Zu Besuch in der Eisbärenhauptstadt in Kanada

Stell dir vor, du stehst in einer schneebedeckten Tundra, eisige Luft weht dir ins Gesicht und nur wenige Meter entfernt streift ein majestätischer Eisbär durch die weiße Landschaft – willkommen in Churchill, der „Eisbärenhauptstadt der Welt“!

Churchill, ein abgelegenes Städtchen an der Hudson Bay in Manitoba, Kanada, ist eines der beeindruckendsten Reiseziele für Naturliebhaber und Abenteurer. Besonders im November, wenn sich die Eisbären an der Küste versammeln und auf das Zufrieren des Meeres warten, bietet sich eine einmalige Gelegenheit, diese faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Doch das ist nicht alles: In den kalten, klaren Winternächten tanzen die Nordlichter am Himmel, und aufregende Erlebnisse wie Hundeschlittenfahrten oder Schneeschuhwanderungen machen den Winter in Churchill zu einem unvergesslichen Abenteuer.

Obwohl Churchill auch im Sommer mit spektakulären Erlebnissen wie der Beobachtung von Beluga-Walen lockt, liegt der Fokus dieses Artikels auf den besten Winter-Highlights. Hier erfährst du alles, was du für deine Reise wissen musst – von der besten Reisezeit über die spektakulärsten Erlebnisse bis hin zu praktischen Tipps für eisige Temperaturen. Pack dich warm ein, es wird ein Abenteuer!

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Winter-Highlights in Churchill

Churchill ist eines der wenigen Reiseziele weltweit, an denen du die arktische Tierwelt in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kannst. Besonders im Winter wird die abgelegene Kleinstadt zum Zentrum für Eisbärenbeobachtungen, Nordlichter und einzigartige Outdoor-Erlebnisse.

Eisbärenbeobachtung – das Highlight im Winter

Churchill wird nicht umsonst die „Eisbärenhauptstadt der Welt“ genannt. Im November, kurz bevor die Hudson Bay zufriert, versammeln sich hier hunderte Eisbären und warten darauf, dass das Meereis entsteht, um auf die Jagd nach Robben zu gehen. Das ist die beste Zeit, um diese faszinierenden Raubtiere aus nächster Nähe zu erleben.

Wir haben diverse Touren und Aktivitäten unternommen, um den Königen der Arktis näher zu kommen. Allerdings aus sicherer Entfernung. Besonders wichtig ist, dass man die Tiere in ihrem natürlichen Umwelt nicht stört.

Außer Polarbären leben hier auch Polarfüchse, Rotfüchse, Schneehühner, Polarhasen, Schneeeulen und sogar Grizzlybären (diese im Sommer). Haltet die Augen auf, denn viele dieser Tiere sind echt schwer zu entdecken. Wir hatten Glück mit einem Polarhasen und einer Schneeeule. Schneehühner kreuzten ebenfalls unseren Weg. Ein Polarfuchs konnte ich nur im Zoo von Winnipeg sehen

Helikoptertour über die Hudson Bay

Was gibt es schöneres, als bei einem Helikopterflug die Landschaft von oben zu erkunden? Nichts! Darum haben wir hier einen Heliflug unternommen.

Entspannt können wir entlang der Bucht Eisbären spotten (was sich als gar nicht so einfach entpuppte). Vereinzelt liegen die Bären entlang der Küste verteilt.

Aus der Vogelperspektive können wir außerdem den Übergang von Bucht zu Taiga und Nadelwald beobachten. Wir sichten sogar den ein oder anderen Elch! Wir erreichen außerdem Cape Churchill am Wapusk National Park. Dieser Park ist nur Forschern und wenigen anderen Menschen zugänglich.

Infos zur Tour:

  • Anbieter Hudson Bay Helicopter
  • Dauer etwa 45 Minuten (unserer Dauerte am Ende 1,5 h)
  • Tipp: Plant die Tour an einem eurer ersten Tage in Churchill ein. Unsere Tour musste aufgrund eisigen Temperaturen und somit kalten Winden mehrfach verschoben werden.

Wanderung entlang der Küste

Mit Nature 1st und Paul Ratson erleben wir eine Mischung aus „Sightseeing“ und Wanderung entlang der Hudson Bay und Churchill. Die Sichtung von Tieren ist nie gegeben dennoch immer möglich. Heute haben wir kein Glück –aber zu Fuß muss ich meine erste Eisbären Begegnung auch nicht haben.

Wir gehen zu Fuß rund um Bluff B (unter Birds Cove bei Locals bekannt). Können die Ithaca, ein in der Bucht auf Grund gelaufenes Schiff aus den 1960ern sehen. Die Crew wurde gerettet, das Schiff geplündert. Bei Ebbe könnt ihr auf das Boot klettern.

Paul zeigt uns seinen „Bear Banger“, eine Schreckschusspistole für den „Notfall“ wenn ein Eisbär zu nahe kommt. Gebraucht hat er diese Waffe nur zu Vorzeige-Zwecken wie bei uns. Er feuert einmal in die Luft um zu zeigen, welchen Lärm dadurch erzeugt wird.

Wir passieren außerdem eine aufgebaute Holzwand mit tiefen Fugen. „Eisbärenzähne“ und „Eisbärentatzen“ sagt Paul. Der Grund: Kommt ein Eisbär zu nahe an Churchill wird er in einem Käfig ins seit 1980 bestehende Eisbären Gefängnis transportiert. Da der Bär sich wehrt beißt und krallt er sich in die Holzwand. Diese Überbleibsel können wir eindrucksvoll begutachten.

Wir lernen bei dieser Tour über das Polar Bear Alert Program und die Polar Bear Holding Facility. Auch hier hören wir unterschiedliche Argumente und Ansichten zum Schutz der Tiere. Wir halten an der Bucht eine Hand ins Wasser und lernen: Jetzt waren wir in Nunavut. Denn das Meer gehört bereits zum Staat der Nunavut und nicht mehr Manitoba.

Infos zur Tour:

Tundra-Buggy-Tour

Durch die Lage Churchills’ zwischen arktischer Tundra und borealen Nadelwäldern gibt es hier keine Straßen. Darum steigen wir in einen Tundra Buggy um die Churchill Wildlife Management Area zu erkunden.

Tundra Buggy? Stellt euch vor, ein großer Container wird auf ein Fahrgestell eines Monstertrucks montiert. Das sind die Gefährte, mit denen wir uns bei dieser Tour auf den einst vom Militär angelegten Pisten mit 10 km/h pro Stunde fortbewegen. Natürlich sind diese Gefährte Allrad-Betrieben und für Eisbären (sollte einer zu nahe kommen) fast unerreichbar hoch.

Fast – denn unser Fahrer erzählt uns Anekdoten von Bären, die plötzlich zum Fahrerfenster hereinlugten. Die Könige der Arktis sind neugierig. Darum kann es manchmal sein, dass diese auf die hintere Besucherplattform lugen und sich aufrichten. Dann reicht ein Bär bis nach oben ans Geländer. Dies ist dessen ungeachtet nicht die Regel. Werbeprospekte vermitteln oft den Eindruck, klar das verkauft sich gut und auch ich habe heimlich davon geträumt, dass ein Eisbär genau dies tut.

Wir fahren den ganzen Tag entlang der Küste und sichten den ein oder anderen Eisbär. Ein prächtiges Weibchen tut uns den Gefallen recht nah an dem Balkon des Buggys vorbeizulaufen. Ich bin beeindruckt und überwältigt. Die grazile Art wie sie ihre Pranken auf den Boden setzt .Ich kann es nicht beschreiben und schieße ein Bild nach dem anderen. Als ich meine Finger vor eisigem Wind nicht mehr spüren kann, begebe ich mich wieder ins Innere.

Infos zur Tour:

  • Dauer der Tour: Ganzer Tag mit Snacks und heißer Schokolade
  • Webseite des Anbieters Frontiers North
  • Buchbar sind auch Packages mit An- und Abreise ab Winnipeg für einen Tag (finde ich zu kurz für Churchill)
  • Insgesamt gibt es nur 16 Permits für Tundra Buggys. Great White Bear, deren Gefährte Polar Rover genannt werden ist der einzige weitere Anbieter.

Wie kannst du Eisbären in Churchill noch sehen kannst?

  • Tundra Buggy Touren: Die sicherste und beste Möglichkeit, Eisbären zu beobachten. Diese speziell ausgestatteten Fahrzeuge bringen dich tief in die verschneite Landschaft, wo du die Tiere ohne Gefahr beobachten kannst.
  • Lodge-Aufenthalte: Einige Lodges außerhalb von Churchill bieten Unterkünfte mitten im Bärengebiet an, wo du sie direkt von der Unterkunft aus sehen kannst.
  • Beobachtung von öffentlichen Straßen aus: Auch in der Nähe der Stadt gibt es gelegentlich Eisbären, allerdings sollte man sich niemals zu Fuß in deren Nähe begeben.

Sicherheitstipp: Eisbären sind Wildtiere und extrem gefährlich. In Churchill gibt es deshalb spezielle „Eisbärenpatrouillen“, die die Stadt regelmäßig kontrollieren, um Begegnungen zwischen Menschen und Bären zu vermeiden.

Nordlichter – Ein magisches Spektakel am Himmel

Churchill gehört zu den Top-Orten weltweit, um Nordlichter (Aurora Borealis) zu beobachten, denn der Ort liegt genau am Aurora Oval. Dank der klaren, dunklen Winternächte kannst du hier mit hoher Wahrscheinlichkeit das grün-violette Lichterspiel am Himmel erleben.

Mehr als 300 Tage im Jahr hast du theoretisch die Möglichkeit, Polarlichter in Churchill zu sichten. Speziell im Februar sind Touren zur Beobachtung im CNSC Forschungszentrum buchbar. Dank 360-Grad Aurora Dome, einer Glaskuppel im Zentrum muss man dazu nicht einmal hinaus in die Kälte.

Beste Zeit für Nordlichter in Churchill:

  • Die Hauptsaison für Nordlichter in Churchill ist von Januar bis März, wenn der Himmel besonders klar ist.
  • Im November und Dezember sind die Lichter ebenfalls sichtbar, allerdings kann das Wetter bewölkter sein.

Wo kannst du Nordlichter am besten sehen?

  • Etwas außerhalb der Stadt, wo es keine störenden Lichtquellen gibt (wie wir im Forschungszentrum)
  • Von einer Lodge oder einem Aussichtspunkt, wo du mit etwas Glück sogar vom Fenster aus das Spektakel genießen kannst.
  • Während einer geführten Tour, um die besten Orte zu erreichen und Tipps zur Fotografie zu bekommen.

Meine Erfahrung: Während meinem Besuch hatten wir jede Nacht Nordlichter. Mal mit mal ohne Wolken. Eine Nacht war ganz außergewöhnlich: Wir konnten die Lichter am Himmel mit bloßen Augen am Himmel tanzen sehen. Mit der Kamera kaum zu erhaschen, zu schnell sprangen die Nordlichter über den ganzen Nachthimmel. Uns standen Tränen in den Augen, so schön war dieser Moment, den wir alle ohne Kamera in der Hand genossen.

Meine Tipps, wie du Nordlichter am besten fotografieren kannst

Street Art „Sea Walls“

Wie ihr vielleicht wisst bin ich großer Street Art Fan. In Churchill gibt es sehr schöne Exemplare an Murals.

Um auf den Klimawandel hinzuweisen, wurde das Festival für die Sea Walls in Churchill ins Leben gerufen. Seit 2017 kommen Künstler aus der ganzen Welt, um im Juni für zwei Wochen die Wände mit tollen Murals zu verschönern.

  • Schaut euch die offizielle Webseite dazu an. Hier wird jedes Mural und die Bedeutung erklärt.

Hundeschlitten Tour

Wenn ihr in Churchill seid, solltet ihr eine Hundeschlitten-Tour machen. Das macht einfach Spaß und mit Glück sichtet ihr Eisbären oder sogar Wölfe (ich war überrascht wie riesig Wölfe sind. Fast wie in Game of Thrones).

Wir hatten die Gelegenheit mit David Daley und Wapusk Adventures eine Tour zu machen. Er selbst nimmt an verrückten Hundeschlitten-Rennen in der Arktis teil. Er selbsthat das mehrtägige Hudson Bay Quest Rennen (von Churchill bis Winnipeg) ins Leben gerufen.

Außer der Fahrt mit dem Hundeschlitten erzählt er über seine Philosophie und gibt einige Anekdoten seiner Rennen preis. Unter anderem, wie er selbst ins Eis brach und als erstes seine Hunde rettete. Äußerst Spannend!

Infos zur Tour

Hundeschlitten Churchill Wapusk Adventures

Istanitaq Museum (Eskimo-Museum)

Ein kleines, aber beeindruckendes Museum mit Exponaten zur Kultur der Inuit, darunter geschnitzte Walross-Stoßzähne und traditionelle Kleidung. Ich fand es sehr informativ. Wie groß ein Eisbär wirklich ist, kannst du anhand dem ausgewachsenen ausgestopften Eisbären erleben.

Auf den ersten Blick bietet das Museum eine bunte Ansammlung an Gegenständen. Auf den zweiten erkennen wir, dass es gefüllt mit Artefakten der Vorfahren der heutigen Inuit ist. Wirklich sehenswert. Die Angestellten haben uns einige besondere Stücke an Elfenbein-Schnitzereien gezeigt und dazu über die Geschichte erzählt.

Churchill Rocket Research Range

Der ehemalige Raketenstartplatz liegt direkt am Churchill Northern Studies Centre. Er wurde genau am Aurora-Oval gebaut um besonders in den 1950er Jahren die Hochatmosphäre zu untersuchen.

Mehr als 40 Jahre lang schoss man von hier (unter anderem die NASA) Raketen in die Atmosphäre. Man untersuchte unter anderem, ob man die Aurora und Polarlichter dadurch beeinflussen könne.

Der Ort ist stillgelegt, viele Gebäude verriegelt. Dank dem Aufenthalt im Forschungszentrum können wir zu Fuß (mit Guide wegen Eisbären) das Gelände erkunden.

Churchill Rocket Research Range
Der ehemalige Raketenstartplatz liegt direkt am Churchill Northern Studies Centre.

Prince of Wales Fort

Eine historische Festung aus dem 18. Jahrhundert, die von der Hudson’s Bay Company errichtet wurde. Im Winter meist nur per Schneemobil erreichbar. Von hier hast du einen tollen Blick auf den Churchill River und Belugawale im Wasser (falls welche da sind).

Die Einwohner von Churchill - eine Geschichte für sich

Was wäre Churchill ohne seine Einwohner? Denn diese sind genauso einzigartig wie die Natur. Jeder Einzelne davon könnte ein Buch mit seiner Lebensgeschichte füllen.

Im Northern Studies Centre hatten wir im Rahmen von abendlichen „Cultural Talks“ und Präsentationen die Gelegenheit, einige davon kennenzulernen. Sie gaben ihre Geschichten und Anekdoten zur Kultur, der Polar Bear Holding Facility und Begegnungen mit Eisbären zum Besten.

Darunter war ein Trapper (First Nations), eine Forscherin des CNSC und Guides bei unseren Touren. Ich fand alles so spannend, dass die Abende und Touren für mich immer zu kurz waren.

Beluga Wal Mural Rocket Range Churchill
Murals finden sich auch an den Wänden der Rocket Range: Hier Belugawale.

Was ist mit den Belugas?

Churchill ist im Sommer einer der besten Orte weltweit, um Beluga-Wale zu beobachten. Tausende dieser weißen Wale kommen in die Flüsse rund um die Stadt, um ihre Jungen aufzuziehen.

Im Winter sind die Belugas jedoch nicht mehr zu sehen, da sie mit dem ersten Eis in südlichere, eisfreie Gewässer wandern. Wer diese sanften Riesen erleben möchte, sollte daher zwischen Juni und August nach Churchill reisen.

Wir konnten im November vom Helikopter und auch von Land aus noch vereinzelte Belugas im Wasser sehen.

(Ich weiß schon jetzt, wann ich das nächste Mal nach Churchill reisen möchte!)

Kontrovers: „Polar Bear Holding Facility“

Ortswechsel. Wir befinden uns in Churchill am Rande der Arktis. Ein junger Eisbär hat keine Geduld mehr zu warten. Er verlässt die Bucht um in Churchill nach Nahrung zu suchen. Nur ein klein wenig im Müll naschen, um seinen Hunger zu lindern. Ein Fehler. Denn somit verstößt er gegen die Regeln und wird als „Ärgernis“ deklariert.

Er wird in die „Polar Bear Holding Facility“ gebracht. Es sei kein Gefängnis, betonen die Einwohner Churchills. Von außen schön anzusehen, im inneren gibt es nur Käfige, durch hohe Wände voneinander getrennt. Hinein dürfen wir nicht. Kontakt mit Menschen ist verboten. Immerhin.

Polar Bear Holding Facility Churchill
Polar Bear Holding Facility Churchill

Ein deutsches Wort für Holding wäre am ehesten „festhalten“. 30 Tage Isolation. Danach wird er ausgeflogen. Richtung Nunavut, wo noch Quoten zum Abschuss der Eisbären existieren.

Dieses Drama wiederholt sich ab Oktober immer wieder in Churchill, Manitoba. Die kanadische Kleinstadt am Rand der Hudson Bay nennt sich „Polar Bear Capital of the World“ - die Eisbärenhauptstadt der Welt.

Jahr für Jahr Anfang Oktober sammelt sich hier die südlichste Bevölkerung an Eisbären (Polar Bears) an der Hudson Bay. Für manche Menschen zu nahe, um auf die Bildung von Meereis zu warten. Dann ist der Zugang zu ihrer bevorzugten Beute, den Robben (Ringed Deals) da. Sie verlassen das Festland Richtung Norden und begeben sich mit Eisschollen hinaus aufs Mehr und gehen auf Jagd. Knapp tausend Eisbären leben rund um Churchill in freier Wildbahn.

An kaum einem anderen Ort der Erde lassen sich Eisbären so gut beobachten wie hier.

Warum Churchill sich lohnt?

Churchill ist selbst ernannte Eisbären Hauptstadt der Welt!

Wer Eisbären in freier Wildbahn erleben will muss weit reisen. Ich bin darum nach Churchill, Manitoba im Herzen Kanadas geflogen. Hier in der “Polar Bear Capital of the World” sind sie zuhause: die größten Landraubtiere der Welt.

Keine Straße führt hier her. Per Eisenbahn im Sommer, per Flugzeug im Winter und manchmal ein Schiff verbindet Churchill mit der restlichen Welt.

Eine Woche verbringe ich in der Eiskalten Tundra Kanadas. Zu Gast bin ich im Churchill Northern Studies Centre. Ende September sind die Temperaturen eigentlich angenehm.

Wir erwischen einen verfrühten Wintereinbruch. Es ist eisig, im besonderen der streng blasende Wind. Für die Bewohner ist das gut. Denn die bestehen ab Anfang Oktober aus Polarbären und die sind schließlich vom Aussterben bedroht.

Wird der Winter in diesem Jahr ein Guter? Friert die Hudson Bay frühzeitig zu? Wir wünschen es uns.

Permafrost Manitoba Churchill
Erster Frost in Churchill - wir haben Anfang Oktober.

Unterkunft: Churchill Northern Studies Centre (CNSC)

Eisbären, Belugawale, Subarktische Landschaften, Wildblumen und Nordlichter sind nur einige Dinge, für die Churchill berühmt ist. Ganz im Norden Kanadas, wo Taiga auf arktische Tundra trifft steht dasChurchill Northern Studies Centre. Eine aktive Forschungsstation 23 km außerhalb von Churchill. Das „LEED® Silver Centre“ lockt Forscher aus der ganzen Welt an.

Außerdem kann man auch als normaler Besucher unterschiedliche „Learning Vacations“ mit Experten buchen. Die Trips dauern in der Regel 5 -7 Tage. Denn nirgendwo sind Eisbären einfacher zu erforschen als hier. Sowohl für Forscher als auch für uns Touristen.

Gegründet im Jahr 1976 von der lokalen Gemeinde, Forschern von Universitäten und der Regierung ist das CNSC eine unabhängige non-profit Organisation (NGO).

Churchill Northern Science Centre
Churchill Northern Science Centre aus der Vogelperspektive beim Helikopterflug

Der Trip war toll, um Einblicke in die Forschungsarbeit zu erhalten und mehr über die „Feldarbeit“ vor Ort zu verstehen. Hier gehört auch dazu, dass in einem Container Salat und Kräuter angepflanzt werden („Rocket Green“). Dies ist besonders hier nötig, da die Versorgung mit frischen Lebensmitteln recht schwer ist.

Rocket Green

Ein besonderes Projekt im CNSC ist aktuell nicht die Erforschung der Eisbären sondern dem Anbau von Grünem. In einem etwa 12 Meter langen grünen Schiffcontainer wächst dank einem ausgeklügelten System Gemüse und Kräuter.

Da der grüne Container im Schatten der alten Churchill Rocket Research Range steht nannte man das Projekt kurz und knapp Rocket Green.

Woche für Woche können Carley Basler und ihr Team 400 frische Pflanzen ernten. Es dauert nur sechs Wochen vom pflanzen der Setzlinge bis zum ernten. Das ist ein unglaublicher Gewinn für Churchill. So hat jeder die Möglichkeit, an frisches Gemüse und Kräuter zu eine bezahlbaren Preis zu gelangen.

Rocket Green Churchill Northern Science Centre
Rocket Green - In einem etwa 12 Meter langen grünen Schiffcontainer wächst dank einem ausgeklügelten System Gemüse und Kräuter.

Infos zum Churchill Northern Studies Centre

Die Unterkünfte bestehen aus Schlafsälen die vier Personen Platz bieten. Es gibt eine Cafeteria/Kantine in der die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden sowie diverse Klassenzimmer, in denen die Präsentationen stattfinden. Die Labore sind Forschern frei zugänglich, Touristen im Rahmen einer Tour zugänglich.

Es gibt den 360-Grad-Aurora-Dome zum Polarlichter beobachten sowie eine Art Terrasse, auf der ihr mit Stativen Nordlichter beobachten und fotografieren könnt. Alles Eisbären-sicher.

Diese Touren werden aktuell angeboten:

Ich würde am liebsten jede einzelne davon buchen und überlege sogar, …

Klimazonen Churchill
Rund um das CNSC könnt ihr die wundervolle Natur drei aufeinander treffender Klimazonen erkunden.
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Klimawandel und Eisbären

Dank Klimawandel lernen wir bei einem Vortrag im Northern Studies Centre, friert dieses mittlerweile 25-30 Tage später zu als früher. Gemessen werden diese Werte seit 1980. In der Regel schmilzt das Eis im Frühjahr rund 20 Tage früher.

Die Eisbären haben somit viel weniger Zeit, um sich eine Fettschicht anzufressen. Auch weniger Zeit, um das Überleben ihrer Jungen zu sichern.

Je früher das Eis aufbricht umso niedriger ist die Rate der Überlebenden.

Dieses Jahr scheint ein gutes für Eisbären zu sein: Wir sind bereits Anfang Oktober hier. Ein früher Wintereinbruch mit einer Kältewelle hat die Tundra fest im Griff. Wir sehen bereits jetzt eine dünne Eisschicht an manchen stellen.

Vereinzelt liegen ausgehungerte Eisbären schon jetzt an der Bucht verteilt herum, um auf das Eis zu erwarten. Unser Glück, denn so sehen wir diese weißen Riesen aus der Nähe. Natürlich nicht, um sie in ihrem Lebensraum zu stören.

Denn hier sind wir die Besucher. Darauf wird hier Wert gelegt. Ist ein Eisbären gestresst und läuft weg, lassen wir in gehen

Tolle Fotospots

Inuksuk am Strand von Churchill

Besucht den Inuksuk am Strand von Churchill. Ein tolles Fotomotiv und angeblich auch ein beliebter Ort von Eisbären. Die schlendern hier gerne entlang der Küste.

Auch hier gilt: Verlasst nicht ohne Guide das Auto, denn das Gelände ist nur teilweise einsehbar!

Inuksuk in Churchill
Inuksuk am Strand von Churchill. Zum Sonnenuntergang oder Nachts (nicht ohne Polar Bear Patrol) ein tolles Fotomotiv.

Das Schiffswrack der MS Ithaca

Von der Küste gut zu sehen, vom Helikopter noch besser: Das Wrack der MS Ithaca, die 1960 in der Bucht gestrandet ist.

Schiffsrack MS Ithaca
Das Schiffswrack der MS Ithaca bei Flug - in weiter Ferne.

Das Flugzugwrack der Miss Piggy

Zum Sonnenuntergang haben wir das mit Graffitis überzogene Flugzeugwrack der „Miss Piggy“ (Typ Curtiss C-46) besucht. Das Wrack bekam seinen Spitznamen dadurch, dass man glaubte, die Maschine sei mit Softdrinks und Schneemobilen überladen gewesen und darum 1997 abgestützt.

Miss Peggy Churchill Street Art
Miss Peggy - das abgestürtzte Wrack ist voll mit Graffitis. Ideal für Fotografen!
churchill-manitoba-miss-peggy

Sea Walls von Churchill

Die Murals sind in ganz Churchill bis zur Rocket Range verstreut. Sie sind überall gute Fotospots (Mehr im Punkt über die Street Art).

Sea Walls mit Street Art in Churchill
Sea Walls mit Street Art in Churchill

Reisetipps & Infos

Anreise nach Churchill im Winter

Wo liegt Churchill?

Churchill liegt in der kanadischen Provinz Manitoba, direkt an der Hudson Bay, weit im Norden des Landes. Die kleine Stadt gehört zu den nördlichsten Siedlungen Kanadas mit touristischer Infrastruktur. Aufgrund ihrer abgelegenen Lage gibt es keine Straßenverbindung nach Churchill – du kannst also nur mit dem Zug oder dem Flugzeug anreisen.

Ich empfehle euch, ein bis zwei Nächte in Winnipeg zu bleiben.

Mit dem Zug: Ein einzigartiges Abenteuer durch Kanadas Wildnis

Eine der spannendsten Möglichkeiten, nach Churchill zu gelangen, ist eine Zugreise mit VIA Rail Canada. Die Strecke von Winnipeg nach Churchill gilt als eine der abgelegensten Bahnverbindungen Nordamerikas.

  • Dauer: Die Fahrt dauert etwa 45 bis 48 Stunden (1.800 km bis Churchill).
  • Zug fährt oft nur im Sommer.
  • Besonderheiten der Strecke: Die Route führt durch dichte boreale Wälder, weite Prärien und schließlich die arktische Tundra. Im Winter sind mit etwas Glück Wildtiere wie Wölfe, Karibus oder Polarfüchse zu sehen.
  • Komfort & Klassen: Es gibt verschiedene Klassen – von einfachen Sitzen bis hin zu Schlafwagen mit Betten. Eine Kabine mit Liegeplatz ist empfehlenswert, um die lange Fahrt angenehmer zu gestalten.

Tipp:

Da die Zugverbindung die einzige auf dem Landweg ist, kann es im Winter zu Verspätungen durch Schneeverwehungen oder extreme Temperaturen kommen. Es ist ratsam, ausreichend Verpflegung mitzunehmen und genügend Zeit für Anschlussverbindungen in Winnipeg einzuplanen.

Meine Reise: Bei uns war durch starke Unwetter die Zugstrecke unterbrochen. Somit konnten wir nicht mit dem Zug anreisen.

Mit dem Flugzeug: Schnell, aber teuer

Wenn du nicht zwei Tage im Zug verbringen möchtest, kannst du von Winnipeg nach Churchill fliegen.

  • Fluggesellschaften: Aktuell bietet Calm Air regelmäßige Flüge an.
  • Flugdauer: Etwa 2 Stunden.
  • Preise: Da Churchill abgelegen ist, sind die Flugpreise hoch – mindestens 600 bis 1.200 Euro für Hin- und Rückflug.
  • Gepäck: Wegen der kleinen Flugzeuge gibt es oft strenge Gepäckbeschränkungen. Vorab die Bestimmungen der Airline prüfen.

Tipp:

Flüge sollten so früh wie möglich gebucht werden, da es nur wenige Verbindungen pro Woche gibt und die Sitzplätze schnell ausgebucht sind – besonders in der Hochsaison im November.

Beste Reisezeit für den Winter

Churchill ist das ganze Jahr über ein faszinierendes Reiseziel, aber wenn du Eisbären und Nordlichter erleben möchtest, ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts entscheidend.

Wer die Kombination aus Eisbären und Nordlichtern sucht, sollte im November reisen, sich aber darauf einstellen, dass das Wetter herausfordernd sein kann. Wer hauptsächlich Nordlichter und Winterlandschaften erleben will, für den ist Januar oder Februar ideal.

MonatEisbärenNordlichterTemperaturenTageslicht
OktoberGutMöglich, aber unzuverlässig-5 bis -15 °C8–10 Stunden
NovemberBeste ZeitMöglich, aber oft bewölkt-10 bis -20 °C6–8 Stunden
DezemberSeltenGut, aber sehr kalt-20 bis -40 °C4–6 Stunden
JanuarKeineBeste Zeit-25 bis -40 °C4–6 Stunden
FebruarKeineBeste Zeit-20 bis -35 °C6–8 Stunden
MärzKeineSehr gut-15 bis -25 °C8–10 Stunden

November – Die beste Zeit für Eisbären

Der November ist die Hochsaison für Eisbärenbeobachtungen, denn zu dieser Zeit sammeln sich die Bären an der Hudson Bay und warten auf das Zufrieren des Meeres, um auf die Jagd nach Robben zu gehen.

  • Beste Monate für Eisbären: Mitte Oktober bis Ende November.
  • Warum ist November ideal? Zu diesem Zeitpunkt sind besonders viele Eisbären in der Region aktiv, da sie ungeduldig auf das Eis warten. Die Chancen, sie bei einer Tour zu sehen, sind in diesen Wochen am höchsten.
  • Touren: Die meisten Tundra Buggy-Touren sind zwischen Mitte Oktober und Ende November ausgebucht, daher ist eine frühzeitige Reservierung notwendig.

Wer sich in erster Linie für die Eisbären interessiert, sollte also möglichst zwischen Ende Oktober und Mitte November nach Churchill reisen.

Beste Zeit für Nordlichter – Dezember bis März

Während Eisbären vor allem im November zu sehen sind, ist die beste Zeit für Nordlichter in Churchill zwischen Dezember und März. In diesen Monaten ist der Himmel oft klar, und die langen, dunklen Nächte bieten ideale Bedingungen für das Polarlicht.

  • Sichtbarkeit im November: Nordlichter sind bereits möglich, aber das Wetter ist oft bewölkter als im tiefen Winter.
  • Hauptsaison für Nordlichter: Von Januar bis März ist die Wahrscheinlichkeit für klare Nächte höher.
  • Intensität: Churchill liegt direkt unter dem Polarlichtoval, sodass die Nordlichter hier besonders stark erscheinen.

Wer vor allem das Polarlicht erleben möchte, sollte die Monate Januar oder Februar in Betracht ziehen.

Wetterbedingungen im Winter

Churchill liegt weit im Norden und hat ein subarktisches Klima, das von extrem kalten Wintern geprägt ist.

Temperaturen

  • November: Durchschnittlich -10 bis -20 °C, kann aber durch Wind kälter wirken.
  • Dezember bis Februar: -20 bis -40 °C, mit gefühlten Temperaturen durch Wind noch tiefer.
  • März: Temperaturen steigen langsam, meist zwischen -15 und -25 °C.

Tageslicht

  • November: Rund 6–8 Stunden Tageslicht pro Tag.
  • Dezember & Januar: Die kürzesten Tage mit nur 4–5 Stunden Tageslicht.
  • Februar & März: Längere Tage mit 8–10 Stunden Licht, was längere Touren ermöglicht.

Praktische Tipps für den Winter

Ein Wintertrip nach Churchill ist ein einzigartiges Erlebnis, aber die extremen Temperaturen und die abgelegene Lage erfordern eine gute Vorbereitung. Hier findest du die wichtigsten Tipps, um deine Reise so angenehm wie möglich zu gestalten.

Kleidung & Packliste – Was du bei -30 °C wirklich brauchst

Die Temperaturen in Churchill können im Winter bis zu -40 °C erreichen, und der Windchill-Faktor macht es noch kälter. Ohne die richtige Kleidung kann ein Aufenthalt schnell unangenehm werden.

Hinweis: Wir haben für Aktivitäten wie Hundeschlittenfahren Kleidung gestellt bekommen. Trotzdem hatte ich meine warme Winterkleidung dabei.

Wichtige Kleidungsschichten für extreme Kälte

1. Basisschicht (Funktionsunterwäsche)

  • Thermounterwäsche aus Merinowolle oder synthetischem Material (kein Baumwolle, da sie Feuchtigkeit speichert).
  • Warme, atmungsaktive Socken (am besten zwei Schichten, darunter dünne Feuchtigkeit ableitende Socken).

2. Mittelschicht (Isolierung)

  • Fleece- oder Wollpullover.
  • Wattierte oder Daunenjacke für zusätzliche Wärme.

3. Außenschicht (Wetterschutz)

  • Eine dicke Daunenjacke oder ein Parka mit Fellbesatz ist ein Muss.
  • Wasserdichte und winddichte Skihose oder Schneehose.
  • Gefütterte, wasserabweisende Winterstiefel (z. B. von Sorel oder Baffin).

4. Kopf, Hände & Gesicht

  • Warme Mütze oder Fellmütze mit Ohrenklappen.
  • Dicke, gefütterte Handschuhe oder Fäustlinge, am besten mit einer dünnen Innenhandschicht.
  • Ein Schlauchschal oder eine Sturmhaube gegen den eisigen Wind.

Zusätzliche Ausrüstung

  • Hand- und Fußwärmer für lange Touren draußen.
  • Sonnenbrille oder Skibrille, da Schnee stark blendet.
  • Feuchtigkeitscreme und Lippenbalsam, um die Haut vor der trockenen Kälte zu schützen.
  • Kamera mit extra Akkus, da Kälte Akkus schneller entleert.

Unterkünfte in Churchill – Hotels & Lodges im Winter

Die Auswahl an Unterkünften in Churchill ist begrenzt, besonders in der Hochsaison im November. Eine frühzeitige Buchung ist daher unerlässlich. Wir haben außerhalb in der Forschungsstation gewohnt. Allerdings gibt es im Ort selbst auch sehr bekannte und gute Unterkünfte.

Der beste Ort um Eisbären mit Jungen zu sichten ist laut Einheimischen die Watchee Lodge. Denn diese liegt direkt am Wapusk Nationalpark wo viele Eisbärinnen in Höhlen ihre Jungen aufziehen. Kein Wunder ist diese Lodge die mit Abstand teuerste rund um Churchill.

Diese Lodges und Hotels kann ich dir empfehlen:

  • Lazy Bear Lodge – Rustikale Lodge mit gemütlicher Atmosphäre, inklusive Tourenangeboten.
  • Tundra Inn – Einfache, aber komfortable Unterkunft mit Restaurant.
  • Churchill Hotel & Guesthouse – Eines der größeren Hotels mit gutem Komfort und zentraler Lage.
  • Bluesky Bed & Sled – Familiäre Unterkunft mit Hundeschlitten-Erlebnis.

Viele Unterkünfte in Churchill bieten Paketangebote mit Touren, die sich lohnen, da Einzelbuchungen oft teurer sind.

Straßen in Churchill
Das sind Straßen in Churchill.

Essen & Restaurants – Wo du in Churchill gut essen kanns

Die Auswahl an Restaurants in Churchill ist begrenzt, aber einige Lokale bieten gute, herzhafte Gerichte, die perfekt für kalte Wintertage sind.

Empfohlene Restaurants in Churchill

  • Tundra Inn Pub – Burger, Poutine und ein gemütliches Ambiente.
  • Seaport Hotel Restaurant – Fischgerichte und klassische nordamerikanische Küche.
  • Lazy Bear Café – Spezialitäten aus lokalen Zutaten, z. B. Bisonfleisch oder arktischer Fisch.
  • Gypsy’s Bakery & Restaurant – Beliebt für Frühstück und hausgemachte Backwaren.

Da die Versorgung in Churchill schwierig ist, können Lebensmittel manchmal knapp sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Snacks und Basics aus Winnipeg mitbringen.

Touren & Guides – Empfehlenswerte Anbieter für Winter-Erlebnisse

Die beste Möglichkeit, Eisbären, Nordlichter und andere Winter-Highlights zu erleben, ist eine geführte Tour mit erfahrenen Guides. Hier sind einige der besten Anbieter in Churchill:

Eisbären-Touren

  • Frontiers North Adventures – Sehr bekannte Tundra-Buggy-Touren mit erfahrenen Guides.
  • Great White Bear Tours – Hochwertige Touren mit komfortablen Tundra-Fahrzeugen.
  • Churchill Wild – Spezialisiert auf Lodge-Aufenthalte mitten im Eisbärengebiet.

Nordlichter-Touren

  • Natural Habitat Adventures – Kombiniert Tierbeobachtung mit Nordlicht-Erlebnissen.
  • Frontiers North – Bietet spezielle Nordlicht-Fototouren mit Experten.

Hundeschlitten & Schneemobil-Touren

  • Bluesky Expeditions – Authentische Hundeschlitten-Erlebnisse mit lokalen Guides.
  • Wapusk Adventures – Traditionelle Hundeschlittentouren und Einblicke in die Kultur der Métis.
Churchill Eisbären Warnschild
Achtung hier geht es nicht weiter! Geht nicht ohne Guide in schwer einsehbares Gelände

Fazit – Warum sich eine Reise nach Churchill im Winter lohnt

Churchill ist kein typisches Reiseziel – es ist eine einmalige Erfahrung, die dich der Arktis so nah bringt wie kaum ein anderer Ort. Die Kombination aus Eisbärenbeobachtungen, Nordlichtern und unberührter Winterlandschaft macht diese Reise unvergesslich. Wer den Winter in Churchill erlebt, taucht in eine Welt ein, die rau, extrem und gleichzeitig atemberaubend schön ist.

Viele Menschen träumen davon, Eisbären in freier Wildbahn zu sehen – hier wird dieser Traum wahr. Das Gefühl, in einem Tundra Buggy zu sitzen und die weißen Riesen aus nächster Nähe zu beobachten, ist unvergleichlich. Ich habe selten einen so intensiven Moment in der Natur erlebt. Auch das Polarlicht, das in eisigen Nächten über dem Himmel tanzt, ist ein Anblick, den man nie vergisst.

Ja, Churchill ist teuer, abgelegen und logistisch nicht ganz einfach zu erreichen – aber genau das macht diesen Ort so besonders. Wer bereit ist, die Kälte und die weite Anreise auf sich zu nehmen, wird mit Erlebnissen belohnt, die es so nur hier gibt.

Wer Begegnungen mit Eisbären erleben will, muss nach Churchill reisen. Das kleine Städtchen zählt nur noch rund 900 Einwohner. Das Leben ist hart, die Industrie hat den abgelegenen Ort längst verlassen. Der Hafen wurde schon vor 2 Jahren geschlossen.

Der kleine Ort am westlichen Ufer der Hudson Bay wirkt trostlos, die Perspektiven scheinen begrenzt. Trotzdem war diese Reise magisch.

Ein besonderer Tipp zum Schluss:

Wer will einen Eisbären-Stempel im Reisepass? Geht zum Post-Office und lasst euch einen Stempel geben. Falls ihr Postkarten verschickt, werden diese ebenfalls mit einem süßen Eisbären-Stempel versehen.

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Disclaimer: Ein großes Dankeschön an Travel Manitoba, Destination Canada und das Churchill Northern Science Centre für diese wunderbare Reise im Rahmen der GoMedia Messe – meine Meinung ist natürlich und trotzdem meine eigene.

Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
Hi ich bin Katrin!

Ich bin Katrin, viel unterwegs und echte Reise-Expertin! Mit Campervan oder Rucksack möchte ich die ganze Welt entdecken. Um meine Erfahrungen & Erlebnisse mit dir zu teilen, habe ich diesen Reiseblog gegründet!

Das sagen unsere Leser

4 KOMMENTARE
  • Besucher Kommentar von Inge
    Inge
    25. Oktober 2019 um 01:36 Uhr

    Hi Katrin,
    ich habe Deinen Bericht über Churchill mit grossem Interesse gelesen und er hat meine Reiseplanungen nach Manitoba nur noch unterstützt.
    Ich plane einen Trip nach Winnipeg und Churchill für nächstes Jahr im September und frage mich ob es möglich ist Tages Touren kurzfristig in Churchill zu buchen. Ich möchte auf jeden Fall die Eisbären und die Nortlichter sehen.
    Hast Du einige Tips für mich?


  • Besucher Kommentar von Hannah
    Hannah
    25. Oktober 2019 um 14:50 Uhr

    Hallo Inge,

    ich würde die Touren auf jeden Fall vorab buchen, da sie limitiert sind. Ansonsten habe ich die Tipps die im Artikel stehen. Mehr leider auch nicht. Churchill ist jedenfalls toll und eine ganz besondere Destination!

    LG Katrin


  • Besucher Kommentar von Beate
    Beate
    3. April 2022 um 22:13 Uhr

    Hallo Katrin,

    mit welcher Brennweite hast Du die Photos beim Helikopterrundflug gemacht?

    Super Bericht!


  • Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
    Katrin Lehr
    5. April 2022 um 10:10 Uhr

    Danke dir Beate! Die meisten der Bilder sind mit dem 24-70 mm / f 2.8 von Sony gemacht. Manche mit dem 100 – 400. Die sind allerdings nicht ganz so scharf geworden da ich weit heranzoomen musste und der Helikopter ganz gut gewackelt hat im Wind.


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