Bei einer Reise nach Südafrika darf ein Ausflug aus Kapstadt nicht fehlen: Der bei den Pinguinen am Boulders Beach in Simons Town, unweit von Kapstadt. Hier kannst du ganz nah an die süßesten Vögel Südafrikas ran. Ich war bereits sechsmal hier, habe seit ein paar Jahren ein Pinguin Tattoo, welches ich mir in Kapstadt habe stechen lassen und komme immer wieder zurück. Die putzigen Brillenpinguine werden auch dein Herz erobern. Ich habe alles aufgeschrieben, was du zum Besuch wissen musst.

Infos zu afrikanischen Pinguinen

Die Boulders Penguin Colony in Simons Town beherbergt eine einzigartige und gefährdete Landkolonie afrikanischer Pinguine. Auch am Boulders Beach wird die Kolonie für mich sichtlich bei jedem Besuch kleiner. Seit 1982 ist der Strandabschnitt Teil des Table Mountain National Park. Er wurde in den vergangenen Jahren ausgeweitet, auch wenn ich nicht verstehe, warum man in dem neuen Teil nach wie vor baden darf. Eine weitere Kolonie findest du auf dem Weg zur Garden Route im Stoney Point Nature Reserve.

Die beiden Kolonien sind nur zwei von wenigen Orten auf der Welt. Sie kommen an der afrikanischen Westküste auf den Inseln von Angola und den Pinguininseln Namibias (Angra Pequena Islands oder Guano Islands) sowie am Westkap in Südafrika vor. Im Osten findest du sie bei Natal und in Mosambik. Während die Pinguine in Namibia sich wieder vermehren, geht der Bestand in Südafrika leider stark zurück.

Anreise

Nach Simons Town gelangst du aus Kapstadt kommend über die M3, M64 und M4. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde (50 km). Fahre am besten frühmorgens oder am späten Nachmittag zu den Pinguinen. Am Tag ist sehr viel los. Achte auf die Öffnungszeiten.

Es gibt zwei Parkplätze. Einen großen am Haupteingang und einen hinteren, am Badestrand. Deinen Besuch solltest du unbedingt mit einem Besuch am Kap der guten Hoffnung und den Highlights der Kap-Halbinsel verbinden.

Eintritt

Eintritt: bargeldloser Eintritt am Boulders. Am Eintritt kannst du nur noch mit Debit- oder Kreditkarten bezahlen. Aktuell beläuft sich der Eintritt auf R190 für Erwachsene. Preise kannst du auf der offiziellen SAN Parks Webseite nachlesen (werden am 1. November 2024 sicher erhöht).

Pinguine am Boulders besuchen

Die Pinguine hier leben geschützt. Im geschützten Bereich nur auf Holzstegen gehen, die von zwei Seiten zur Kolonie an den Strand führen. So kannst du die süßen stinkenden Vögel beobachten, wie sie watscheln, im Wasser planschen, fressen oder auf den Nestern sitzen und brüten (je Jahreszeit). Ich könnte ihnen stundenlang zusehen.

Die Holzstege wurden nicht nur zum Schutz und der Wahrung einer gewissen Distanz zu den Pinguinen gebaut. Auch dafür, dass der Sand und die Eier vor Erschütterungen geschützt sind.

Am hinteren Strand, der erst kürzlich in die Schutzzäune integriert wurde und durch die riesigen Boulder (Steine) berühmt geworden ist, kannst du schwimmen. Je nach Gezeit ist ein toller Strand vorhanden oder alles ist von Wasser umgeben. Für Familien ideal, da der Strand durch die riesigen Felsbrocken die Bucht vor der extremen Strömung und hohen Wellen schützt.

Bitte immer darauf achten: Komme den Pinguinen nicht zu nah, halte Abstand und füttere sie nicht. Auch wenn sie niedlich aussehen, beißen sie, denn die Schnäbel sind scharf wie Rasiermesser und außerdem haben Pinguine Flöhe.

Das oben erwähnte "geschützt" muss ich leider in Anführungszeichen setzen. Ich habe bereits gesehen, wie kleine Kinder mit Steinchen werfen konnten und kein Ranger in der Nähe war. Andere haben mit Taschentüchern gewedelt (andere Nationalität, keine Ahnung, was damit bezweckt wurde, außer den Pinguin zu nerven). Es stört scheinbar niemanden und das finde ich beklemmend.

Gut zu wissen

Vor ein paar Jahren habe ich Jon kennengelernt, der sich dem Schutz dieser Pinguine verschrieben hat. Er bot Touren an und klärte uns auf. Beispielsweise dient dieser Teil des Table Mountain National Park dazu, andere SAN Parks (Nationalparks in Südafrika) zu finanzieren. In den Schutz der Pinguine fließt kein oder nur wenig Geld. Denn den Anwohnern sind sie lästig. Sie stinken, kacken in ihre Gärten, usw. Doch halt: Wer war zuerst da? Mensch oder Tier? Bedauerlicherweise bietet Jon die Touren nicht mehr an.

Auch wenn du hier bist: Ein Besuch des Nationalparks hilft trotzdem auf eine Art und Weise, dass Geld in den Schutz von Tieren investiert werden kann. Sei nicht geizig. Danke.

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Katrin Lehr, Gründerin Reiseblog viel-unterwegs.de und Reise-Expertin
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