahre 1913 und war tatsächlich für Teezeremonien gedacht. Heute bekommt man hier nicht nur Getränke, sondern auch deftige Speisen wie zum Beispiel Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle.

Direkt über dem Teehaus liegt der Aussichtspunkt Neue Weinsteige, der für einen letzten Sonnenuntergangsanblick hinab in die Stadt einlädt.

Und sonst so?

Wer noch Zeit, Energie und/oder Hunger hat, dem seien folgende Aktivitäten empfohlen:

Fußballaffine finden sicher die MHPArena interessant, die auch Führungen anbietet. Ich durfte mir hier das EM-Spiel Dänemark gegen Slowenien anschauen – was für eine Stimmung! Unweit der Arena liegt auch das „Mercedes-Benz Museum“, das ich allerdings nicht besuchte.

Ebenfalls etwas für regenreichere Tage ist das Parkhaus Züblin. Hier zieren seit 10 Jahren Kunstwerke von Foto- und Kunstaktivisten mit dem Titel „Fumes and Perfumes“ die Wände. Sehr einzigartig und unerwartet!

Die absolut allerbesten Maultaschen meines kurzen Trips hat der stadtbekannte Herr Kächele im Angebot. Zugegeben: Richtig schön gelegen ist sein Laden in der Innenstadt nicht, aber für eine schnelle Maultaschen-Stärkung – oder, noch besser, als kulinarisches Andenken für Zuhause auf dem Weg zu Bahnhof – lohnt sich der Besuch.

Häufige Fragen

Was ist die beste Reisezeit für Stuttgart?

Sommer, Frühling, Herbst – hier haben nahezu alle Jahreszeiten ihre hübsche Berechtigung.

Wie lange sollte ich in Stuttgart bleiben?

Zwei, vielleicht sogar drei Nächte sind empfehlenswert; je nachdem, wie eng man sich das Programm zusammenstellt und ob man sich noch die umgebenen Regionen, zum Beispiel Tübingen, Ludwigsburg oder Waiblingen, anschauen möchte.

Übernachten in Stuttgart

Ich war im zauberhaften „Das Edith“ untergebracht, einem kleinen Designer-Hotel mit nur wenigen Zimmern, ganz tollem Frühstück und allem, was man braucht – im tollen Heusteigviertel.

In Stuttgart von A nach B kommen

Die Innenstadt kannst du prima zu Fuß erkunden, für alles andere steht dir Bahn, Bus und Zahnradbahn zur Verfügung.

Lohnt sich die StuttCard?

Definitiv! Mit ihr kommst du umsonst in viele Museen, Mineralbäder oder zu Ausflugszielen. Insgesamt sind es 59 Partner in der Region, inklusive Vergünstigungen in verschiedenen Restaurants und Theatern. Mehr dazu findest du hier.

Ich hoffe, dir hat dieser Artikel gefallen und geholfen, deine Fragen für ein Wochenende in Stuttgart zu beantworten. Falls du noch Ideen oder Fragen hast, dann freuen wir uns sehr auf deinen Kommentar hier auf dem Reiseblog.

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Ein großes Dankeschön an Stuttgart-Marketing für diese wunderbare Reise – meine Meinung ist natürlich meine eigene.

Hi ich bin Chris!

Ich bin Musiker, manage Künstler und liebe Sprachen. Als Restaurantkritiker interessiere ich mich außerdem für sehr gutes Essen – und da man das überall auf der Welt finden kann, reise ich auch gerne.

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